ZitatAlles anzeigenTrainer Runjaic beim FCK vorgestellt
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN - Kosta Runjaic liebt den Buchstaben K. Bei seiner Vorstellung als Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern rückte der 42-Jährige gestern seine „drei Ks“ in den Mittelpunkt: Kollektiv, Konstanz und Kommunikation. Der Blick geht nun nach Köln, wo Kaiserslautern am Freitag (18.30 Uhr) das erste Spiel unter dem neuen Coach absolviert.
Sogar der Trainingsplatz vier am Fritz-Walter-Stadion hat gestern Morgen ein hübsches neues Gesicht bekommen: Pünktlich zur Präsentation des Fußball-Lehrers haben die Platzwarte die Linien auf dem Rasen neben dem Fritz-Walter-Stadion frisch eingezeichnet. Bühne frei für den neuen Trainer, der die zuletzt dreimal sieglose Mannschaft wieder frisch und vor allem besser machen soll.
Seine K-Schlagworte will der 42-Jährige rasch mit Leben füllen. Kommunikation ist das K, das Runjaic am schnellsten verbessern kann: Der Mangel just auf dieser K-Ebene wurde Runjaics Vorgänger Franco Foda am Ende zum Verhängnis. „Es waren sehr ausgiebige, lange Gespräche mit Kosta, wir sind mit ein paar Tagen Abstand dann noch mal immer wieder neue Themen durchgegangen“, sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, „und es war beeindruckend, wie sicher Kosta auf allen denkbaren Ebenen kommuniziert.“
Die Ansprache an die Mannschaft und der Umgang mit den Spielern steht ganz oben; die Kommunikation nach innen und außen ist ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor im Profifußball, in dem es häufig nur um Nuancen geht. Mit Kommunikation kennt sich Runjaic, der zuletzt als Experte beim Fernsehen gearbeitet hat, aus, seine offene Art wurde gestern deutlich.
Bei der ersten Einheit am Nachmittag auf dem frisch präparierten Trainingsplatz schwor Runjaic sein Kollektiv vor 300 Kiebitzen auf die kommenden Aufgaben ein. Torwart Tobias Sippel kennt Runjaic noch aus dessen Zeit als Co-Trainer Hans Werner Mosers beim FCK II von 2004 bis 2006 im Nachwuchsleistungszentrum. Und mit Mittelfeldspieler Enis Alushi hat der Coach bei Wehen Wiesbaden zusammengearbeitet.
FCK-Chef Kuntz war auch von Runjaics Video-Analyse des am Samstag 0:1 beim SV Sandhausen verlorenen Spiels beeindruckt, das der neue Trainer bei sich zu Hause im Rheingau auf dem Sofa verfolgt hat.
„Wir haben uns das Spiel gemeinsam noch mal angeschaut, und Kosta hat dauernd die Stopp-Taste gedrückt und jede Kleinigkeit detailliert analysiert“, sagte Kuntz. Die beiden Fußballfachleute funkten schnell auf einer Wellenlänge. Der in Rüsselsheim aufgewachsene gebürtige Wiener soll den FCK, nach sieben Spielen mit zehn Punkten Achter, auf Aufstiegskurs bringen.
„Der Aufsichtsrat stand einstimmig hinter der Entscheidung“, betonte Dieter Rombach, der Chef des Kontrollgremiums, der sich eines von Runjaics Ks nun auch auf dem Trainerposten wünscht: Konstanz. Interimscoach Oliver Schäfer wird Runjaics Assistent. „Das war mein ausdrücklicher Wunsch, ich kenne Olli schon lange.“ Schäfer ließ seine Profikarriere ausklingen, als Runjaic beim FCK II war.
Am Montag haben sich die beiden schon gemeinsam auf der Couch den nächsten Gegner im Fernsehen angeschaut: Köln gewann 4:0 in Cottbus. Runjaic ficht das nicht an: „Köln ist doch eine schöne Aufgabe zum Start.“ Noch so eine K-Frage.
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Kommentar
Mit neuem Schwung und gesunder Demut
Von Horst Konzok
Mit Enthusiasmus, aber auch mit Demut vor der großen Aufgabe hat Kosta Runjaic seine Arbeit beim FCK aufgenommen.
Kosta Runjaic hat das Ruder als Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern übernommen. Mit im Boot, und das verheißt Konstanz, Oliver Schäfer als Assistent und Torwarttrainer Gerry Ehrmann. Ilija Gruev, schon in Duisburg rechte Hand Runjaics, soll noch dazu kommen.
Mit der Verpflichtung von Kosta Runjaic soll endlich auch auf der Trainerposition Konstanz hergestellt werden. Konstanz hätte auch Stefan Kuntz gerne; „denn dann hätten wir Erfolg“, sagt der Vorstandsvorsitzende, der in fünf Dienstjahren nach Sasic, Kurz und Balakov nun mit Foda den vierten Trainer entlassen hat.
Kosta Runjaic hat sich zuletzt bei Darmstadt 98 und beim MSV Duisburg einen erstklassigen Ruf erworben. Runjaic, ein Mann der Kommunikation, einer, der als perfekter Analytiker gilt, hat sich bei seiner Vorstellung als sympathischer Profi mit Charisma gezeigt.
Er kennt den Verein, er kennt das Umfeld, er kennt die Liga. Er weiß um das Potenzial der Mannschaft. Ruft sie es endlich ab, ist der Aufstieg möglich. Das Optimum aus der Mannschaft herauszukitzeln, ist seine Aufgabe.
Der neue Trainer hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Er hat sich ohne Vitamin B aus der Kreisklasse nach oben gearbeitet. Er liebt und lebt Fußball. Runjaic weiß um die Herausforderung, den Druck.
Der Fan will Ergebnisse und Erlebnisse. Der FCK will in die Bundesliga.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung