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FCK siegt beim 1. FC Union erneut 3:0 – Im Pokal-Achtelfinale treffen Orban, Zoller und Joker Gaus
BERLIN. Der 1. FC Kaiserslautern steht im DFB-Pokal-Viertelfinale. Nach einer ganz starken ersten Halbzeit und einer ziemlich abgeklärten zweiten war der 3:0 (2:0)-Erfolg beim Zweitliga-Rivalen Union Berlin unter Dach und Fach.
Riesenstimmung in der ausverkauften Alten Försterei in Köpenick. FCK-Trainer Kosta Runjaic ändert seine Startelf; gegenüber dem 2:3 von Dresden laufen vier Neue auf: Marc Torrejón meldet sich wieder fit und rückt in die Vierer-Abwehrkette. So wird Willi Orban frei für die Vertretung der verletzten Mittelfeld-Kante Markus Karl. Enis Alushi spielt für Ruben Jenssen, Kostas Fortounis für Marcel Gaus. Erstmals in seiner Lauterer Zeit sitzt Mohamadou Idrissou anfangs nur auf der Bank. Seine Rolle übernimmt Simon Zoller.
Die Maßnahmen fruchten. Torrejón, der schnörkellos agierende Kapitän, stabilisiert die Defensive. Aber nach 76 Minuten muss er wieder lädiert raus. „Alles okay, das war nur ein Krampf“, sagt Torrejón später.
Der überragende Alushi, der die Nummer 5 trägt, agiert wie ein Zehner, wird zur spieltragenden Figur. Kostas Fortounis, der mit einem riskanten Rückpass startet, den Jan Simunek bereinigt, beflügelt die Mannschaft vornehmlich vor der Pause mit Mut und Schwung. Orban, der den wirkungsvollen Saubermann in der Mittelfeldzentrale gibt, und Zoller, treffen. Zuerst Orban nachdem der gute Torhüter Daniel Haas Chris Löwes Eckball wegfaustet. Die Maßflanke auf Orbans Kopf liefert Alushi (18.).
Dann bugsiert Zoller, ganz Schlitzohr, den von Fortounis gelieferten Eckball zum 2:0 ins Netz (45.+1). Sein Jubel – ein launiger Extragruß an den verletzt zu Hause gebliebenen Kollegen Karl. Die Stimmung ist prima bei den Roten Teufeln, die im Viertelfinale mit einer Brutto-Mindesteinnahme von 1,125 Millionen Euro aus dem TV-Topf rechnen dürfen, von der jedoch noch Ausgaben abgehen.
Die Pausenführung an der Alten Försterei ist verdient; Lautern verteidigt gut und lässt Union nur einmal wirklich gefährlich werden, als Adam Nemec, der seinen Vertrag um zwei Jahre bis 30. Juni 2015 verlängert hat, nach Mattuschka-Flanke den Ball per Kopf neben Sippels Tor setzt.
Nach der Pause ändert sich das Bild. Der clevere FCK, bis dahin sehr dominant, setzt mehr auf Ergebnisverwaltung, zieht sich zurück. Union bringt mit Simon Terodde den zweiten Stürmer. Nach Simunek-Fehler aber scheitert der Joker an Tobias Sippel (58.). Der spielt nach einem Rückpass Zaudermann, das Russische Roulette gegen Nemec geht beinahe ins Auge. Zum Glück aber pariert der Lauterer Schlussmann gegen Terodde, den Nachschuss holt der starke Löwe von der Linie (62.).
Das Spiel kann noch einmal kippen, doch Schiedsrichter Peter Sippel verweigert einem Treffer Nemecs die Anerkennung – Abseits (77.). „Der Ball war vorher schon zwei Meter im Aus“, sagt Linksverteidiger Löwe später angesichts der Reklamationen der Unioner beim vermeintlichen Treffer.
Die Personalentscheidungen von FCK-Trainer Runjaic indes zahlen sich aus: Mit einem wunderbaren Konter, von Karim Matmour mit einem Zuckerpass eingeleitet, machen die Lauterer das 3:0. Der eingewechselte Mo Idrissou bedient den ebenfalls eingewechselten Marcel Gaus, der letzte Zweifel am Einzug ins Viertelfinale beseitigt. Runjaic betont: „Wir haben alles zu 100 Prozent umgesetzt.“
Notenspiegel
So spielten sie
Union Berlin: Haas - Pfertzel, Eggimann, Schönheim (27. Puncec), Kohlmann - Dausch (75. Quiring), Kreilach, Parensen - Özbek (54. Terodde), Mattuschka - Nemec
1. FC Kaiserslautern: Tobias Sippel - Dick, Simunek, Torrejón (76. Heintz), Löwe - Matmour, Alushi, Orban, Fortounis (67. Gaus) - Occéan, Zoller (81. Idrissou)
Tore: 0:1 Orban (18.), 0:2 Zoller (45. +1), 0:3 Gaus (83.) - Gelbe Karten: Kreilach, Mattuschka, Pfertzel, Puncec, Terodde - Fortounis
Beste Spieler: Terodde - Alushi, Orban, Löwe - Zuschauer: 21.717 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Peter Sippel (München).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau