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Der 1. FC Kaiserslautern hat heute zum Auftakt gegen 1860 München vier Neuzugänge im Kader, aber nicht in der Startelf
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Ein Mann vom Büsewitzer SV schickt heute (20.15 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern und 1860 München in die Zweitliga-Saison: Bastian Dankert, 34 Jahre alter Sportwissenschaftler aus Rostock, pfeift den Klassiker der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg.
Gestern Abend nach dem Abschlusstraining bezog der FCK sein neues Mannschaftshotel mit einem 18-Mann-Kader, dabei vier der fünf Neuzugänge: In den letzten Jahren residierten die Roten Teufel im Hotel Fröhlich in Dansenberg, nun kehren sie wieder ins Seehotel Gelterswoog zurück.
Am Freitag und am Samstag hat FCK-Trainer Kosta Runjaic, laut wie nie, noch einmal kräftig auf den Tisch gehauen. In einer energischen Ansprache erinnerte er seine Schützlinge daran, dass man sich Startelf-Plätze nur durch gute Trainingsleistungen und starke Auftritte bei Spielen verdienen kann. „Wer Samstag und Sonntag nicht voll da ist, der ist es auch montags im Spiel nicht“, rief der Coach.
„Das Training am Freitag hatte mir nicht gefallen, da muss mehr Spannung rein“, sagte Runjaic später der RHEINPFALZ, „und ich habe die Spieler noch einmal daran erinnert, dass wir das letzte Saisonspiel in Düsseldorf 2:4 verloren haben – als Mahnung.“
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass heute Abend zur Premiere in dieser Spielzeit eine sehr ähnlich besetzte FCK-Elf aufläuft wie am 11. Mai in Düsseldorf. „Es ist unheimlich wichtig, einen guten Start hinzulegen“, betonte Runjaic, „es gibt doch nichts Schöneres, als sich in einem solchen Spiel gegen einen namhaften Gegner in einem gut gefüllten Stadion für sechs harte Vorbereitungswochen zu belohnen.“
Für den Trainer gilt es, bei der Nominierung die richtigen Entscheidungen zu treffen, die passende taktische Ausrichtung zu wählen. Tag für Tag fordert der Coach Teamgeist ein, Herzblut und Leidenschaft sind die Leitmotive für die Mannschaft um Kapitän Marc Torrejón.
Einer, der diese Tugenden verinnerlicht, ist Jean Zimmer. Er kann verschiedene Rollen übernehmen, heute verteidigt er auf der Position, die sechs Jahre lang Florian Dick gehörte. „Jean hat das in der Vorbereitung richtig gut gemacht“, lobte der Coach den 20-Jährigen. Der lebt die Freude am Fußball vor, ist dank seiner Schnelligkeit auch bei Kontern ein Trumpf, der stechen kann. Zimmer jedenfalls ist Feuer und Flamme. „Ich freu’ mich, dass es endlich losgeht. Wir haben viel gearbeitet. Ich denke, auch die zwei Trainingslager haben uns weitergebracht. Es war klasse, dass wir in der Region geblieben sind, so haben wir nicht zwei Tage im Bus unnötig verloren“, sagte Zimmer.
Von den Lauterer Neuzugängen ist heute mutmaßlich noch keiner in der ersten Elf. Rechtsverteidiger Michael Schulze fehlt wegen seines Trainingsrückstands ganz im Kader. Innenverteidiger Tim Heubach, nach Muskelfaserriss erst seit einer Woche voll im Training, sitzt wie André Fomitschow, die linke Alternative, Offensivmann Stefan Mogusa und Stoßstürmer Philipp Hofmann zunächst auf der Bank.
„Ballbesitzfußball“ ist eine Maxime des Trainers, die zur Erfolgsformel werden soll. „Wir versuchen, den Rhythmus vorzugeben, zu agieren“, sagte der Coach, der viel Laufarbeit und Pässe in die Tiefe fordert.
„Ich freue mich unheimlich auf den Start, ich freue mich, dass es losgeht. Aber ich möchte keine großen Erwartungen wecken. Im Fußball kann alles passieren“, sagte FCK-Sportdirektor Markus Schupp.
SO SPIELEN SIE
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Zimmer, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl (Stöger) - Matmour, Ring, Jenssen, Gaus - Lakic – Ersatz: Müller, Heubach, Orban, Fomitschow, Mogusa, Hofmann - Es fehlen: Schulze (Trainingsrückstand), Riedel (Fußverletzung), Osei Kwadwo (Virus), Zellner (Aufbautraining nach Kreuzbandriss)
1860 München: Kiraly - Steinhöfer, Vallori, Schindler, Wittek - Sánchez, Weigl, Bedia - Adlung, Okotie, Wood – Ersatz: Ortega, Claasen, Leonardo, Tomasov, Kagelmacher, Wolf, Stark, Schwabl - Es fehlen: Volz (Zerrung am Hüftbeuger), Wojtkowiak (Muskelverletzung), Bülow (Sprunggelenksverletzung), Stahl (Stauchung im Knie), Hain (Knochenödem)
Schiedsrichter: Dankert (Rostock).
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Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau