ZitatAlles anzeigenNach dem Traumstart bereitet sich der FCK auf die Partie am Sonntag in Sandhausen vor
„Platt, aber glücklich.“ So erlebte Kosta Runjaic, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, seine Spieler nach dem tollen 3:2 (0:2) am Montag gegen 1860 München. Platt sind sie nun nicht mehr, aber immer noch glücklich. Am Sonntag (15.30 Uhr) tritt der FCK beim SV Sandhausen an.
Der 21 Jahre alte Marius Müller wird für den rotgesperrten Tobias Sippel das FCK-Tor hüten. Der erst 19-jährige U23-Schlussmann Julian Pollersbeck nimmt den Platz Müllers auf der Reservebank ein.
Nach der geglückten Aufholjagd in Unterzahl gegen die Münchner „Löwen“ am ersten Zweitliga-Spieltag sind die Roten Teufel erleichtert und mit sehr viel Freude am Werk. Deutlich zu sehen: Srdjan Lakic hat nach den für ihn schwierigen und unglücklichen vorherigen Stationen wieder Spaß am Fußball. Er sei „fit wie lange nicht“, sagte er schon in der Vorbereitung. Und er weiß, dass er für den FCK wichtig ist. Nachdem er dank des Millionenvertrages einst beim VfL Wolfsburg finanziell längst ausgesorgt hat, folgte er im Winter dem Ruf zurück zum Verein seines Herzens.
Wie wertvoll der Stürmer sein kann, bewies er am Montag mit zwei Toren gegen 1860. „Respekt, dass ,Laki’ beim Elfmeter hingeht, die Verantwortung übernimmt“, lobte Sportdirektor Markus Schupp mit Blick auf das 1:2 (68.). Als Lakic nach knapp 80 Minuten ging, bedachten ihn die Zuschauer, von denen ihn viele vor Rundenstart sehr kritisch und misstrauisch beäugt hatten, mit Ovationen. Lakic strahlte, als er zur Bank lief.
Und er jubelte 20 Sekunden später noch einmal kräftig: Philipp Hofmann (21), für seinen 30-jährigen Kollegen eingewechselt, hatte das Siegtor geköpft. „Das ist auch ein guter Stürmer, wir brauchen ihn. Ich hab’ gesagt, geh’ rein und hau’ einen rein“, sagte Lakic nach dem Traumstart, von dem auch Sportdirektor und Ex-Bundesligaprofi Schupp noch viele, viele Stunden später begeistert meinte: „Für solche Erlebnisse spielt man Fußball, für so etwas arbeitet man im Fußball.“
Routinier Lakic schwärmte vor allem vom eingewechselten Kreativmann Kevin Stöger. „Mein Lieblingsspieler“, sagte Lakic begeistert von der Technik und den Ideen des 20-Jährigen. Aber Fußball ist Tagesgeschäft, das weiß Lakic: „Auch für einen Sieg wie den gegen 1860 gibt es nur drei Punkte. Jetzt geht es weiter!“ Dem traumhaften Montag soll am Sonntag kein erneuter Alptraum in Sandhausen folgen. Vor elf Monaten verloren die Lauterer dort 0:1. Danach übernahm Kosta Runjaic.
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„Auf Augenhöhe“
SV Sandhausen freut sich auf den FCK
Der SV Sandhausen freut sich auf das Zweitliga-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern. Am Sonntag (15.30 Uhr) rechnet der SVS mit 10.000 Zuschauern in der ausgebauten Arena am Hardtwald.
„Es ist das dritte Mal, dass wir zu Hause gegen Kaiserslautern spielen. Es ist ein besonderes Spiel, und wir sind stolz, dem FCK auf Augenhöhe zu begegnen“, sagte Geschäftsführer Otmar Schork gestern bei der Pressekonferenz im „Platin Kongresshotel“ in Wiesloch. Und hofft auf eine kleine Überraschung.
Die neue, noch nicht vollständig fertige Tribüne auf der Gegengerade und die Stehplätze sind nun überdacht. Da der Gästeblock im Neubau gestern freigegeben wurde, brachte der SVS flugs noch 600 Sitzplatztickets nach Kaiserslautern. 3500 Karten umfasst das gesamte Kontingent des FCK, informierte Sandhausens Pressesprecher Siggi Müller. 13.000 Besucher fasst das Hardtwald-Stadion am Sonntag, wenn in zwei Wochen alles fertig ist, passen 15.300 rein.
Trainer Alois Schwartz hat die 0:1-Auftaktniederlage beim SV Darmstadt 98 mit seiner Mannschaft kritisch aufgearbeitet. „Die Punkte, die wir da liegen ließen, wollen wir versuchen, gegen den FCK zu holen“, sagt der Coach, der die Lauterer zum engsten Kreis der Aufstiegsanwärter zählt. „Sie haben aus einem negativen Spielverlauf ein positives Ergebnis gemacht“, weiß der Trainer um das Lauterer Stimmungshoch. Kampf, Laufstärke und große Aggressivität seien notwendig, wenn das Erfolgserlebnis der Vorsaison wiederholt werden soll. Da gewann der SVS sein Heimspiel 1:0. „Das war glücklich, dafür haben wir das Rückspiel unglücklich verloren“, sagt der Ex-Lauterer Denis Linsmayer, der sich auf das Wiedersehen mit den alten Freunden freut.
Timo Achenbach, der in Darmstadt nach einem Handspiel Rot sah, wird durch Leart Paqarada ersetzt. „Wir haben den jungen Mann ja als Backup von Bayer Leverkusen geholt“, betonte Alois Schwartz. Er muss auf Routinier Ranisav Jovanovic (Kreuzbandriss), Simon Tüting (Muskelfaserriss), Robert Zillner (Probleme an der Fußsohle) und den Ex-Braunschweiger Kevin Kratz (Sprunggelenk lädiert) verzichten. Allerdings sind Nicky Adler, Marc Pfertzel und Lukas Kübler wieder fit.
Ob Schwartz’ Lieblingsschüler Andrew Wooten gegen den FCK stürmt, ist offen. Beim Start schmorte der Ex-Lauterer auf der Bank. „Andrew hatte nicht so trainiert, dass ich ihn hätte aufstellen müssen“, erklärte der Trainer, der Alexander Bieler den Vorzug gab. Wooten hat verstanden ...
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung