ZitatAlles anzeigenFCK-Freude durch Pyromanen getrübt
VON HORST KONZOK
„Wir sind ruhig geblieben, als wir auch schon mal Achter waren. Und wir bleiben jetzt auch ruhig, wenn wir auf Platz zwei stehen.“ Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, sieht die Tabelle nach 20 von 34 Spielen als schöne Momentaufnahme. Er, der früher auch schnell mal Ungeduldige, setzt auf die Politik der ruhigen Hand. Gut so. Klug so.
Nach dem „blauen Dienstag“ beginnt auf dem „Betze“ die Vorbereitung auf die knifflige Hausaufgabe am Samstag (13 Uhr) gegen den VfR Aalen. Der VfR hat 18 Punkte, ziert Platz 15 und kämpft nach dem Ausverkauf der halben Stammelf gegen den Abstieg. In den beiden letzten Jahren hat Aalen in Lautern gewonnen.
Die Mannschaften am Abgrund wehren sich. Am Wochenende hat Erzgebirge Aue den Brause-Krösus RB Leipzig 2:0 geschlagen, Aalen punktete beim 0:0 gegen Darmstadt 98, der FSV Frankfurt bezwang den 1. FC Nürnberg 2:0. „Die Mannschaften, die unten stehen, haben sich alle noch einmal verstärkt. Das wird nicht einfach, da ist es vielleicht leichter in Braunschweig oder bei einem anderen Spitzenverein was zu holen“, orakelte FCK-Coach Runjaic am Vortag des 2:0-Sieges in Braunschweig.
Die Freude über die gute Leistung aber wurde getrübt: Das Feuerwerk in Block 19, dem Gästeblock, wo mancher Hohlblock mal wieder nicht begreifen wollte, dass Pyro im Stadion verboten ist und dass die Missetaten dem Verein erheblich schaden, hat Folgen. Das Image leidet Not, aus der fünfstelligen Geldstrafe kann bei Sperrung eines Blocks ganz schnell ein fetter sechsstelliger Einnahmeverlust werden. Da spielen einige sprichwörtlich mit dem Feuer.
Kurz vor der Beginn der zweiten Halbzeit war es in Braunschweig zum Eklat gekommen, als die unverbesserlichen Unbelehrbaren mit ihrem Feuerwerk eine Verlängerung der Halbzeitpause erzwangen. Schiedsrichter Felix Zwayer protokollierte.
„Da gibt es überhaupt kein Verständnis. Diese Leute schaden dem FCK massiv“, urteilte Stefan Kuntz, der nicht verstehen kann, dass Menschen, die sich als Fan tarnen, riskieren, dass bei einem Heimspiel ganze Blöcke, vielleicht sogar die Westkurve, gesperrt werden. Der FCK ist vom DFB längst angezählt. Die Beispiele, Totalausschluss in Dresden oder Blocksperren in Nürnberg und Frankfurt zeigen, dass die Langmut des Verbandes nicht ewig währt!
Auf ein Feuerwerk seiner Jungs am Samstag hofft der Trainer. Er hat die Qual der Wahl. Denn Dominique Heintz ist fit und will spielen. Aber Tim Heubach hat sich als Ersatzmann bewährt. Amin Younes, zuletzt gar nicht im Kader, hat anderes vor. Gegen den Riegel aus Aalen kann der Dribbler eine Option sein. Mateusz Klich ist nicht gekommen, um einen Tribünenplatz zu bekommen. Konkurrenz belebt den Trainingsbetrieb.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung