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FCK morgen gegen den „Club“ – Torhüter Sippel angeschlagen – Viel Lob für Tim Heubach
Eines ist für Kosta Runjaic, den Trainer des 1. FC Kaiserslautern, klar: Wenn sein Team und der 1. FC Nürnberg aufeinandertreffen, fallen immer viele Tore. Laut Statistik über drei. Nur eins gefällt ihm ganz und gar nicht: die Ergebnisbilanz aus den letzten zehn Spielen mit sieben Niederlagen.
Morgen, 13 Uhr, will der FCK-Coach etwas für die Statistik tun. Auch wenn das Spiel eng wird. „Nürnberg hat eine gute Mannschaft. Die spielen gern offensiv. Ich erwarte ein stückweit mehr Spiel nach vorn als in Berlin“, versucht Runjaic Parallelen zu ziehen zur torlosen Begegnung in der Hauptstadt, die in den Augen von Runjaic und Sportdirektor Markus Schupp von FCK-Seite her nicht so schlecht war. Die Einstellung stimmte, nur die Punktausbeute nicht, waren sich der Trainer und der Sportdirektor einig.
„Schade, dass wir uns in solchen Spielen nicht für unsere größtenteils gute Leistung mit drei Punkten belohnen“, findet Schupp und versichert: „An der Heimspielstärke und den Auswärtsresultaten arbeiten wir.“
Einer, der mitarbeiten will und wird, ist Tim Heubach. Der Innenverteidiger ist nach der Verletzung von Dominique Heintz in die Startformation gerutscht und froh darüber, dass er jetzt endgültig angekommen ist. „Es tut mir leid für Dominique, aber es ist schon ein anderes Gefühl, wenn man über 90 Minuten auf dem Platz steht.“ Der Trainer ist zufrieden mit dem Job, den der 1,92 Meter große Heubach an der Seite von Willi Orban macht: „Er hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert, hat nicht nur in Leverkusen gut gespielt. Am Sonntag in Berlin war er eine absolute Größe im Spiel. Er hat Ruhe ausgestrahlt, ein gutes Passspiel gezeigt, hat von Spiel zu Spiel mehr Sicherheit bekommen.“
Als Typ habe Heubach schon vorher überzeugt. „Er hat nur ein bisschen Pech gehabt, hat aber den Kopf nicht in den Sand gesteckt, unter der Woche gut trainiert. Ich freue mich umso mehr, dass er das gleich in den Spielen abrufen kann“, sagt Kosta Runjaic.
17 Nichtverletzte sind jetzt noch im Kader. Dass Mittelfeldmotor Ruben Jenssen wegen eines Ermüdungsbruchs am Mittelfußknochen ausfällt, bedauert der Trainer: „Schade, dass wir ihn in so einer Saisonphase verloren haben. Seine Rolle im Mittelfeld war sehr wichtig für unsere Stabilität. Wir dürfen in den nächsten Wochen nicht nur stürmen, sondern müssen aus der Kompaktheit nach vorne kommen. Da hatte Ruben einen großen Anteil dran.“
Für ihn kommt jetzt wohl wieder Kerem Demirbay zum Zug, möglicherweise aber auch Kevin Stöger oder Mateusz Klich. Runjaic freut sich aber schon auf die Zeiten, in denen alle fit sind. Wenn Heintz zurück ist, wenn Erik Thommy, Simon Zoller und Marcel Gaus und eben auch Jenssen wieder an Bord sind. Doch noch sieht es anders aus. Gestern musste Torhüter Tobias Sippel das Training wegen Problemen im Hüftbeuger abbrechen. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
„Nürnberg wird sicher gegen uns was reißen wollen. Ich glaube, dass es ein attraktives Spiel wird und dass Tore fallen werden“, sagt Kosta Runjaic. Das Hinspiel gewann der „Club“ mit 3:2.
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Zur Sache: Runjaic rechnet nicht
Kosta Runjaic hält nichts davon, „nach jedem Spiel auf die Tabelle zu schauen und den Rechenschieber rauszuholen“. Der Trainer des 1. FC Kaiserslautern untermauert seinen Grundsatz mit einem Beispiel: „In den letzten vier Spielen sind zwei Mannschaften dabei, die um den Aufstieg spielen, und zwei, die gegen den Abstieg spielen.“ Der Coach weiß, dass es um sehr viel geht, „nicht nur für den 1. FC Kaiserslautern, sondern auch für andere Mannschaften“.
Natürlich kennt er die Ausgangslage, weiß, dass der FCK Dritter ist, 42 Punkte auf dem Konto hat, genauso viele wie der SV Darmstadt 98. Er weiß, dass Nürnberg einen großen Namen hat und der nächste Gegner der Karlsruher SC ist, der mit 40 Punkten hinter dem FCK lauert. Doch gerechnet wird erst später. Runjaic: „Wir haben noch die Möglichkeit, Erster zu werden, es liegt in unserer Hand, Zweiter zu werden. Wir können noch Dritter werden. Wir wissen aber auch, dass Platz fünf und sechs nicht weit weg sind.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung