Fünfstück: "Freuen uns auf das Derby und auf die tolle Kulisse drumherum"
Er herrscht mal wieder Derbyfieber, um genau zu sein, das Südwestderbyfieber. Allein dies sorgt schon für zittrige Hände und tagelange Aufregung. KSC gegen Lautern, sicherlich eines der Derbys, die für besonderes Spannungsmomente in beiden Fanlagern sorgen. Das sind pure Emotionen, das ist pure Rivalität, das ist Tradition, und das sind lediglich 90 Kilometer die zwischen beiden Städten liegen. Doch der Fußball trägt auch seine Schattenseiten: KSC gegen Lautern, das sind auch Ausschreitungen, Pyrotechnik und Gewalt. Nicht umsonst haben die beide Kapitäne Daniel Halfar und Dirk Orlishausen eine offenen Brief an die Fans beider Lager verfasst, in dem sie daran appellieren, dass bei einem "Derby kein Platz für Anfeindungen und Hasstiraden, für Gewalt und Pyrotechnik ist".
In diesem Sinne: Auf ein gewaltfreies und sportlich packendes und heißes Erlebnis.
Die Lage vor dem Spiel
Die bittere Niederlage in Sandhausen dürfte längst abgehakt, besprochen und analysiert worden sein. Mit einem Auswärtssieg beim Sportclub wollen die Roten Teufel wieder in die Erfolgsspur kommen, und das ist in Anbetracht der tabellarischen Situation auch bitter nötig, denn der Betzemotor will nicht recht auf Hochtouren kommen. Gerade einmal vier Siege konnte der FCK nach 11 Spielen verbuchen, das Spiel in Karlsruhe wird neue Hinweise liefern, auf welchem Weg sich Konrad Fünfstück und seine Mannschaft befinden. Doch bei erst 13 geschossenen Toren wird schnell auffällig, an welchen Stellen die Stellschrauben noch festhängen, es fehlt ein Knipser, einer der vor dem Tor eiskalt abschließt. Wenn sich das nicht ändert, wird aus der Momentaufnahme ein Dauerzustand, und das heißt Zweitligamittelmaß.
Der KSC hingegen, letzte Saison nur knapp den Aufstieg verpasst hinkt seinen eigenen Erwartungen weit hinterher. Platz 12 in der Tabelle, lediglich drei Siege und erst neun geschossene Tore. Trainer Kauczinksi verkündete letzte Woche, dass er seinen Arbeitsvertrag nach Abschluss der laufenden Saison nicht verlängern wird. Der KSC gehört in dieser Saison getrost zu den sportlichen Enttäuschungen.
Mannschaft
Zweikampfschulung, schnelles Umschalten, stabile Defensive. Konrad Fünfstück hat noch viel vor mit seiner Mannschaft, aber es braucht noch Zeit, damit die Mannschaft seine Spielphilosophie endgültig verinnerlicht. Noch zu groß erscheinen die individuellen und teils kuriosen Fehler, die zu Gegentoren führen. Und noch zu groß erscheint die Abschlussschwäche vom Sturmduo Przybylko / Colak, die die Lauterer bei gut herausgespielten Situationen schon den ein oder anderen Punkt gekostet hat. "Irgendwann muss du dich auch mal belohnen", konstanierte Fünfstück nach der Niederlage in Sandhausen. Weiterhin muss Fünfstück auf Alex Ring (Faserriss) verzichten. Offen bleibt, wer die Rechtsverteidigerposition für den verletzten Jean Zimmer (Muskelfaserriss) besetzen wird. Michael Schulze bleibt nach seiner langen Ausfallzeit weiterhin fraglich. Einerseits kommt Rückkehrer Patrick Ziegler in Frage, der diese Position in wenigen Spielen beim SC Paderborn bekleidet hat, aber auch Sascha Mockenhaupt oder die jungen U23 Spieler Johannes Reichert und Robin Koch. Fakt ist, die Alternativen bleiben Notlösungen.
Unser Gegner
Von vergleichbaren sportlichen Höhen wie in der vergangenen Spielzeit ist der KSC aktuell weit entfernt. Zwischenzeitlich bis in den Tabellenkeller abgerutscht, gelang der Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski am vergangenen Montag bei 1860 München aber der ersehnte dritte Saisonsieg. Auf den mussten die Karlsruher zuvor sechs Partien lang vergeblich warten, wobei sich das Team nach Pleiten gegen Braunschweig (0:6) und Union Berlin (0:3) zuletzt schon wieder deutlich stabiler präsentiert hatte. Besonders die beiden Abgänge von Yabo und Hennings konnten die Karlsruher bis dato nicht kompensieren. Auch in diesem Spiel erwartet die Roten Teufel ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Erwin "Jimmy" Hoffer, der in zwei verschiedenen Spielzeiten das FCK Trikot trug wechselte zu Saisonbeginn vom Ligarivalen Düsseldorf zum KSC und traf bisher vier Mal ins gegnerische Tor.
Daten, Fakten, Statistiken
- In der 2. Bundesliga standen sich der KSC und der 1. FCK erst achtmal gegenüber, in der Bundesliga hingegen 42 Mal. Die letzte Bundesligabegegnung war in der Saison 1997/98.
- Von den letzten 18 Pflichtspielen gegen Kaiserslautern gewann der KSC nur eines (am 21. August 2006 in der 2. Bundesliga zu Hause mit 2:0).
- Aber: Zwölf dieser 18 Partien endeten unentschieden.
- Karlsruhes Erwin Hoffer spielte 24-mal für Kaiserslautern in der Bundesliga (fünf Tore) und 14-mal für den FCK in der 2. Bundesliga (drei Tore).
- Enrico Valentini hat in vier Spielen gegen Kaiserslautern drei Tore erzielt (alle für Aalen).
- In der Gesamtbilanz liegt Lautern mit 16 Siegen gegenüber 11 Niederlagen vorne.
- Das letzte Spiel (26. Spieltag, Saison 2014/15) endete 0:0.
Stimmen aus der Pressekonferenz
"Wir wollen unsere Emotionen richtig kanalisieren und diese am Samstag auf den Platz bringen, unsere Aufgabe liegt darin, in Karlsruhe zu bestehen", sagte Cheftrainer Fünfstück auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Südwestderby am Samstag. Wie die Startaufstellung aussehen wird weiß der Coach noch nicht, es gibt aber gute Ideen, wie die Mannschaft aufgestellt werden könne.
Antonio Colak sieht das bevorstehende Spiel einerseits nüchtern: "Es geht für uns um drei Punkte und die wollen wir am Ende mitnehmen". Andererseits wisse die Mannschaft auch, welche Bedeutung ein solches Derby für die eigenen Fans hat. "Wir bereiten uns wie immer konzentriert und fokussiert vor".
Voraussichtliche Aufstellung
Müller - Ziegler (Mockenhaupt), Vucur, Mockenhaupt (Heubach), Löwe - Karl, Halfar, Piossek, Gaus - Przybylko, Colak
Faninfos
Der Gästeblock im Wildparkstadion ist ausverkauft, es gibt nur noch wenige Restkarten für das Spiel. Zum Spiel nach Karlsruhe wird die Deutsche Bahn zwei zusätzliche Züge für FCK Fans einsetzen. Diese sind mit den normalen Fahrscheinen der DB befahrbar. Genauere Informationen zu den Entlastungszügen gibt es hier: Entlastungszüge. Ab dem Bahnhof in Karlsruhe werden Shuttlebusse bereit gestellt.
Aufgrund der letztjährigen Erfahrungen und Ausschreitungen haben sowohl Polizei als auch die beiden Kapitäne Fanbriefe verfasst, die es hier nachzulesen gibt:
- Fanbrief der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern: Fanbrief
- Fanbrief des Polizeipräsidiums Karlsruhe: Fanbrief
- Fanbrief der beiden Kapitäne: Derby ist auf dem Platz!
Fanlinks
Vereinshomepage: http://www.ksc.de
Hier diskutieren die KSC'ler zum Spiel: KSC Forum
Rund um den KSC in der lokalen Presse: http://www.ka-news.de/ksc/