ZitatAlles anzeigenWilli Orban folgt seinem Leitmotiv auch im Dress der „Roten Bullen“
VON HORST KONZOK
LEIPZIG. Willi Orban kommt heim. Heim nach Kaiserslautern. Er ist mit den „Roten Bullen“ im Montagsspiel der Zweiten Bundesliga zu Gast bei den Roten Teufeln. Der ehemalige Kapitän des 1. FC Kaiserslautern steht mit Rasen-Ballsport (RB) Leipzig vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Dem großen Ziel, das er vor einem Jahr mit dem FCK verfehlte.
„Das war letzte Saison mein absolutes Ziel“, sagt Orban, der sich in Leipzig sehr wohl fühlt, sehr gut eingelebt hat und sportlich mit RB auf dem Weg ins Fußball-Oberhaus ist. „Mir geht es sehr gut. Ich fühle mich sehr wohl. Leipzig ist zwar eine Großstadt, aber auch eine Stadt der kurzen Wege mit vielen Grünflächen und Seen. Nur der Pfälzerwald fehlt mir“, sagt Orban im RHEINPFALZ-Interview.
„Auf Montag freue ich mich sehr – es ist ein besonderes Spiel. Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter, die ich lange nicht gesehen habe, auf das Stadion, in dem ich viele super Spiele erleben durfte“, sagt der 23-Jährige. Nach seinem Abschied Richtung Leipzig erlebte der gebürtige Lauterer speziell in den Internetforen auch viele wüste Beschimpfungen, vieles war unter der Gürtellinie. „Generell sind die FCK-Fans ja sehr leidenschaftlich und emotional. Aber ich glaube, viele honorieren, dass ich 18 Jahre für den FCK gespielt habe und immer alles gegeben habe. Auch als Kapitän in so jungen Jahren. Es ist schon ungewöhnlich, da eine Mannschaft zu führen“, sagt Orban: „Ich gehe davon aus, dass das die Meisten auch honorieren. Und wenn es anders kommt, bin ich genug Profi, damit klar zu kommen.“
Die Entwicklung des FCK verfolgt Orban vor allem über die Medien. „Es war ja zuletzt viel Druck auf dem Kessel. Es freut mich, dass die Jungs es jetzt geschafft haben und sicher befreiter aufspielen können“, meint der Ex-Lauterer: „Den Umbruch in der Führung sehe ich auch als Chance, noch einmal eine neue Euphorie auszulösen. Der Verein hat noch immer ein riesiges Potenzial.“
„Ich habe die Entscheidung für Leipzig ja mit Visionen und klaren Vorstellungen verbunden“, sieht sich der Abwehrspieler auf dem absolut richtigen Weg: „Sowohl was meine Entwicklung als Fußballer angeht, als auch als Persönlichkeit.“
Dass Ralf Rangnick wieder Trainer wurde, war auch ein Grund für das Ja zu Leipzig. Nun wartet auch Orban gespannt auf die Antwort in der Trainerfrage, da Rangnick künftig wieder ausschließlich als Sportdirektor wirken möchte. „Es ist schon wichtig, wer Trainer wird. Ralf Rangnick steht ja als Trainer dafür, dass er Spieler besser machen kann.“ Besser werden, immer besser werden – das will Orban. Die Bedingungen in Leipzig lassen ihn schwärmen: „Ich bin sehr ehrgeizig und gehe sehr professionell mit dem um, was man mir in Leipzig bietet.“
Vor einem Jahr wurde Willi Orban von den RHEINPFALZ-Lesern zum FCK-Spieler des Jahres gewählt. Daran erinnert er sich gerne. „Das war eine Riesenanerkennung für das Jahr und meine Leistung. Als Sportler hatte ich extrem viel investiert, viele Extraschichten geleistet. Die Wahl, die Ehrung – das sind die Momente, die einen spüren lassen, dass sich Leistung lohnt. Deshalb hat mir die Ehrung auch so viel bedeutet.“ Über allem steht Willi Orbans Leitmotiv: „Harte Arbeit schlägt Talent!“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung