Anfeindungen gegen Orban: DFB ermittelt

  • Ich habe gestern selbst in der West gestanden und kann ehrlich gesagt diese große Empörung nicht verstehen. Ja, einige Doppelhalter waren unter der Gürtellinie und nicht in Ordnung. Die Bezeichnung Hurensohn für O. muss auch nicht sein, schließlich kann die arme Mama nichts dafür, dass falsche Berater und Geld den Charakter verderben. Sollte das mit dem Überrennen der Ordner tatsächlich so stattgefunden haben, wird es Zeit, dass der Verein endlich etwas gegen diese Idioten macht, die immer wieder denken, sie könnten sich alles erlauben.
    Und trotzdem muss ich sagen eine so aufgeheizte, geile Stimmung wie gestern habe ich lange nicht mehr erlebt. Umso bedauerlicher ist es, dass jetzt alle FCKler als Unmenschen da stehen. Es ist einfach lächerlich wie das ganze aufgebauscht wird. Zeigt aber was dieser verachtenswerte Konzern für eine unfassbare Lobby in den Medien hat.
    Im Stadion stehen heißt für mich emotional sein, mitfiebern, vielleicht auch mal frustriert eine Beleidigung zu brüllen, die vielleicht nicht gerechtfertigt ist, wenn man die Bilder hinterher nochmal sieht, aber in dem Moment tut es einfach gut sich mit tausenden anderen mal herzlich aufzuregen. Was in den letzten Jahren passiert ist einfach nur traurig. Als Fan soll man am besten 50 Euro Eintritt zahlen, sich auf seinen Hintern setzen, die Klappe halten und nur mal klatschen wenn man mal dazu aufgefordert wird. Es kotzt einen nur noch an.
    Und bei so einer Geschichte wie gestern kommen wieder die ganzen Moralapostel aus ihren Löchern um kollektiv zu verurteilen ohne ein ausreichendes Vorwissen zu haben. Hauptsache man kann sich in der Presse oder sozialen Medien als absolut korrekten Saubermann darstellen...

  • Du hast vollkommen recht( fck_freak). Wenn man versucht die Emotionen aus einem Stadion rauszukriegen, dann habe ich keinen Fußball mehr, sondern Theater. Da schlürfe ich in der Pause meinen Sekt und plaudere jovial mit den anderen Besuchern. Im Stadion will ich brüllen, schreien, mich ärgern und freuen können und ja auch mal den Stinkefinger zeigen. Und gestern war halt mal wieder Betzestimmung angesagt. Die Doppelhalter (hatte ich schon in meinem ersten Beitrag gesagt) mussten jetzt wirklich nicht sein. Aber man sollte das jetzt auch nicht überbewerten. Das gab es gegen Hopp, gegen Neuer oder Götze; das war doch keine Aufforderung die Knarre anzulegen. Und das dem Megatrainer eine frühere Krankheit vorgehalten wurde, muss jetzt auch nicht sein, aber er wird es höchstwahrscheinlich überleben und schon bald die 1.Bundesliga mit seiner Anwesenheit erfreuen.
    Auf dass sich alle lieb haben und die Ultras vom FCK schicken wir die Supernanny. Die können dann mal auf der Treppe über ihr Verhalten nachdenken.

  • Ich war gestern Abend auch in der West kann den ganzen Zirkus aber auch nicht nachvollziehen. Dass Pfiffe,Schmähgesänge etc. kommen war von vorne herein absehbar. Dass das Fadenkreuzbanner nicht in Ordnung war darüber muss man nicht diskutieren aber deswegen gleich den DFB ermitteln zu lassen find ich echt für übertrieben. Über die ganzen Anti-Rangnick/Mateschitz/generell RB und Kommerz-Plakate kann man ellenlange Listen führen aber wegen einmal Orban-Plakat so nen Aufstand zu machen, der Sinn dahinter erschließt sich mir noch nicht.
    Vorallem werden die Ermittlungen doch sowieso nichts Positives bringen. Die Person,die das Banner hochgehalten hat, wird am Schluss doch sowieso nicht gefunden. Der Verein bekommt ne Strafe -wir könnens uns ja leisten- ,die halbe West wird fürn Spiel dicht gemacht und die ganzen bösen Lautrer sind wieder Schuld.
    Weil aber gestern Abend noch groß Thema war "Frieher do war des noch net so do drowwe!" möcht ichs doch kurz ansprechen: Dass sich die Stimmung in Deutschlands Fußballstadien sehr stark geändert hat stimmt schon. Auch dass die Niedermache ein weitaus größeres Ausmaß erreicht hat. All das kommt allerdings auch stark aus der Emotion raus und man kann sich in dem Moment nicht dagegen wehren. Man merkt erst - von fck_freak beschrieben- Stunden nach dem Spiel oder am nächsten Tag dass man in manchen Fällen doch ein Schritt zu weit gegangen ist und bei der Situation eventuell doch übertrieben hat.
    Keiner von euch der schon länger dabei ist kann mir erzählen, dass damals alles friedlich war. Auf dem Platz oder auf der Tribüne. Es wird kampfbetonter Fußball gefordert bei dem 90 Minuten die Fetzen fliegen. Es wird sich zu gern an einen Hans-Peter Briegel der vor den Strafraum walzt oder nen Ehrmann der alles was atmet gnadenlos umsenst erinnert. Dass bei den Spielen in der Kurve nur der eigene Verein angefeuert wurde kann ich mir auch nicht vorstellen. Ein Real Madrid zum Beispiel wurde nach dem Geholze im Hinspiel auf dem Betze gnadenlos ausgepfiffen. Das Waldhof, Karlsruhe und die Bayern immer freundlich begrüßt wurden braucht auch niemand zu erzählen.
    Die eigene Mannschaft wurde zwar auch mehr nach vorne gepusht als heute, dass hat sich mit den ganzen Stadionaus- und Umbauten allerdings auch erledigt. Steht auch ausführlich in anderen Threads.
    Das Problem, dass diese ganzen Hass-Parolen überhaupt in den Fußball gekommen sind, sind nicht die Fans in der Kurve. Das Paradebeispiel für das Problem war gestern im Gästeblock! Darauf klässt sich auch dieses Theater mit Orban zurückführen!
    Und das diese ganzen Hetzgesänge ungefähr in dieser Zeit ihren Aufschwung als auch diese ganzen Retortenclubs entstanden sind oder die Milliadäre oder Firmen dahinter gestiegen sind ist auch kein Zufall.

    Vereinsliebe ist mehr als nur Jubeln beim Erfolg.
    Man trägt sie im Herzen!

  • Das Fass zum Überlaufen brachte das Plakat mit dem Fadenkreuz. Das ist das was DFL, DFB, Sport1, Presse allgemein ect gesucht haben. Ohne dieses Plakat wäre eine Brücke zum "alten" Betze möglich gewesen. Aber genau diese eine Entgleisung ist der Aufhänger.


    Dank dem, der das gemalt hat. Wenns in den Räumen des FCK passierte.... Dazu hab ich genügend ausgelassen.

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
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    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"

  • @Pälzer-Fan
    Ich kenne das zum Teil auch noch. Wenn eine Bayern Fahnein die West reingeweht hat, dann gab es eine merkwürdige Selbstentzündung und keiner hat danach ein Wort darüber verloren
    Ich sags mit Dylan; The Times they are changing


    Heute sind wir in den Medien die Buhmänner. Wir finden in den "großen" Medien nur noch mit so etwas und negativ statt.
    Bei Sky ist es klar, dass die Mattreschitz hofieren - schließlich ist es eine wichtige Einnahmequellen im Bereich Werbung. Da hat man schon den Eidruck, dass es eine Sprachregelung - auch für die Reporter im Stadion - gibt. Aber da brauchen wir gar nicht so weit zu gehen. Letzten Sonntag gab es einen 100% Werbebeitrag in der Sonntags Sportschau des ZDF: Pro "Modell Leipzig"
    Ich muss nochmal Dylan zitieren: With God on our side - Der Sieger hat immer Recht
    Protest gegen diese Entwicklung ist immer gut.
    Aber für mich gibt es eine Grenze der Mittel und der Art und Weise der Agitation. Ein Plakat mit einem Fadenkruez diskreditiert den Protest und geht weit über das Ziel hinaus. Das impliziert die eigene Bereitschaft zur Gewalt.


    Ich war aktiv in der Friedensbewegung gegen Cruise Missile unjd Pershing. Da haben alle nur auf Gewalt gewartet um uns damit zu diskreditieren. Wir haben es nicht getan und haben keine Angriffsfläche geboten.
    Solche Plakate erreichen das Gegenteil von dem was wir wollen:
    Es wird nicht mehr über Orban diskutiert und darüber, dasss er das Gegenteil von dem getan hat, was er einige Wochen vorher noch propagiert hat. Es wird nur noch über das Plakat geredet und Orban ist ein armes Opfer

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

  • Über das Fadenkreuz kann man streiten, aber Emotionen gehören ins Stadion. Der Burnout Rangnick könnte ein unehelicher Sohn von Hopp sein, immer dieses rumgeheule. Orban soll sich mal überlegen, warum nächstes Jahr Zimmer wenn er mit dem VFB bei uns spielt nicht ausgepfiffen wird, oder auch einem Heintz das nicht passieren würde. Ich hasse Spieler die vor der Fankurve stehen, das Vereinsemblem küssen und dann zu so einem Verein wechseln. Wäre Orban zu einem Erstligisten gewechselt würde sowas nicht passieren.

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  • Es wird nur noch über das Plakat geredet und Orban ist ein armes Opfer


    Das wird auch noch ne Zeit lang Thema bleiben bis das geklärt ist. Ich hoff nur, dass wir einigermaßen glimpflich aus der Sache rauskommen. Wenn deswegen die West gesperrt wird fress ich mein Trikot.
    Im Falle Orban würde ein Zitat von Fritz Walter aktuell gut passen:
    "Es wird ohnehin schon zuviel von mir geschrieben. So viel Aufhebens um einen Fußballer."

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    Man trägt sie im Herzen!

  • Und genau das ist das ärgerliche, dass so ein paar Idioten den Verein und die normalen Fans in Verruf bringen. Mittlerweile weiß man doch, dass der DFB bei "Angriffen" gegen seine Hätschelkinder aus Plastik allergisch reagiert.

    Das Geheimnis des Fußballs ist der Ball (Fußballweisheit von Uwe S.)

  • @Doc_Holiday
    Mit dem ganzen Bier und Senf der da drin hängt wird der Schmerz erträglich. ;)
    Obs was bringt denen Zusammenschnitte von dieser Saison zu zeigen? Da würden mir noch ein paar mehr als nur Ralle einfallen die sich geärgert haben. :D

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