Plakate und Transparente gegen Orban: Der FCK bezieht Stellung

  • Nein Hoschy, ich hab auch in der West "Husch, husch husch N..... In de Busch" geschrien. Das Warner eine komplett andere Zeit und du kannst das heute eben nicht mehr bringen.

  • Lassen wir mal die Plakate außen vor. Für mich geht es nach dieser Aktion um viel mehr, nämlich um den Umgang mit Ultras in den Stadien. Die Entwicklung der Ultraszene ist keinesfalls gradlinig zu betrachten, da gibt es ganz verschiedene und vielfältige Entwicklungen und Auswüchse. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass sich Ultras in einem immensen Konkurrenzkampf befinden: Wer hat den stärksten Support? Wer hat die bunteste Kurve? Wer macht die größten Choreos? Es geht immer mehr darum, "besser" zu sein als die anderen.


    Hinzu kommt mein Eindruck, dass man hat Ultras zu lange gewähren lassen - Narrenfreiheit fällt mir da ein. Ehemalige Ultras die in den Vereinen Positionen bekleiden, Lagerräume für Ultras in den Stadien, Megafonanlagen, Podeste, usw. Sehr vieles konzentriert sich auf Ultras und ihre Aktivitäten. Grundsätzlich finde ich das gut, dass Vereine Plattformen und Räume schaffen, damit sich Jugendsubkulturen ausleben können. Aber, und darin sehe ich ein großes Problem, Ultras haben angefangen ihre Privilegien auszunutzen. Wie kann es sich ein Verein wie der FCK erlauben, in knapp 5 Jahren an die 250.000 Euro an Strafen abzudrücken. Mehr als seichte Pressemeldungen, in denen man sich davon abgrenzt, gibt es öffentlich nicht. Sicherlich werden intern Gespräche geführt, Fanprojekte eingeführt, usw. Ich bin wahrlich kein Freund von Repressionen und Sanktionen, neige aber ehrlich gesagt bei Ultras immer mehr dazu zu sagen, dass sich die Verein quer stellen und Privilegien entziehen sollten.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Stadionverbot generell, dann werden sich die "normalen" Ultras schon ihre Gestörten vorknöpfen und am besten verpfeifen. Ein Wunschgedanke, ich weiß.

    Warum Wunschgedanke? Dadurch könnte ein Selbsterziehungeffekt entstehen, denn wenn hart genug bestraft wird, überlegt sich der ein oder andere ob er nochmal solch einen Megamist fabriziert und er weiß, dass er der Nebenmann auspacken könnte! :weiseropa:

  • Und das bezweifle ich stark. Man weiß, dass Selbstregulierungseffekte in Ultragruppen nicht greifen. Die Gruppe steht über der Straftat und die einzelnen Mitglieder werden stets geschützt. Es braucht klare Linien und Regeln seitens des Vereins. Der Verein hat das Haus- und Gestaltungsrecht. Es braucht aber auch ein stärkeres Gegenüber. Wie viele Ultras stehen in der West? Vielleicht 200? 300? Wie viele Nicht-Ultras stehen in der West? 10.000? 12.000? Wenn sich da einmal was rühren und organisieren würde, dann würde sich auch was im Zusammenspiel bewegen.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Jetzt mal ganz ehrlich, warum sollten die sich auch selbst anzeigen ? Mir als Außenstehender und keineswegs jemand der mit diesem Italo-Ultrakram was anfangen kann, käme es niemals in den Sinn FCK-Fans wegen Transparenten, Sprechchöre und verbale Entgleisungen und ähnlichem Scheachsinn zu denunzieren. Der Professor ist pissed ? Orban entsetzt ? Die DFL findets schrecklich ? Wen interessierts ? Mich nicht.
    Und nochwas zu den alten Zeiten. Gerdade weil wir alles andere als die Regensburger Domspatzen waren, verbietet es sich jetzt einen Moralapostel zu machen.

  • Wenn sich da einmal was rühren und organisieren würde, dann würde sich auch was im Zusammenspiel bewegen.


    So eine große Masse in Schwung bringen ist schwer. Zumal, irgendwelche müssten den Anfang machen. Aber stellt sich als normaler Bürger einem Mob blindwütiger Schlägern gegenüber. Hier wurden doch schon Szenen berichtet, wo "Aufmüpfige höflich im Sinne Ihrer Gesundheit" dran erinnert wurden, besser still zu sein.


    Wenn vom Verein ein Signal kommt wie Entzug der Privilegien, Verbot der Nutzung von Räumen im Stadion, Abschaltung der MFA oder ähnliches, dann wüsste man, dass man zumindest Rückendeckung bekommen würde. Nur wie sollte das dann ablaufen? Ich glaube reden kann mit denen nicht. Also was dann?

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
    Auf die Sonne folgt der Regen, mein Leben ist ein Fluch und Segen.
    Du darfst auf die Fresse fallen, Gewinner stehen wieder auf nur Verlierer bleiben liegen.
    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"

  • Nochmal: Der FCK hat Haus- und Gestaltungsrecht. Fandialoge sind heute eines der am häufigsten eingesetzten Kanäle, um mit Fans und vor allem auch Ultragruppen ins Gespräch zu kommen. Hier kann man appellieren, auf bestehendes Recht hinweisen, offene Dialoge führen. Gerne auch 4 oder 5 Mal diesen Weg gehen und beobachten. Beim dritten Mal kannst du mögliche Sanktionen aufzeigen. Beim fünften Mal ziehst du es dann knallhart durch.


    Ob wir wollen oder nicht, der FCK ist wie jeder andere Verein ein Wirtschaftsunternehmen. Und Gries sieht das realistischerweise genauso. Natürlich, die Fanbasis ist im gallischen Dorf Lautern das wichtigste Kapitel, ändert aber nichts am Kapitalmarkt und den Regeln, die der Markt bestimmt. Wie lange können es sich Vereine im weichgespülten Fußballdeutschland erlauben, Straftaten und Regelbrüche zu ignorieren. Noch klappt es, da bisher größtenteils Geldstrafen ausgesprochen werden, der FCK blutet vor sich hin und zahlt schön die Zeche. Aber wir wurden bereits angezählt, beim nächsten größeren Pyrovergehen gibt es den Teilauschluss, und so weiter. Irgendwann kannst du nicht mehr zuschauen, wie 300 Ultras dem Verein auf der Nase rumtanzen.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • @BetzeFensi


    Ich gebe Dir vollkommen Recht. Der FCK muß den Dialog suchen. Allerdings nur, wenn er bereit ist entsprechend hart durchzugreifen, falls es nicht fruchtet. Wenn grundlegend die Bereitschaft da ist und das die Gruppen auch wissen, gibt es vielleicht einen Dialog. Bislang hatten sie nichts zu befürchten. So verhalren sie sich dann auch.

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