Eine Region steht auf

  • „Südpfalzinitiative“ greift dem FCK materiell und ideell unter die Arme


    RÜLZHEIM. Bayern kann jeder – sagen die Initiatoren der „Südpfalzinitiative FCK“ und engagieren sich, um die Finanzkraft des darbenden Fußball-Zweitligisten zu stärken. Gestern Abend informierte die Gruppe in der Eventkuppel „Dampfnudel“ in Rülzheim potenzielle Sponsoren über ihre Ziele.


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    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • Ich bin extra aus Mainz angereist, um diese Veranstaltung zu besuchen.
    Die Initiatoren bringen sicher viel Engagement, KnowHow und Herzblut mit. Allerdings ist trotz der Unterstützung von H.P. Briegel noch nicht erkennbar, in welchem Umfang diese Initiative wirklich fruchten kann. Bisher sind ca. 145.000 Euro zusammengekommen.
    Mich hat vor allem interessiert, ob und wie die vertraglichen Rahmenbedingungen mit dem Vermarkter Lagardére greifen und vor allem, wie groß die Bonuszahlungen an Lagardére ausfallen.
    Die von der Südpfalzinitiative vorgeschlagenen Unterstützungsmöglichkeiten sowohl für Unternehmen als auch Privatpersonen sind umfangreich, ob sich der daraus ableitende finanzielle Rahmen lohnt, lässt sich noch nicht erkennen. Meines Erachtens ist das aber eher ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Ich frage mich nämlich, wer, aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und vor allem bezüglich der Fan-Anleihe für das NLZ 20.000 Euro zahlt, um sich als Unternehmer mit offiziellen Logos zu schmücken um neue Kunden gewinnen zu können?
    Wer fühlt sich denn als Kunde "außerordentlich" von solchen Maßnahmen angesprochen?
    Meine Frage bezüglich der Bonuszahlungen an Lagardére bzw. der möglichen Spenden für das NLZ wurden nicht unbedingt umfassend beantwortet.
    Es gibt diese vertragliche Abhängigkeit, jedoch wurde der Prozentsatz 20% nicht bestätigt ("es ist weniger!"). Spenden für das NLZ sollen sogar davon ausgeschlossen sein.
    Mein Hinweis auf die Fremdverwendung der zweckgebundenen Anleihe wurde hingenommen und zudem ausdrücklich von Herrn Gries bestätigt, dass das Geld ausschließlich dem NLZ zugutekommen wird.
    Eine weitere von mir an Herrn Meier gerichtete Frage bezüglich der Leihspieler-Problematik wurde auch etwas abweichend beantwortet. Zuerst wurde von ihm betont, dass nicht er gesagt habe, dass keine Leihspieler mehr geholt werden. Zudem verwies er auf die finanzielle Situation des FCK und auch auf Ewerton, der viel zu teuer werden würde und wohl nicht weiter für den FCK spielen wird.
    Fazit: Nichts Genaues weiß man nicht!
    Wir sind nun mal in einer enormen Zwickmühle bzw. in einer Talsohle, die nur überwunden werden kann, wenn wir schnellstmöglich aufsteigen und uns in der ersten Liga etablieren können.
    Wunschdenken also, das nicht gerade Realitätsnähe zeigt.

  • ... Wir sind nun mal in einer enormen Zwickmühle bzw. in einer Talsohle, die nur überwunden werden kann, wenn wir schnellstmöglich aufsteigen und uns in der ersten Liga etablieren können.
    Wunschdenken also, das nicht gerade Realitätsnähe zeigt.


    Bei dieser Aussage bin ich absolut bei Dir!



    Was die "Südpfalzinitiative" betrifft - das ist ganz sicher von der Grundidee her eine gut gemeinte Sache. Mir persönlich ist das aber alles sehr nebelös. Die Effektivität dürfte dazu stark überschätzt werden.


    Aber um noch einmal zurück auf "schnellstmöglich aufsteigen" zu kommen - auch hier erschließt es sich mir noch nicht, wie es bei einem Aufstieg zum jetzigen Zeitpunkt (also nach der kommenden Saison) weiter gehen würde. Es spricht nichts dafür, dass wir in der kommenden Saison nicht wieder einen weiteren Verlust einfahren werden. Wie sollten dann Verstärkungen für die 1. Liga finaziert werden? Denn von einem gesunden Aufbau sind wir so weit entfernt, wie der FCB von einem drohenden Konkurs!

    Einmal editiert, zuletzt von NRW_Teufel ()

  • Mir stellt sich da die Frage, welche Erwartungen man als Außenstehender an die Initiative hat. Schließlich ist dies eine ehrenamtliche / private Initiative. Auch habe ich noch nirgends gelesen, dass diese Initiative einen geplanten Investor ersetzen will. Ich glaube, hier geht es vielmehr um eine positive Signalwirkung nach außen: Eine Region steht auf, eine Region steht zusammen (es geht also nicht nur ums Geld). Innerhalb weniger Wochen wurden knapp 150.000 Euro gesammelt, weitere hunderte Unternehmen sollen in den kommenden Monaten oder wahrscheinlich Jahren kontaktiert und angesprochen werden. Diese Initiative spült sicherlich nicht das notwendige Geld in die Kassen, um den Mannschaftsetat mal eben auf 15 Millionen aufzustocken, allerdings ist es glaube ich mehr als nur der Tropfen auf dem Stein.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Seh ich auch so wie Betzefensi. Mal davon abgesehen das die bisherige Summe schon nicht schlecht ist, so geht es doch um das Zeichen. Und das finde ich sehr sehr positiv und zeigt, dass noch einige Leute/Unternehmer da sind, für die der FCK ein Werbeträger ist.

  • Die Initiative hat vor allem eine positive Außenwirkung für den FCK!
    Dies kann sich mittelfristig auszahlen in dem das ein oder andere Großunternehmen aufhorcht.
    Ich finde es ist eine tolle Sache für den FCK, dass da Menschen die Ärmel hoch krempeln und mithelfen wollen den Verein wieder in die Spur zu bringen.
    In wieweit sich das finanziell für den Club auszahlen wird bleibt vorerst mal ab zu warten. Immerhin hat der FCK dadurch über 100 000 € mehr zur Verfügung und das nach relativ kurzer Zeit.
    Man muss eben in Kaiserslautern kleine Brötchen backen, aber wie sagt man so schön? Kleinvieh macht auch Mist.

  • Damit ich nicht allumfassend falsch verstanden bzw. falsch interpretiert werde:
    Die Arbeit und die Philosophie der Initiatoren der Südpfalzinitiative ist aller Ehren wert!
    Und es wäre wünschenswert, wenn sich der ins Auge gefasste Erfolg realisieren ließe.
    Dennoch hatte ich in Rülzheim den Eindruck, den ich zudem immer wieder auch aus den Beiträgen hier im Forum ableite, dass Begrifflichkeiten wie Tradition, Herzblut, Betzefeeling, Engagement der Fans usw. die allein glücklich machenden Elemente beim FCK sind.
    Meist wird jedoch völlig ausgeklammert, dass sich ein "Betze-Hoch" nur bei sportlichem Erfolg einstellen kann. Und daraus abgeleitet auch der Wunsch von vielen "Abtrünnigen", wieder auf den Betze zu pilgern und diesen zu füllen.
    Mein Eindruck ist, dass die Argumentationsspirale als Startposition immer die Fans hat, die in einer Bringschuld sind, die für Stimmung sorgen und die hinter dem FCK stehen sollen. Alles weitere sind dann Selbstläufer, weil durch die Fan-Unterstützung die spielerischen Elemente besser werden, ebenso die mannschaftliche Geschlossenheit, die Torgeilheit aktiviert wird und letztendlich der FCK-Siegtreffer in der 94. Minute "Dank der fantastischen Fans" - selbstverständlich vor der Westtribüne - fällt.
    Das sind Träume, die man gerne träumt, die sich aber seit über einem Jahrzeht nicht mehr bewahreiten.
    Und wenn man dann sich heraus nimmt, als Miesepeter aufzutreten, weil man auf die Fehler aus der Vergangenheit (und auch der Gegenwart) hinweist, dann ist das ein unerwünschter Akt.
    Ich wünsche dem FCK wirklich alles Gute, schließlich pilgere ich seit 1963 auf den Betze, aber ich habe noch nie versucht ausschließlich durch die rosarote Brille zu schauen. Und wenn ich den Aufwand der Südpfalzinitiative mit dem bisherigen Erfolg vergleiche (und auch die Lagardère-Boni nicht außer Acht lasse), dann kann man sicherlich sagen "Kleinvieh macht auch Mist", aber einen großen Sprung kann man damit dennoch nicht machen. Den großen Investor wird man mit solchen Aktionen nicht gewinnen können, die Skeptiker, die aus der Fan-Anleihe ihre Schlüsse gezogen haben, wird man nur schwer wieder dazu bringen, den Geldbeutel zu öffnen.
    Der FCK muss verloren gegangenes Vertrauen wieder zurück gewinnen, er muss auf dem Platz gewinnen und wieder als Sympathieträger erkennbar werden. Diese drei Punkte werden ganz schwer zu erreichen sein. Hier muss meines Erachtens viel mehr Initiative erbracht werden. Vor allem muss die neue "Mannschaft" als solche auf dem Platz erkannt werden und so auftreten, dass der Traum "1. Liga" zumindest wieder in eine erreichbare Nähe tendiert und somit nicht nur ein Traum bleibt.
    Man kann aber nicht ewig erwarten, dass die Fans immer wieder uneingeschränkt auf diese Ziele hinarbeiten, während diejenigen, die nur Schonkost und unattraktiven und/oder erfolglosen Alibifußball anbieten, nicht in die Pflicht genommen werden. Ich sehe jedenfalls ein Ungleichgewicht bezüglich des Pflichtbewusstseins, das von Seiten der Fans eindeutig ein Übergewicht gegenüber der sportlichen Riege aufzeigt.
    Und genau deshalb kann ich mich, solange ich dieses Ungleichgewicht wahrnehme, mit "Aufrufen" wie von der Südpfalzinitiative nicht zu 100% anfreunden.
    Ich nehme an, dass ich nicht alleine mit dieser Meinung unterwegs bin und akzeptiere selbstverständlich auch, dass es User geben wird, bei denen ich ein Kopfschütteln auslöse.

    Einmal editiert, zuletzt von BoldSalad278 ()