Diskussionsthema zum Artikel: Die Kunst der Balance
Die Kunst der Balance
FCK heute gegen KSC – Frontzeck wehrt sich gegen unfaire Kritik
Die richtige Mischung finden aus gesunder Aggressivität, frühem Attackieren und der nötigen Vorsicht – das wird für den Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern heute (14 Uhr) im Derby gegen den Karlsruher SC die Kunst sein. Beide Teams sind nach jeweils holprigem Start unter Druck. 25.223 Karten sind bislang verkauft, mit 30.000 Besuchern wird gerechnet.
Florian Dick ist der Vorarbeiter – auf dem Platz. In der Kabine, hausintern, ist er der verlängerte Arm des Trainers. Die jüngsten Rückschläge haben dem FCK-Kapitän merklich zugesetzt. „Das tat weh…“, sagte er vier Tage nach der Schmach im DFB-Pokal. Nach dem 0:2 von Halle hatte er Wiedergutmachung versprochen – und dann das 1:6 gegen Hoffenheim …„
Ich will nicht groß reden. Ich will, dass wir als Mannschaft Taten sprechen lassen“, betont der 33-Jährige vor dem Derby. Er plädiert dafür, „einzig und allein das Spiel in den Fokus zu rücken“. Er wird heute – ganz sicher – voller Entschlossenheit auf den Platz gehen, die Kollegen in der Kabine und im Kreis auf dem Rasen auf die 90 Minuten einstimmen. Der Kämpfer will es wissen!
Ein Spiel gegen den KSC ist für „Flo“ Dick kein Spiel wie jedes andere, es ist die Begegnung mit der Jugendliebe. „Spiele gegen den KSC werden immer etwas Besonderes für mich sein. Ich habe da in der Jugend gespielt, war fünf Jahre Profi beim KSC“, sagt Dick.
FCK-Trainer Michael Frontzeck mag Derbys. Früher als Spieler von Borussia Mönchengladbach waren das die Spiele gegen den 1. FC Köln. So weiß er – wie seine Spieler auch – dass es für viele „um mehr als nur drei Punkte geht“. Der Trainer wünscht sich ein schönes, ein erfolgreiches Spiel und hofft, „dass alles friedlich bleibt“.
FCK und Polizei empfehlen wegen der üblichen Sicherheitsvorkehrungen und möglicher kurzzeitiger Straßensperrungen in Kaiserslautern, etwa am Elf-Freunde-Kreisel, eine frühzeitige Anreise.
Auf dem Platz gilt es, bei aller Emotion, die „nötige Balance“ zu wahren, sagt der Trainer, der Jan Löhmannsröben wohl für Gino Fechner starten lässt. Michael Frontzeck sieht seine Mannschaft mit 15 externen neuen Spielern in einem Entwicklungsprozess. Deshalb findet es der 54-Jährige befremdlich, nach nur vier Spieltagen durch Kritiker derart heftig infrage gestellt zu werden. „Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Sportliche Leitung“, sagt Frontzeck, haben sich entschieden, „diesen langen und steinigen Weg“ zusammen zu gehen. „Da sitzen alle in einem Boot – das ist optionslos.“ So sieht das auch Martin Bader, der Sportvorstand, der den FCK mit Kontinuität in den Schlüsselpositionen, Ruhe und Augenmaß voranbringen möchte. Frontzeck ist – die Interimstrainer nicht mitgerechnet – der elfte FCK-Trainer seit 2008 ...
Der Lauterer Coach will sich nicht durch die beiden schlechten Spiele in Halle und im Pokal gegen Hoffenheim vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen. „Ich nehme mehr mit aus den ersten drei Spielen. Die waren von der Leistung absolut okay. Die Punktausbeute war nicht okay!“
SO SPIELEN SIE
1. FC Kaiserslautern: Sievers - Dick, Kraus, Hainault, Sternberg - Hemlein, Löhmannsröben (Fechner), Albaek, Zuck - Spalvis, Thiele
Ersatz: Grill, Schad, Özdemir, Pick, Huth, Biada
Es fehlen: Bergmann (Trainingsrückstand nach grippalem Infekt), Esmel (Kreuzbandriss)
Karlsruher SC: Uphoff - Thiede, Gordon, Pisot, Roßbach - Choi, Stiefler, Wanitzek, Muslija - Pourié, Sané – Es fehlt: Sverko (Rückenprobleme)
Schiedsrichter: Winkmann (Kerken).
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Quelle: Die Rheinpfalz