Frontzeck: "Ich werde diesen Kader bis zum Schluss bedingungslos verteidigen!"

  • Aber das eine war direkt nach einer schlechten Leistung und der Tatsache, dass Fans auf den Platz liefen. Das andere nach ein paar Tagen dazwischen.


    Auch wir reagieren manchmal hitzig, da kann man ihm das mit etwas Abstand auch nachsehen

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Die Erwartungshaltung im Umfeld, die Kundgebung im Stadion, das alles beflügelt oder lähmt, je nach Situation und/oder Charakter. Euphorie setzt zusätzliche Kräfte frei, Wut und Enttäuschung erhöhen den Druck. Das ist - glaube ich - allgemein gültig und nicht FCK-eigen. Insoweit ist seine Feststellung, dass mit einer aus seiner Sicht übertriebenen Erwartungshaltung seitens der Fans Druck erzeugt wird, richtig.


    Folglich haben die Fans auch einen Einfluss auf die Leistungen der Mannschaft, die er dann aber nicht als (maßgeblich) schuldhaft an der Entwicklung der letzten Jahre sieht.


    Für mich macht MF noch mit den meisten Feststellungen Punkte; nur nicht auf dem Rasen.

  • Euphorie setzt zusätzliche Kräfte frei, Wut und Enttäuschung erhöhen den Druck.

    ich habe den eindruck ,du opponierst wegen des opponierens willen,aber ich geb dir trotzdem noch ne

    abschließende antwort.


    wenn nach dem spiel gegen 60, bei den spielern durch die euphorie im umfeld kräfte freigesetzt worden

    wären,hätte es nicht diese überschaubaren leistungen in großaspach 1:1 und danach zuhause gegen

    münster 1:2 gegeben.


    im gegensatz dazu, nach dem 3:3 in halle als der unmut schon größer wurde,gabs ein 4:1 in braunschweig

    also hat der erzeugte druck auch positive wirkung

  • Ich kann Euch sagen, dass die Aussage definitiv so zu verstehen war, dass er den Zuschauern keine Schuld für das derzeitige Abschneiden gibt und dass er weiß, was sie die letzten Jahre durchmachen mussten und dass sie den Verein immer unterstützen.

    Siehe auch das Zitat mit der Zuschaueranzahl im Vergleich mit Wehen.

    Also zwischen den Zeilen sagt er das schon und er hat ja auch Recht damit.

    Sag mal kriegst du eigentlich irgendwas mit als Gemosere? Ich will dich hier nich persönlich angehen, versteh mich nich falsch, aber permanent wird betont (seit Abpfiff des 60 Spiels) dass die Euphorie zwar dankend entgegengenommen wird, man sich aber zurückhalten solle. Das haben so Spieler, Trainer und andere Verwantwortlichen artikuliert. Das ist ja genau das Problem, dass man direkt in Euphorie fällt, man könnte meinen die Westkurve sei kollektiv an Borderline erkrankt!

  • ich habe den eindruck ,du opponierst wegen des opponierens willen,aber ich geb dir trotzdem noch ne

    abschließende antwort.

    Mag sein, dass ich diesen Eindruck erwecke. Ich kann nur sagen, dass es sich so sicher nicht verhält. Ich bin davon überzeugt, dass MF unser "kleinstes" Problem ist und der alsbald stattfindende Austausch keine wesentliche Änderung herbeiführen wird. Aus dieser Sichtweise heraus müsste ich gegen einen Tausch des Trainers sein, aber da bin ich inzwischen "auf Linie" bzw. opponiere nicht mehr. Die Mehrheit scheint dafür und die Mechanismen im Geschäft werden ihr übriges tun. Gutheißen muss ich es trotzdem nicht.

    wenn nach dem spiel gegen 60, bei den spielern durch die euphorie im umfeld kräfte freigesetzt worden

    wären,hätte es nicht diese überschaubaren leistungen in großaspach 1:1 und danach zuhause gegen

    münster 1:2 gegeben.

    Ich habe ganz allgemein von den Phänomenen Euphorie/Kraft und Wut/Druck gesprochen. Davon abgesehen kann Euphorie auch Druck erzeugen und lähmen. Ich finde die Feststellungen von MF nachvollziehbar, sie sind schlüssig, wenn auch unpopulär. Er spricht u.a. Dinge an, die einem so großen Traditionsverein naturgemäß nicht schmecken können, aber der Realität entsprechen.


    Um auf das Zitat zu kommen, 60 war alles, aber keine Euphoriewelle in dem von mir angedachten Sinne. Die Erwartungen beim ersten Saison- und Heimspiel sind im Vergleich zur Saison immer "drüber" und das Ergebnis hat halt gepasst. Zudem löst ein einziges Spiel diese Form von tragender Euphorie ganz sicher nicht aus, das zeigt doch die Erfahrung von so vielen Saisons bei Vereinen jeder Farbe. Weiter dann später.

    im gegensatz dazu, nach dem 3:3 in halle als der unmut schon größer wurde,gabs ein 4:1 in braunschweig

    also hat der erzeugte druck auch positive wirkung

    Du pickst dir einzelne Situationen heraus, um hieraus zu schließen, wann welche Entwicklung der Stimmung zu welchen Leistungen geführt haben soll, insoweit antizyklisch. Die Entwicklung der Mannschaft lässt du aber außen vor. Es macht aus meiner Sicht absolut keinen Sinn, die von dir genannten Spiele in diesen Zusammenhang zu bringen, zumal, wenn es denn so einfach wäre, bräuchten wir ja nur Halle 2.0 und schon schießen wir die Liga wieder in Grund und Boden; das Gegenteil ist augenblicklich der Fall.


    Von all den Entwicklungen, die möglicherweise einen Einfluss auf die Mannschaft haben, halte ich es für am ehesten wahrscheinlich, dass der Druck, der sich - teilweise sogar unabhängig der gezeigten Leistungen entwickelt hat - nachhaltig belastend wirkt. Denn eine Euphoriewelle gab es maximal vor Saisonbeginn, aber mit Beginn der Saison wurden nach und nach die Erwartungen nicht erfüllt und die Stimmung nach unten gezogen.


    Und weil man an anderer Stelle auf die Zielsetzung und die daraus resultierende Frustration im Umfeld verweist ... zum einen war ein anderes Ziel überhaupt nicht vermittelbar, das haben die letzten Jahre schon oft genug bewiesen, zum anderen hätte es jedem "Fachmann" beim betrachten der Ausgangslage klar sein müssen, dass ein Aufstieg für einen Neuanfang verdammt ambitioniert ist. Mit der Kritik an Spieler, Mannschaft und Trainer kann ich durchaus leben, das gehört dazu. Aber wir sind weder in der 3. Liga angekommen, noch habe ich Hoffnung darauf, dass wir sie jemals annehmen werden. Wir leben nach wie vor in der Vergangenheit und nicht im Hier und jetzt.