Privatnachlass von Fritz Walter kommt unter den Hammer

  • Ich habe eben beim SWR einen Bericht gesehen und habe es nicht bis zum Ende ertragen. Bei mir könnten sich diese Typen an unserer Vereinsspitze sofort nach anderen Tätigkeitsfeldern umschauen. Sorry, wäre man damit seitens des FCK an die Öffentlichkeit gegangen wäre es überhaupt kein Thema gewesen. Die Sachen wären nun da wo sie hingehören, im FCK Museum.

    Ich schäme mich für diesen Umgang mit dem Erbe von Fritz aber die Famiie Lutzi hat meinen Respekt, mehr konnte man von deren, sprich von privater Seite aus nicht tun....

    Die Sammlung komplett zu erhalten wäre Pflicht gewesen, das kann egal was in unserem Verein zukünftig passiert nicht mehr gut gemacht werden.

    Marcel Reif: "Im Fußball ist es, zumindest bei mir, anders als in der Liebe: Man verliebt sich einmal - und diese Liebe hält. Um wen ich weine? Um den Verein meiner Kindheit, meiner Jugend, meines Lebens, um den 1. FC Kaiserslautern."

  • Zur Spendenaktion: https://www.leetchi.com/c/rettet-fritz-walters-erbe

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Selbst als Außenstehender kann ich die Vorgänge um den Nachlass von Fritz Walter kaum ohne geschwellte Zornesadern verfolgen und muss mich schon sehr um Sachlichkeit bemühen. Aber ebendiese selbstverordnete Sachlichkeit führt mich dazu, ein paar Punkte, die mir geradeso einfallen, hier in die Diskussion einzubringen.


    Ich meine zum Beispiel, daß man das Erbe Fritz Walters in 2 Teilen betrachten muß, nämlich erstens das Haus und zweitens die Memorabilien, die offenbar "nebenbei" Bestandteil des Erbes waren und bis heute sind. In diesem Zusammenhang finde ich, daß die in der Mail von Herrn Lutzi erwähnten Kredite der Immobilie zuzurechnen sind und von daher nicht zwingend als Argument für die Versteigerung des anderen Teils des Erbes herhalten sollten.


    Sicher, die Instandhaltung eines Hauses verursacht Kosten (und wer anders als ein Schwabe kann die damit einhergehenden Lasten und Sorgen nachvollziehen ;)) andererseits stellt das Erbe eines Hauses aber auch einen unbestrittenen Wertzuwachs dar, der per Saldo nichts Anderes als ein Vermögensgewinn darstellt. An den Darlehen, die ja angeblich die Eltern tragen, sollten vielleicht auch die später nutzniessenden Generationen beteiligt werden. Ich sehe jedenfalls nur schwer ein, daß die Finanzierung der Immobilie nur durch den Verkauf der darin befindlichen Sammlung möglich sein soll. Was mir dabei auch nicht so ganz schmeckt, ist, daß in einigen Artikeln behauptet wird, daß die Sammlung bereits um nicht unwesentliche Stücke (WM-Münzen, Silberne Lorbeerblätter usw.) ärmer ist. Diese Stücke werden sich ja wohl kaum in einem anderen Haus befunden haben. Wer also hat diese mittlerweile im Besitz? Wie alldem aber auch sei: Es ist natürlich Sache und gutes Recht der Familie Lutzi, wie sie im Endeffekt mit dem Erbe insgesamt oder dem Erbe in Teilen umgeht.


    Ein weiterer Punkt ist, daß ich eigentlich kaum glauben kann, daß die Sammlung nicht schon im Vorfeld, also durch Fritz Walter selbst, en bloc an die Fritz-Walter-Stiftung gegangen ist. Ich meine, Fritz kannte doch seine Pappenheimer bei FCK und DFB. Dazu kommt, daß es ja auch andere Negativbeispiele hinsichtlich des Erbes herausragender Fußballer gegeben hat. Ich habe da beispielsweise irgendwelche Querelen um die Notizbücher von Sepp Herberger in Erinnerung. Der Fritz war doch weder leichtgläugig noch blöd, sondern ganz im Gegenteil einer der hellsten Kerzen auf der Nachkriegstorte, die die neue Bundesbäckerei überhaupt hatte. Diese Geschichte verstehe ich also auch nicht.


    Dann der FCK. Ich verstehe durchaus, daß nicht alle Stücke zwangsläufig von Interesse sind. Ich habe mir den Katalog eingehend angesehen und finde auch, daß nicht jeder Aschenbecher von wirklich jedem Freundschaftsspiel um jeden Preis im FCK-Museum landen muss. Andererseits: Wir reden von einem Gesamtpreis von 200.000 € und die Stücke, die nicht von herausragendem öffentlichen Interesse sind, hätten ja im Anschluss an den Erwerb trotzdem versteigert oder verkauft werden können. Nur halt eben vom FCK, nach Abzug aller wirklich einzigartigen Exponate.


    Für einen Verein, der wie fast kein anderer (zwangsläufig) von seiner Tradition lebt, wäre es für mich einzig denkbar gewesen, unmittelbar nach Ablauf einer selbstverständlichen, Pietät und Anstand geschuldeten, Frist, von Vereinsseite aus aktiv an die Erben heranzutreten und im Sinne dieser Tradition zu handeln. Man hätte katalogisieren, die Sammlung unabhängig schätzen lassen und ein Konzept entwickeln können.


    Man hätte auf dieser Basis auch die Finanzierung ohne Frage gestemmt, notfalls unter Einbeziehung der Fans, die zumindest in diesem Punkt einmal ausnahmslos einig gewesen wäre. Was dann auch einen hilfreichen Nebeneffekt ausgelöst hätte: Nämlich einerseits das Zusammenrücken sonst geteilter Meinungen und Gruppierungen und andererseits das tatsächliche Leben der Tradition, das ja für gewöhnlich nur theoretisch in irgendwelchen Sonntagsreden behauptet wird.


    Abschließend kann ich die jetzige Sachlage nur beklagen und habe mich deshalb auch schon sorgenvoll an meinen eigenen Verein (originellerdings ist mein Verein neben dem FCK ja derjenige, der die 50er Jahre zur anderen Hälfte geprägt hat) gewandt, der mir dann aber versichert hat, daß der Umgang mit Spielernachlässen anders gehandhabt wird. Gut, wir hatten zwar keinen Fritz Walter in unseren Reihen aber unser Robert Schlienz war auch nicht gerade "koiner".


    Ich hoffe wirklich sehr, daß der Schaden (der ja keineswegs nur die Anhänger des FCK betrifft), noch einigermaßen in Grenzen gehalten werden kann und drücke dabei beide Daumen. Und entschuldige mich schon jetzt für die möglicherweise unerwünschte und möglicherweise falschliegende Wortmeldung von Außen.

  • @ Lautern


    Da kann ich Dir nur beipflichten. Aber es ist wie bei allem - große Töne in Richtung "Andenken", "Tradition", "Respekt" ...... aber alles nur Worte. Handeln ist nicht - das betrifft DFB, FCK und viele andere auch.

  • Stellungnahme zum nichtsagenden Bericht in FLUTLICHT und den Äußerungen von Herrn Lutzi vom 27.01.2019:


    Die Aussagen von Herrn Lutzi sind durchaus zutreffend und aus seiner Sicht auch 100% legitim.

    Die kolportierten Thesen und Schuldzuweisungen an Herrn Lutzi sind größtenteils unsachlich und haltlos.


    Die Fan-Gemeinde frisst leider einmal mehr den Köder den FCK- Verantwortlichen und die anderen Institutionen gelegt haben, um sich selbst schadfrei zu halten.

    Die Versäumnisse liegen nicht in den letzten Monaten , sondern liegen belegbar schon lange Jahre zurück.

    Das System Beck mit seinen handelnden Personen, direkt verquickt mit der Fritz Walter Stiftung, dem DFB, dem Deutschen Fußball-Museum etc., tragen kollektiv für diese Versäumnisse die Hauptveranwortung.

    Darauf habe ich schon am vergangenen Freitag in der Berliner Zeitung "JungeWelt" hingewiesen.

    Ich kann Herrn Lutzi zumindest teilweise verstehen. Familie Lutzi wurde 17 Jahre lang nur hingehalten und missbraucht.

    Er suchte von Anfang an beratende Hilfe bei oben genannten Institutionen , die er auch aufgrund seiner verständlicherweise laienhaften Bewertungskenntisse benötigt hätte. Das ist unbestritten.

    Wo aber waren denn die Experten von Landesvaters Gnaden, innerhalb der Fritz Walter Stiftung, deren Vorstand Beck bis 2009 war ? Wo ein Herr Lewentz, der ihm bis heute im Amt nachfolgte. Oder auch auf Landesebene z.B. das historischen Museum der Pfalz, die 2004 die Ausstellung "Am Ball der Zeit" in Speyer organisierten. Nicht einmal primitivste konservatorische Bedingungen oder Hilfen wurden Herrn Lutzi für die sachgerechte Aufbewahrung anhand gegeben. Niemand übernahm danach noch in irgendeiner Weise Verantwortung im Dienste der Sache. Keiner !

    Und das ist der eigentliche Skandal ! Von meiner Museumsgeschichte, die nur ganz wenige Personen wirklich kennen einmal ganz abgesehen. Ich war der alleinige Initiator eines Museums im Stadion, wenn auch formal nur von 2009 bis März 2010 offiziell als Projektleiter für das „Fritz Walter-Museum“ im Auftrag von Stadiongesellschaft und des FCK benannt. Konzeption und Inhalte stammten komplett aus meiner Feder . Aber ich war auch derjenige der bereits zu Lebzeiten von Friedrich all diese angesprochenen Institutionen darauf hingewiesen hat, dass dieser Nachlass unersetzlich sei und gesichert werden müsse. Bereits seit 1995 verfolgte ich diese Museumsidee.

    Im Frühjahr 2002 (noch zu Lebzeiten von Fritz Walter) gab es eine weitere großangelegte schriftliche Offensiver meinerseits an all diese und weitere Institutionen und hochrangige Amtsinhaber. Alle diese Antworten von honorigen Personen dazu sind dokumentiert und liegen vor !

    2003 initiierte ich anlässlich des ersten Todestages von Fritz Walter bereits eine Ausstellung in der Pfalzbibliothek. Auch damals mahnte ich öffentlich. Es folgte sogar ein SWR-TV- Beitrag über die Ausstellung und mein Vorhaben ein Museum auf dem Betzenberg zu eröffnen. Rudi Michel war mein Laudator der Ausstellung, Vertreter des DFB in Person des Justiziars Herr Götz Eilers waren anwesend. Ergebnis Null. Stattdessen Verweise auf die laufenden Planungen der Ausstellung in Speyer 2004 zum 50. Jahrestag von Bern. Mit Landesmittel im 7-stelligen Bereich finanziert. Familie Lutzi als Leihgeber gewonnen , aber nachhaltige Ankaufofferten oder zumindest Bemühungen darum, KEINE !

    Für den Erhalt dieses unwiederbringlichen landespolitisch wertvollen Kulturgutes war wohl kein Geld übrig ! Nicht einmal eine saubere Dokumentation oder wissenschaftlich Erfassung von Dokumenteninhalten wurde vorgenommen.

    2009 hatte ich im Rahmen des städtisch angeschobenen und dann endlich auch offiziell aufgesetzten Museums-Projekts alle handelnden Personen an einen Tisch gebracht . Die geschah in mehrfachen Verhandlungsrunden. Eine Einigung um das Erbe war im April 2009 greifbar nahe und auch dies ist auch schriftlich in städtischen Protokollen festgehalten. Leider entstanden damals jedoch zeitgleich weitere Störfeuer. Eine Art Konkurrenzsituation durch die angelaufenen Planungen für das Deutsche Fussball-Museum in Dortmund, in die ich auch von Anfang an involviert war. Anstatt an einem Strang zu ziehen wurde weiter auf Zeit gespielt.

    Leidtragende, das Museumsprojekt auf dem Betze und Herr Lutzi Sen.

    Heute ist klar, warum das System Beck das weit fortgeschrittene Museumsprojekt noch torpedierte und Herr Zwanziger auf der Bremse stand. Offenbar war es wichtiger persönliche Eitelkeiten zu befriedigen, als der Sache Fritz Walters dienlich zu sein. Inklusive einer Gefährdung der politischen Unantastbarkeit die durch den am Horizont aufziehende Nürburgring-Skandal zumindest gefährdet schien, bzw. eine bevorstehende Landtagswahl 2011 gaben den Ausschlag. Oder es ging den Handelnden schlicht um Rechthaberei im internen Kompetenzgerangel. Den Dienst in der Sache konnte man dem schon mal unbemerkt als Kollateralschaden opfern.

    Groteskerweise haben sogar einige Leute direkt davon profitiert.

    Dennoch war eine Einigung im April 2009 mit Familie Lutzi wie erwähnt schon greifbar nahe . Aber es scheiterte einmal mehr das Beschlossene auch umzusetzten.

    Offenbar rein politisch bedingt, wohl ohne jede wirklich ehrliche Absichten.

    Gelder wurde Jahre lang lieber auf anderen Ebenen herumgeschachert. Siehe Landes- und Stadtpolitik in Verbindung mit den alljährlichen Verhandlungen von S.K. und F. G. In der Stadionpacht-Frage.

    Aus meiner Sicht haben sich so viele handelnde Personen in der Sache FRITZ WALTERS versündigt !

    Aber niemand will heute dafür einstehen!

    Herr Lutzi wird heute zum moralisch allein Schuldigen erklärt und das ist faktisch falsch !

    Ich habe lange, zu lange geschwiegen.

    Trotz böswilliger Nachreden und anderer Unterstellungen gegen meine Person, geäußert von Blendern und Scharlatanen (Sonnenkönigen und Fröschen) und von deren zum Teil willigen, wie „ahnungslosen amateurhaften Helfershelfern“.

    Daher fühle mich bis heute nur gegenüber meinem Freund FRIEDRICH verpflichtet !

    Dieses unwürdige Procedere hat der großartige Mensch Fritz Walter nicht verdient !

    Zuletzt habe ich auf das in den Brunnen gefallene Kind im Oktober 2018 im Rahmen einer Ausstellungseröffnung in der „Rheinpfalz“ hingewiesen. Auch Herr Konzok der am 26. Oktober 2019 darüber berichtete und dies in seiner gestrigen Wochenend-Kolumne : „Ich bin der Meinung, ...." am Samstag nochmals aufgriff.

    Wo blieben die Reaktionen der angesprochenen Institutionen ?

    Wie immer folgte Scheinaktionismus oder ein sich Totstellen.

    Wenn sich der FCK in Person des Pressesprechers nun über eine angeblich zuletzt noch stattgefundene Wert-Einschätzungen von sogenannte Experten äußert , kann ich nur lachen.

    Es wurde kein neutraler Gutachter bemüht. Weder meine Person, noch ein in dieser Sache neutrales Fach-Auktionshaus mit Erfahrungswerten aus dem In- oder Ausland. Möglichkeiten hätte es unzählige gegeben.

    Und zu behaupten diese Auktion habe den FCK und andere Institutionen jetzt überrascht oder kalt erwischt, ist schlicht gelogen !

    Mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation des FCK hat dieses Dilemma dementsprechend auch nichts zu tun.

    Man wird sich noch wundern, welchen erzielbaren Handelswerte man da amateurhaft unterschätzt hat.

    Ein nicht wieder gut zu machender Verlust an einem Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland , das nun für folgende Generationen verloren ist.

    Ein vollzogener Frevel am Andenken Fritz Walters !

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • ich bin da lieber ruhig. 200.000 € für die Landesregierung.


    Was hat npchmal der Nürburgring gekostet?

    Was würdem EINMALI'G 1% auf die Abgeordneten und Ministergehälter bringen? Die zahlen eh nirgendwo ein

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie