Robert Wieschemann ist tot. Er starb im Alter von 80 Jahren am 2. Juni, wie am Freitag bekannt wurde. Wieschemann machte sich einen Namen als Fachanwalt für Insolvenzrecht. Bundesweit machte er Schlagzeilen als Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern.
Seine größte Baustelle als Insolvenzverwalter war die G.M. Pfaff AG, die am 7. September 1999 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hatte. Er stabilisierte das Unternehmen, er rettete es vor einer Zerschlagung. Er verkaufte die Haushaltsnähmaschinensparte an Husqvarna Viking aus Schweden, inklusive der Rechte an der Marke Pfaff. Er brachte die PGA als Transfergesellschaft für vom Stellenabbau betroffene Pfaffianer auf den Weg. Er veräußerte Pfaff 2001 an die italienische Firmengruppe Rimoldi Necchi.
Als FCK-Aufsichtsratsvorsitzender steht Wieschemann für den Höhenflug des 1. FC Kaiserslautern Ende der 90er Jahre. Er steht für den unmittelbaren Wiederaufstieg des 1. FCK in die Erste Fußball-Bundesliga 1997 und die sensationelle Deutsche Meisterschaft ein Jahr danach. Er war ein enger Freund von Otto Rehhagel, dem Meistertrainer.
Beherzter FCK-Fan
Wieschemann war ein beherzter FCK-Fan. Er gehörte nach dem erstmaligen Abstieg des Vereins 1996 aus der Bundesliga zu dem Team Professionelle Zukunft, zusammen mit Karl-Heinz Feldkamp, Jürgen Friedrich, Wolfgang Fritz und Peter Werner Landry. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Juli 1996 wurde die bisherige FCK-Führung abgelöst, die Verantwortung für den Verein dem Team übertragen.
Große Schatten fielen auf die sportlichen Erfolge, die er mit dem 1. FCK feierte, mit der Anklage wegen Steuerhinterziehung im sogenannten FCK-Prozess 2005 vor dem Landgericht Kaiserslautern. Wieschemann wurde als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Bundesgerichtshof in Leipzig verschärfte im Revisionsprozess das Urteil des Landgerichts, verurteilte ihn nun wegen Steuerhinterziehung.
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