Von Abbrüchen bis zu Gehältern: Der Fußball in Zeiten von Corona

  • Ist ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung!

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Noch nicht genug aber auf jeden Fall besser als stur auf seine Bezüge zu pochen und die Gesamtlage zu ignorieren. Denke das keiner um sein Schnitzel auf dem Teller fürchten braucht! Wenn man geben kann ohne Einschnitte machen zu müssen (und einen paar Millionen Euro sehe ich in dieser Krise nicht als Einschnitt) soll man geben. Wenn ich von meinen 900 Euro geben kann können Millionäre das auch!

  • Wirtschaftsunternehmen Fußballverein.

    Unter normalen Umständen ja! Keine Frage!

    Die angestrebte Lösung der Geisterspiele, wem bringt das was? Werbe- und Übertragungsrechte. Und weiter?

    Das, was da normalerweise alles dranhängt

    (Essen, Trinken, Merchandising, die lokale Wirtschaft, die Presse, das ganze Drumherum) fällt doch alles flach, ist doch nur mit zahlungskräftigem Publikum sinnvoll. Und das geht eben nicht.

    Warum drängt man unbedingt auf diese Geisterspiele?

    In meinem Augen nicht vertretbar.

    Wenn es zum Politikum wird, erst recht nicht.

    Es werden so vielen Unternehmen auf der Stecke bleiben, dass das ganze noch einen Beigeschmack bekommen wird.

  • Currywurst

    Und das ist auch der Grund warum ich diese Wiedereröffnungsdiskussionen und den Eiertanz darum so verurteile.


    Es kann derzeit keine Lösung sein den Spielbetrieb fortzusetzen. Und das Opfer wegbrechender Einnahmen muss jeder bringen.


    Von meinen paar Euro fehlen mir derzeit rund 150. Es ist nun mal so und ich kann keinen dafür verurteilen. Jeder muss zurückstecken und Rücksicht nehmen. Ob einem das nun passt oder nicht.


    Es ist für ein höheres Ziel. Es geht um mehr als um Unternehmenszahlen. Und ja da gibt es Opfer. Genauso unverantwortlich aber wie einen Normalbetrieb zu fordern wäre es in Kauf zu nehmen das aus wirtschaftlichen Gründen auf die Sicherheit zu verzichten. Wir sprechen hier wohlgemerkt nicht von systemrelevanten Einrichtungen.


    Alle Kräfte werden gebündelt um das am Laufen zu halten was für das Leben notwendig ist. Wir haben keine gewöhnliche Zeit. Das muss man sich immer und immer wieder klar machen.


    Und etwas Bodenständigkeit tut gerade jenen gut die dachten es geht alles auf einer endlosen Welle weiter nach oben.


    Nicht erst Corona sollte uns zum Nachdenken über unsere Ansichten bewegen. Unsere Zeit ist allgemein sehr schnelllebig und von Zahlen abhängig geworden.


    Der Mensch gehört wieder in den Vordergrund gerückt. Märkte, Unternehmen und Zahlen kann man wieder aufbauen und sie werden wieder aufgebaut. Und ein Millionenspiel Fussball ist in dieser Zeit in der Fortführung an Kroteske nicht zu toppen.

  • Die erste Liga lebt zu einem sehr großen Teil , dem überwiegenden Teil, von Sportvermarkung , Fernsehgeldern und Trikotsponsoring, nicht von Bratwurstverkäufen im Stadion. Online wird mehr Merchandising umgesetzt als an Spieltagen in Fanshops.


    Das war auch vor Corona so, und wird auch nach Corona so sein.

    Deswegen kann ich die Pläne auch vor leeren Rängen weiterzuspielen sehr gut verstehen, und ja, ich würde es auch begrüßen.

    Geisterspielübertragungen sind grenzwertig, habe mir Gladbach-Köln angesehen, aber besser als nichts. Ich habe keinen Bock mehr mir 24 Stunden lang Corona TV anzusehen und würde mich über die Abwechslung sehr freuen.


    Die 3. Liga hingegen ist auf die Peanuts von magentaTV auch angewiesen, aber hier spielen Zuschauereinnahmen, Umsätze am Spieltag eine ganz andere Rolle.

    Das der FCK in Sachen Merchandising deutlich mehr Einnahmen generieren könnte steht auf einem anderen Blatt.

    Diese Coronamasken z.B waren im Nu ausverkauft, hier war man auf den zu erwartenden Ansturm nicht vorbereitet (ähnlich Nike Trikots in XL and 2 XL) .

  • Security Services

    Merchandising (Gerade über die neuen Vertriebswege, gerade weil es neue Produkte so perfekt in eine reine TV Übertragung integrieren lässt )

    damit die Zulieferbetrieb, das produzierende Gewerbe für die Artikel, Das Geld durch Bandenwerbung und TV Übertragung. Durch die freie Fläche im Stadion sogar NOCH mehr Vermarktungs und Kommunikationsmöglichkeiten.

    Da geht über den Fußball als Vermittler sogar noch mehr indem man auf soziale Projekte hinweist die gerade jetzt jeden Euro brauchen: Die tafel Dortmund braucht Euch jetzt oder etc etc etc.


    Presse Funk und fernsehen haben sogar NOCH mehr Aufmerksamkeit, die Bundesliga kann weltweites Modell und Vorreiter sein wie man einen Verantwortungsvollen ersten Schritt in die Wiederaufnahme von Veranstaltungen schafft.


    Wenn einer der Jungs vom Ethikrat das befürwortet, wenn der Gouverneur von New Work die Baseballsaison nicht abschreibt und aufruft kreativ zu sein um LÖSUNGEN zu finden um WEGE zu finden dann kann ich nur müde lächeln über die Menschen ohne den Willen eines Blickes in den Gesamtkontext.


    Von Steuereffekten der ganzen Sache, von den psychologischen Effekten der ganzen Sache einmal abgesehen. Aber wer immer nur den Tellerrand begötzt.....

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Die angestrebte Lösung der Geisterspiele, wem bringt das was? Werbe- und Übertragungsrechte. Und weiter?

    Das, was da normalerweise alles dranhängt

    (Essen, Trinken, Merchandising, die lokale Wirtschaft, die Presse, das ganze Drumherum) fällt doch alles flach, ist doch nur mit zahlungskräftigem Publikum sinnvoll. Und das geht eben nicht.

    Warum drängt man unbedingt auf diese Geisterspiele?


    Es stimmt, dass viel von dem, was normalerweise bei einem Fussballspiel umgesetzt wird, bei einem Geisterspiel keine Relevanz hat. Aber eben nicht alles. Und es geht ja darum den freien Fall (nicht nur im Fussball) zu stoppen, indem man Kompromisse findet und somit Menschen ermöglicht ihrer Arbeit mehr oder weniger normal nachzugehen. Wenn man mit Geisterspielen Einnahmen durch Werbe- und Übertragungsrechte generieren kann (man ist ja schon mit Sky in Verhandlungen), dann geht es nicht darum, dass ein Marco Reus oder wer auch immer seine Millionen bekommt, sondern dass die Vereine nicht pleite gehen und damit die Arbeitsplätze und Strukturen verloren gehen, die da dran hängen. Ohne Einnahmequelle wird kein Verein ewig überleben können, genauso wenig wie andere Wirtschaftsunternehmen. Nebenbei sichert man auch die Arbeitsplätze derer, die regelmäßig über den Fussball berichten und die Übertragungen durchführen (vor Ort, im Studio, usw).


    Mal eine Parallele zum eSport. Der kommt ja aus einer ganz anderen Ecke, aber auch da gibts mittlerweile sowohl Großveranstaltungen mit tausenden Leuten und auch Übertragungen (allerdings idR übers Internet statt den TV) mit tausenden bis Millionen Zuschauer. Diese ganze Branche ist aber ohne die Live-Events in Hallen/Stadien groß geworden und hat dementsprechend jetzt auch weniger Probleme mit der aktuellen Situation. Da läuft einfach extrem viel über Werbung/Werbe-Partner, die sich aufgrund der Online-Übertragung ja auch weiterhin sicher sein können, dass die Wettbewerbe ausgetragen werden. Vermutlich steigen die Zuschauerzahlen in dieser Sparte gerade auch, da die Leute ja mehr daheim sind. Das könnte sich der Fussball auch zunutze machen, ich bin mir sicher, dass genügend Interesse da ist.

  • Was wird denn da vermarktet und wer profitiert davon. Und warum muss das ausgerechnet jetzt über Banden im Fussball passieren. Der ganze Profisport ist doch seit langem von Schmutz und Dreck durchtränkt, menschlich, ethisch, moralisch. Da wird um Summen geschachert das jedem verantwortungsvollen Unternehmer mit etwas klarem Verstand schwindelig wird. Da existieren doch keine Gegenwerte mehr. Von wegen Tellerrand. Der Tellerrand ist doch so hoch gemauert worden das der Blick darüber schon als Spinnerei und nicht salonfähig zählt. Die Akzeptanz für solch Gebahren tendiert bei mir gegen Null. Ist es nicht so das die die das größte Stück vom Kuchen besitzen noch das Meiste bekommen?


    Presse, Funk und Fernsehen haben sich doch über Gebühren und Werbeeinahmen im Laufe der Jahre so fett gefressen das man sie nur noch durch die Luxusmeilen der Welt rollen sah. Ist es nicht so? Ist es nicht so...


    Der Tellerrand besteht aus Milliardenhohen Mauern auf deren Zinnen die Elite sitzt und uns erzählen möchte auf was wir zu verzichten hätten. Fuck it.


    Die die am meisten haben geben am wenigsten. Nachweislich. Und spar dir die Forderung nach Fakten. Die Verteilung des Vermögens der Welt spricht so deutlich das man schon den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen würde oder wenn man blind wäre den Geruch nicht wahr nehmen könnte.


    Fussball ein Sport des Volkes. Genauso wie der Baseball in Übersee. Am Arsch. Corona macht mehr als deutlich und noch mehr als je zuvor wie gewaltig die gesellschaftliche Schieflage sich auftürmt. Und dennoch schafft man es immer noch beharrlich darüber weg zu sehen...


    Der Tellerrand ist eben hoch, sehr hoch geworden. Und das ist absichtlich so gemacht.


    An Lösungen ist doch niemand interessiert wie man sieht. Man möchte schnellstmöglichst weiter machen wie bisher. Schuss eben nicht gehört.

  • Zu viele Firmen, zu viele Menschen, die massiv unter der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen leiden.

    Der Fussball wird mit den Geisterspielen künstlich am Leben gehalten, weil er (auch) eine starke Lobby besitzt.

    Wenn man dieses Ereignis umsetzt, kann man auch Unternehmen unter Auflagen öffen, an denen die viel mehr Menschen einen wirtschaftlichen Nutzen haben.

    Vielleicht liege ich auch völlig falsch.

  • Ein paar wenige Fussballbonzen können sich weiter ihren Sack vollstopfen und die chinesische Wettmafia ist ebenfalls daran interessiert das es weiter geht. So sieht es aus Currywurst. Geld regiert die Welt. Und Corona offenbart die traurige Faktenlage wieder einmal mehr.


    Und wer tut am meisten, wer hilft am Meisten. Jene die sowieso schon unten stehen, am wenigsten haben. Denn sie wissen was es bedeutet zu kämpfen. Tag für Tag. Das die Miete bezahlt ist, die Kinder ihre Schulbücher haben, das Auto getankt ist...


    Und nicht wenige wollen sich jetzt als Wohltäter geben. Und wieviel kommt bei denen an die es wirklich brauchen. Da wird gespart wo es geht! Aber der Fussball muss Leben. Die armen Manager. Mir kommen die Tränen!