Diskussionsthema zum Artikel: U21: Neuer Trainer, neues sportliches Konzept
U21: Neuer Trainer, neues sportliches Konzept
Zur neuen Saison wird sich die konzeptionelle Ausrichtung der U21 verändern. Im Interview erklärt Sportdirektor Boris Notzon die neue Konzeption in der Nachwuchsarbeit.
Zur neuen Saison wird sich die konzeptionelle Ausrichtung der U21 des 1. FC Kaiserslautern verändern. Durch eine direkte Angliederung des Teams an die Lizenzspielerabteilung wird eine noch engere Verzahnung mit der Profimannschaft gegeben sein. Im Interview erklärt FCK-Sportdirektor Boris Notzon die neue Konzeption in der Nachwuchsarbeit der Roten Teufel.
Hallo Boris Notzon, die U21 soll konzeptionell neu aufgestellt werden, was ist das Ziel dieser Ausrichtung und welche Veränderungen soll es geben?
Zunächst möchte ich einen mir wichtigen Punkt nochmals unterstreichen. Hans Werner Moser hat viele Talente auf dem Weg zum Profi begleitet und er hat eine hohe Identifikation mit dem FCK. Wir sind sehr dankbar für die erfolgreiche Arbeit, die Hans Werner mit seinem Team in den vergangenen Jahren geleistet hat. Wir wollen zukünftig eine engere inhaltliche Verzahnung zwischen der Profi-Mannschaft und der U21 und die Talente noch mehr in den Fokus rücken. Daher haben wir uns gemeinschaftlich dazu entschieden, den U21-Trainer situativ am Trainingsbetrieb der Profis teilnehmen zu lassen und ihm in Absprache mit Boris Schommers Aufgaben in der individuellen Förderung der Talente zu übertragen. Die U21 soll zukünftig in allen Bereichen der inhaltlichen Trainingsarbeit, Individualtraining, Videoanalyse, Athletik und Organisation der Lizenzspielerabteilung angehören, von uns sportlich deutlicher als eine zweite Profimannschaft behandelt werden. Dies wird zu Beginn etwas Zeit brauchen, bis alle Räder ineinandergreifen. Es sollen am Ende mannschaftsübergreifend einheitliche Prinzipien herrschen, die es den Spielern einfacher machen.
Das verstärkt also auch auf personeller Ebene die Verzahnung zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft?
Das ist unser Ziel. Wenn der Trainer der U21 näher an das Trainerteam der Profis heranrückt, bei den Trainingseinheiten der ersten Mannschaft situativ mit auf dem Platz steht und sich mit dem Trainerteam regelmäßig im Profibereich persönlich austauschen kann, wird die Kommunikation deutlich intensiviert. Wir haben eine räumliche Trennung zwischen dem Fritz-Walter-Stadion und dem Fröhnerhof, diese wollen wir überbrücken.
Wie soll sich das im Trainingsalltag auswirken?
Inhaltlich soll es gemeinsame Prinzipien geben. Wenn unsere Profis im taktischen Bereich arbeiten, sollte der U21-Trainer diese Inhalte aufnehmen. Es hilft den Spielern, wenn sie eine Trainingsform kennen, von der erwartet wird, das sie diese später auch bei den Profis umsetzen können. Beispielsweise spielt auch das Verhalten bei Standardsituationen eine Rolle. Wenn ein Spieler aus der U21 zu den Profis ins Training kommt, soll er sich inhaltlich nicht eingewöhnen müssen, sondern taktische Prinzipien und Abläufe schon kennen. Darüber hinaus wollen wir organisatorisch den Trainingsbetrieb enger verzahnen. Hierzu gibt es Überlegungen. Wenn auf Sicht einmal gleichzeitig Einheiten der Profis und der U21 auf Plätzen nebeneinander stattfinden könnten, wäre dies eine deutliche Optimierung. Auch die Leistungsdiagnostik wollen wir mit beiden Teams im Idealfall gemeinsam durchführen. Aktuell spricht man umgangssprachlich immer mal wieder von „oben“ und „unten“ bei den beiden Mannschaften. Es ist und bleibt ein Privileg, bei den Profis trainieren zu dürfen, diese starke räumliche und inhaltliche Trennung beider Mannschaften ist aber nicht optimal, daher haben wir uns konzeptionell Gedanken gemacht. Durch diese Angliederung an die Profimannschaft soll die Wertigkeit der U21 steigen. Das ist auch Motivation für jeden einzelnen Spieler der U21, sich dem Chef-Trainer bestmöglich zu präsentieren.
Zum Abschluss noch ein kleiner Schwenk zum Leistungsbereich im NLZ: Auch dort gab es personelle Veränderungen im Trainerteam…
Mit Oliver Schäfer haben wir hierfür einen Fußballlehrer verpflichtet, der die höchste Mannschaft unseres NLZ in der Junioren-Bundesliga übernimmt. Hier sind die Anforderungen an unsere Jugendspieler mit Abstand am höchsten und hier wird der Grundstein für den Übergang in den Seniorenbereich gelegt. Hier ist insbesondere auch der inhaltliche Austausch mit unseren U17- und U16-Trainern wichtig. Wir haben den Vertrag mit Daniel Paulus als U17-Trainer verlängert und Mathäus Gornik wird in der kommenden Saison die U16 verantworten. Darüber hinaus haben wir nun mit Philipp Wollscheid auch einen Co-Trainer für die U19 verpflichtet, der als Bundesligaprofi und Nationalspieler über eine sehr aussagekräftige Vita verfügt und bei Olli Schäfer in seiner Zeit in Saarbrücken bereits hospitieren durfte.
Quelle: 1. FC Kaiserslautern