Diskussionsthema zum Artikel: Viel Kampf, wenig Offensivpower
Viel Kampf, wenig Offensivpower
Während für die einen Erinnerungen an die Saison 2015 wach werden, glauben die anderen nicht im Ansatz daran aufzugeben. Trotzdem hat der FCK in Wiesbaden unnötig Punkte liegen lassen.
Im Rennen um den Aufstieg lassen die Roten Teufel wichtige Punkte liegen. Beim „Heimspiel“ in Wiesbaden lief spielerisch längst nicht alles so rund, wie man es aus den vergangenen Partien - besonders denen im Fritz-Walter-Stadion - schon beinahe gewohnt war. Durch die Niederlage gegen den Tabellenachten hat der 1. FC Kaiserslautern den direkten Aufstieg nun nicht mehr in der eigenen Hand. Doch immer mit der Ruhe – noch ist alles möglich.
Individuelle Fehler entscheiden Spiele
Es hätte so schön sein können. Die Wiesbadener „BRITA-Arena“ war am Freitagabend geflutet vom Anhang aus der Pfalz, der jedoch schon nach drei gespielten Minuten mitansehen musste, wie die Roten Teufel in Rückstand gerieten. Ein ordentlicher Dämpfer gleich zu Beginn des Spiels. „Schwer reingekommen ins Spiel, gleich das Gegentor kassiert, schwer zu sagen so kurz nach dem Spiel“, beschrieb Daniel Hanslik die Situation nach Abpfiff. Zwar gelang wenige Minuten später der Ausgleich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Hendrick Zuck, doch auch die mögliche Punkteteilung wurde fünfzehn Minuten vor Ende der Partie infolge eines Torwartfehlers von Matheo Raab endgültig zunichte gemacht. Ein bitterer Abend, an dem die Lautrer das Spiel nicht nur aufgrund zweier individueller Fehler verloren haben - dem „Antwerpen-Team“ fehlte zusätzlich die gewisse Durchschlagskraft in der Offensive. „Das müssen wir uns jetzt selber ankreiden, das ist jetzt aber so. Genauso gewinnen wir und feiern wir zusammen. So, jetzt haben wir zusammen verloren und jetzt geht es weiter“, äußerte Terrence Boyd nach dem Spiel.
Spannungsgeladenes Aufeinandertreffen
Obwohl es für Wiesbaden im Tabellenmittelfeld stehend im vereinfachten Sinne nur noch um die „goldene Ananas“ ging, ging es auf dem grünen Rasen und am Spielfeldrand stellenweise heiß her. Die spannungsgeladene Partie war geprägt von vielen harten Zweikämpfen, die zu kleineren und größeren Rangeleien führten. Für einen offenbar provokanten Jubel seitens Marco Antwerpen in Richtung der Wehen-Bank sah eben jener den gelben Karton. Und auch nach Abpfiff des Spiels folgten kleinere Nickligkeiten zwischen Antwerpen und Wiesbaden-Trainer Kauczinski. Terrence Boyd lieferte nach dem Spiel eine Erklärung für die Kampfbereitschaft der Wiesbadener. „Ich meine ganz ehrlich, dass soll ja auch der Anspruch von Lautern sein, dass die Gegner extra motiviert sind gegen uns, um uns ein Bein zu stellen.“
„Weiter geht der Lachs“
Vielleicht war das Wiesbaden-Spiel so kurz vor Saisonende dann doch so eine Art „Wachmacher“ für die Mannschaft. Denn jetzt gilt es den Fokus auf die kommende Aufgabe gegen Dortmund ll zu legen und individuelle Fehler abzustellen, um wieder mehr Überzeugung auf den Platz zu bringen. Den direkten Aufstieg haben die Pfälzer nun nicht mehr in der eigenen Hand. Das mag sich aktuell zwar bescheiden anhören, allerdings ist noch rein gar nichts verloren. Ganz im Gegenteil, es ist noch alles drin! Schließlich muss die Konkurrenz aus Braunschweig selbst noch drei Mal in Folge gewinnen, um sicherheit am FCK vorbeiziehen zu können. Stürmer Terrence Boyd legt den Fokus allerdings weiterhin nur auf die eigene Mannschaft, wie er nach dem Spiel betonte. „Ungeachtet wie jetzt zum Beispiel die anderen spielen, wir haben den Anspruch alles rauszuhauen, das Maximum an Punkten wollen wir mitnehmen.“ Im Hinblick auf die letzten Spiele vertritt Boyd weiterhin eine positiv gestimmte Einstellung. „Nicht verrückt machen lassen, weiter machen!“
„Mein Leben hab' ich dir vermacht, jeden Tag und jede Nacht“
Die Unterstützung der FCK-Fans war an diesem Abend wieder einmal immens. Schon vor der Partie machten die rund 7.000 Mitgereisten ordentlich Stimmung auf den Rängen, die fast über die gesamte Spielzeit hinweg anhielt. Und auch nach Schlusspfiff wurde die Mannschaft lautstark mit Sprechgesängen gefeiert. Und genau das ist es, was eine Spitzenmannschaft ausmacht. Eine Spitzenmannschaft hat Spitzenfans, die ihren Verein auch nach einer solchen Niederlage tragen. Diese Welle der Euphorie und Unterstützung wird man auch auf den anstehenden Spieltag übertragen, wenn es im letzten Heimspiel dieser Saison gegen die Zweitvertretung aus Dortmund heißt: „Drei Punkte für den Aufstieg!“. Oder um es in den Worten der Lautrer Anhänger zu sagen: „Endspurt heißt Siege erzwingen!".
Quelle: Treffpunkt Betze