Diskussionsthema zum Artikel: Trotz Sieg in Münster: FCK noch nicht auf Betriebstemperatur
Trotz Sieg in Münster: FCK noch nicht auf Betriebstemperatur
Der Auswärtssieg in Münster bringt zwar wichtige drei Punkte, offenbart jedoch deutliche Qualitätsschwächen. Vor allem eine Position wirkt auffällig problematisch.
Nach dem Sieg im DFB-Pokal reiste der 1. FC Kaiserslautern am Samstag ins Münsterland zu Ex-Betze-Trainer Sascha Hildmann. Die Erwartungen vieler Fans auf ein kampfbetontes und wenig ansehnliches Spiel wurden von beiden Mannschaften sogar noch unterboten. Im Preußenstadion ließ der Aufsteiger die spielerische Komponente der Roten Teufel nicht zur Entfaltung kommen.
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Ohne seine offensiven Leistungsträger in der Startelf taten sich die bis dato ungeschlagenen Pfälzer äußerst schwer. Nach und nach kam der FCK zwar besser ins Spiel, hatte aber bis zur 86. Minute keine ernsthafte Siegchance. Erst ein Eckball zum 1:0-Endstand brachte die Wende zugunsten der Mannschaft von Markus Anfang, die sich wohl eher auf ein Unentschieden eingestellt hatte.
Offensivprobleme mit Verletzungspech
Dass die rot-weiße Offensive in Münster so zahnlos war, lag vor allem am gut gefüllten Lazarett der Roten Teufel: Aaron Opoku hatte sich unter der Woche im Training verletzt und stand nicht im Kader, Ragnar Ache und Kenny Redondo haben nach langen Verletzungspausen noch nicht die nötige Fitness für 90 Minuten. Auch offensivstarke Außenverteidiger wie der gesperrte Almamy Touré standen nicht zur Verfügung, so dass das Offensivspiel der Lautrer ins Stocken geriet. Die Vertreter Hanslik und Abiama vermochten es nicht, Neuzugang Jannik Mause adäquat zu füttern. Dieser mühte sich zwar redlich, konnte aber keine Akzente setzen.
Sechser-Experimente scheitern
In Münster setzte Anfang wie schon im Pokal auf Neuzugang Gyamerah auf der Hauptbaustelle, der „Sechs“. Und wie schon im Pokal wirkte der 29-Jährige überfordert und teilweise wie ein Fremdkörper. Vier von elf gewonnenen Zweikämpfen sprechen nicht für den Neuzugang. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Ex-Nürnberger diese Rolle erst zum dritten Mal im Profifußball bekleidete. Die fehlende Vorbereitung mit dem Rest der Mannschaft erschwert die Position des gelernten Rechtsverteidigers. Nach Boris Tomiak dürfte auch der zweite Versuch mit einem positionsfremden „Sechser“ gescheitert sein. Hier besteht dringender Transferbedarf.
Das Transferfenster als Rettung?
Gegen Ende der Transferperiode spitzt sich die Lage auf Deutschlands schönstem Fußballberg zu. Nicht nur das Werben um Ragnar Ache wird konkreter, auch auf der Zugangsseite verdichten sich die Gerüchte. Mit einem weiteren Flügelspieler ist noch zu rechnen, wenn man das übliche Geplänkel der Verantwortlichen richtig deutet. Dem FCK bleiben noch ein paar Tage, um die wichtigen Kaderbaustellen zu schließen, um weiterhin gut gerüstet zu sein.
Bei aller Kritik gilt es auch die positiven Erkenntnisse hervorzuheben: Trotz teilweise mäßiger Leistungen sind die Roten Teufel sowohl in der Liga als auch im Pokal noch ungeschlagen. Zudem stehen die Lautrer mit sieben Punkten nach drei Spieltagen sehr ordentlich da. Wenn sich die Verletzungssorgen legen und noch die eine oder andere Verstärkung an Land gezogen wird, wird der 1. FC Kaiserslautern richtig durchstarten können.