Markus Schupp: „Das Außergewöhnlichste, was passieren konnte“

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    Markus Schupp: „Das Außergewöhnlichste, was passieren konnte“

    Drei Fragen, drei Antworten: Markus Schupp über unterschiedliche Gefühlswelten bei Titelfeiern, seine Zeit als Sportdirektor beim FCK und alte Bekanntschaften.


    Markus Schupp wechselte bereits in der Jugend zum 1. FC Kaiserslautern und begann dort auch seine Profikarriere. Der Mittelfeldspieler war von 1984 bis 1991 für die Profis der Roten Teufel aktiv und absolvierte in dieser Zeit 177 Spiele, in denen er 16 Tore erzielte. Als Stammspieler gewann er mit den Männern in Rot 1990 den DFB-Pokal und 1991 die deutsche Meisterschaft. Mit zwei Torvorlagen und dem Treffer zum 6:2-Endstand im Saisonfinale 1991 verabschiedete er sich aus der Pfalz und wechselte zum damaligen Bundesligakonkurrenten Wattenscheid. Mit Treffpunkt Betze blickt der heute 58-Jährige auf seine Zeit am Betzenberg zurück.


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    „Zu wenig gute Entscheidungen getroffen“


    Treffpunkt Betze: Hallo Herr Schupp, Sie spielten sieben Jahre lang für den FCK und im weiteren Verlauf Ihrer Karriere auch für drei Jahre beim FC Bayern München. Mit beiden Vereinen wurden Sie jeweils einmal Deutscher Meister. Wie unterschiedlich wird aus Ihrer Sicht der gleiche Titel unter völlig anderen Voraussetzungen und in einem völlig anderen Umfeld gefeiert?


    Markus Schupp: Man sollte beide Vereine nicht miteinander vergleichen. Beim FC Bayern war zu meiner Zeit schon die Meisterschaft das grundsätzliche Vereinsziel einer Saison. Beste Infrastruktur, die besten Spieler und auch finanziell die wesentlich besseren Möglichkeiten in einer Metropole Deutschlands ergeben höchstes Anspruchsdenken.


    1991 mit dem FCK Meister zu werden, war das Außergewöhnlichste, was passieren konnte und umso höher zu bewerten - was für den FC Bayern später sicher ein Kriterium war, mich zu verpflichten. Leider hat der FCK aus diesen Erfolgen von 1990, 1991 und 1996 trotz seiner tollen und leidenschaftlichen Fans und seines tollen Stadions zu wenig gute Entscheidungen für die Zukunft getroffen.


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    „Haben den Aufstieg nur knapp verpasst“


    Treffpunkt Betze: Sie sind 2014 als Sportdirektor zum FCK zurückgekehrt und haben in dieser Funktion etwas mehr als ein Jahr für die Roten Teufel gearbeitet. Warum endete Ihr Engagement damals vorzeitig und wie haben Sie die Arbeit in dieser schwierigen Zeit empfunden?


    Markus Schupp: Die Arbeit war nicht einfacher oder schwieriger als bei anderen Vereinen. Nur Stefan Kuntz machte es schwierig, weil er sich als Vorstandsvorsitzender täglich in sportliche Belange einmischte und intrigierte. Die Erfolge der anderen waren ihm schon als Spieler ein Dorn im Auge. Am Ende der Saison waren wir Vierter, haben den Aufstieg knapp verpasst. Mit einer Mannschaft, die gespickt war mit späteren Erstligaspielern wie Orban, Heintz, Demirbay, Younes, Zoller oder Philipp Hoffmann, um nur einige zu nennen. Wir waren auf einem guten Weg, im Jahr darauf in die Bundesliga aufzusteigen.

    „Ich durfte viele beeindruckende Spieler kennenlernen“


    Treffpunkt Betze: Sie haben in Ihrer Karriere mit vielen schillernden Persönlichkeiten wie Wolfram Wuttke oder Mario Basler zusammengespielt. Wer ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und gibt es Spieler aus gemeinsamen Lautrer Zeiten, mit denen Sie noch in Kontakt stehen?


    Markus Schupp: Ich durfte in meiner Karriere wirklich viele beeindruckende Spieler kennenlernen. Lothar Matthäus, Jorginho, Oliver Kahn oder Mehmet Scholl bei den Bayern oder Spieler wie Andy Brehme, Miroslav Kadlec oder Gerry Ehrmann beim FCK. Gerry war zum Beispiel so eine schillernde Persönlichkeit im positiven Sinn. Er war zur damaligen Zeit ein Ausnahmetorhüter am richtigen Ort und immer eine Bank.


    Kontakte pflege ich noch zu meinem Freund Hans-Werner Moser, mit dem ich schon in der FCK-Jugend zusammengespielt habe, hin und wieder zu Frank Hartmann oder Herbert Hoos und bis zu seinem viel zu frühen Tod gab es auch einen regelmäßigen Austausch mit Andy Behme.

  • Nur Stefan Kuntz machte es schwierig, weil er sich als Vorstandsvorsitzender täglich in sportliche Belange einmischte und intrigierte. Die Erfolge der anderen waren ihm schon als Spieler ein Dorn im Auge.

    schupp war schon immer eine person,die schieflagen offen angesprochen hat.

    wundert mich also nicht,dass er den damaligen sonnenkönig,jetzt offen angeht.

    hätte halt nur früher passieren sollen,denn kuntz wurde immer wieder von seinen

    verteidigern,von jeder schuld frei gesprochen.

  • ich sage nur mal aha

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“

  • Ein großer Freund vom Grinse-Kuntz war ich noch nie. Allerdings stellt sich mir hier die Frage warum Schupp überhaupt die Stelle angenommen hat, wenn er doch von der "Charackterstärke" Kuntzes schon als Spieler und Mannschaftskamerad wusste? Behandel mich einmal schlecht, Schande über dich. Mach es ein zweites Mal, Schande über mich.

    Auf jedenfall passt der Stefan optimal zum jetzigen HSV und ich wünsche ihm vom Herzen, das er dort genauso erfolgreich weiter arbeiten kann.

  • Definitiv lässt sich wohl nur behaupten, dass das Verhältnis Kuntz/Schupp nach wie vor nachhaltig gestört ist.


    Wer jetzt die Hauptschuld daran trägt wissen wir nicht. Bzw ich weiß es nicht.


    Das Nachtreten ist auch beim Fußball eine rote Karte.

  • Als Spieler war Kuntz für uns ein Glücksgriff.

    Als Funktionär am Anfang auch, ich glaube ohne Kuntz und Sasic wären wir damals schon in die Niederungen der dritten Liga versunken. Auch nach der Rettung hat Kuntz damals für mich zuerst nicht so viel falsch gemacht. Erst nach dem er sich in Israel über den Tisch hat ziehen lassen fing er an eine falsche Entscheidung nach der nächsten zu treffen.

    Der Oberwitz war die viel zu späte Entlassung von Kurz und das Experiment mit Ballakov.

    Der Versuch diese Scharte mit der Verpflichtung von Foda auszuwezten wäre ihm fast gelungen. Aber es kam anders.

    Am Ende ist Kuntz an seiner eigenen Sturheit bei uns gescheitert. Leider hat dies den ganzen Verein ziemlich heftig nach unten gezogen. Die Helden die nach Kuntz kamen waren das leider fast noch schlimmer für den FCK und hinterließen einen totalen Scherbenhaufen. Zum Glück würde dieser mühsam zusammengekehrt und noch sind die Aufräumarbeiten im Gange.

    Mein Spruch ist immer gleich: Funktionäre, Trainer und Spieler kommen und gehen, wir Fans bleiben. Wir sind der FCK ohne uns wäre der Verein nichts.

  • Am Ende ist Kuntz an seiner eigenen Sturheit bei uns gescheitert. Leider hat dies den ganzen Verein ziemlich heftig nach unten gezogen. Die Helden die nach Kuntz kamen waren das leider fast noch schlimmer für den FCK und hinterließen einen totalen Scherbenhaufen. Zum Glück würde dieser mühsam zusammengekehrt und noch sind die Aufräumarbeiten im Gange.

    Auf dieser Position braucht es auch eine gewisse Portion Sturheit. Ich glaube das Kuntz in all seinen Jobs mit Leib und Seele dabei ist. Er war eben davon überzeugt das es der richtige Weg für den FCK ist.