Diskussionsthema zum Artikel: Alarmstufe dunkelrot!
Alarmstufe dunkelrot!
Fußball zum Abgewöhnen: Gegen die SV Elversberg offenbart der FCK gravierende Defizite und liefert eine desolate Leistung ab. Das lässt bereits früh in der Saison die Alarmglocken schrillen.
Nach den beiden dürftigen Auftritten gegen Hannover 96 und Schalke 04, bei denen sich die Roten Teufel keine einzige nennenswerte Torchance erspielten, hoffte man in Kaiserslautern vor der kurzen Auswärtsreise ins Saarland auf eine entsprechende Reaktion. Doch die Leistung, die das Team von Torsten Lieberknecht bei der SV Elversberg zeigte, war ernüchternd und kaum zu ertragen. Am Ende stand eine verdiente Niederlage, die rund um den Betzenberg Fassungslosigkeit und große Sorge auslöst.
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Zu naiv, zu einfach für den Gegner
Nach der vergangenen Saison, in der der 1. FC Kaiserslautern mit 55 Gegentoren eine der schwächsten Defensiven der Liga stellte, war es das erklärte Ziel, die Abwehr zu stabilisieren. Dieses Vorhaben gelang zunächst in Ansätzen gegen Hannover und insbesondere im Heimspiel gegen Schalke. Im Duell mit den Saarländern zeigte die Abwehr jedoch erneut deutliche Schwächen. Nicht der starke Gegner, sondern individuelle Fehler machten den Pfälzern das Leben schwer. Torhüter Julian Krahl zählt zweifellos zu den stärksten Schlussmännern der 2. Liga, offenbart jedoch immer wieder Schwächen im Passspiel und bei der Entscheidungsfindung. Sein Patzer vor dem 0:1, trotz sonst guter Paraden, zeigt, warum er den Sprung in die Bundesliga bislang nicht geschafft hat. Solche haarsträubenden Fehler dürfen sich einfach nicht so regelmäßig wiederholen.
In der Nachspielzeit, als alles auf ein schmeichelhaftes Remis hinauszulaufen schien, wurde eine weitere altbekannte Schwäche sichtbar: Nach einem ruhenden Ball und mehreren Stellungsfehlern kassierte man den späten Gegentreffer. Fehler wie bei den beiden Gegentreffern gehören im Fußball dazu. Wenn die Zahl solcher Aussetzer jedoch nicht schnellstmöglich reduziert wird, muss man bald den Blick auf die Tabelle nach unten richten.
Offensives Fiasko
Noch viel alarmierender als die defensiven Aussetzer war jedoch einmal mehr das Offensivspiel – oder besser gesagt das, was die Pfälzer versuchten. Abgesehen vom Foulelfmeter und den Standardsituationen brachten die Lautrer in der 82. Minute durch Joker und Torschütze Richmond Tachie nur eine einzige gute Torchance zustande – und das wohlgemerkt im dritten Ligaspiel. Somit war das Offensivspiel einmal mehr quasi nicht existent.
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Bei allem Verständnis für die defensive Herangehensweise, um ein weiteres Jahr als Schießbude zu vermeiden, muss doch festgehalten werden, dass das, was die Roten Teufel in den bisherigen Ligaspielen auf den Platz brachten, in allen Belangen ungenügend war und nichts mit Zweitliga-Fußball zu tun hat. Erst recht nicht mit dem erklärten Ziel, eine bessere Platzierung als in der vergangenen Spielzeit zu erreichen. Offensiv fehlt es an jeglicher Spielidee: Die Stürmer werden kaum in Szene gesetzt, und wenn doch, wirken sie wie Fremdkörper. Dabei hatten die Lautrer mit Sahin, Ritter und Skyttä eigentlich drei technisch versierte und kreative Spieler auf dem Platz, die ein Spiel diktieren und für Überraschungsmomente sorgen können. Sinnbildlich für die Ideenlosigkeit und Harmlosigkeit steht, dass wie schon gegen Schalke ein Foulelfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte.
Veränderungen unumgänglich
Eines sollte allen, die zum FCK halten, klar sein: So kann es nicht weitergehen. Sonst finden sich die Pfälzer im Tabellenkeller wieder und spielen gegen den Abstieg, statt sich, wie angestrebt, in der oberen Tabellenhälfte zu positionieren. Veränderungen sind zwingend notwendig – sowohl personeller als auch taktischer Natur. Derzeit haben die Pfälzer nicht auf jeder Position die Qualität, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Wenn potenzielle Unterschiedsspieler wie Sahin, Sirch, Ritter und Emreli einen schlechten Tag erwischen und unter ihren Möglichkeiten bleiben, fehlt dem Kader die Qualität, um diese Ausfälle zu kompensieren. Das liegt vor allem daran, dass die Optionen von der Bank bislang – bis auf wenige Ausnahmen, wie beispielsweise der gestrige Lichtblick Richmond Tachie – keine Impulse setzen konnten. Da nützt dem Trainerteam auch die Breite des Kaders nichts. Dementsprechend müssen die Verantwortlichen dringend nach Neuverpflichtungen suchen, die die Qualität der Mannschaft steigern.
Doch ungeachtet potenzieller Neuzugänge muss sich das Trainerteam zwingend auch die Systemfrage stellen. Natürlich ist es eine Herausforderung, das präferierte und in der Vorbereitung einstudierte Spielsystem von jetzt auf gleich zu ändern. Fest steht jedoch, dass taktische Anpassungen unumgänglich sind. Denn aktuell ist keinerlei Spielidee zu erkennen. Ein einziger wirklich gefährlicher Abschluss in drei Ligaspielen ist ein Armutszeugnis. Die spielerische Entwicklung der Mannschaft stagniert nicht nur, sie ist rückläufig. Der FCK ist bereits nach drei Spieltagen angezählt und muss schnellstmöglich unzählige Schippen drauflegen, ansonsten werden die kommenden Wochen sehr unruhig.