Der FCK im Rauschzustand

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    Der FCK im Rauschzustand

    Beim 4:1-Erfolg gegen Preußen Münster zeigt der 1. FC Kaiserslautern phasenweise Fußball der Extraklasse. Dennoch tut er gut daran, das Ganze nüchtern einzuordnen.


    Dass gegen den vermeintlich „kleinen“ Gegner Preußen Münster wieder über 46.000 Fans auf den Betzenberg pilgerten, sorgte nicht nur für einen Zuschauerrekord bei den ersten drei Heimspielen des FCK, sondern bildete auch den richtigen Rahmen für ein Spiel, in dem der 1. FC Kaiserslautern zumindest über Nacht die Tabellenführung erobern sollte. Schlussendlich spielten sich die Lautrer in einen halbstündigen Rausch und legten damit die Basis für einen beeindruckenden Heimsieg, der wie kaum ein anderer die Handschrift des Trainers trug.


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    „Never change a winning Team“


    Frei nach dieser Fußballweisheit ließ sich Torsten Lieberknecht weder von Mahir Emrelis kryptischen Instagram-Posts noch von Marlon Ritters Kapitänsbinde beeinflussen. Der Cheftrainer setzte auf die Spieler, die bereits in den Spielen gegen Fürth und Darmstadt überzeugt hatten. Zurecht, wie sich herausstellte, denn personell scheinen sich die Lauterer endlich gefunden zu haben.


    Mika Haas hat seine Chance genutzt und wird seinen Stammplatz so schnell nicht mehr hergeben. Semih Sahin entwickelt sich zunehmend zum Herzstück des Mittelfelds. Paul Joly und der fantastische Ivan Prtajin scheinen ebenso ihre fußballerische Klasse zu finden und zu Unterschiedsspielern zu werden. Kurz: Jeder, der am Freitagabend in der Startelf stand, ließ keinen Zweifel daran, warum er dort hingehört.

    Dominanz ohne Ballbesitz


    Spannend: Den Roten Teufeln gelang es mit eher geringen Ballbesitzanteilen, die Gäste durch aggressives Pressing im eigenen Drittel einzuschnüren und kontinuierlich Druck auszuüben. 42 Prozent der Pässe fanden im Bereich des Gegners statt, im Defensivdrittel des FCK waren es hingegen nur 18 Prozent. Durch hohe Ballgewinne und direktes Umschaltspiel kreierten die Pfälzer vier Großchancen, die allesamt in Toren mündeten.


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    Die landläufige Meinung, dass nur mit Ballbesitzfußball ein Spiel kontrolliert werden könne, wurde von den „Pressing-Monstern” vom Betzenberg Lügen gestraft. So blieb der Ball in großen Teilen der Partie in den Reihen der Münsteraner. Doch dank des exzellenten Anlaufens auf den Flügeln fanden die Grün-Weißen nur selten Möglichkeiten.


    Der FCK forcierte 53 lange Bälle der Gäste – bei einem bisherigen Schnitt von 23 und dem letzten Platz, was angekommene lange Bälle angeht –, meist hoch durchs Zentrum. Dort standen wahlweise Maxwell Gyamfi oder Ji-Soo Kim im direkten Duell mit dem Zielspieler Lokotsch. Beide meldeten ihn entweder direkt ab (Lokotsch gewann zwei von sieben Luftduellen) oder verzögerten eine Weiterleitung, bis die restlichen Teamteile nachrücken konnten.

    Die Handschrift Lieberknechts


    Dabei war vor allem eines erkennbar: die Spielweise Marke Lieberknecht. Vor der Begegnung mit dem SCP schickten die Roten Teufel voraus, am 34. Spieltag mit einem Torverhältnis von hochgerechnet 54:27 dazustehen. In der Aufstiegssaison beendete der SV Darmstadt unter Lieberknecht die Saison mit 50:33 Toren. Die Lilien spielten damals knapp 296 angekommene Pässe pro Spiel, während der FCK aktuell bei 308 steht.


    Lauterns 4,3 Balleroberungen im letzten Drittel pro Spiel standen in der Saison 2022/23 4,8 beim SVD gegenüber. Das soll nicht heißen, dass der FCK jetzt plötzlich Aufstiegskandidat sein muss, aber die Statistik zeigt eine deutliche Ähnlichkeit. Die Roten Teufel werden augenscheinlich immer mehr zu einer Torsten-Lieberknecht-Mannschaft.

    Der erhobene Zeigefinger


    Bei allem Rauschfußball muss auch der nüchterne Blick gewahrt werden, sonst droht ein Kater. Denn klar ist auch: Dass die Roten Teufel vier von vier Großchancen verwerten, ist eher die Ausnahme als die Regel. Im vergangenen Jahr betrug diese Quote 60 Prozent, und auch in diesem Jahr werden sich die Zahlen entsprechend anpassen (aktuell 85 %). Auch defensiv lässt sich auf die Euphorie-Bremse treten: Oft gerieten FCK-Innenverteidiger in entscheidende Duelle auf der letzten Linie. Die nach xG pro 90 Minuten zweitschwächste Offensive der Liga konnte daraus nur einmal Profit schlagen, bei anderen Kalibern dürfte Julian Krahl deutlich mehr gefordert werden.


    Letztendlich stehen nach zahlreichen Diskussionen und Spekulationen zu Saisonbeginn drei weitere Punkte, ein bocksolider Auftritt und eine Serie, die sich sehen lässt: In fünf Heimspielen unter Lieberknecht war der FCK unbezwingbar und gab nicht einen Punkt ab. Darauf lässt sich aufbauen, ebenso wie auf die 30 Minuten Rauschfußball.

  • Spieltag 6, Platz 4, Punkte 12.

    Wenn wir das bis zum 10. Spieltag so im Trend in etwas halten würden, wäre das ein exzellenter Saisonstart fürs fast erste Drittel!


    Wichtig ist, dass sich dieser neu vorhandene Mut nun festigt. Es war mit Sicherheit nicht alles sehr golden bisher und es gab auch fürchterliche Momente, aber es überwiegt nach 6 Spieltagen doch das Positive.


    Nächste drei Spiele sind mit Paderborn, Bochum und dem KSC keine einfachen Gegner. Jedes Spiel muss auf ein Neues mit Mut angegangen werden!

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Paderborn kann ich schlecht einschätzen. Bochum, in ihrer jetzigen Verfassung, sollte man daheim besiegen. In Karlsruhe hat man meistens schlecht ausgesehen, deswegen erwarte ich beim/gegen den KSC erstmal nicht so viel.

  • Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Lauterns neues Traumduo


    FCK-Insights: Lauterns neues Traumduo

    Dank einer starken Mannschaftsleistung und eines neuen Top-Scorer-Duos sicherte sich der FCK einen hochverdienten Sieg gegen Münster. Das belegen auch die Statistiken des Spiels.


    Vor dem Heimspiel gegen Preußen Münster trennten den 1. FC Kaiserslautern zwei Punkte und drei Tabellenplätze vom Gegner. Das Spiel versprach einiges: Die Preußen hatten mit sieben Punkten aus fünf Spielen und ansehnlichem Fußball auf sich aufmerksam gemacht, während sich die Roten Teufel nach den Siegen gegen Darmstadt und Fürth mit Rückenwind auf das Flutlichtspiel vorbereiten konnten. Beide Mannschaften lieferten sich einen unglaublich intensiven Kampf in einer Partie, welche die Roten Teufel insgesamt dominierten und in der sie wohl ihre beste erste Halbzeit seit Jahren zeigten.


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    Pfälzer Offensivwucht überrollt Münsteraner


    Zwar hatten die Roten Teufel mit 39 Prozent Ballbesitz auf dem Papier klar weniger Spielanteile als die Gäste, dennoch hatte man über weite Strecken der Partie den Eindruck, dass die Lautrer das Spiel dominierten. Das lag vor allem an der unglaublichen Wucht und Torgefahr, die die Roten Teufel nach Balleroberungen entwickelten und mit der sie die Preußen in der ersten Halbzeit förmlich überrannten. Und dieser Eindruck bestätigt sich auch bei einem Blick auf die Statistiken. Während sich die Pfälzer in den ersten 45 Minuten drei Großchancen erspielten, brachte es das Team von Alexander Ende auf keine einzige (sofascore.com).


    Doch neben der Offensivstärke der Pfälzer war das Spiel vor allem von großer Intensität geprägt. Beide Mannschaften schenkten sich über die fast 100 Spielminuten hinweg nichts und lieferten sich einen leidenschaftlichen Kampf. Dabei hatte der FCK sowohl bei der Laufleistung (123,73 vs. 124,23 km, kicker.de) als auch bei der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (104 vs. 125, bundesliga.de) knapp das Nachsehen. Allerdings muss man hier vor allem die Leistung der Münsteraner anerkennen, denn der FCK spulte trotz des leichten Nachsehens fast fünf Kilometer mehr als im Heimspiel gegen Darmstadt ab. Fakt ist: Mit ihren Laufleistungen erreichten beide Mannschaften absolute Topwerte. Bei den sogenannten xGoals lag die Mannschaft von Torsten Lieberknecht vorne. Die Werte 2,28 zu 1,71 (bundesliga.de) unterstreichen den Eindruck, dass der FCK am Ende einen verdienten Heimerfolg einfuhr.

    Der unaufhaltbare Ivan


    An einem Namen kann in diesem Artikel zweifellos kein Weg vorbeiführen: Torjäger Ivan Prtajin. Der 29-Jährige knüpfte an seine gute Leistung in Fürth an, traf dreifach, bereitete ein Tor vor und hatte mit sieben Schüssen die meisten aller Akteure (bundesliga.de). Doch nicht nur wegen seiner unglaublichen Torgefahr wusste Lauterns Nummer neun zu überzeugen. Immer wieder lief Prtajin energisch den Gegner an oder versuchte, in die Tiefe zu starten. Dies schlägt sich in einer Laufleistung von 11,19 Kilometern nieder (kicker.de). Mit seinen vier Torbeteiligungen war der Mittelstürmer wie schon in Fürth der Unterschiedsspieler der Pfälzer und konnte eindrucksvoll unter Beweis stellen, warum die sportlichen Verantwortlichen ihn als Nachfolger von Ragnar Ache wollten.

    Betze-Spieler Paul Joly


    In einer kollektiv guten Mannschaftsleistung stach im Spiel gegen Münster statistisch betrachtet vor allem ein Lautrer heraus: Neuzugang Paul Joly. Die Nummer 26 zeigte erneut eine ausgesprochen engagierte und starke Leistung. Joly lief mit 12,6 Kilometern (bundesliga.de) die längste Strecke im Team von Torsten Lieberknecht und gewann 15 Zweikämpfe (bundesliga.de). Nur das ehemalige Lautrer Talent Batista Meier gewann mit 16 Zweikämpfen noch mehr Duelle (bundesliga.de). Zudem steuerte der Franzose, wie schon in Fürth, zwei Torvorlagen für Ivan Prtajin bei. Es scheint, als hätten die Pfälzer mit den beiden ein neues Traumduo gefunden. Nach diesem erneut bärenstarken Auftritt spricht vieles dafür, dass der FCK mit dem Franzosen einen Unterschiedsspieler der zweiten Liga verpflichten konnte. Und einen Spieler, der bis zum Umfallen kämpft und sich den Titel „Betze-Spieler” damit zweifellos verdient hat.


    Weitere Statistiken:

    Pässe: 350 vs. 679

    Passquote: 75% vs. 87%

    Torschüsse: 14 vs. 15

    Flanken: 26 vs. 5

    Ecken: 4 vs. 0

    Hausaufgaben für die Trainingswoche


    Die Leistung gegen Preußen Münster war alles in allem sehr stark, weshalb es derzeit nach dem dritten Sieg in Serie wenig zu kritisieren gibt. Eine Baustelle, an der Lieberknecht und sein Trainerteam jedoch weiterhin arbeiten sollten, sind offensive Standardsituationen. Zwar erzielte der FCK das 4:1 nach einer Ecke auf Umwegen, aber man könnte aus diesen Situationen noch mehr machen, gerade wenn man die Wucht und Kopfballstärke Prtajins betrachtet. Zudem sollte die Passqualität verbessert werden, denn mit einer Passquote von 75 % werden nur wenige Spiele so souverän gewonnen wie das gegen Münster. Doch das ist, zugegeben, Meckern auf hohem Niveau, solange der Rest gut funktioniert.


    Besonders hervorzuheben ist die Effizienz. Durch ihr zielstrebiges und effizientes Offensivspiel konnten die Lautrer frühzeitig mit 3:0 in Führung gehen und damit den spielstarken Preußen sichtlich zusetzen. Mindestens genauso positiv war jedoch die erneut überzeugende Defensivleistung. Die Dreierkette aus Kim, Sirch und Gyamfi scheint sehr gut zu harmonieren und wirkt äußerst gefestigt. All das macht Mut, dass der FCK auch in den kommenden Partien erfolgreich sein kann.


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • Paderborn hat gestern in Berlin eine absolut reife und erwachsene Vorstellung abgeliefert, gerade im Spiel gegen den Ball. Für mich persönlich wird das nächste Woche das schwerste Spiel der kommenden drei, im Gegensatz zu Bochum und Nürnberg wirken die Paderborner sehr gefestigt in ihrer Spielanlage, das wird ein echter Prüfstein für uns.

    `When the seagulls follow the trawler, it is because they think sardines will be thrown into the sea'

  • Also wer das Spiel der Bochumer gestern gegen den Club gesehen hat hat wohl auch gesehen dass in dieser Verfassung der VfL die Klasse nicht halten kann... Das war weniger wie nix

    Nur durch das Nürnberger Unvermögen endete es nicht 6-7 zu Null.

    Aber ich sehe es wie Sebastian, solche Gegner waren in der Vergangenheit immer die größten Stolpersteine für den FCK.

    Gegen Paderborn könnte man was holen, wenigstens ein Remis... Haben zwar gestern in Berlin gewonnen, aber die Hertha ist seit Monaten zuhause auch nicht mehr ernst zu nehmen

    Gegen den KSC wird meiner Meinung nach das schwerste Spiel, die haben diese Saison noch keinen Punkt zuhause abgegeben...

    Mit 5-6 Punkten aus den nächsten drei Spielen könnten wir gut leben