Rund um die 3. Liga

  • Ich denk man sollte den kompletten Bericht des SR abwarten und auch die Aussagen der Spieler. Waren es die "Affenlaute" oder war es mehr?

    Das Urteil kann ich mir noch nicht bilden. Denn eines ist auch klar: bei allem Anstand und Respekt der geboten ist - Sport darf nicht dadurch im Zweifel manipulierbar sein.

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Wie gesagt, der Schiri wurde auf Magenta interviewt und sprach selbst lediglich von Affenlauten. Wird im Bericht dann auch wohl so sein. Zumal man mit einem Polizeibericht doch ein eigentlich neutrales Dokument hat, welches dies auch bestätigt. Klar, der Wortlaut mag variert haben, aber mehr war doch net. Die Zuschauer wurden auch gezeigt. Man hat einen Mann und eine Frau gesehn, die mehrere Meter weit vom Spielfeld zumindest im Moment der Aufnahme ruhig auf der Tribüne gesessen haben. Vielleicht kam die Äusserung von weiter entfernten Rängen. Aber eine akute Gefährdung des Spielers belegen die gezeigten Bilder erstmal nicht. Könnte es nicht tatsächlich sein, dass nur ein dummer Mensch was dummes gerufen hat? So ähnlich wie bei jedem Abschlag des gegnerischen Torhüters in Kaiserslautern zb.?


    Bisher habe ich mich wahrlich nicht für einen Rassisten gehalten. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich in meiner Kindheit durch die Pfadfinderei mit ganz viel unterschiedlichen Kulturen in Verbindung kam. Vielleicht auch weil ich gleiches im Studium immer wieder erlebt habe und dort echt nette Leute kennengelernt habe, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder sonst was. Bisher hat es sich für mich zumindest als zielführend erwiesen, mich mit dem Menschen zu beschäftigen, um diesen beurteilen zu können. Aber man macht sich schon seine Gedanken, wenn man sich irgendwann fragt, ob vielleicht nicht die Zeit ist, meine eigene Einstellung zu Rassismus zu überdenken.


    Aber gut, ich frage mich immer öfter Dinge, die mich selbst erschrecken. Beispielsweise, wann Frank-Walter Steinmeier endlich ein Denkmal für Baader-Meinhof einweiht? Bei Terroristen wie Georg Elser hat man da ja inzwischen keinerlei Skrupel mehr. Klar, der meinte es nur gut, als er 8 Menschen in die Luft gesprengt hat. Selbiges hätte die RAF für sich wohl aber auch behauptet. Aber gut. Jedenfallsl hats bei der Einweihung des Denkmals für Elser nicht für nen Aufschrei gereicht, obwohl ich fix und fertig war davon. Ich hätt nicht mehr an nen Ball treten können, als ich das gehört hab.

  • Was ist den Rassismus im Jahr 2021? Aus persönlicher Erfahrung muß ich leider sagen, dass man selbst als Kritiker der aktuellen Politik, was Corona angeht, als Rassist gilt. Auch wenn man das Gendern nicht vollumfänglich mitmacht ist man rechts abseits der Gesellschaft. Es gibt nur noch schwarz oder weiß. Etwas dazwischen ist bei uns nicht mehr gewollt.

    Wenn ich lese, dass "Affenlaute" von einem Fan zu vernehmen waren, die zu einem Spielabbruch führen muß ich ernsthaft fragen, wo wir hinsteuern. Ja, es ist verwerflich, andere Menschen zu diskriminieren. Egal, ob es wegen einer Religionszugehörigkeit, der Hautfarbe, einer Behinderung oder sonst einem niederen Grund geschieht. Aber auch, wenn es darum geht, dass jemand sich gegen einen medizinischen Eingriff wehrt. Bei letzterem Punkt jedoch sind sich alle Regenbogenfahnenschwenker wieder einig, dass hier keine Diskriminierung vorliegt. Wir leben in einer Gesellschaft mit einer ekelhaft zur Schau gestellten Doppelmoral.

    In dem Spiel hat man nun einem verwirrten die Bühne gegeben, die er vielleicht sogar wollte. Es reicht ein rufen von Beleidigungen aus und eine ganze Mannschaft sieht sich nicht mehr im Stande, ein Spiel fortzusetzen. So hat man das, was geschehen ist übermäßig wichtig gemacht anstatt zu zeigen, dass man über solche wenigen Verwirrten hinwegsehen kann. Es bedeutet nicht, dass man sich dessen, was passiert ist, nicht bewusst sein sollte. Aber hier wurde dem Einen die Macht gegeben, die gefährlich ist.

    Was passiert in folgenden Spielen mit ähnlichen Situationen? Führt dies in Zukunft auch zu Spielabbrüchen? Und vor allem: Was lernen wir als Gesellschaft daraus? Extremistisches Gedankengut, egal ob von Rechts, Links, dem Islam oder sonst woher kann man nicht begegnen, indem wir die Sprache zwanghaft versuchen zu ändern. Nicht, indem wir uns mit Regenbogenfahnen schmücken und erst recht nicht, indem wir ein Spiel abbrechen. Hier wurde die große Chance vertan zu zeigen, dass man gemeinsam über solchen Dingen steht und als Gemeinschaft stärker ist, als ein Einzelner.

    Aber in unserer Gesellschaft ist Toleranz nur noch ein Wort, oder eine Fahne, aber nicht mehr gelebte Wirklichkeit. Und eine Diskussion über Missstände in unserem Land ist schon lange nicht mehr möglich. Die Konsequenz haben wir jetzt gesehen. Alle brüskieren sich über den Vorfall, niemand versucht zu hinterfragen, wie es dazu kommen konnte.

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
    Auf die Sonne folgt der Regen, mein Leben ist ein Fluch und Segen.
    Du darfst auf die Fresse fallen, Gewinner stehen wieder auf nur Verlierer bleiben liegen.
    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"

  • spielabbruch in duisburg beim spiel gegen osnabrück,nachdem ein spieler aus

    osnabrück rassistisch beleidigt wurde.


    nur schade dass wahrscheinlich duisburg jetzt wegen dieses arschlochs,auch noch

    bestraft werden wird.

    Ja, aber ich muss sagen dass ich mit den Vereinen da leider einfach kein Mitleid mehr habe. Personalisierte Tickets, Eingangskontrollen mit Impfstatusabfrage, Stadionüberwachung mit dutzenden Kameras und und und. Wenn man konsequent dagegen vorgehen würde gegen alles was die Vereine Geld kostet, dann könnte man den größten Teil dieser Strafen sicher weitergeben an die tatsächlichen Übeltäter. Aber bislang scheinen die Strafen noch nicht weh genug zu tun. Sonst wäre man da etwas strikter. Rassismus, Becherwurf, Bengalos etc pp Idioten wird es in den Stadien immer genug geben. Wenn die Vereine auf ihren Händen sitzen, dann sind sie selber Schuld.


    Im Übrigen finde ich das auch schlimm. Aber den Spielabbruch finde ich total überzogen. Soll jetzt jedes zweite Spiel abgebrochen werden?

  • Wenn ich lese, dass "Affenlaute" von einem Fan zu vernehmen waren, die zu einem Spielabbruch führen muß ich ernsthaft fragen, wo wir hinsteuern

    Vielleicht war das von dem Fan ja gar nicht böse gemeint? Vielleicht hat er ja ja nur das geistige Niveau,daß er sich nur mit Affenlauten artikulieren kann!?

  • Wenn ich dran denke wie sich damals ein Basler in der CL bei Bayern mit dem gesamten Betze-Stadion angelegt hat und ihn jeder Fangesang nur noch mehr anzustacheln schien, frag ich mich auch was das heute für Waschlappen sind die bei jedem Idioten im Stadion direkt reif für die Psychologencouch sind.

  • Ja, aber ich muss sagen dass ich mit den Vereinen da leider einfach kein Mitleid mehr habe. Personalisierte Tickets, Eingangskontrollen mit Impfstatusabfrage, Stadionüberwachung mit dutzenden Kameras und und und. Wenn man konsequent dagegen vorgehen würde gegen alles was die Vereine Geld kostet, dann könnte man den größten Teil dieser Strafen sicher weitergeben an die tatsächlichen Übeltäter. Aber bislang scheinen die Strafen noch nicht weh genug zu tun. Sonst wäre man da etwas strikter. Rassismus, Becherwurf, Bengalos etc pp Idioten wird es in den Stadien immer genug geben. Wenn die Vereine auf ihren Händen sitzen, dann sind sie selber Schuld.


    Im Übrigen finde ich das auch schlimm. Aber den Spielabbruch finde ich total überzogen. Soll jetzt jedes zweite Spiel abgebrochen werden?

    Treiben und Übertreiben!


    Was willst Du denn alles sanktionieren?

    Wenn ich nach einer Schirri Fehlentscheidung rufe, dass der Schirri blind wäre? Ist das dann schon beleidigend oder diskriminierend?

    Wenn ich rufe, ein Frankfurter - ist das dann schon rassistisch?


    Einfach die Kirche im Dorf lassen und nicht auf jeden "Mainstream", von Lautsprechern aufspringen.

  • Man mag sich über den Spielabbruch streiten, das ist ein anderes Thema. Aber dass die Affenlaute dem Spieler Opoku galten, dürfte unbestritten sein. Manche Reaktionen in diesem Thread sind wirklich unterirdisch und zeigen aus meiner Sicht auch einen Kern des gesamten Problems auf. Weiße Menschen haben nicht im Ansatz eine Idee davon, welche Bedeutung und welche Auswirkungen Rassismus - tief verankert in Strukturen und Systemen - auf Betroffene hat. Sie maßen sich jedoch an, darüber urteilen oder sich darüber lustig machen zu können. Wahnsinn.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.