Religion & Glaube

  • Ich selbst bin evangelisch getauft, konfirmiert aber glaube nicht an Gott. Atheist würde ich mich heute nennen wollen. Das Thema ist höchstinteressant aber auch kompliziert. Ich kann mir beispielsweise auch nur schwer vorstellen, dass unser ganzes Leben, unsere ganze Existenz nur von Zufällen geprägt ist. Es muss eigentlich irgendetwas zwischen Himmel und Erde geben...vielleicht sind es Energien @ canelon, vielleicht aber auch etwas anderes. Es fällt mir schwer dies zu beschreiben. Vielleicht ist "Gott" auch ein möglicher Name für dieses etwas. Aber das da eine "Person" da oben im Himmel sitzt und auf uns herabblickt und über uns wacht (überspitzt formuliert), kann ich nicht glauben.


    Der Glaube und die Kirche sind für viele Menschen sicherlich unersetzlich, da Religion eine wichtige Stütze im Leben eines Menschen sein kann. Mir persönlich fehlt in meinem Leben aber auch nichts, nur weil ich mich vond er Kirche und der Religion allgemein distanziere.


    Wovon ich mich absolut distanziere ist die Schöpfungsgeschichte, die Bibel insgesamt und vor allem die Ansichten der Katholiken. Wenn es z.B. tatsächlich das Paradies mit Adam & Eva gegeben hätte, dann würden alle Menschen von diesen beiden abstammen, d.h. wir wären ALLE miteinander verwandt. Die Kinder von Adam & Eva hätten mit sich und ihren Eltern weitere Kinder zeugen müssen usw. Das Inzucht zu schweren Gendefekten führen kann, ist ja allegmein bekannt. Das ist für mich ein springender Punkt für die Nichtexistenz eines Gottes, der die Erde erschaffen hat.

    16.05.2019 - R.I.P 1.FC Kaiserslautern - R.I.P Anstand, Werte und Moral


    01.09.2019 - Der Tag, an dem ich mein Fantum aufgegeben habe

  • Übrigens war davon die Rede, dass die Kirche moderner werden könnte, nicht der Glaube, denn der Glaube an Gott hat nicht zwingend etwas mit der Kirche zu tun.


    [Nur kurz: Nach meiner festen Meinung kann man sehr religiös sein, ohne nach den Vorschriften/Richtlinien der Kirche sich zu richten.
    NÄCHSTENLIEBE ist das Kennzeichen der christlichen Religion-aber nicht nur dieser- und die kann ich jeden Tag ausüben ohne regelmäßiger Kirchgänger zu sein.
    Bin Mitglied der ev. Kirche und werde es auch bleiben,weil auch die Instition Kirche gute Unterabteilungen hat, die soziale Arbeiten leisten.
    Tue Recht, und scheue Niemand ist mein Wahlspruch, für den ich, für mich heute noch unbegreiflich, als 14jähriger in der Christenlehre heftigst vom Pfarrer kritisiert wurde.
    Der Institution Kirche geht es in 1.Linie um Macht.
    Gott sei Dank ist die heutige moderne Gesellschaft aufgeklärter ,was auch den Mitgliederschwund und das nachlassende Interesse an der Kirche erklärt.
    Mein Credo: Man kann ein sehr guter Christenmensch sein.sogar ohne regelmäßigen Kirchgang. Punktum :] :thumbup:

    :schild: Eigentlich ist alles gesagt...nur noch nicht von jedem :teufel:

  • Ui, was ein Thread... 8o


    Ich bin, auf´m Papier, katholisch, zur Kommunion gegangen und gefirmt (alles "zwangsweise"). In Kirchen geh ich allerdings nur noch aus museumstechnischen Gründen, d.h. um sie zu besichtigen, ansonsten mache ich da einen großen Bogen drum. Es sei denn, ich muß zu ner Beerdigung, das ist aber der einzige Grund. Ich mußte einige Gottesdienste ertragen, das reicht fürs nächste Jahrtausend!


    Auf die Kommunion/Firmung hätte ich gerne verzichtet, ging aber nicht à la "kannst du nicht machen, wg. Oma" usw. Sie hat sich zwar schon "gebessert" und ist kein solch ein "Heringsbändiger" mehr wie früher, aber gläubig ist sie immer noch. :rolleyes: Ich spiele zwar schon Jahre mit dem Gedanken aus dem Verein "Kath. Kirche" auszutreten, weil mir die Kirchensteuer zu blöd ist, aber die 30-40€ fürs Austreten sind mir auch zu schade... Zwickmühle.


    Ich kann mit dem ganzen Zirkus rein gar nix anfangen. Die Bibel ist ein Geschichtenbuch erster Güte (wers braucht...), so ein Quatsch, schade ums Papier. Und beten? Wem soll ich da was erzählen? Ner Phantasiefigur, die es nie im Leben gab? :autsch:


    Religionsunterricht finde ich völlig daneben. Wie kann man denn jemandem zwingen daran zu glauben und teilnehmen zu müssen?


    Das einzige an was ich glaube, ist der Nichtabstieg und Wiederaufstieg des FCK! Und das in jeder Saison aufs neue.


    Ansonsten halte ich es ganz nach meinem Signaturenmotto, das ich mit Ausnahme von hier, in jeder Sig habe (BO forever!):


    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!
    Dieses Lied spiegelt meine komplette Meinung wieder.


    Amen :D

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Nabend zusammen,


    Ich finde es einfach geil, wie hier diskutiert wird. FCK Fans haben eben nicht nur Fußball im Kopf :ironie:


    Zum Thema Ethikunterricht und Reli: Erstmal möchte ich eines klar stellen. Hier wurde gesagt, dass einige in der Schule weil sie nicht an Gott glauben bzw. unreligiös sind, in Ethik wechselten. Das ist bestimmt ein Grund, aber sollte nicht der einzigste sein. Ich möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass Ethik in Konkurrenz zu Religion steht oder gar als Gegenpol von Religion gesehen wird, da es nicht so ist. Leider hat unser Schulsystem das Fach Ethik in diese Rolle gezwängt. Nur weil jemand in Ethik geht bzw. Philosophie wählt, heißt nicht zwangsläufig, dass er ungläubig sein muss. Viele Schüler gehen aus ganz anderen Beweggründen in den Ethikunterricht. Manche müssen sogar, da sie ungetauft sind oder z.B. einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören, für die kein expliziter Unterricht in der BRD vorgesehen ist.


    Ethik, hm..ich bevorzuge sowieso den Ausdruck Philosophieunterricht. Leider waren bis vor 2 Jahren fast alle Ethiklehrer fachfremd und haben es "mal so nebenbei gemacht", da es die Ausbildung zum Philosophielehrer so wie ich sie durchlaufen habe noch nicht gab. Aus diesem Grunde wird das Fach oft falsch verstanden und auch "gelehrt". Was in der Praxis meist im Ethikunterricht abläuft, hat nicht wirklich viel mit Philosophie zu tun. Leider tendiert es oft gegen "Laberstunde", in der sowieso nichts gelernt wird.


    Mittlerweile gibt es glücklicher Weise diese Ausbildung und dem Fach wird wesentlich mehr Bedeutung zugemessen, da erkannt wurde, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, vielfältige Perspektiven aufzuwerfen und etwas Orientierung und vor allem eine kritische und reflektierte Haltung und Meinung zu entwickeln, da eben Religion alleine nicht mehr allen Menschen ihre Fragen beanworten kann. Auch gegen Geltendes, wenn nötig, soll gedacht werden, denn Stillstand ist Rückschritt.


    Zudem gilt Philosophie als die Bezugswissenschaft vieler anderer Wissenschaften. Geistes- und Naturwissenschaften. Philosophie soll verwirren, soll wach rütteln, soll bestehende Dinge hinterfragen und Denkrichtungen vermitteln. Eine Art Denken um des Denkens Willen. Man kann auch das Denken lernen und davon profitieren letztendlich viele andere Bereiche des Lebens. Ein Werkzeug die Dinge zu durch leuchten und somit neue Horizonte für anstehende Probleme eröffnen. In wie weit das in der Schule mit Jugendlichen möglich ist, ist jedoch streitbar. Es hängt auch stark von der Schulart und dem Alter ab. Bei den Kurzen heißt das dann "Philosphieren mit Kindern". Die Kinder werden spielerisch mit ethischen Problem konfrontiert und lernen so verantwortungsvolles Handeln.


    Da ich Philosphielehrer bin, weiß ich, dass viele Leute immer noch so wie oben skizziert über Ethik denken. Wenn ich meine neuen Klassen frage, was für sie Ethik bedeutet kommen immer die gleichen Antworten: "so wie Reli", "gegen Reli", "was für Leute, die gegen Gott sind". Dem ist aber nicht so. Ethik ist nichts anderes als praktische Philosophie, die sich mit dem Denken und Handeln von Menschen befasst - auch mit dem Denken des Glaubens und der Religionen. Nicht nur deshalb sind auch die Weltreligionen und ihre Grundaussagen Thema des Ethikunterrichts. Jedoch werden sie - so gut es geht - wertfrei, gleich berechtigt und objektiv behandelt. Religionen sind ein Versuch die Welt zu erklären und gerade das macht sie zum Gegenstand der Überlegung. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass Religion lediglich eine Perspektive des Denkens und Handelns - begründet auf Gott - als das einzig Wahre ansieht; und Ethik im Gegensatz, alle Perspektiven behandelt, vergleicht, und vor allem, kritisch hinterfragt, um schließlich zum Ergebnis zu kommen, dass "wir nur wissen, dass wir nichts wissen" - wie schon der olle Sokrates fest gestellt hat.


    So das wars erstmal, muss jetzt pennen :whistling: Da ich zu vielen der Beiträge gerne etwas sagen möchte, werde ich das lieber in Ruhe machen...



    Gute Nacht :bier:

    sàwàddee kráb

  • Zudem gilt Philosophie als die Bezugswissenschaft vieler anderer Wissenschaften. Geistes- und Naturwissenschaften. Philosophie soll verwirren, soll wach rütteln, soll bestehende Dinge hinterfragen und Denkrichtungen vermitteln. Eine Art Denken um des Denkens Willen. Man kann auch das Denken lernen und davon profitieren letztendlich viele andere Bereiche des Lebens. Ein Werkzeug die Dinge zu durch leuchten und somit neue Horizonte für anstehende Probleme eröffnen. In wie weit das in der Schule mit Jugendlichen möglich ist, ist jedoch streitbar. Es hängt auch stark von der Schulart und dem Alter ab. Bei den Kurzen heißt das dann "Philosphieren mit Kindern". Die Kinder werden spielerisch mit ethischen Problem konfrontiert und lernen so verantwortungsvolles Handeln.


    Dazu sei erwähnt, dass bei uns an der Uni seit der Umstellung von Diplom auf Bachelor in Betriebswirtschaftslehre eine Pflichtveranstaltung in Philosophie eingeführt wurde. Was genau zur Auswahl steht, ist aber noch nicht bekannt, u.A. aber wohl eine Veranstaltung mit dem Titel "Wirtschafts-Ethik".

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

  • Dazu sei erwähnt, dass bei uns an der Uni seit der Umstellung von Diplom auf Bachelor in Betriebswirtschaftslehre eine Pflichtveranstaltung in Philosophie eingeführt wurde. Was genau zur Auswahl steht, ist aber noch nicht bekannt, u.A. aber wohl eine Veranstaltung mit dem Titel "Wirtschafts-Ethik".


    Da die westlichen Industrienationen seit der industriellen Revolution vor lauter Profit alles andere vergessen haben, wird es höchste Zeit, dass auch im Finanzsektor und in der Wirtschaft angefangen wird ethisch zu handeln. Denn lange geht das nicht mehr gut. Die Marxsche Krisenspirale geht so langsam dem Ende zu. Die Schere und die Kluft innerhalb der Gesellschaft verlangt praktisch nach Veränderungen. Ich weiß nicht, wie viele Manager kurzfristige Entscheidungen treffen, um kurz den Profit zu maximieren, koste es was es wolle. Umwelt, Gerechtigkeit, Mitarbeiterzufriedenheit scheinen Fremdwörter in der Managerebene zu sein. Nach uns die Sinnflut, denn wir sind ja reich lautet das Motto. Leider vergessen diese Leute, dass genau durch diese unethischen Unternehmensstrategien das torpediert und wohl zerstört wird, was wir alle gemeinsam und mühsam aufgebaut haben.


    Ich denke aus diesem und anderen Gründen sollen in Zukunft auch ethische Aspekte in der Unternehmensführung eine Rolle spielen. Ich habe bereits bei einigen großen Unternehmen mehr oder weniger gute Ansätze in Form von "Unternehmsethiken" gesehen. Mehr als eine Ansammlung unverbindlicher Regeln war das allerdings nicht. Aber das ist ein anderes Thema :rotwerd:

    sàwàddee kráb

  • SaZa


    Es ist so, wie Du schreibst. Ethik bei den Kapitalgesellschaften gibt es nicht mehr. Ein Vorstand einer Kapitalgesellschaft (ich will den Namen nicht nennen) hat laut SPIEGEL 5 Jahre lang nur Entscheidungen getroffen, die nicht zum Vorteil seiner Firma gereichten, sondern nur dazu dienten, sich in 5 Jahren !!!!! ca. 50 Millionen unter den Nagel zu reissen. Dass das so gewesen sein könnte, ist durchaus realistisch.


    Es reicht ja heutzutage schon aus, dass ein Vorstand ankündigt, ein paar Tausend Arbeitnehmer zu entlassen, um sich mehrere Millionen durch diese verfluchten Aktienoptionen unter den Nagel reissen zu können. Es gibt nämlich nichst blöderes und brutaleres als die Börse.

  • SaZa


    Da du ja Philosophielehrer bist (ich wills jetzt mal dir zu Liebe so nennen, aber für mich ist es auch Ethiklehrer :D ) und ich Schülerin, kann man da wirklich gut vergleiche anstellen. Du hast Recht - es gibt kaum wirklich ausgebildete Lehrer. An unserer Schule um genau zu sein einen, der kurz vor dem Ruhestand steht und daher nur 5 Wochenstunden unterrichten darf. Andererseits kommt aber auch nix nach. Wir haben nicht einen jungen Lehrer (oder auch mittleren Alters, die evtl. gewechselt sind) der wirklich Philosophie durchlaufen musste. Wirklich alle haben einige Fortbildungen hinter sich bringen müssen, und dürfen es nun frei unterrichten. Da unser Gymnasium aber mit knapp 1500 Schülern schon eines der größeren in der Umgebung ist und heutzutage einfach immer mehr Schüler keine Religion mehr belegen, tritt da ein extremer Lehrermangel auf.
    Die 5.-9. Klasse, die ja normalerweise evangelische oder kath. Religion belegen muss, hat keine Alternative. Bekennst du dich als ungläubig und willst damit nichts zu tun haben, müsstest du normalerweise eben in Ethik als Ersatz. Aber da das meistens nur so auf wenige Schüler zutrifft und Lehrermangel herrscht, haben diese dann zwangsläufig frei. Was wohl bedeutet? Na klar, Freistunde = immer mehr treten aus Religion aus.
    Das hat auch zwangsläufig dazu geführt dass die 10. Klassen zu einer "Zwangsstunde Ethik Freitagsnachmittags" verpflichtet wurden. Hält natürlich viele Faule davon ab, auszutreten, da Freitag Nachmittag eben beschissen ist ;)
    In der MSS sieht es ja wie folgt aus : Reli oder Ethik. Und es gibt viele die Ethik einfach nur wählen, um nicht über die Bibel reden zu müssen.
    Natürlich hast du Recht und es ist viel weiträumiger als nur "gegen Gott" oder sonst wie, aber wenn du nur diese 2 Wahlen hast, dann bedeutet es für die meisten einfach nur "hat nichts mit Gott zu tun" ;) Mir hat das philosophieren schon immer besser gefallen, weil es mehr mit eigener Meinung zu tun hat (zumindest läuft es bei uns so). Man argumentiert und diskutiert, bringt seine eigene Idee und Ansicht mit ein. Das alles kannst du in Religion mehr oder minder einfach nicht. Aber da es nur nebenbei läuft, sind die Themen schon zum Teil "frei gewählt" und du als Philosophiestudiumkenner würdest vielleicht bei dem einen oder anderen Thema "was zur Hölle?" denken :D
    Wir haben vieles so generell einfach mal aufgegriffen. Zum Beispiel das Thema Gentechnik (sowohl an Pflanzen als auch an menschlichen Stammzellen, weils grade aktuell war) , Umwelt, Alterung der Bevölkerung und dann mussten wir Camus' Mythos von Sisyphos lesen. Ich weiß nicht, wie das Buch auf französisch ist, aber auf deutsch fand ich es einfach nur trocken und langweilig. Ich glaube nicht, dass das das richtige für 17-19 Jährige ist :whistling:
    So hast du einfach auch keinen Anreiz und Spaß am Unterricht. Wenn 90% nicht mal verstehen worum es in dem Buch geht ?( kannst du auch keine Diskussion dazu starten. Andere Lehrer, die das Fach so nebenbei machen, haben zB. auch mal über nordische Götter geredet. Finde ich auch ganz interessant ;) mal andere Mythologien... aber davon bin ich sowieso ein Fan :D
    Naja Fakt ist, dass 90% hier an dieser Schule eigentlich wenig Reiz am Ethikunterricht haben, sondern viel mehr dies wählen weil sie mit Reli noch weniger klarkommen und eben "müssen". Als "Ethiklehrer" (sry Saza :D ) hat man heute sicherlich gute Berufschancen. Die Anzahl der Religionskurse wird immer kleiner (es sind zwar immer noch deutlich mehr als Ethik, aber ich denke es wird weiter schrumpfen) und es fehlt einfach an Fachkräften um diesen Mangel zu decken. Ich weiß gar nicht, was ein angemessenes Oberstufenthema für "Ethik" oder "Philosophieunterricht" wäre, da wie gesagt mehr oder weniger alles aus dem Stehkreis gegriffen wird. Wie gesagt, Dinge wo mein seine eigene Meinung gut verkaufen muss finde ich immer am besten. Das Problem ist nur, dass viele Lehrer (und das muss man aus Schülersicht wirklich sagen, ist nicht unberechtigt) auf ihre eigene Meinung bauen und andere nicht akzeptiere. Wenn du nen Öko hast und dich für Gentechnik aussprichst trotz gewisser Nachteile, akzeptiert er es vllt. trotzdem nicht. Deshalb fand ich meinen alten Lehrer sehr bemerkenswert. Er hat nie seine Position preis gegeben und es war ihm egal, welcher Meinung du warst, so lange du überzeugende Argumente abliefern konntest und das gut abgewägt hast.

  • Deine letzten Sätze erinnern mich an meine Schulzeit. Im Fach Religion hieß es immer zu ethischen Fragen der jeweiligen Zeit: "Schreibe deine eigene Meinung", hat man dies getan, bekam man in der Klassenarbeit keine Punkte auf diese Frage. Dies war u.A. auch ein Grund, warum ich mit der ganzen Ethk-Religions-Sekten-Kirchen-Mafia nix mehr zu tun haben wollte. Damals hab ich die alle nur als besserwisserige Wichtigtuer gesehen,die mir unbedingt ihre Meinung aufzwingen wollten. Mittlerweile bin ich alt genug um zu wissen, dass das alles inkompetente Möchtegerndiktatoren waren, die sich über das Fach Religion einen (leichten) Beamtenjob ergatterten.

  • Schade, dass wir hier so ins ganz weltliche, ins ganz pragmatische abgeglitten sind.


    Mir hat die Diskussion über die Frage nach der Existenz Gottes gut gefallen.


    Offensichtlich können wir den Schrei der Schöpfung nach Erlösung über all der Alltagshektik kaum noch hören oder haben die Welt, so wie sie ist, mit all dem Hass, der Gewalt, der Verlogenheit, der Armut, dem Leid und der Vergänglichkeit schon akzeptiert. Wir können nur leben, indem wir andere Lebewesen (fr)essen - ist doch pervers, oder?


    Ich kann mich nicht damit abfinden, dass dieses Leben hier auf Erden alles ist, dass wir aus einem Zufall entstanden sind und habe mich deshalb auf die Suche nach dem dahinter gemacht.Und auch wenn es sehr frustrierend sein kann, so ist die Frage nach dem Sinn, nach Gott für mich eine der wichtigsten Fragen geworden.


    Der Sinn der Kirche ist keine Beruhigung der Mensche, Jesus kein Gutmensch, der nur ein "seid nett zueinander" gepredigt hat.


    Ich kann nur jedem raten, nehmt nicht alles als gegeben hin, fragt nach dem dahinter, fragt nach Gott - ob mit oder ohne Kirche ist dabei nicht die wichtigste Frage - aber tut es mit Menschen, denen ihr vertraut - es lohnt sich.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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