Die ganze Welt meckert über China und deren Zensur in den Medien. Gerade jetzt, wo die olympischen Spiele im Mittelpunkt stehen, wird oftmals vergessen, dass sogar hier, mitten in Europa, verfassungswidriges Verhalten an der Tagesordnung ist. Wer das Tauziehen - teilweise im wahrsten Sinne des Wortes - zwischen Ordnungskräfte, Fans und Polizei am gestrigen Sonntag auf dem Betzenberg verfolgt hat, kann eigentlich nicht mehr nur in China nach Menschenrechtsverletzungen suchen. Nicht nur die Würde des Menschen ist unantastbar, sondern auch sein Recht seine Meinung öffentlich vorzutragen. Wenn auch viele der Meinung sind, dass solche Aktionen in einem Fussballstadion nichts zu suchen haben, ist das meiner Meingung nach genau der richtige Ort dafür. An dieser Stelle möchte ich nicht die altbekannten Parolen paraphrasieren (Willkür blablabla). Ich will lediglich erreichen, dass u.a. der Besucher des Betze für diese grenzwertige Situation sensibilisiert wird und nicht alles hinnimmt was von Seiten der Personen kommt, deren Aufgabe es eigentlich ist für Recht und Ordnung zu sorgen.
Es kann nicht sein, dass Spruchbänder zensiert werden, ohne dass deren Inhalt in irgendeiner Weise geltendes Recht verletzt.
Es kann nicht sein, dass gegen rein verbale Angriffe und den Versuch sein Eigentum zu verteidigen mit körperlicher Gewalt und deren Hilfsmittel reagiert wird.
Es kann am allerwenigsten angehen, dass unbeteiligte Fans von Polizei und Ordnern zur Abgabe von Kameras und Handys aufgefordert werden.
Wir dürfen nicht zulassen, dass wir in unserer Gesellschaft im Recht auf freie Entfaltung, freie Meinungsäußerung und dem Recht verdammt nochmal Fussball-Fan zu sein beschnitten werden. Was für uns gilt, gilt ebenso für den Platznachbar wie auch für die Gäste von anderen Vereinen. Seht nicht weg, sondern macht von eurem Recht gebrauch. Wir dürfen diese stetige Verdrängung unserer Rechte nicht tolerieren !!!