• Ich respektiere durchaus, wenn Mitglieder meinen, die Ausgliederung und der Eintritt von Investoren wäre die Lösung der Probleme beim FCK.
    Nur deckt sich diese Ansicht einfach nicht mit meiner Meinung.
    Und für mich ist es dann ein anderer Verein; nicht der, der mich angezogen und fasziniert hat.
    Dann muss ich mit großem Bedauern und viel Wehmut Abschied nehmen, wenn ich meinen Prinzipien nicht untreu werden will.
    Ich kann doch nicht jahrelang inestorengelenkte "Vereine" wie RB, Hoffenheim, 60 verurteilen - und dann den Wendehals machen. Die Mitglieder von 60, die gegen Hasan waren und jetzt in die Regionalliga mitgehen, imponieren mir.
    Ich werde dann weiter die Geschicke des FCK verfolgen, aber mit innerem Abstand.


    Ich bin ganz auf deiner Seite, Teufelsbraten. Der ganze Profi-Fußball hat sich leider vollkommen in den Kommerz entwickelt. Und das macht ihn für mich höchst uninteressant. Da passt ein FCK wie wir ihn lieben gelernt haben, nicht mehr rein.


    Für mich wäre dein beschriebenes Szenario auch ein anderer FCK. Einem FCK den ich nicht kenne, und den ich nicht liebe. Andererseits wird der FCK sich ohne Investor nicht mehr sehr lange über Wasser halten können. So traurig wie es ist, für mich stirbt mein FCK auf die eine als auch auf die andere Weise.

    Wer die Menschlichkeit vergisst, weil man anderer Meinung ist, der schlägt der Freiheit ins Gesicht.

  • Wenn ein Investor kommt, der so viel Geld in den FCK steckt, dass dieser auch in Liga 1 konkurrenzfähig ist und so viel Risiko eingeht, dass sein Geld verloren gehen kann,dann will dieser Investor das alleinige Sagen haben.
    Ist logisch und total verständlich.
    Dann verkommen Mitgliederversammlungen zur Farce.
    Wenn es so läuft wie z.B. bei RB oder 60 - dass der Investor dem Verein im Grunde nur einen Kredit gibt, so dass der Verein auf ewig nur Schuldner ist, dann ist der Verein jederzeit erpressbar . Zieht der Investor das Geld ab, dann ist der Verein pleite.
    Er kann dann letztendlich nicht einmal von unten neu anfangen, wenn der Investor die Insolvenz verweigert.


    Ich finde es in letzter Instanz auch nur folgerichtig, dass dieser Verein keine Mitglieder mehr braucht ( siehe RB ). Sie haben ohnehin keine Einflussmöglichkeit mehr.
    Wer sich gerne zum Jasager degradieren lassen möchte, der sollte der Auslieferung an einen Investor auf jeden Fall zustimmen.

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  • Wenn ein Investor kommt, der so viel Geld in den FCK steckt, dass dieser auch in Liga 1 konkurrenzfähig ist und so viel Risiko eingeht, dass sein Geld verloren gehen kann,dann will dieser Investor das alleinige Sagen haben.
    Ist logisch und total verständlich.


    Genau das soll ja eben nicht passieren. Im Idealfall wird in kleinen Mengen immer so viel investiert, dass der FCK selbst gesunden kann und mehr Einnahmen generiert. Das was Ismaik mit 1860 vor hatte war Humbug, die haben alles darauf gesetzt so schnell wie möglich hoch zu kommen und dabei das Geld zum Fenster rausgeworfen statt kontinuierlich Aufbau zu betreiben. Man muss ja Hoffenheim und Leipzig nicht mögen und ich tu es auch nicht, trotzdem muss man sehen, dass die genau das hinbekommen haben. Beide Vereine sind jetzt auf einem Level, auf dem sie selbst genug Umsatz generieren um unabhängig zu sein. Am Anfang brauchten die Kapital um nach oben zu kommen, aber eben auch nicht die Summen, die der FCK bräuchte um überhaupt mal gesund zu werden. Da ist es kein Wunder, dass solche Investorenmodelle dort besser funktionieren wo die Gegebenheiten einfacher sind, weil die Verantwortlichen sich eben aufs Wesentliche konzentrieren können.

  • Wenn nun ALLE Vereine Ausgliedern und sich einen Investor holen [...] wäre man doch genau am gleichen Punkt wie vor einer Ausgliederung, oder sehe ich das falsch?

    Zitat auf das für mich Wesentliche gekürzt. Im Grunde ja, es wird - egal wie viel Geld den Vereinen gegeben wird - immer darauf ankommen, was der Verein (GmbH, AG, etc.) mit dem Geld macht und ob er einen ROI erzielt.


    Den Unterschied zur aktuellen Situation sehe ich allerdings deutlich in der Mitbestimmungsmöglichkeit. Ein Sponsor hat i.d.R. kein Mitspracherecht, ist lediglich Geschäftspartner und bekommt die Werbefläche gegen Entgelt. Ein Investor bei einem ausgegliederten Verein besitzt Anteile und damit Stimmrechte und kann, je nach Mehrheitsverhältnissen, seinen Willen durchsetzen.


    Da der mitbestimmende Faktor bzw. die Einflussmöglichkeit bei Ausgliederung daher wesentlich höher ist, dürfte das insoweit auch die finanziellen Mittel erhöhen, die man durch einen Investor bekommen kann gegenüber dem reinen Sponsor bei einem Verein.


    Letztlich aber kommt es natürlich darauf an, wer besser mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln wirtschaftet und sportlich besser abschneidet.

  • Meiner Meinung nach ist diese ganze Diskussion für die Katz:
    Man kann ruhig den Beschluss fassen auszugliedern.
    Das heißt aber noch lange nicht, dass man einen Investor bekommt.
    Welcher vernünftig und wirtschaftlich denkende Mensch bzw. Firma sollte sich das antun?
    Er braucht nur 60 als warnendes Beispiel nehmen:
    Da versenkt der gute Hasan Ismaik ca. 50 Millionen in den Verein, erzielt null sportliche Erfolge und wird von der Mehrheit der Mitglieder beschimpft und kein gutes Haar an ihm gelassen.
    Wer sich das antut, muss entweder nicht rechnen können, Masochist sein oder er muss so viele Milliarden auf dem Spesenkonto haben, dass so ca. 50 Millionen Spielgeld Peanuts sind.


    Wer jetzt z.B. Hoffenheim als Gegenbeispiel anführt:
    Hopp hat anscheinend so viel Geld und Vaterlandsliebe, dass 100 Millionen ein Pappenstiel sind. Er kann sich dieses teure Spielzeug leisten.
    Wer RB als Vorbild sieht: Mateschitz hat Leipzig als Werbeforum aufgebaut. Er ist der absolute Regent, braucht keine aufsässigen Mitglieder zu fürchten. Der Verein ist sein Eigentum.



    Ich behaupte mal: Kein Investor wird bei KL das Geld jemals zurückerhalten, das er zuerst einmal hineinstecken muss. Warum dann sollte er hier einsteigen?

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  • Und bei beiden Vereinen müssen die Investoren jetzt keinen Cent mehr zahlen damit sich der jeweilige Verein dort halten kann wo er jetzt ist. Natürlich sind die Motive und Beweggründe andere als es beim FCK wahrscheinlich der Fall wäre, aber trotzdem war deren Ziel immer einen gesunden Verein aufzustellen, der selbst Umsatz generiert und das ist in beiden Fällen geschehen. Red Bull hat jetzt eine sich selbst finanzierende Marke im Fussball etabliert, Hopp hat seinen Verein zu einem soliden Bundesligisten gebracht. In beiden Fällen war das Geld genauso wenig ein Problem wie es für Ismaik ist, der ist ja immerhin auch Milliardär. Nur die Intention und Umsetzung war halt grundveschieden, weil ein Ismaik auch den schnellen Erfolg suchte, während man sich in Hoffenheim und Leipzig die nötige Zeit lies (und lassen konnte). Und genau da muss der FCK einfach sehr gut abwägen, welche Abhängigkeit man eingeht, was das für die finanziellen und sportlichen Ziele bedeutet und was im Falle eine Misserfolgs passiert. Es ist ja nicht so, als hätte der FCK gar nichts zu bieten, aber mit den aktuellen Verbindlichkeiten wäre natürlich erstmal ein großes Investment nötig, das wie gesagt in den beiden anderen Fällen zu Beginn einfach nicht nötig war. Da konnten die Gelder für Infrastruktur und Kader ausgegeben werden statt Altlasten zu tilgen.

  • In beiden Fällen war das Geld genauso wenig ein Problem wie es für Ismaik ist, der ist ja immerhin auch Milliardär. Nur die Intention und Umsetzung war halt grundveschieden, weil ein Ismaik auch den schnellen Erfolg suchte, während man sich in Hoffenheim und Leipzig die nötige Zeit lies (und lassen konnte).


    Gonzo, da kann ich dir nicht Recht geben.
    Hopp und Mateschitz waren in der Lage, zu klotzen und nicht nur zu kleckern.
    Bei ersteren waren weit mehr als 100 Millionen im Spiel, um diese Erfolge erzielen zu können.
    Hasan ist eine weit kleinere Nummer - auch wenn er manchmal so tut als wenn er das Geld in Massen hätte. Er hat 50 Millionen investiert - aber verteilt über ein paar Jahre.
    Für Ismaik war diese Summe das Ende der Fahnenstange - und er war nicht einmal mehr in der Lage, für Liga 3 zu bürgen. - Er stieß schnell an Grenzen. Er konnte nicht die herausragenden Spieler holen, die für einen schnellen Erfolg nötig gewesen wären.
    Deshalb - und an seinem eigenen mangelhaften Fußballverständnis scheiterte er.


    Meiner Meinung nach müsste beim FCK ein Investor einsteigen, der sofort mit ca. 50 Millionen einsteigen kann: Er müsste die Schulden abtragen und gleichzeitig eine Mannschaft zusammenkaufen können, die aufsteigen kann.
    Dazu braucht er auch einen Mann mit Sachverstand und Weitblick - wie es Rangnick in Leipzig war.
    Das aber ist enorm kostspielig.


    Erst nach etlichen Jahren in Liga 1 kann der FCK rentabel für einen Investor werden:
    Die Fernsehgelder sind momentan im Keller und müssten erst über Jahre wieder aufgebaut werden. Die Zuschauerzahl ist im Schwinden und kann erst allmählich wieder so aufgebaut werden, dass das Stadion ausgelastet und rentabel wird.
    Kurzum: Man bräuchte einen sehr solventen Investor, der weiß, dass er jahrelang größere Summen hineinstecken muss, um vielleicht irgendwann Erfolg zu haben.
    Er müsste finanziell mit Hopp und Mateschitz konkurrieren können, um in vordere Regionen der 1. Liga und damit an die Fleischtöpfe zu kommen.
    Hintere Plätze bringen den Verein wiederum nicht voran.
    Er bräuchte einen sehr langen finanziellen Atem, um die Ziele erreichen zu können.
    Wo soll so ein Investor herkommen?


    Ich persönlich würde auch nichts von diesem Modell halten. Der Verein verliert dadurch seine Seele.
    1860 hatte sie schon weitgehend verloren und ist gerade dabei, sie sich in der Regionalliga zurückzuholen.
    Wer zur Zeit ins Grünwalder Stadion geht, sieht neue Freiheit, ein Aufatmen und neue Hoffnung.

    2 Mal editiert, zuletzt von 51549198 ()

  • Hasan ist eine weit kleinere Nummer - auch wenn er manchmal so tut als wenn er das Geld in Massen hätte. Er hat 50 Millionen investiert - aber verteilt über ein paar Jahre.
    Für Ismaik war diese Summe das Ende der Fahnenstange - und er war nicht einmal mehr in der Lage, für Liga 3 zu bürgen. - Er stieß schnell an Grenzen.


    Da bin ich vielleicht falsch informiert. Mein Kenntnisstand ist, dass er 1860 das Geld für die Lizenz zur dritten Liga verweigert hat, weil das Präsidium bestimmten Forderungen nicht nachkommen wollte - oder konnte, da sie nicht erfüllbar waren.