06. Mai 2009 : Ein Rauswurf zwischen Strategie und Diktatur (Saarbrücker Zeitung)

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    Dass sich die Wege des 1. FC Kaiserslautern und Trainer Milan Sasic (Foto: dpa) zum Saisonende trennen werden, war absehbar. Dass der Verein den Schritt vier Spieltage vor Saisonende vollzieht, war dagegen eine faustdicke Überraschung. Laut Vorstandsvorsitzendem Stefan Kuntz (Foto: dpa) spielte die herbe 1:5-Niederlage zuletzt in Rostock "keine Rolle" bei der Entscheidung. "Es war ein Vertrauensverlust da in den letzten Monaten. Wir sind schon seit geraumer Zeit zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Trennung das Beste wäre. Dann ist es besser, man macht es gleich, dann gibt es vielleicht noch einen gewissen Effekt", nennt Kuntz die Gründe, die zur vorzeitigen Demission des Kroaten geführt haben.


    Seit Beginn der Rückrunde gab es Anzeichen, dass das Verhältnis des Trainers zu Teilen der Mannschaft gestört ist. Daraus, dass er seine Spieler nicht mit Samthandschuhen anfasst, macht der Disziplin-Fanatiker keinen Hehl: "Bei mir geht es nicht freundschaftlich zu mit den Spielern. Aber hatte ich Erfolg - oder nicht? Wenn du nach oben willst, musst du an die Grenzen gehen und auch menschlich Opfer bringen", verteidigt sich Sasic.


    Weiter...


    Quelle : Saarbrücker Zeitung
    Link : http://www.saarbruecker-zeitun…/sport/;art2820,2884912,0

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

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    Doch der 50-Jährige hat viele Grenzen selbst überschritten. Als etwa Verteidiger Martin Amedick sich vor wenigen Tagen dafür einsetzte, dass Training etwas zu reduzieren, da die Mannschaft platt sei, reagierte Sasic mit einem Wutausbruch, dem sogar eine Tür im Fritz-Walter-Stadion zum Opfer gefallen sein soll


    Zitat

    Das „diktatorische Auftreten“ führte gar so weit, dass der Aufsichtsrat Sasic eine mündliche Abmahnung wegen imageschädigendem Verhalten erteilte. Geändert hat sich danach allerdings wenig.


    Mein lieber Scholli! Da wollte aber einer mit aller Gewalt seine "Macht" ausspielen. So sollte sich ein normaler AN mal benehmen.


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    Dass Stefan Kuntz, der bereits in Koblenz mit Sasic zusammengearbeitet hat, den alten Weggefährten nicht mit Schlamm bewerfen will und stattdessen strategische Meinungsdifferenzen als Trennungsgrund anführt, ist ihm menschlich hoch anzurechnen.


    So kennt man ihn. :held:

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Tja, jetzt kommen immer mehr Dinge raus, welche die Entlassung von Sasic nachvollziehbar machen. Vielleicht kapiert jetzt auch der Letzte, dass es so nicht mehr hätte weiter gehen können. Dazu kommt dann noch die fehlende Entwicklung der Mannschaft, was in Sasic begründet ist. Wer spielt gerne unter einem Diktator? Wenn er denn überhaupt spielen durfte.

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    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Kuntz:

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    Ich habe mich nie in direkte Mannschaftsführung eingemischt


    Diese Aussage wiederspricht sich zudem dass Stefan ganz alleine den FCK gerettet haben soll...

    Fußball bleibt nur dann Fußball, wenn der jeweilige Erfolg eines Vereines im direkten Zusammenhang mt dem Sportlichen und dem sportlich erwirtschafteten Erfolg des Vereines steht!
    ==> gegen den modernen Fußball.
    @BVB: Danke für Nichts! Der letzte Spieltag2012/2013 für immer eine Schande!

  • Zitat

    Schmidbauer: Ja, alle Menschen haben Anerkennungsbedürfnisse. Der Narzissmusbegriff ist nützlich, um die Belastbarkeit des Selbstgefühls zu beurteilen. Ist die narzisstische Struktur stabil, sagt der Vorgesetzte: Der Mitarbeiter hat einen Fehler gemacht, arbeitet jedoch sonst gut, ich konfrontiere ihn, vermittle ihm gleichzeitig aber meine Wertschätzung. Ein anderer Chef kann Kränkungen nicht angemessen verarbeiten. Sein Selbstgefühl bricht unter Belastung zusammen; Er zeigt destruktive Reaktionen, um das auszugleichen. Er reagiert beispielsweise auf den Fehler eines Mitarbeiters so, als wäre dieser ein totaler Versager. Er entwertet ihn vollständig und ist, bewusst oder unbewusst, davon überzeugt, dass er mit dieser Kritik im Recht ist. Ergebnis: Der Mitarbeiter fühlt sich schlecht behandelt und kündigt womöglich.


    Ersteres war wohl hier leider nicht der Fall, eher das unterstrichene (Stichw. Ausmusterung, Suspendierung).


    Zitat


    SPIEGEL: Oder flüchtet sich in eine innere Kündigung.
    Schmidbauer: Ja. Ein solcher Chef schafft ein Klima der Angst oder der Resignation.
    SPIEGEL: Also sollte sich jeder Chef in seiner eigenen Psyche etwas auskennen und sein Verhalten kritisch reflektieren?
    Schmidbauer: Gut wäre es. Ein Chef mit einer reifen narzisstischen Struktur kann seine Geltungsbedürfnisse reflektieren, akzeptiert sie aber auch bei seinen Mitarbeitern. Der Unreife hält sich für den Größten und die anderen nicht als Partner bei Problemlösungen. Umgangssprachlich nennen wir Menschen mit unreifen narzisstischen Strukturen "Narzissten".


    Diese Akzeptanz lies auch zu wünschen übrig.

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Der ein oder andere sollte sich auch mal klar machen das Sasic offensichtlich nich wegen des angeblichen schlechten Fußballs oder sonstwas entlassen wurde sondern weil er einfach wohl sich desöfteren daneben benommen hat.

    Si tacuisses philosophus mansisses!!!

  • Kuntz:



    Diese Aussage wiederspricht sich zudem dass Stefan ganz alleine den FCK gerettet haben soll...

    Natürlich hat Ms damals einen großen Anteil gehabt, dass wir nicht in die Bedeutungslosigkeit gestürzt sind, alles andere ist ein Ammenmärchen

    „Früher war der FCK zu Hause eine Macht, das Anfeuern der Fans setzte in uns Energie frei. Heute sagt man, es verursacht bei den Spielern Druck. Druck hat ein Familienvater mit Frau und drei Kindern, der 2000€ im Monat nach Hause bringt. Lautern soll nicht belasten, sondern Lust machen!" (Martin Wagner, 20.07.2019)

  • Der ein oder andere sollte sich auch mal klar machen das Sasic offensichtlich nich wegen des angeblichen schlechten Fußballs oder sonstwas entlassen wurde sondern weil er einfach wohl sich desöfteren daneben benommen hat.


    und das ist das eigentlich Schlimme vernon. Wo kommt sowas schon vor, dass man einen relativ erfolgreichen Trainer entlassen muss?


    Milan Sasic ist selbst Schuld, er hat sich diese Entlassung zu 100% selbst zuzuschreiben.

  • Der ein oder andere sollte sich auch mal klar machen das Sasic offensichtlich nich wegen des angeblichen schlechten Fußballs oder sonstwas entlassen wurde sondern weil er einfach wohl sich desöfteren daneben benommen hat.


    Jein, es liegt wohl auch daran, dass keine Entwicklung stattgefunden hat. Zwar kurzfristig erfolgreich, aber was kommt auf längere Sicht? Da scheinen Stefan und Milan auch seeehrrr unterschiedliche Meinungen gehabt zu haben.