ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der neue FCK-Trainer Marco Kurz hat viel zu tun. Gemeinsam mit Vorstandsvorsitzendem Stefan Kuntz arbeitet er an der Planung des Spielerkaders. Gestern hat der FCK Bastian Schulz von Hannover 96 verpflichtet.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Langeweile ist bei Marco Kurz in den vergangenen Tagen bestimmt nicht aufgekommen. Sofort nach seiner Vorstellung als neuer Trainer des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern am Freitag hat sich der 40-Jährige wieder seinem Kerngeschäft gewidmet, den sportlichen Fragen.
Der gebürtige Stuttgarter hat erste Gespräche mit seinen Spielern geführt, etwa mit Sebastian Stachnik, Torjäger des FCK II in der Regionalliga. „Ich habe Sebastian gesagt, dass wir ihn gern hierbehalten würden und dass bei mir jeder seine Chance bekommt. Durch den neuen Trainer ist für manche Spieler eine ganz neue Situation entstanden", betonte Kurz.
Mit dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz hat er an Personalfragen mit Blick auf Trainerteam und Spielerkader gearbeitet. Gestern hat der FCK nach der Verpflichtung des Abwehrspielers Christoph Buchner (19/Wacker Burghausen) den zweiten Transfer dieses Sommers perfekt gemacht: Von Hannover 96 kommt Bastian Schulz (23/Vertrag bis 2012/23 Bundesligaspiele). In der abgelaufenen Runde kam er auf 21 Bundesliga-Einsätze (ein Tor). „Ein junger deutscher Spieler, der schon einige Erfahrung in der Ersten Liga sammeln konnte. Ich sehe ihn als zentralen Mittelfeldspieler', sagte Kurz gestern. Ob im defensiven Mittelfeld oder weiter vorne, das macht der neue Coach vom System abhängig.
Kuntz, der Schulz" Zweikampfstärke hervorhob, ging indes noch einmal auf die 46 Tage währende Fahndung nach einem neuen Übungsleiter als Nachfolger des gegen Ende der vergangenen Saison entlassenen Milan Sasic ein: „Offenheit war uns ganz wichtig", betonte der FCK-Chef, „wir haben Marco darüber informiert, dass wir auch mit Franco Foda und Heiko Herrlich sprechen und gesprochen haben.' Kontakt mit dem FCK habe er seit rund zwei Wochen gehabt, berichtet Kurz. „Ich war auch früh über die Kaderplanung informiert und trage sie voll mit", sagte Kurz, der im Februar als Chefcoach des Lauterer Zweitliga-Mitstreiters TSV 1860 München entlassen worden war.
Zurückgesetzt fühlt er sich nicht angesichts der letztlich gescheiterten Verhandlungen des FCK mit Foda und Herrlich (bekam vom DFB keine Freigabe). „Es ist immer so, dass ein Verein mit mehreren Kandidaten spricht. Das ist für mich ein ganz normaler Ablauf', meinte Kurz, „ich bin ein junger Trainer und kann nicht erwarten, dass ich im Trainerkarussell an erster oder zweiter Stelle stehe."
Trotz seiner noch recht jungen Laufbahn als Coach ist Kurz ein alter Hase im Profifußball-Geschäft. Er kennt es nun seit 20 Jahren, hauptsächlich aus Spielersicht. 1989 hat seine Karriere als Berufskicker in seiner Geburtsstadt Stuttgart, beim VfB, begonnen. Am längsten - sechs Jahre, von 1998 bis 2004 - war Kurz beim TSV 1860 München, wo er 2006 zunächst Nachwuchs-Trainer wurde. In München werden auch seine Frau und seine beiden neun und 13 Jahre alten Töchter bleiben. Er selbst wohnt in Kaiserslautern noch im Hotel. Trotz des Dialogs mit seinen Profis, den Kurz anstrebt, sagte der neue FCK-Coach: „Ich fordere viel von den Spielern. Aber ich kann nur das verlangen, was ich selbst vorlebe. Und ich habe keine Scheu vor harter Arbeit."
Die FCK-Spieler haben weder morgen zum Vorbereitungsstart noch am Dienstag ein öffentliches Training in Kaiserslautern. Nach dem Leistungstest morgen steht am Dienstag die medizinische Untersuchung an, bevor es abends ins erste Trainingslager nach Bad Bertrich geht. Keine Zeit für Langeweile.
Quelle : Die Rheinpfalz