Red Bull Leipzig

  • Das Volk identifiziert sich halt gern mit Gewinnern oder denen die es mal waren ( das nennt man dann Tradition ). Somit kann man die eigene triste Daseinsform etwas aufwerten.


    Da ist sicher was dran - deshalb hat der FC Bayern auch mehr Mitglieder als jeder andere Verein in Deutschland.
    Wer allerdings in den letzten Jahren FCK-fan war, der zählte eher zu den loosern.
    Wer auch in diesen schweren Zeiten ohne Wenn und Aber zu seinem Verein hält, den kann man nicht mit diesen Erfolgs-fans in einen Topf werfen.
    Ich habe die Freude am FCK schon von meinem Vater geerbt - für ihn war er eine Art Familienmitglied, das man zu unterstützen hat.
    Er war mit Leidenschaft dabei, wenn ich bei einem größeren Turnier auf dem Tenniscourt stand. Er hat sich für mich gefreut und mit mir gelitten.
    Doch fast ähnlich empfand er bei Spielen der Roten Teufel - und mir geht es heute ähnlich.
    Dass Vereine heute Wirtschaftsunternehmen sind, ist ja klar. Da mache ich mir überhaupt nichts vor.
    Auch dass viele Spieler Söldnermentalität haben, ist unstrittig. Das ärgert, das tut weh. Sogar ich komme manchmal ins Grübeln - blauäugig bin ich nicht.



    Trotzdem blende ich das gerne mal aus, denn es wäre verdammt schade, solche schöne Bindungen, Emotionen, Leidenschaften, Gemeinschaften, Unterhaltungs-highlights aufgeben zu müssen. Es würde mir echt was fehlen.
    Also FCK for ever!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Teufelsbraten ()

  • ..Da bin ich voll auf deiner Seite.
    Ich grenze es auch aus...und gebe mich gern der Illusion hin. Im Endeffekt sind die Emotionen, schönen Momente usw auch was tolles.


    Ich ziehe für mich gerade aus dem Wissen um Söldnertum, Wirtschaftsunternehmen usw. halt für mich eine Grenze, bei der ich mir dann lieber die Jungend anschaue. Söldnermentalität und Misswirtschaft in der Regionalliga passen für mich da halt nicht mehr. Dann lieber FCK Spieler mit eigenem Herzblug und Landesklasse.
    Also 2 mal kurz vorm Aufstieg war für mich zwar nicht Looser like....und der FCK hat ja die Tradition....also die ehemaligen Gewinner....damit kann man sich ja auch noch identifizieren.
    Und der FCK gewinnt ja auch mehr Spiele als er verliert. Somit gehts einem doch realtiv gut in der Woche.

    :bier:Kingloius

    Einmal editiert, zuletzt von Kinglouis ()

  • Red Bull birgt einewesentlich größere Gefahr, als nur einen Verein in die Bundesliga und europäische Wettbewerbe hochzukaufen.
    Hier ist es eine 'Mischung aus einem Egomanen, der nicht verlieren kann (mich würde hier mal das Psychogramm interessieren: hat der Mindersertigkeitskomplexe?) und Marketing für ein absolut minderwertiges und bei zu hoher Dosis gefährlichem Getränk.
    Mutmaßlich wird das ganze aus dem Werbeetat und damit indirekt aus eingesparten Steuern finanziert.


    Viel gefährlicher ist es, dass so etwas Schule macht.
    In Hamburg wartet der nächste Milliardär und scharrt mit den Hufen. Der hat bereits 25 Mio im Verein stecken. Keiner kann mir erzählen, dass er bei maßgeblichen Entscheidungen kein Gehör findet (siehe Machtkampf letzte Saison).
    Still und leise hat in Berlin der erste Hedgefond seinen Probelauf. Die wollen Geld verdienen und werden Einfluß auf Spieler ein und Verkäufe nehmen, Hedgefonds agieren immer gleich: Investments max. 5 Jahre - in der Zeit muß möglichst viel Gewinn herausgezogen werden.


    Das alles hat Auswirkungen.
    Warum haben wir mittlerweile diese utopischen und völlig irrsinnigen Ablösesummen und Gehälter der Spitzenfußballer?
    Ein Großteil der Schuld tragen die Milliardäre die sich (zunächst in England) Clubs gekauft haben und für die Geld keine Rolle spielt sondern nur der persönliche Erfolg. Ich nenne so etwas gerne die psychologische Schwanzverlängerung.
    Wo war denn Chelsea in den ganzen Jahren zuvor international? Das war ein Nobody!


    Das ganze strahlt aus. Die Transferpreise und Gehälter steigen - das setzt sich von oben nach unten fort und treibt "normale" Vereine in wirtschaftliche und/oder sportliche Probleme
    In Spanien sind zwei Drittel der Liga fast pleite. Ein Spieler muß regelmäßig 2-3 Monate auf sein Gehalt warten; selbst die Schulden beim Finanzamt wachsen ständig. Ein Teil davon ist auch der fehlenden Zentralvermarktung der Spiele geschuldet. Die Big 2 bekommen m.W. 80% der TV-Gelder. Die andere Ursache liegt im Preiskrieg bei den Spielern.


    So stelle ich mit Fußball künftig nicht vor


    Für mich gibt es irgendwann ein Punkt an dem ich aussteigen werde, wenn es nur noch zum Marketingwettbewerb von Konzernen und Oligarchen wird.
    Denn dann werden "reguläre" Vereine größtenteils in Liga 3 spielen.
    Wenn diese Kommerzialisierung so weiter geht bin auch ich ein Befürworter davon, dass man die gesetzliche Grundlage zu schaffen um Polizeieinsätze teilweise in Rechnung zu stellen


    Noch kann man diesen Trend vielleicht stoppen
    Das liegt auch an den Fans.
    Wenn 40.000 Fans regelmäßig den Dosensiegen zujubeln wird dies nicht gelingen

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

  • Noch kann man diesen Trend vielleicht stoppen
    Das liegt auch an den Fans.
    Wenn 40.000 Fans regelmäßig den Dosensiegen zujubeln wird dies nicht gelingen

    Ich glaube einfach, dass viele Fussball-Fans sich nicht informieren oder überhaupt kein Interesse daran haben sich zu informieren.
    Viele Leipzig-Fans glauben ja wirklich, dass sie Fan eines Vereins sind. Aber das ist der größte Irrglaube an der ganzen Geschichte. Und auch wenn ich das Engagement von Red Bull ansich schätze in anderen Sportarten, so ist es im Fussball eben einfach anders. Es gibt Strukturen, Regeln, Vorschriften und Gesetzmäßigkeiten. Red Bull verstößt gegen quasi alles was den Wettbewerb zu einem fairen Wettbewerb macht. Das ist auch deutlich größer angelegt als Hoffenheim, da ist nicht einfach nur "mehr Wirtschaftskraft", sondern auch gleich "Ausbildungszentren" in Österreich in Form von Salzburg und Liefering, dazu noch "Stationen" in den USA, Brasilien und Ghana. Das ist nicht einfach nur der "gleiche Besitzer", sondern ein gezielt aufgebautes Netzwerk, das Synergie schaffen soll.


    Alles toll, alles schön, aber das ist schlicht und ergreifend Wettbewerbsverzerrung. Schon alleine die Tatsache zwei Mannschaften in einem Land zu haben die als zwei Vereine gelten und somit die Regelung für Zweite Mannschaften zu umgehen ist absurd. Das wäre als würde der FC Bayern sich 1860 München "kaufen" und zum Ausbildungsverein umfunktionieren, damit Talente zukünftig in der 2. Liga und nicht in der 3. Liga spielen können. Und das führt einfach dazu, dass sich der Wettbewerb ändert, er ändert sich so dass die Vereine (und Unternehmen) mit viel Kohle überleben und alle anderen auf der Strecke bleiben. Kapitalismus lässt grüßen, die Schere wird größer, nicht nur in der Gesellschaft und der Wirtschaft sondern auch noch im Fussball. Das ist NICHTS im Vergleich zu dem was wir hier über Verteilung von TV-Geldern diskutieren, bei denen der FCB groß absahnt.

  • ...selbst in der beschissenen C-Klasse auf dem Dorf ist es Mode, dass der bessere Spieler, der froh ist geradeaus laufen zu können vom örtlichen Spender vom Trainingsanzug , über die Fussballschuhe bis hin zum monatlichen Obulus von 200 Euro fürs Jungendtraining, dass die Hälfte der Zeit ausfällt, eine sogenannte Entschädigung erhält.


    Der gesamte Amateurbereich ist mittlerweile auch schon verseucht. Meinem Sohn wurden für einen Wechsel des Vereins in der Verbandsliga monatlich500 Euro und ein neues Auto angeboten. Auch wenns verhältnismäßig kleine Zuwendungen sind es macht auf Dauer die kleinen Vereine und alle Jungendarbeit zunichte. Sobald irgendwo ein besserer Spieler auftaucht wird versucht ihn in den Verein zu locken der mehr bietet. Die ganze Mentalität krankt zum Teil schon in der Jugend. Diese Entwicklung kann man nicht rückgängig noch ungeschehen machen, weder mit Gesetzen noch sonst.


    Geld regiert die Welt!....Aus! ...Ende!...keine Gesetze, keine Politik und schon gar kein DFB....Das war seit anbeginn der Menschheit so und so wirds auch bleiben!.


    Und seit Euch eines Gewiss...auch ein Fritz Walter hätte dem FCK den Rücken gekehrt wenn es eine dementsprechende Summe zu dieser Zeit gegeben hätte. Also gloriefiziert mal die Vergangenheit nicht, nur weil es an Gelegenheit mangelte. Die waren soviel Mensch wie wir heute auch!


    Es gab Ausnahmen wie Bernd Franke..der in Braunschweig blieb trotz besseren Angebots aus Italien und Spanien....aber der hatte auch in Braunschweig längst genug und war so schlau zu wissen, dass er in Braunschweig ein Held war und in Italien einer von Vielen.


    Die Summen waren bei Ronaldo und Co nicht geringer als die Summen heute....und auch ein Franz Beckenbauer hat sich mehr als ein Vermögen für die nächsten 20 Generationen seiner Familie erkickt.


    Und belassen wir es nicht nur beim Fussball...ob Radsport oder Basketball bis hin zur Leichtathletik....es ist immer Geld im Spiel. Die ganzen Dopingversuche kommen mithin auch aus diesem Grund....ein Sieg, ein Titel ..das bringt Geld. Der 4te ist der Depp....und wir alle erkennen 4te Plätze nicht mehr an....dann sind das Looser!. Wir selbst sind an der Entwicklung teilweise selbst schuld.

    :bier:Kingloius

    Einmal editiert, zuletzt von Kinglouis ()

  • Mit Sicherheit ist er das, denn:

    Geld regiert die Welt!....Aus! ...Ende!...keine Gesetze, keine Politik und schon gar kein DFB....Das war seit anbeginn der Menschheit so und so wirds auch bleiben!.

    Wir können die Welt nicht ändern, also fügen wir uns und beuten eben die anderen aus so gut es geht. :yes:


    :gaehn:

  • Was soll das ganze. Es ist normal mittlerweile.
    In unserem Nachbarort ist es regelmäßig das z.b Mainz und auch der fck kommt und stellenweise horrenden "Ablösesummen" zählt um die Spieler zu bekommen.
    Vom Handgeld für die Eltern und den Verein gar Nutzung Reden.
    Ja liebe Fans ,auch die eigenen Vereine machen das,also sollte man sich nicht all zu arg aufregen.

    Einmal editiert, zuletzt von Milchreis ()

  • Hat nur mal wieder alles nichts mit Leipzig zu tun... Aber scheint irgendwie normal zu sein dass dieser Thread immer wieder in Grundsatzdiskussionen ausartet, die eigentlich am Kern der Kritik gegen Red Bull vorbei geht.

  • Hat nur mal wieder alles nichts mit Leipzig zu tun... Aber scheint irgendwie normal zu sein dass dieser Thread immer wieder in Grundsatzdiskussionen ausartet, die eigentlich am Kern der Kritik gegen Red Bull vorbei geht.


    Gonzo,
    da kann ich dir nicht ganz Recht geben.
    RB Leipzig ist nämlich ein Musterbeispiel für eine Grundsatzdiskussion:
    Daran sieht man nämlich wunderbar, wie käuflich alles, schlichtweg alles ist.
    Du kannst dir Bewunderer, Ruhm, deutsche Meisterschaften, Frauen.... kaufen, ganz wie du Lust hast ( nur Geld musst du haben ).
    Ich finde dieses System total krank - und RB ist ein Aushängeschild für dieses kranke System.
    Deshalb werde ich diesen "Verein", der keiner ist, sondern nur ein Anhängsel von Mateschitz, niemals akzeptieren.