Erneuerbare Energien / Atomenergie

  • Das mit der Bahn AG ist zwar richtig. Trotzdem gehören 100% der Aktien dem Staat. - Da war WKV schneller :jubel:


    Du arbeitest doch in einem Kohlekraftwerk.Ist das nicht eine äußerst sichere und saubere Energieerzeugung? Das mit dem CO2 Ausstoß würde man mit einem kleinen Teil der Millardensummen die man in neue AKW's steckt in Griff bekommen.


    Das ist sicher richtig, mit Rauchgasentschwefelung, Entstickungsanlage usw. Im Prinzip werden als Nebenprodukte Gips und Flugasche für die
    Bauindustrie (für Zement) hergestellt. Allerdings werden auch gewaltige Mengen Kohle verbrannt und die ist bekanntlich auch endlich.


    Was mich immer wieder wundert ist folgendes:
    Wenn ich ein Ersatzteil für unser Kraftwerk kaufe zu einem Preis x, dann kostet haargenau das gleich Teil für ein AKW ein Vielfaches, aufgrund
    der Materialprüfungen, Werkzeugnisse ect. ect. Eine stinknormale Schraube für ein paar Cent kostet ein AKW mehrere € obwohl es haargenau
    die Gleiche ist. Das Budget das wir insgesamt haben, da lachen die drüber, das sind keine Summen für ein AKW. Vor ein paar Jahren noch zu
    DM Zeiten hab ich mitgekriegt, dass ein AKW von uns 25 Mio. DM alleine an TÜV-Kosten hatte. Ich nehme an mittlerweile sind es 25 Mio €, wenn es reicht.


    Und trotzdem ist die Stromerzeugung in einem AKW wirtschaftlicher, als alles andere. Das liegt einfach nur an den günstigen Brennstoffkosten im
    Vergleich zu Kohle und Gas.

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    FUSSBALL IST EIN MÄNNERSPORT!!! FUSSBALL IST EIN MÄNNERSPORT!!!


    OLD SCHOOL BLOCK 6.1

    Einmal editiert, zuletzt von Betzepower1973 ()

  • Und trotzdem ist die Stromerzeugung in einem AKW wirtschaftlicher, als alles andere. Das liegt einfach nur an den günstigen Brennstoffkosten im
    Vergleich zu Kohle und Gas.

    Das ist richtig, wenn du die reinen Stromerzeugungskosten nimmst ist der Strom aus einem AKW billiger. Aber die Kosten für den Transport und die Einlagerung des Atommülls trägt der Staat. Wenn du diese Kosten dazu rechnest ist das ganze nicht mehr so günstig.


    Kohlereserven sind noch zur Genüge vorhanden. Die würden ausreichen bis wir ein neue Technologien zur Stromerzeugung erforscht haben.


    Das mit den hohen Kosten für Atomkraftwerksteile hat mich auch schon verwundert. Auch die die Planungskosten (Leittechnik) sind um Faktor 3-5 höher.

  • Zitat

    von Betzepower
    Das ist sicher richtig, mit Rauchgasentschwefelung, Entstickungsanlage usw. Im Prinzip werden als Nebenprodukte Gips und Flugasche für die Bauindustrie (für Zement) hergestellt. Allerdings werden auch gewaltige Mengen Kohle verbrannt und die ist bekanntlich auch endlich.


    Mal ganz kurz: Weder die Rauchgasentschwefelung noch die -entstickung haben auch nur irgendwas mit der CO2-Problematik zu tun.


    Mal ein kurzer Crashkurs zur Verbrennung von fossilen Energieträgern: Kohle, Erdöl und Gas enthalten in erster Linie so genannte Kohlenwasserstoffverbindungen. Das sind die Moleküle, die wir bei der Verbrennung umsetzen, wobei Wärme freiwird. Diese Moleküle bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen. Ein Beispiel dafür ist z.B. das Molekül Methan (Hauptbestandteil des Erdgases) mit der chem. Summenformel CH4. Nun hat sich das mit der Verbrennung eines solchen Stoffes unter optimalen Voraussetzungen folgendermaßen: Für jedes Kohlenstoffatom (in dem Fall 1) wird genau ein Molekül Sauerstoff verbraucht, wobei CO2 entsteht:


    C + O2-> CO2


    Die verbleibenden Wasserstoffatome reagieren je einem Molekül Sauerstoff zum zweiten Verbrennungsprodukt, nämlich Wasser (welches im Übrigen ein viel stärkeres Klimagas ist als CO2, aber anders als dieses Abregnen kann):


    4 H + O2 -> 2 H2O


    Feste oder flüssige Energieträger enthalten im Normalfalls komplexere Kohlenwasserstoffe, deren Verbrennung absolut analog läuft. Wichtig ist: Egal, auf welche Art und Weise es geschieht, bei der Verbrennung von organischen Substanzen entsteht immer CO2. Mit keiner Technik der Welt wird sich das verhindern lassen.


    Die Rauchgasentschwefelung - und entstickung in Kraftwerken und Fabriken hat einen ganz anderen Zweck: In fossilen Rohstoffen sind immer auch Substanzen enthalten, die z.B. Schwefel (S) oder Stickstoff (N) enthalten. Ähnlich wie Kohelnstoff reagieren diese mit Sauerstoff zu Schwefeldioxid (SO2) und Stickstoffdioxid (NO2). Im Unterschied zu CO2 handelt es sich dabei um sehr giftige Gase, die schon in geringer Konzentration für den Menschen absolut tödlich sind. Außerdem verursachen sie sauren Regen. Um die Freisetzung dieser immer entstehenden Gase zu vermeiden, werden sie in harmlosere Substanzen umgewandelt. Bei SO2 verfährt man so, dass man das Gas in eine Suspension aus Kalkmilch leitet, wobei sich völlig harmloser Gips bildet. Die Rauchgasentstickung ist etwas komplizierter, sie beruht hauptsächlich auf intelligenter Verbrennungssteuerung, so dass Stickoxide schon in der Entstehung unterdrückt werden.


    Solche Maßnahmen funktionieren mit CO2 allerdings grundsätzlich nicht, es wird auch in der Zukunft keine Möglichkeit geben, das zu ändern. Das liegt einfach daran, dass CO2 die energetisch stabilste Form von Kohlenstoff ist. Jede Umwandlung in eine andere Verbindung wäre mit Energieaufwand gekoppelt, und die resultierenden Verbindungen sind im Normalfall deutlich gefährlicher als CO2. Die einzige Möglichkeit wäre also die Abtrennung und Speicherung unter der Erde (reines CO2 ist schwerer als Luft), aber hierfür ist die Technik in den Kinderschuhen und die Lagermöglichkeiten sind begrenzt.

    Einmal editiert, zuletzt von mbit ()

  • Aber sicher hast du als Forderer von umweltfreundlichem Strom längst eine Solaranlage auf dem Dach, in deiner Nachbarschaft steht ein Windrad und du hast deine elektronischen Geräte ausschließlich dann in Betrieb, wenn entweder die Sonne scheint oder der Wind weht.


    Solaranlagen rentieren sich derzeit in Deutschland nicht, da die Produktion teurer ist als der Umsatz, den der Strom bringt. Atomstrom durch regenerative Energien zu ersetzen kann ohne einen Nachhaltigskeitsplan nicht gewährleitet werden: Dazu gehören aus meiner Sicht Umwelt- und Gesundheitsschutz, Risikoarmut, Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit. An dieser Stelle ist Politik gefragt.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Weiter vorne habe ich auch irgendwo was davon gelesen, dass sich regenerative Energien ja angeblich absolut dezentral erzeugen ließen - naja, leider stimmt auch das nur teilweise. Klar kann sich jeder Solarzellen aufs Dach packen (stellt sich die Frage, warum das nicht längst jeder Atomkraftgegner gemacht hat....ist euch dieses Opfer für die Umwelt etwa zu teuer?), aber einen Windpark oder ein Wasserkraftwerk kann ich mir eben nicht in den Garten stellen. Auch da fallen dann Transportverluste an, und gerade bei den gepriesenen Offshore-Anlagen werden die enorm sein.


    Korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Es gibt jedoch meines Wissens konkrete Modelle zur dezentralen Stromversorgung: energetische Gebäudesanierung (dazu gehören Wärme Isolierung und moderne Lüftungstechniken), Heizkraftwerke für Kellerräume. Natürlich wird sich kein Mensch einen Offshore-Windpark in den Garten setzen, aber das kann unmöglich ein Argument sein.

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  • Das Heizkraftwerk für den Keller wird mit Sicherheit ein interessanter Aspekt werden. Fest steht, das Forschung in alternative Energiegewinnung vorangetrieben werden muss. Wir müssen uns weiter entwickeln, und dazu müssen wir nun einmal nicht zurück in die Steinzeit. Wir brauchen Strom. Aber Energiepolitik ist nichts kurzfristiges.

  • Aber Energiepolitik ist nichts kurzfristiges.


    Es wurde nichts gegenteiliges behauptet, nicht einmal von den Grünen. Ich glaube, an dieser Stelle wird der Rhetorik zu viel Bedeutung gegeben. Es sollte jedoch das Hauptaugenmerk auf 2020 gelegt werden, keine weitere Laufzeit für die Atommeiler. RWE & Vattenfall haben jetzt schon 'nen Ständer bis nach Meppen. :GriffinsKlo:

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  • Zunächst mal muss man sagen das wir, obwohl wir letztes Jahr sieben AKW`s still stehend hatten, die Leistung von 4 kraftwerken an Strom ins Ausland verkauft wurde. Wir sind ein Stromexporteur, kein Importeur. Zum Bau von AKW´s in Polen Rumänien Ukraine und dergleichen sollte man Sich vor Augen Halten, das es Der Siemenskonzern in Finnland zur Zeit nicht schafft einen Atomreaktor unter 10 Milliarden Baukosten zu bauen. Die Baustelle wird außerdem vermutlich demnächst wegen akutem Pfusch eingestellt. Wie ich oben bereits schon einmal geschrieben habe, hat der deutsche Staat weit über 200 Milliarden Euro seit 1959 in die Atomenergie an direkten Subventionen gesteckt. Die indirekten Subventionen ( Forschung an Unis usw. ) sind da noch nicht dabei. Wie jeder weiß der etwas älter ist und schon mal eine Stromrechnung gelesen hat, gab es den "Kohlepfennig" mit dem der Kohlebergbau in Deutschland vom Bürger direkt subventioniert wurde, desweiteren wurden gigantische summen an Staatsknete in die Pipeline nach Russland gesteckt. Wurde der Strom dadurch etwa billiger ?? Zurzeit werden weltweit 40 AKW `s gebaut, wovon der Großteil seit Jahrzehnten durch Pannen und Kostenexplosion in der Luft hängt.
    Sieht so eine sichere Energieversorgung aus ??
    Sollten die Prognosen der Konzerne Stimmen und der Energiebedarf weltweit sich bis 2030 verdoppeln und man wollte das mit Atomenergie lösen, bräuchte man tausende neue Reaktoren. Das Problem : man hätte dann noch für ca 5 Jahre Uran (Verwertbares). Dies wird aber leider in solch absolut sicheren Ländern wie Kongo und Tschad, sowie Mauretanien abgebaut. Dort sterben jährlich Menschen, weil bei der Produktion von "Yellow Cake" giftige und saure Rückstände einfach offen in der Pampa rumliegen. Sollte das je irgendwann mal einer unserer Konzerne oder die EDF zahlen müssen, würde das den sofortigen Bankrott zur Folge haben. Aber hier, bis das bei uns hier ankommt, ist es natürlich TOTAL SAUBER, und vor allem so billig.

    Wir kommen wieder....:schild: