Vereine an den Polizeikosten beteiligen ? / Gewerkschaft der Polizei allmählich am Durchdrehen ?

  • Kein Tag vergeht, an dem der unsägliche Vorsitzende einer der Polizeigewerkschaften in Deutschland keine Sau durch das Dorf treibt. Heute fordert er den DFB auf, sich mit 50 Mio Euro an den Einsatzkosten der Polizei zu beteiligen.


    Ein anderes Mal wollte er die Reisefreiheit, ein Grundrecht der BR Deutschland für Spieltage einschränken.


    Anfangs der Woche attestierte er jedem Stadionbesucher akute Lebensgefahr.


    Zu den Steuergeldern meinte er, das die Kosten der Polizeieinsätze dem Steuerzahler aufgebürdet würden, auch denen, die mit Fußball nichts am Hut hätten. Er stellt mal die Summe von weit über 100 Mio Euro in den Raum, die solche Einsätze kosten.


    Natürlich vergisst er zu erwähnen, das solche Spiele auch steuerliche Einnahmen bringen, aber Fakten haben Gewerkschaften noch nie interessiert, solange sie nicht in ihr Weltbild passen.


    Mal die nackten Zahlen anhand der Mehrwertsteuer: Die Liga setzt bis 2015 3.450 000 Euro um (3,45 Mia....) um, nur an Fernsehgelder. Das sind bei 19% MwSt. alleine rund 65 Mio an MwSt., pro Jahr somit 10.925 000 Euro. Dazu kommt noch Lohnsteuer, und die Steuern, die bei Gewinnen der Vereine anfallen. Und die paar Leutchen, die ins Stadion gehen.


    Nicht mit eingerechnet ist im Übrigen der wirtschaftliche Nutzen von ca. 30.000 Leuten, die alle 14 Tage z.B. in Kaiserslautern ihr Geld lassen.


    Hier wird meiner Meinung nach versucht, über die kalte Küche die Vereine zu schädigen. Es kam das "Argument" auf, das bei Synchronschwimmen noch nie Polizei gebraucht worden wäre. Ich für meinen Teil glaube auch nicht, das dort diese Summen umgesetzt und dem Staat zur Verfügung gestellt wird.



    Also: Was soll das Ballyhoo alle drei Tage ? Nichts zu tun ? Und wie stellen sich die Polizisten zu solchen Forderungen ? Von Atti weiß ich, das er sich durch den Kerl z.B. nicht vertreten fühlt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Westkurvenveteran ()

  • @WKV, Anerkennung für das Inhaltliche.


    Nur fehlt (kein Vorwurf an Dich, nur zum "Verfahren" einer Bewertung des ganzen Dilemmas und evtl. Herausarbeiten eines Lösungsansatzes) a) auf der Sachebene die Herausarbeitung der Ursache und des Verlaufes dieser Fehlverhalten - b) welche Gesetze/Normen/Vereinssatzungen etc. gibt es - und nun c), der Jurist nennt das wohl Subsummieren der Fehlverhalten unter die Normen und als d) muß die Sanktion her, welche die Normen hergeben. So schnell wie möglich und mit sozusagen sofortigem Vollzug.


    Aber in dieser Szene geht es zu wie im Schanzenviertel oder in Kreuzberg: Polizeieinsatz, mal ne Festnahme - aber keine Verurteilung, wenn ja hätten wir es gehört.


    Im Ergebnis muß also die Polizeigewerkschaft vor der Staatsanwaltschaft demonstrieren.


    Die Vereine werden vom DFB herangezogen zu Geldstrafen - die Verursacher verachten diesen Staat.


    Wegen der wirtschaftliche Bedeutung diese Dinge links liegen zu lassen, geht mMn nicht - und das Volk insgesamt besteht nicht nur aus Fußballfans.

    3 Mal editiert, zuletzt von sandberg ()

  • ICh kann so was teilweise nachvollziehen... Ich war letztes Jahr das Saarlandderby gucken in der Oberliga, man höre und staune OBERLIGA 1. FCS vs. HOMBURG... da waren 10.000 Zuschauer und das Polizeiaufgebot war mehr als mächtig... und so was finde ich dann echt schon krass das es in so tiefen liegen solche einsätze geben muss...Und diese ganzen Polizeieinsätze kosten halt nunmal richtig asche...und es wird ja net weniger an krawallen sondern eher mehr.


    ich plädiere jetzt hiernicht für eine Beteiligung der Vereine an den Kosten, aber ich kann nachvollziehen was da jährlich für Kosten entstehen für den Steuerzahler.

  • Wenn die zweifelsfrei festgestellten Randalierer den Schaden zahlen oder abarbeiten müßten, würde sich das Problem vermutlich verkleinern lassen ....


    Warum soll die Allgemeiheit oder die Vereine für diese Leute zahlen ?

  • Die Vereine an den Kosten der Polizeieinsätze zu beteiligen .... damit könnte ich mich anfreunden.


    Bevor ich jetzt hier gesteinigt werde .... gebt mir ne' Chance dies auch zu begründen.


    Es würde einen interessanten Denkansatz bieten. Verlaufen Spiele bei den Vereinen "normal" und gesittet sollten den Vereinen weiterhin keine Kosten entstehen. Muß eingegriffen werden, dann werden BEIDE beteiligte Vereine für die Mehrkosten heran gezogen. Dann würden sich die Vereine vielleicht auch einmal verstärkt dafür interessieren, dass bestimmte Personenkreise aus ihrem Umfeld verschwinden. Den Gewinn hätten alle Fans und Zuschauer, die einfach damit zufrieden sind Fußball sehen zu können!


    Nebenbei, die Einsätze zahlen alle Steuerzahler - egal ob sie sich für Sport interessieren oder nicht. Warum eigentlich?


  • @Teufel, und nun können wir Dich steinigen (Scherz)? Du mußt doch sehen - es geht um die Verursacher!! Selbst bei Vereinen mit gutem Ordnungsdienst passieren diese Dinge - also die Nasen heranziehen, die das (vor, bei und nach den Spielen) tun und kurzfristig die Sanktion verhängen. Es liegt überhaupt nicht in der Möglichkeit der Vereine, diese Dinge zu verhindern.

    Einmal editiert, zuletzt von sandberg ()

  • Ich kann dieses Argument, es zahlen alle Steuerzahler, auch die, die sich nicht dafür interessieren nicht mehr hören!


    Unser Staat ist eine Sozialgemeinschaft und da kommt mein Steuergeld für ganz viele Dinge auf, die mich überhaupt nicht interessieren! So ist das aber in einer Gemeinschaft in der wir leben. Man kann jetzt zig Dinge aufzählen, für die Steuergelder ausgegeben werden, die aber nur bestimmten Gruppen innerhalb der Bevölkerung helfen. Ich rede jetzt nicht von sozialen Absicherungen.


    Gerade, dass sich die Krawalle auf alle Ligen ausweitet zeigt doch, dass der Fussball nur als Ventil für Aggressionen genutzt wird. Die Aggressionen entstehen in der Regel nicht durch den Fussball. Und somit ist es Aufgabe des Staates die normale Bevölkerung von den Straftätern zu beschützen.


    Oder glaubt hier irgendwer, wenn man den kompletten Fussballbetrieb einstellt, dass dann keine Krawalle mehr passieren? Wenn es kein Fussball mehr gibt, wird sich eine andere Sportart oder Event ausgesucht.

  • Die Steuerzahler müssen ja auch für den Polizeieinsatz aufkommen, wenn die Polizei die Nazis von den Kommunisten trennen muß.


    Das Argument ist in meinen Augen keines, denn die Sicherung der öffentlichen Sicherheit ist ureigenste Aufgabe des Staates.


    Und ich sage noch einmal: Der wirtschaftliche Nutzen des Spielbetriebes der drei Profiligen ist um ein vielfaches höher als die Kosten, die dafür entstehen. Denn: Was genau macht denn die Hundertschaft, wenn sie in der Unterkunft sitzt ? Wer bezahlt das ? Bekommen die Polizisten die Mehrarbeit bezahlt, oder feiern sie ab ?


    Mir ist hier zuviel Lobbyarbeit im Gange.

  • Na, in den immer währenden Medienaufenthalten der entsprechenden Gewerkschaften.


    Eine Maximalforderung nach der anderen, so wird das Feuer nur geschürt.