Beiträge von Matthias

    Diskussionsthema zum Artikel: Folge #10 von 90+6: Mir steie ab!


    Folge #10 von 90+6: Mir steie ab!

    Podcast: Folge #10 ist da. Zwei Niederlagen in Serie und wir hauen die längste Folge raus. Passt nicht? Passt doch! Randvoll mit Analysen, Prognosen und Humor.


    90+6, der Podcast, mit dem wir dich noch näher an das Herz deines FCK bringen. Schnall dich an und begleite uns auf diesem teuflischen Höllenritt durch die Höhen und Tiefen, die Triumphe und Herausforderungen, die den Betze zum Epizentrum unserer Emotionen machen. Unsere Mikrofone fangen für dich die pulsierende Energie der Fans ein, die donnernden Gesänge und die Gänsehautmomente ein, wenn der Ball das Netz zerschneidet. Bei 90+6 erlebst du frisch sezierte Spielbesprechungen, Anekdoten aus dem FCK-Alltag und brandheißen Meinungsaustausch. Jede Folge gleicht einem wahren Fußballfest - gespickt mit Humor, Emotionen und der unbändigen Euphorie, die uns vereint. Taktik, Spieler, Trainer, unvergessliche Momente und kühne Träume. Das sind die Themen, die dich erwarten. Und das alle 14 Tage.

    #10 Mir steie ab!


    "Hallo erstmal in die Runde!". Da denkst du, nach zwei Niederlagen in Serie wird das die kürzeste Folge in der Geschichte von 90+6, da hauen dir Leo, Nico und Michael satte 65 Minuten FCK-Themen aufe Ohren. In Folge 10 (Happy Birthday!) geht's um Philipp Klement, die Rotsperre von Boris Tomiak, die zweite Reihe der Lautrer und ein Abwehrproblem, das sich gewaschen hat. Ihr glaubt es nicht? Oh doch! Die Praktikanten von Treffpunkt Betze haben nämlich mal wieder alles gegeben.


    By the way: In der Zwischenzeit hat der FCK Almamy Touré verpflichtet. Starker Transfer!


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

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    Die Magie des Fußballs ist flüchtig, aber mit 90+6 kannst du sie immer wieder erleben. Verpasse keine einzige Folge und sei immer hautnah dabei, wenn wir über das Geschehen auf dem Platz schwärmen und mitfiebern. Ob im Auto, beim Training oder gemütlich zu Hause - nimm uns überall hin mit, um die unvergesslichen Augenblicke mit uns zu teilen. Abonniere unseren Podcast auf deinen Lieblingsplattformen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: (Fast) alles läuft rund beim FCK


    (Fast) alles läuft rund beim FCK

    Ragnar Ache trifft wie er will und Dirk Schusters Mannen bringen den FCK auf Schnupperkurs mit den Aufstiegsrängen. Doch auch gegen Rostock lief nicht alles rosig.


    Einige Fans waren an diesem warmen Herbstsonntag noch gar nicht auf ihren Plätzen, als der 1. FC Kaiserslautern durch Neuzugang Tobias Raschl in Führung ging. Denn der Treffer - dem leider nicht so viele folgten, wie es hätte sein können - fiel bereits in der dritten Minute. Es war Raschls erstes Tor im Trikot der Roten Teufel und ließ auf mehr hoffen. Dirk Schuster vertraute der gleichen Elf wie gegen den KSC, nur die Taktik war eine andere. Mit der frühen Führung im Rücken zog sich der FCK zurück, überließ den Rostockern den Ball und setzte auf Konter und schließlich auch auf Standardsituationen.

    Die Säulen des Betzenbergs


    Nach etwa 20 Minuten köpfte Kevin Kraus einen Eckball von Tymoteusz Puchacz ins gegnerische Tor. Es war nicht Kraus' erstes Kopfballtor, aber vielleicht sein schwerstes. Denn in seinem 170. Spiel für den FCK musste sich der Innenverteidiger gleich gegen drei verteidigende Rostocker durchsetzen. Kevin Kraus, der in der Abwehr immer wieder für einen Blackout gut ist und an einer eher ausbaufähigen Sprintgeschwindigkeit leidet, bewies in diesem Spiel einmal mehr, warum er seit nunmehr fünf Jahren aus der Innenverteidigung des 1. FC Kaiserslautern nicht wegzudenken ist.


    Apropos Lobhudelei und Dauerbrenner: Marlon Ritter hat sich wieder einmal gewandelt. Schon nach seiner ersten Saison beim FCK - damals noch in Liga 3 - präsentierte sich der aus Paderborn gekommene Mittelfeldspieler wie verwandelt. Jetzt, nach der ersten Zweitliga-Saison der Roten Teufel seit langem, wird Ritter wieder eine Reihe weiter vorne eingesetzt und macht seine Sache fantastisch. Seinem Einsatz und seinem Nachsetzen verdankt Tobias Raschl die Schusschance zum 1:0. Und wie viele andere Spieler hat auch Marlon Ritter inzwischen mehr als 100 Spiele für Kaiserslautern absolviert. Genauer gesagt 110.

    Die Neuen schlagen ein


    Ebenfalls über 100 Spiele für die Lautrer hat übrigens auch Thomas Hengen gemacht. Und ja, Don Hengen zu loben ist inzwischen schon ein alter Hut. Aber es war bisher die vielleicht beste Transferperiode des FCK in der jüngeren Vergangenheit. Egal ob Raschl, Tachie, Elvedi, Ache oder Puchacz. Letzterer übrigens gegen Rostock mit einem seiner schlechteren Spiele im Dress der Roten Teufel. Und das sagt viel aus, denn auch gegen HRO war er wieder an einem Tor beteiligt war. Selten hat sich ein Spieler so schnell in die Herzen der Fans gespielt. Bei seinen unermüdlichen Grätschen wird es laut im Stadion und sein Teufelsjubel wird hoffentlich viele Nachahmer finden.


    Die Neuverpflichtungen machen den FCK zu einem kompletteren Team, füllen viele Lücken und lassen etablierte Spieler wie Phillip Klement und Terrence Boyd fast vergessen. Doch bei allem Lob, bleibt auch immer noch Platz für etwas Kritik. Das Gegentor der Rostocker entstand aus einer unnötigen Schönspielerei, wie man sie sonst nur von HSV-Spielen unter Tim Walter kennt. Und im anschließenden Strafraumchaos verhielt sich die Dreierkette des FCK wie schon in den letzten Spielen wie ein unorganisierter Hühnerhaufen. Da half es dann natürlich auch nicht, dass sich Jean Zimmer vom Torschützen Junior Brumado wie ein Sechsjähriger abschütteln ließ. Eine Aktion, die übrigens von Schiedsrichter Martin Petersen im Gespräch mit dem VAR völlig richtig bewertet wurde.

    Beinahe verzettelt


    Die in der Halbzeitpause und im Laufe der zweiten Halbzeit getätigten Auswechslungen machten das Spiel des 1. FC Kaiserslauterns leider nicht besser. Wo Dirk Schuster für gewöhnlich in der zweiten Hälfte klüger umstellt, hätte er sich gegen Rostock fast vercoacht. Ja, die Auswechslung des gelb vorbelasteten Raschl mag Sinn ergeben. Die Einwechslung von Kenny Prince Redondo und die damit verbundene Öffnung des Mittelfeldes jedoch nicht. Richmond Tachie war in dieser Zeit überall zu finden und schloss Räume an völlig entgegengesetzten Stellen des Spielfeldes. Eine beeindruckende Leistung, gewiss. Aber auch eine notwendige?


    Dirk Schusters Art, Fußball zu spielen hat in der vergangenen Hinrunde hervorragend funktioniert. Und auch in dieser Saison gingen seine taktischen Kniffe oft auf. Gegen Rostock sorgte die frühe Führung dafür, dass der Gegner schnell aufmachen und aktiv werden musste. Sollte das auch gegen Osnabrück der Fall sein, ruft die Tabellenspitze. Falls nicht, wird sich zeigen, ob dieses Team mit diesen Spielern und genau diesem Trainer die Favoritenrolle annehmen und ausfüllen kann. Ein Sieg in Osnabrück ist schließlich Pflicht und variabler als der HSV ist der FCK allemal.


    #FCKFCH. Die Spielernoten der Treffpunkt Betze Redaktion:


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Marco Menches: “Komme mit dem Fußball unter Schuster besser klar“


    Marco Menches: “Komme mit dem Fußball unter Schuster besser klar“

    Drei Fragen, drei Antworten: Marco Menches reportiert im FCK-Fan-Radio für alle, die zuhören wollen - aber ganz besonders für diejenigen, die sehbehindert sind.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. „Wir wollen jedem einen spannenden Fußballfilm im Kopf vermitteln“
    2. „Tachie überschreitet die Mittellinie und dribbelt weitere vier Meter parallel zur Außenlinie“
    3. „Natürlich reportiere ich lieber Ecken für uns als gegen uns“

    Marco Menches ist eigentlich in der IT-Branche tätig und beschäftigt sich mit Programmen, Computern und Blockchain. Am Wochenende jedoch sitzt er mit seinen Kollegen Tom, Thomas, Jonathan und Thorsten unter dem Dach der Südtribüne und kommentiert die Spiele des 1. FC Kaiserslautern. Nicht fürs Fernsehen und auch nicht fürs „klassische“ Radio. Sondern für die sehbehinderten Gäste des Fritz-Walter-Stadions und bis zu 10.000 Hörerinnen und Hörer des FCK-Fan-Radios.

    „Wir wollen jedem einen spannenden Fußballfilm im Kopf vermitteln“


    Treffpunkt Betze: Hallo Marco, deine Stimme kennen eigentlich nur die, die regelmäßig das FCK-Fan-Radio hören. Doch tatsächlich stammt dieses Radio eigentlich aus eurem Kommentar für Zuschauer und Zuschauerinnen mit Sehbehinderung. Was unterscheidet den Kommentar fürs Fernsehen von eurem?


    Marco Menches: Ja grundlegend wirklich alles. Wir kommentieren in dem Sinne auch nicht. Wir reportieren. Und zwar in der Regel immer zu zweit. Denn bei dem Tempo, in dem wir reden müssen, um unseren Gästen das Spiel so gut wie möglich auf die Ohren zu legen, das halten wir keine 90 Minuten alleine durch. Da darf keine Stille aufkommen. Selbst eine dreisekündige Stille bedeutet für den blinden Menschen alles, da in dieser Zeit einfach keine neuen Informationen reinkommen. Unser Kommentar darf nicht dahinplätschern. Wir wollen jedem einen spannenden Fußballfilm im Kopf vermitteln und dabei muss man mit seinen Worten immer so nah am Ball und so präzise sein wie möglich.


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    „Tachie überschreitet die Mittellinie und dribbelt weitere vier Meter parallel zur Außenlinie“


    Treffpunkt Betze: Kannst Du unseren Leserinnen und Lesern ein Beispiel geben?


    Marco Menches: Es reicht zum Beispiel nicht zu sagen, dass der FCK nach erfolgreichem Tackling wieder im Ballbesitz ist. Unser rhetorischer Werkzeugkasten ist ganz anders. Dem Fan muss immer klar sein, was gerade passiert und vor allem noch wichtiger, wo sich der Ball genau befindet. Aus „Tachie hat den Ball auf der rechten Seite“ wird „Tachie überschreitet die Mittellinie und dribbelt weitere vier Meter parallel zur Außenlinie“. Wer nicht oder nur wenig sehen kann, braucht in jedem Satz eine Standortbestimmung des Balls und eben auch eine Beschreibung, die über die Begriffe „Sechzehner“ oder „Mittellinie“ hinausgeht. Genaue Meterangaben sind extrem wichtig. Wobei man sich vor allem was die Tornähe angeht auch anders behelfen kann. Man redet schneller und lässt die Stimme anschwellen, je näher der Ball am eigenen oder am gegnerischen Tor dran ist.

    „Natürlich reportiere ich lieber Ecken für uns als gegen uns“


    Treffpunkt Betze: Das klingt wirklich anstrengend. Inwieweit wird das Ganze honoriert, bzw. was bekommt ihr für eure Mühen?


    Marco Menches: (lacht) Tatsächlich gar nichts. Wir machen das alle ehrenamtlich und kriegen eigentlich nur die Dauerkarte vom Verein. Uns ist es extrem wichtig, dass Menschen mit jeglichen Arten von Sehbehinderung ein möglichst fantastisches Stadionerlebnis haben. Und ganz wichtig: Nicht nur die Betze-Fans. Denn sehbehinderte Auswärtsfans bekommen im Fritz-Walter-Stadion ebenfalls unsere Stimmen auf die Ohren. Natürlich freuen wir uns, wenn irgendwann was dabei rumkommt. Uns hören zwischen 4.000 und 10.000 Menschen im Stream, vielleicht kann man da irgendwann ja den ein oder anderen Sponsor anlocken. Aber egal wie viel die bezahlen würden, das Dankeschön der Fans im Stadion und vor allem der Stammgäste wird immer mehr wert sein. Und es hilft natürlich auch, wenn die Mannschaft gut spielt. Inzwischen komme ich mit dem Fußball unter Schuster auch besser klar. Aber ich reportiere lieber eigenen Ballbesitz und natürlich reportiere ich lieber Ecken für uns als gegen uns.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Wenn auch ihr entweder sehbehindert seid oder eine sehbehinderte Person mit ins Fritz-Walter-Stadion begleiten wollt, findet ihr auf https://fck.de/de/fans/fans-mit-handicap/ alle Informationen hierzu. 30 Minuten vor Spielbeginn werden Kopfhörer ausgegeben, mit denen ihr euch von Marco und seinen Kollegen durchs Spiel leiten lasst. Mehr zum Fan-Radio und diesem Thema gibt es demnächst in einer größeren Reportage auf Treffpunkt Betze.


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    Diskussionsthema zum Artikel: Endlich wieder Bundesliga: Sechs steile Thesen zu Saisonbeginn


    Endlich wieder Bundesliga: Sechs steile Thesen zu Saisonbeginn

    Boyd macht die Biege, Zolinski kratzt am Ballon d’Or, Hengen kocht mit Jesse Pinkman hinten im Wohnwagen und die 2. Liga bekommt das steilste Remis der Geschichte zu sehen.


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    1. These 1: Terrence Boyd wechselt am Deadline Day
    2. These 2: Zolinski dominiert
    3. These 3: Don Hengen regiert den Transfermarkt
    4. These 4: Das Stadion wird umbenannt
    5. These 5: Der HSV und der FCK straucheln im Aufstiegskampf
    6. These 6: In der Relegation geht es gegen Heidenheim

    Während sich anderswo im Internet Sport-Journalisten in Spekulationen ergeben, schaut unser Redakteur Mitti - wie vor jeder Saison - ganz einfach in seine Kristallkugel. Hier sind sie: die diesjährigen sechs steilen Thesen.

    These 1: Terrence Boyd wechselt am Deadline Day


    Der Kader von Thomas „Don“ Hengen steht schon seit einem Monat. Die Saison beginnt ausgesprochen gut und Terrence Boyd scort wie in den letzten beiden Spielzeiten. Doch dann kommt David Beckham nach Kaiserslautern und zerstört das traute Glück in der Pfalz. Denn Inter Miami sucht einen Sturmpartner für Lionel Messi. Das Problem: das Gehalt und die in der MLS geltende Gehaltsobergrenze. Für den Beckham-Klub muss eine preiswerte Lösung her. Am besten ein US-Amerikaner mit Länderspielerfahrung und einigen Stationen in Europa. Überlegen musste der Sturmtank nicht lange, denn wer würde nicht gerne an der Seite des besten Fußballers aller Zeiten spielen. Und die Zahlen sprechen für sich. 19 Tore bis Weihnachten. 15 aufgelegt durch La Pulga. Aber annersch wo is annersch Terrence.

    These 2: Zolinski dominiert


    Ben Zolinski hatte sich in der Saison 22/23 mit so manchem bekleckert, aber nicht mit Ruhm. Doch in der Spielzeit 23/24 soll alles anders werden. Denn schon nach der Hinrunde ist die Liste der Vereine gegen die er getroffen hat, deutlich länger als die, gegen die er nicht getroffen hat. Elf Tore in 17 Spielen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Ihn nach dem Last Minute Wechsel von Terrence Boyd ins Sturm-Zentrum zu stellen, war gewagt, hat sich aber ausgezahlt. Beim 4:0-Sieg gegen Wiesbaden am 11.11. erzielte er drei Tore in einer Halbzeit. Eines davon war sogar ein direkt verwandelter Eckball. Im Winter heißt es dann für ihn: Beim Betze Kult werden oder in die Premier League wechseln.

    These 3: Don Hengen regiert den Transfermarkt


    Moneyball war gestern. Jetzt ist Don Hengen am Start. Viele sind verwundert, als Hengen sagt, man brauche Dominique Heintz nicht, man habe andere Spieler, die man beobachten würde. Und während sich die Presse und alle Fans auf Ragnar Ache konzentrieren, wird das Süppchen, das Hengen heimlich kocht immer heißer. Und als Terrence Boyd am letzten Transfertag gen Westen aufbricht, wird das Buffet eröffnet. Kevin Trapp wechselt für 35 Millionen zu den Bayern, da sich die Verletzung von Manuel Neuer als gravierender herausstellt als angenommen. Mit der Ausbildungsentschädigung, die der FCK erhält, holt man von den Bayern Mathys Tel auf Leihbasis und mit Ao Tanaka (Düsseldorf) den ersten Japaner auf den Betze.


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    These 4: Das Stadion wird umbenannt


    Im Januar liegt der FCK auf dem zweiten Platz, elf Punkte hinter dem HSV und vier Punkte vor Schalke. Da man frühzeitig auf die Frühjahrsschwäche des Hamburger Sportvereins reagieren will, wird der Aufstieg vorzeitig vorbereitet. Geld muss her, um im Haifischbecken Bundesliga zu überleben. Im Februar steht sogar der Name des Stadions zur Debatte. Flyeralarm-Arena, Paramount+-Stadion oder soll der FCK doch Teil der neuen Marketingampagne von Warner Brothers werden? Um zu verhindern, dass der FCK in der Bundesligasaison 24/25 im Barbie 2 Superdome spielen muss, opfert sich die Nauerz-Gruppe und legt zusammen mit dem unbekannten Luxemburger Bavio Flecca 60 Millionen Euro auf den Tisch. Fortan wird das Stadion in wechselnder Reihenfolge für jeweils ein Jahr lang nach Ottmar Walter, Horst Eckel, Otto Rehagel und Marco Antwerpen benannt.

    These 5: Der HSV und der FCK straucheln im Aufstiegskampf


    Im Februar hat der HSV 13 Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Nur vier Spieltage später dümpelt der Dino auf Platz sechs. In ganz Deutschland wundert man sich, wie das überhaupt rechnerisch funktionieren kann. Doch als die beiden Schwergewichte des deutschen Fußballs am 6. April aufeinandertreffen, geschieht Historisches: Denn beim 7:7 fallen nicht nur die meisten Tore, die jemals in einem Zweitligaspiel erzielt wurden. Der FCK sichert sich das Unentschieden nur durch einen Torwarttreffer in der elften Minute der Nachspielzeit. Der Übersichtlichkeit halber hier die Zusammenfassung für jeden Tipico-Spieler.


    1:0 (Opoku: '2)
    1:1 (Öztunali: '3)

    2:1 (Raab, ET: '6)

    2:2 (Kraus, ET: '10)

    2:3 Glatzel, E: '26)

    2:4 (Kraus, ET: '31)

    Rot (Kraus: 42’)

    2:5 (Glatzel, E: '43)

    2:6 (Glatzel: '49)
    3:6 (Ritter: '61)

    4:6 (Tomiak: '71)

    5:6 (Klement: '79)

    6:6 (Zimmer: '90+1)

    6:7 (Dompé: '90+6)

    7:7 (Luthe: '90+11)

    These 6: In der Relegation geht es gegen Heidenheim


    Am Ende schafft es die Mannschaft von Dirk Schuster auf den dritten Rang. Der Trainer der Roten Teufel überholt in dieser Saison übrigens Kosta Runjaic, was die trainierten Spiele angeht. Seit 2015 war kein Trainer so lange auf dem Betzenberg im Amt geblieben. In der Relegation geht es dann gegen den FC Heidenheim, der in seiner ersten Bundesligasaison nicht wirklich Konkurrenzfähig war, aber eben besser als Augsburg und Darmstadt, die den direkten Weg in die Zweite Liga nehmen. Der FCK gibt sich im Vorfeld kämpferisch. Jean Zimmer fragt im Interview, was die Heidenheimer denn ohne Marc Schnatterer auf dem Betze reißen wollen. Und er behält Recht. Auf dem Betzenberg gibt es einen völlig ungefährdeten 1:0 Sieg, bei dem die Roten Teufel ohne einen einzigen Torschuss gewinnen. Über Walterball reden da schon niemand mehr. Schuster hat einen neuen Ball erfunden. Denn wenn der Ball im Aus ist, hat der Gegner auch keinen Ballbesitz. Der FCK wird in seiner Aufstiegssaison im Durchschnitt 29% Ballbesitz und 21 Minuten Nachspielzeit haben. Aber das zahlt sich aus, denn dank der vielen Bälle, die irgendwo im Elf-Freunde-Kreisel landen, kommen die Gegner auch nur auf 35% Ballbesitz. Taktik gewinnt sie eben doch: die Spiele, die man zum Aufstieg braucht.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Schuster, wechsel' mal die Leisten


    Schuster, wechsel' mal die Leisten

    Die Saison ist für den FCK eigentlich gelaufen. Jetzt wäre die Chance, etwas Neues auszuprobieren. Aber nicht mit Dirk Schuster, der bleibt bei seinen Leisten.


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    1. Duell zweier Torhüter-Generationen
    2. Schusters Null wichtiger als ein möglicher Last-Minute-Sieg
    3. Die zwei Gesichter des FCK

    Wenn an einem lauwarmen Sonntagnachmittag in der zweiten Bundesliga der Männer Not und Elend aufeinandertreffen, dann wissen die Fans des 1. FC Kaiserslautern, dass ihr Verein höchstwahrscheinlich seine Finger im Spiel hat. Nach der Glanzleistung der vergangenen Woche, als man dem Hamburger Sportverein zeigte, wie man in Lautern guten Fußball spielt, rettete im Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg Torhüter Andreas Luthe in der 92. Minute ein Unentschieden. Und das gegen den bis dahin Vorletzten der 2. Liga, der zudem nach einer fragwürdigen roten Karte in Unterzahl spielte. Soweit das Ende. Aber wie sah es zu Beginn der Partie aus?

    Duell zweier Torhüter-Generationen


    Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den HSV hätte die Euphorie nicht größer sein können. Als Anhänger des Pfälzer Traditionsvereins freute man sich auf eine schöne Auswärtsfahrt nach Bayern, an deren Ende ein paar Helle aus verschiedenen bayerischen Privatbrauereien und drei Punkte im Gepäck auf der Habenseite stehen sollten. Doch zu früh gefreut. Denn die Vorzeichen, die nach dem Schlusspfiff gegen den HSV noch rosig aussahen, verdüsterten sich schnell. Terrence Boyd gesperrt, Kevin-Prince Redondo und Nicolas De Preville gegen Regensburg fraglich. Und genau das sollte die Krux des Spiels gegen Regensburg werden. Die Null stand. Dank einer ansprechenden Leistung der Viererkette, deren Außenverteidiger Formkurven aufweisen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und einem überragenden, wenn auch wenig geforderten Andreas Luthe.


    Luthes Gegenüber war übrigens Jonas Urbig. Jahns Schlussmann gilt als eines der größten Torwarttalente und ist seit kurzem Mitglied der deutschen U21-Nationalmannschaft. Es war das Aufeinandertreffen zweier Torhüter-Generationen, und für den neutralen Zuschauer war es sehr schade, dass beide nicht mehr gefordert wurden. Urbig glänzte mit präzisen, hart gespielten Pässen. Mehr bekam er aber nicht zu tun, was auch an der Offensivreihe der Lautrer lag. Stürmer Boyd wurde durch Lex-Tyger Lobinger ersetzt, der im gesamten Spiel keine 20 Ballkontakte hatte und völlig unterging. Der Jahn kassierte in der 72. Minute eine rote Karte und ganz böse Zungen würden behaupten, dass das Spiel von nun an spielerisch auf Augenhöhe war. Aber ein Spiel, das nicht einmal verloren wurde, an einem Spieler festzumachen, wird dem Ganzen natürlich nicht gerecht. Während Hendrick Zuck auf der linken Verteidigerposition als einziger Betze-Spieler eine Note besser als 3+ erhielt, fiel Jean Zimmer, der gegen den HSV eines seiner besten Spiele im FCK-Trikot ablieferte, wieder in gewohnte Muster zurück. Viele Balleroberungen endeten in ebenso vielen Fehlpässen. Wenn der FCK mal umschaltete, dann über Boris Tomiak oder Marlon Ritter, die übrigens beide zeitweise in der Vorwärtsbewegung die Rechtsverteidigerposition einnahmen

    Schusters Null wichtiger als ein möglicher Last-Minute-Sieg


    Während die erste Halbzeit ohne nennenswerte Ereignisse verlief, überschlugen sich die Ereignisse in der zweiten Halbzeit. Denn als Rechtsverteidiger Benedikt Saller nach einem Foul an Zimmer die rote Karte sah, übernahm der FCK die Kontrolle über das Spiel. Doch ein ganz wichtiger Teil der Mannschaft zog nicht mit: Dirk Schuster. Statt dem jungen Angelos Stavridis oder Muhammed Kiprit eine Chance zu geben, wechselte der Cheftrainer in der Schlussphase mit Robin Bormuth und Eric Durm zwei Verteidiger ein. Ja, ein Punkt ist besser als keiner, aber warum der Trainer in dieser Phase der Saison nicht die jungen Wilden ran lässt, erschließt sich selbst dem konservativsten FCK-Fan so langsam nicht mehr. Wenn nicht jetzt, wann dann?


    Denn die Saison ist gelaufen. Im positiven Sinne. Der 1. FC Kaiserslautern hat am 29. Spieltag nichts mit dem Abstieg zu tun, und das sollte eigentlich ein Grund zur Freude sein. Jetzt geht es eigentlich nur noch darum, in den letzten Spielen eine gute Figur zu machen und die 50 Punkte zu erreichen, die die Mannschaft als neues Ziel ausgegeben hat. Und zudem die Jugend ein wenig mehr zu fördern. Die Roten Teufel werden in den nächsten Jahren immer mal wieder Talente zu Geld machen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

    Die zwei Gesichter des FCK


    Alles in allem kann man mit der Saison mehr als zufrieden sein, egal wie dieses Spiel gelaufen ist und wie die letzten Spiele laufen werden. Dirk Schuster - ein knallharter Rationalist - überzeugt immer wieder mit seiner brutalen Auslegung der Taktik. Wenn er sich in der nächsten Saison noch etwas einfallen lässt, wie man gegen Mannschaften, die wenig Ballbesitz gewohnt sind, besser aussieht, kann man dauerhaft in die obere Tabellenhälfte schauen. Bis dahin können sich die FCK-Fans aber weiterhin darauf einstellen, dass der brutal effiziente Schuster-Fußball zu den schönsten Siegen oder eben zu den langweiligsten Unentschieden führen kann. Und solange der FCK dazwischen nicht verliert, ist das im Moment mehr, als sich jeder Lautrer wünschen können.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Träumen erlaubt!


    Träumen erlaubt!

    Der FCK gewinnt und gewinnt und gewinnt. Der Durchmarsch wird von einer vagen Idee zu einem Licht am Horizont. Und nicht mal Andreas Luthe kann den Betze dabei aufhalten.


    Seit langer Zeit legt der 1. FC Kaiserslautern mal wieder ein Traumstart hin. Und wie seit neuestem mal wieder ein Torwartfehler. Aber da dieser, beziehungsweise auch der im Spiel gegen Hannover 96 ohne Folgen blieb, ist den Worten hiermit mehr als genüge getan. Der FCK gewinnt auch sein fünftes Spiel in Folge und bleibt damit dran an den Aufstiegsplätzen zur Bundesliga. Wie so oft waren der Schlüssel zum Erfolg eine geschlossene Mannschaftsleistung, eine taktische Umstellung zur Halbzeitpause und ein treffsicherer Terrence Boyd. Übrigens: Fünf Siege in Folge gab es in der Aufstiegssaison unter Marco Antwerpen kein einziges Mal. Der letzte Trainer, der dieses Kunststück vollbrachte, war Boris Schommers kurz vor der Corona-Pandemie.

    Die Dynastie der dritten Liga


    Und wo man bei Dingen ist, die es auf dem Betzenberg schon lange nicht mehr gab: Im Heimspiel gegen Holstein Kiel standen vier Spieler auf dem Platz, die für den 1. FC Kaiserslautern schon mehr als hundert Spiele bestritten haben. Jean Zimmer, Hendrick Zuck, Kevin Kraus und Phillip Hercher. Es ist noch ein wenig zu früh, um von einer Dynastie zu sprechen - aber welcher Anhänger der Roten Teufel hätte nach dem Abstieg in die dritte Liga und der Verpflichtung von Kevin Kraus und Hendrick Zuck gedacht, dass beide über 130 Spiele zusammen bestreiten werden. Letzterer übrigens schon mit der dritten Vorlage nach der XXL-Winterpause. Während also auf der einen Abwehrseite der erfahrene Zuck Stöße nach vorne wagt und seine Mitspieler bedient, wirbelt auf der anderen Seite Jean Zimmer, der seit seiner Rückkehr auf den Betzenberg des Öfteren herber Kritik ausgesetzt war. Doch der „Mentalitäts-Spieler“ Zimmer zahlt es Dirk Schuster und besonders den Fans des FCK mit jeder Grätsche und jedem Zweikampf zurück. Ja, seine Aktionen in der Offensive sind von Ungenauigkeiten und fehlendem Glück gekennzeichnet, doch in der Verteidigung zeigte Zimmer gegen Kiel mal wieder, dass er bereit ist, mit dem Kopf dahinzugehen, wo andere Spieler nicht mal mit dem Fuß hingehen würden.


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    Besonders gegen Ende der ersten Halbzeit, als der Traumstart der Pfälzer verflogen war, war das auch bitter nötig. Ein ständig die Seite wechselnder Fabian Reese wirbelte, sprintete und warf den Ball ein ums andere Mal Richtung Andreas Luthe. Zwar konnte die stabile Defensive und die - auf Größe gepolte - Doppelsechs, bestehend aus Boris Tomiak und Julian Niehues, in den ersten 20 Minuten jegliches Aufbauspiel im Keim ersticken, doch als der Druck der Kieler größer wurde, musste das Trainergespann wieder einmal umstellen. Ein neuer Mann im Mittelfeld und ein weitaus höheres Angriffspressing sorgten dann in der zweiten Halbzeit für eine dominante Vorstellung der Hausherren und endeten letztlich in einem weiteren Tor des Zyklopen.

    Auf alles vorbereitet


    Was den 1. FC Kaiserslautern in den letzten Viertel-Stunden eines Spiels so gefährlich macht, sind seine Unberechenbarkeit und Anpassungsfähigkeit. Hannover wird ausgekontert, Kiel unter Druck gesetzt. Der FCK scheint unter Schuster auf nahezu jede Mannschaft eine passende Lösung parat zu haben - und spielt gar nicht so, wie es Schuster gerne nachgesagt wird. Abgewartet wird nur in Halbzeit eins. Wenn überhaupt.


    Alles in allem scheint der Verlauf in dieser Saison immer besser zu werden und jeder, dem er mit den Roten Teufeln hält, kann Thomas „Masterclass“ Hengen nur danken, dass er im Winter so viele wichtige Spieler über 2023 hinaus vertraglich binden konnte. Mit jedem Sieg kommt der FCK einem unrealistischen, aber nicht unmöglichen Durchmarsch näher. Und mit jedem Punkt, den sich die Lautrer von den Abstiegsrängen entfernen, wird die Lust größer, es im nächsten Jahr mit aller Ernsthaftigkeit zu versuchen. Aber ob es dann leichter wird, wenn die Schwergewichte Hertha und Schalke runterkommen sollten, ist abzuwarten.

    Die Zukunft wird irreal


    Vielleicht ist es besser für alle, wenn der 1. FC Kaiserslautern einfach aufsteigt und mal wieder ganz Deutschland erschüttert. Und noch ein Schmankerl zum Schluss: Darmstadt hatte in seiner Durchmarschsaison zu diesem Zeitpunkt weniger Punkte gesammelt als der FCK. Insofern: Träumen erlaubt, die Realität verschieben wir ein weiteres Mal auf den nächsten Spieltag.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Die Zukunft ist Betze: Sechs steile Thesen zum Jahresauftakt


    Die Zukunft ist Betze: Sechs steile Thesen zum Jahresauftakt

    Der FCK steigt natürlich auf, Terrence Boyd bekommt eine Statue und Olaf Scholz lässt sich ein Betze-Tattoo stechen. Unsere 6 steilen Thesen rauben der Rückrunde jedwede Spannung.


    Bereits im ersten Teil unserer nicht ganz ernst gemeinten Saisonprognose lag Treffpunkt Betze Redakteur Mitti nur knapp und besonders unglücklich daneben. Da der Blick in die Glaskugel jedoch zu seiner geheimen Stärke gehört, ließ er es sich nicht nehmen, einen zweiten Versuch zu wagen. So viel sei gesagt: 2022 war schon ziemlich geil - 2023 wird alles noch viel besser. Hier kommen unsere sechs steilen Thesen als Rückrunden-Prognose zum Jahresauftakt. Yes, we can!

    These 1: Der Aufstieg ist eigentlich nur Formsache


    Was passiert, wenn eine Mannschaft in der ganzen Rückrunde kein einziges Spiel verliert? Richtig, sie steigt auf. Und zwar ungefährdet. Wo der 1. FC Kaiserslautern in der ersten Saisonhälfte viele Punkte allem Anschein recht glücklich holte, sind die Roten Teufel jetzt das dominanteste Team der Liga und pflügen von Sieg zu Sieg. Damit die Lautrer nicht den Boden unter den Füßen verlieren, ordnet Dirk Schuster in der Länderspielpause im März zwei Freundschaftspiele in Aue und Sandhausen mit dem Ziel an, auch mal wieder zu verlieren. Am Ende der Saison steigt der FCK mit 11 Punkten Vorsprung vor Darmstadt 98 auf. Der HSV wird Dritter, verliert in der Relegation aber gegen die, inzwischen von Felix Magath trainierten, Bremer.

    These 2: Boris Tomiak brilliert auf der Sechs


    Zum ersten Mal durfte sich der gelernte Innenverteidiger am 17. Spieltag gegen Düsseldorf auf der Sechs beweisen. Und zwar in genau der Halbzeit, in der der FCK die Fortunen geradezu an die Wand spielte und die anstehende Niederlage in einen Sieg verwandelte. In der Rückrunde wird Tomiak nun ausschließlich auf der Sechser-Position eingesetzt. Und das mit Erfolg. Als hätte er nie etwas anderes in seinem Leben gemacht, glänzt er als Abräumer, Aufbauspieler, Kopfballungeheuer und in der Rückwärtsbewegung irgendwie als beide Sechser gleichzeitig. Durch seinen Einsatz bekommt Marlon Ritter die Möglichkeit noch offensiver zu brillieren. Ohne Tomiak, der am Ende elf Saisontore erzielte, wäre die Zweitliga-Meisterschaft sicher spannender geworden. Nach dem verdienten Aufstieg steht steht Tomiak vor einen folgenschweren Entscheidung: Mit dem 1. FCK in die Bundesliga marschieren oder mit dem SC Freiburg Champions League spielen. Thomas Hengen hat sich in der Zwischenzeit den von Tomiak im Dezember unterschriebenen Vertrag bei Banf Werbung in A0 ausdrucken lassen und damit sein Schlafzimmer tapeziert.


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    These 3: Geldregen in Rheinland-Pfalz


    Im Sommer wird die Mannschaft der Roten Teufel auseinandergenommen. Im positiven Sinne. Hier ein Außenbahnspieler zum FC Porto, da ein Sechser zum AS Rom - und auch ein Innenverteidiger kehrt zurück zum SC Paderborn. Wo sich der FCK noch vor drei Jahren in Pirmasens nach neuen Spielern umschauen musste, kann Thomas Hengen nun in die höheren Regale Europas schauen. Natürlich alles aus dem Homeoffice heraus. Schließlich kann er den neuen Geldspeicher, in dem er jetzt lebt, nicht alleine lassen. Insgesamt verkauft der Club Spieler im Wert von 47 Mio. Euro und blickt mit etwas Bangen auf die bevorstehende Bundesliga-Saison 2023/24. Naja, immerhin wird man dann nicht gegen die von Michael Frontzeck trainierten Schalker spielen müssen.

    These 4: Die Statue des Terrence Boyd


    Zur WM in Katar hatte es im November nicht mehr gereicht, doch daran war – und das weiß jeder – einzig und allein die Verletzung von Terrence Boyd schuld. In der Rückrunde der Saison 22/23 zeigt Boyd jedenfalls jedem, dass er in diese Nationalmannschaft gehört. Deswegen ist der 27-Tore Mann (im Übrigens eines mehr als Robert Glatzel) auch nicht bei der 17:1 Niederlage gegen Aue in der Länderspielpause im März anwesend. Er vernichtet Honduras mit seinem ersten Länderspiel-Hattrick. Und als er zurück kommt, erwartet ihn vor dem ehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion eine Statue seiner selbst. Gegossen aus Holz und Bronze, veredelt mit Lachs und Mett. Vier Meter hoch und glänzend bis nach Bad Dürkheim. Aber wieso? Auszug aus der Rheinpfalz vom 27. März 2023:


    Die 74-jährige Beate Beut staunte nicht schlecht, als sie vor einer Woche sah, wie sieben Männer eine gewaltige Büste in ihren Garten schleppten. Aufgetragen hatte sie beim Grabsteinhauer ihres Vertrauens eine „Büste, Terrakotta, Anton Beut, 40cm“. Aufgrund einer angeborenen Leseschwäche bekam die Rentnerin aus Idar-Oberstein jedoch eine nahezu vier Meter große Statur von Terrence Anthony Boyd in den Garten gestellt. Bezahlen musste sie die Büste nicht, da der 1. FC Kaiserslautern einsprang und sie erwarb. Das nennt man wohl Glück im Unglück. Nun wird im Stadtrat diskutiert, ob man den 11-Freunde-Kreisel um eine Attraktion erweitert oder die Statue umgehend einschmilzt, um die Stadionmiete zu bezahlen.

    These 5: Andreas Luthe erzielt zwei Tore in einem Spiel


    Das Spiel gegen den Hamburger Sportverein wird verspätet angepfiffen, da beide Fanlager den Betzenberg in blaue und rote Rauchschwarten hüllen. Vielleicht liegt es jedoch daran, dass in Minute 1. ein etwas zu weiter Abschlag von Torhüter-Routinier Andreas Luthe an der gegnerischen 16-Meter-Linie einmal auftrifft und über Matheo Raab ins gegnerische Tor fliegt. Schlechter könnte es für den HSV nicht laufen. Doch zwei Tore von Robert Glatzel in der 45. und in der 45.+4 Minute sorgen für etwas mehr Ruhe in den Reihen der Hamburger, die zu diesem Zeitpunkt auf Rang 6 abgerutscht sind. Am Ende dieses Spieltags wird es Rang 7. sein, denn in der 8. Minute der Nachspielzeit bekommt der FCK einen Eckball. Getreten von Phillip Klement wuchtet der nach vorne gestürmte Andreas Luthe die Murmel durch die Beine von Mattheo Raab - das Spiel endet 2:2. Noch nie hat ein Torhüter im deutschen Profifußball zwei Tore in einem Spiel erzielt. Luthe wird vom Kicker zum Spieler des Spieltags gewählt und in der Elf des Tages als Stürmer aufgeführt.

    These 6: Miroslav Klose ist kein Thema mehr


    Der 1. FC Kaiserslautern ist im Sommer 2023 in aller Munde. Der Aufstieg ist in der Tasche. Alle wichtigen Verträge wurden verlängert und alle anderen Spieler zu Geld gemacht. Wenn die Ampel-Regierung jetzt noch Kohle sucht, wird sie den Betzenberg umgraben müssen. Doch selbst das Betze-Tattoo, das sich Olaf Scholz hat stechen lassen, bringt nichts. Der Betze bleibt und Deutschland feiert in rot und weiß. Der FSV Mainz 05 ist nicht mehr der einzige Verein aus Rheinland-Pfalz, der in der Bundesliga kickt. Einziger Wermutstropfen bleibt, dass der FCK nun keine Lokalderbys gegen Saarbrücken und Elversberg bestreiten wird. Aber vielleicht gelingt denen ja auch der Durchmarsch. Selbst Miroslav Kloses Kinder, die inzwischen an der TU Kaiserslautern immatrikuliert sind, gehen in den Feierlichkeiten unter. „Miroslav wer?“, fragt ein Fan im Dirk-Schuster-Kostüm, als er am 01. Juni '23 in der Fußgängerzone angesprochen wird.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Auf ein neues Jahrzehnt!


    Auf ein neues Jahrzehnt!

    In den 2010er Jahren ging es für den 1. FC Kaiserslautern nur bergab. Doch in den 20ern soll alles anders werden. Auf in ein neues Jahrzehnt. Auf in die goldenen 20er des FCK.


    Abstieg, Pokalsieg, Aufstieg, Meisterschaft. Der 1. FC Kaiserslautern schaffte binnen zwei Jahren etwas, was andere Vereine nicht in zehn Jahren schaffen. Der FCK ist ein Verein der Extreme - fast schon eine Anomalie im deutschen Fußball. Hier in dieser kleinen vom Pfälzerwald umschlossenen Stadt, in der sich viele Dinge eigentlich nur langsam ändern, pflügt der Verein vom höchsten Fußballberg Deutschlands mal hierhin, mal dorthin. Das einzige, was konstant ist, ist die Inkonstanz. Bis zum Jahr 2012, als mit der Entlassung von Marco Kurz ein Kapitel des Erfolgs mal wieder zu Ende ging.

    Ein Verein der Extreme


    Doch so lange wie ab diesem Zeitpunkt mussten die Anhänger und Anhängerinnen der Roten Teufel noch nie auf einen weiteren Erfolg warten. Dem Abstieg in die zweite Liga folgten mehrere verpasste Wiederaufstiege. Danach kam der Absturz in die untere Tabellenhälfte und der daraus resultierende Abstieg in Liga 3. "Der FCK geht nicht runter. Wir nehmen Anlauf", hieß es. Doch schon nach einem halben Jahr in Deutschlands niedrigster Profi-Liga war der direkte Wiederaufstieg vom Tisch. Und als der Betze zwei Jahre später drauf und dran war, selbst diese niederste aller Profi-Ligen zu verlassen, stand das Herz eines jeden Pfälzers still. Dass auf Vereine wie den SC Verl, den FSV Zwickau oder Waldhof Mannheim Clubs wie die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, die TSG Balingen oder der TSV Steinbach Haiger folgen sollen, war eigentlich unvorstellbar. Der vielleicht einzige Vorteil wäre gewesen, endlich Magenta Sport zu umgehen. Doch zu welchem Preis?

    Ein neues Jahrzehnt


    In dieser fast zehnjährigen Talfahrt war beim FCK längerfristiges Planen unmöglich geworden. Schadensbegrenzung folgte auf das Verkaufen des jährlichen Tafelsilbers. Gestandene Spieler wie Tobias Sippel oder Markus Karl wurden unnötigerweise abgegeben. Und auf einen unfähigen Trainer folgte der nächste. Man verstrickte sich in „was wäre wenns“ und schaute auf die Mannschaft von 2014, in der nahezu alle Spieler in ihrer späteren Karriere gestandene Bundesliga-Profis wurden. Häme machte sich breit, die Insolvenz kam immer näher und das Stadion wurde immer leerer. Auf den allerersten Abstieg 1998 folgte das größte Wunder der Bundesliga-Geschichte. Nach dem Abstieg 2006, dem Herzblutfinale 2008 und dem Wiederaufstieg 2010 hatte man wieder einmal alle Gefühle, die ein Fußballfan haben kann, in ein halbes Jahrzehnt komprimiert.


    Doch eine zehn Jahre lange Talfahrt? Ja, verhindern hätte man sie können, erahnen jedoch nicht. Aber wie schon mehrfach gefloskelt: Der FCK ist nun mal ein Verein der Extreme. Und so nahm auch diese Talfahrt ein extremes Ende. Natürlich musste auf den Beinahe-Abstieg in die Niederungen des Amateurfußballs der direkte Wiederaufstieg folgen. Natürlich auch über den dramatischsten aller Wege – der Relegation gegen Dresden. Und natürlich steht der FCK ein halbes Jahr später in Reichweite eines Aufstiegsplatzes in die Bundesliga. Wer diesen Verein kennt, der hätte genau damit rechnen müssen. Denn der Betze ist der unnormalste Verein von allen. Die Lautrer werden als Fahrstuhlmannschaft Meister. Der FCK kommt nach schlechten Saisons stärker zurück, als es alle Gegner für möglich halten. Und egal wo dieser Verein in den letzten zehn Jahren war: Er ist wieder da!

    Don Hengen und die Masterclass


    Und wie er wieder da ist und sich seit nunmehr anderthalb Jahren durch Derbysiege, Spitzentransfers und Vertragsverlängerungen auszeichnet. Es scheint, als könnte Thomas Hengen - den die Online-Community der Lautrer schon längst nur noch Don Hengen nennt - nichts falsch machen. Marlon Ritter, Boris Tomiak und Kenny Prince Redondo verlängerten ihre Verträge vorzeitig. Somit steht bereits im Januar ein Gerüst für die nächste Saison, auf dem sich aufbauen lässt. Wo der FCK einst seine talentiertesten Spieler weder behalten konnte noch es leistbar gewesen wäre, sie nicht zu Geld zu machen, verlängern im Jahr 2023 mal eben so drei Leistungsträger. Es ziehen seit wirklich langer Zeit mal wieder alle an einem Strang. Auf dem Platz ein Team aus erfahrenen Profis, jungen hungrigen Spielern und ehemaligen Bundesligisten, die noch etwas zu beweisen haben. Dazu ein Weltmeister, was soll da noch schiefgehen?


    Abseits vom Platz herrscht Ruhe wie schon lange nicht mehr. Keine unlauteren Gerüchte und keine Grabenkämpfe mehr. Und die Ränge des Fritz-Walter-Stadions sind wieder voll. Und werden immer voller. Es war seit 2011 nicht mehr so leicht ins Schwärmen zu geraten und zu träumen. Wo zu Saisonbeginn der Klassenerhalt mit 40 Punkten als festes Ziel ausgegeben wurde, reden Fans jetzt vom Durchmarsch. Unrealistisch? Ja! Möglich? Irgendwie auch ja! Dieser Mannschaft ist alles zuzutrauen. Dieser Trainer hat bereits gezeigt, dass es geht. Dieser Manager plant wahrscheinlich jetzt schon für die Euro League. Und diese Fans, die wissen, dass es beim FCK ganz schnell gehen kann. Anders eben, als in den letzten zehn Jahren, als es nur bergab ging. Der FCK ist wieder da. Und er brennt heißer als je zuvor. Auf das nächste Jahrzehnt: Möge es nur noch bergauf gehen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Markus Karl: Das "Waldhof Verrecke"-Shirt kam nicht gut an


    Markus Karl: Das "Waldhof Verrecke"-Shirt kam nicht gut an

    Foto: Imago Images / Rene Schulz



    Da uns Kylian Mbappé im WM-Finale den Dreierpack kurzzeitig entrissen hat, machen wir bei Markus Karl zum Jahresabschluss einen Viererpack draus. Let's go!


    Als Spieler gehörte Markus Karl drei Jahre zum Stammpersonal der Roten Teufel und räumte im Mittelfeld ab, was es abzuräumen gab. Nach seiner Station beim 1. FC Kaiserslautern ging es für den heute 36-Jährigen, der einst für den Hamburger Sportverein 22 Minuten lang Bundesliga-Luft schnuppern durfte, zum SV Sandhausen. Gelebt hat er allerdings durchgehend in Kaiserslautern. Die Stadt, die zu seiner Wahlheimat wurde, liebt er noch immer. Und so schnell wird er sie auch nicht mehr verlassen.

    "Hab mich nie in den Vordergrund gedrängt"


    Treffpunkt Betze: Markus, wenn man deinen Namen auf Youtube sucht, erscheinen in der Auswahliste keine mit schlechter Techno-Mukke unterlegten Highlight-Videos. Völlig zurecht? Oder gab es Spiele in deiner Zeit beim FCK, die ein solches Best-Of-Video rechtfertigen würden?


    Markus Karl: Ja schon. Wobei, also als defensiver Mittelfeldspieler ist das aber auch gar nicht so leicht. Und ich hab mich auch nie in den Vordergrund gedrängt. Weder auf 'Social Media', noch innerhalb der Mannschaft. Wenn allerdings mal jemand eins schneiden will, ich würd's mir definitiv anschauen. Aus dem Spiel gegen 1860 München, dem 3:2 – wir lagen mit einem Mann weniger 2:0 zurück – und gewinnen das Ding noch. Da findet man bestimmt etwas. Ich erinnere mich auch noch sehr gerne an den DFB-Pokal-Viertelfinal-Sieg gegen Leverkusen. Wenn ich da noch nicht verliebt gewesen wäre, spätestens da hätte es mich erwischt. Was die 5.000 mitgereisten Lautrer da abgerissen haben, war einfach unfassbar. Gänsehaut pur. Und relativ gut gespielt hab ich da auch. Vielleicht könnte man ja einen Zusammenschnitt aus Grätschen und Fan-Choreos machen.

    In Sandhausen kam nicht alles gut an


    Treffpunkt Betze: Inzwischen stehst du selbst im Stadion und feuerst unsere Jungs an. Kannst du die Liebe zum FCK bis zu einem bestimmten Moment zurückverfolgen?


    Markus Karl: Tatsächlich bis in die Kindheit. Mein Bruder und ich waren zum Leidwesen unserer Bayern-Fan-Eltern aus Trotz 1860er geworden. Besagter Bruder hatte damals sogar ein Kaiserslautern-Trikot. Eines dieser ganz alten mit OKI-Sponsor. Und als der FCK dann 1998 auf Meisterschaftskurs war, waren wir natürlich Feuer und Flamme. Das hat meinen Eltern gar nicht gefallen. Ich erinnere mich noch an das Champions-League-Finale gegen Manchester United. Das 2:1 von Solskjaer hab ich gar nicht gesehen, weil ich von meiner Mutter vorher dezent aus dem Zimmer entfernt wurde. Ja und als Erwachsener: Wenn's nicht meine 100 Spiele für den FCK waren, dann doch mit Sicherheit das erste Derby in Liga drei gegen Waldhof Mannheim. Da war ich zusammen mit Denis Lindsmeyer vor Ort. Das fanden die Verantwortlichen bei Sandhausen zwar nicht so geil. Gab immer mal wieder „Huddel“, aber was ich nach dem Spiel mache, ist ja meine Sache. Ein Mal war ich sogar direkt, nachdem ich 90 Minuten für Sandhausen aufm Platz war, danach noch auf dem Betze. Schließlich ging's gegen Karlsruhe. Das mit dem „Waldhof Verrecke“-Shirt kam in Sandhausen auch gar nicht gut an, aber ich war erstens verletzt und habe zweitens kein Spiel mehr für Sandhausen gemacht. Letztlich also alles halb so wild.


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    „Die Wochenenden gehören der Familie. Und manchmal auch dem FCK“


    Treffpunkt Betze: Und wann wusstest du, dass du hier nicht mehr weg willst?


    Markus Karl: Relativ schnell tatsächlich. Ich hab mich früh in die Stadt und die Fans verliebt. Es ist einfach geil, nach dem dritten Sieg in Folge durch die Stadt zu gehen. Ebenso ungeil natürlich, wenn man drei Niederlagen in Folge einsteckt - aber damit muss man als Profi umgehen können. Und dass ich hier weggegangen bin, war damals nicht meine Entscheidung. Inzwischen wohne ich seit zehn Jahren in der Stadt. Die Familie ist glücklich hier. Wir versuchen jedes Heimspiel vom FCK mitzunehmen und inzwischen ist auch meine Tochter angefixt. Sie trägt immer meine alten Trikots, will ihre eigene Dauerkarte und ist der größte Fan vom Phillip Hercher. Das ist aber auch zusammen mit meinem Engagement beim SV Alsenborn der einzige Berührungspunkt, den ich noch mit dem Fußball habe. Trainerschein schön und gut, aber nochmal im Profifußball arbeiten? In nächster Zeit erstmal nicht. Die ganzen Wochenenden in der Ferne möchte ich meinen Mitmenschen nicht mehr antun. Inzwischen gehören die Wochenenden ganz der Familie. Und manchmal auch dem FCK.


    Treffpunkt Betze: Ehrliche Antwort Markus. Wie unfair ist es, dass du für Alsenborn in der A-Klasse aufläufst?


    Markus Karl: (lacht). Gar nicht. Denn die Jungs sind nicht nur körperlich fit, sondern können auch noch richtig gut Fußballspielen. So sehr überlegen war ich also gar nicht. Die haben mir letztlich alles abverlangt und holzen nicht mehr annähernd so stark, wie man es ihnen nachsagt. Und inzwischen lasse ich unserem Nachwuchs den Vortritt und spiele nur noch ganz selten. Auch aus Angst vor den Gegnern natürlich, ist ja klar.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Dirk Schuster, mach’s nochmal!


    Dirk Schuster, mach’s nochmal!

    Der FCK zeigt der ganzen Liga, was Ergebnisfußball bedeutet. Und Dirk Schuster macht das, was er immer macht. Der letzte Spieltagskommentar vor der XXL-Winterpause.


    Das PONS-Wörterbuch der deutschen Sprache beschreibt „Ergebnisfußball“ als „Fußball, der nur am Spielergebnis, nicht an einer sportlich hochwertigen Spielkultur orientiert ist.“ Und dabei fallen einem viele Beispiele ein. Der zerstörerische Fußball Sepp Herbergers bei der WM 1954, der italienische Catenaccio oder die stehende Null von Huub Stevens. Doch wenn man in die jüngere Geschichte des Deutschen Fußballs schaut, ist das Wort Ergebnisfußball nicht vom Namen Dirk Schuster zu trennen.


    Als Schuster im Jahr 2016 vor Thomas Tuchel zum Trainer des Jahres gewählt wurde, war der Aufschrei in Fußballdeutschland groß. „Hässlicher, ekliger Fußball“, „ein limitiertes Team mit einem limitierten Trainer“. Ja, das Team (damals Darmstadt 98) von Dirk Schuster war limitiert. Und sein Fußball auf Zerstörung und Konter über Marcel Heller ausgelegt. Aber er zeigte Wirkung. Und zwar nicht nur in System und Taktik, sondern auch in der Strategie über die gesamte Saison hinweg. So war es bestimmt nur Zufall, dass gleich fünf Darmstädter Spieler beim Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern München in dieser Saison gesperrt waren. Dirk Schuster ist eben am Ergebnis interessiert und nicht an dem, was Fans, Funktionäre oder eben Journalisten denken.

    Der FCK ist wieder da!


    Zurück ins Fußballjahr 2022, in dem der coronainsolvente 1. FC Kaiserslautern einen Punkt hinter dem Relegationsplatz steht. Und zwar nicht dem Relegationsplatz um den Wiederabstieg. Die Lautrer stehen auf Platz 4 in einer Liga mit dem HSV, Paderborn, Bielefeld, St. Pauli, Nürnberg, Hannover, Darmstadt und Fürth. Und zwar mit einem der niedrigsten Etats der Liga. Wie? Durch Ergebnisfußball.


    Die Pfälzer spielen nicht schön. Gut, wahrlich schöner als in den letzten vier Jahren, aber in die andere Richtung war auch nur noch wenig Spielraum. Der FCK spielt effizient und vor allem abwartend. Es ist kein Zufall, dass auf jede passive Halbzeit oder auf jeden Rückstand eine taktische Veränderung in Halbzeit zwei die Roten Teufel oft auf Augenhöhe mit seinem Gegner bringt. Das Gegentor in der 14. Minute durch Michal Karbownik war vermeidbar. Vier Spieler schauen zu, wie der Düsseldorfer zum Tempodribbling ansetzt und denken jeweils: „Nimm du ihn, wir haben ihn sicher.“ Ein Schuss, ein Tor, die Düsseldorfer. Doch was folgt ist das, was in dieser Saison schon so oft folgte. Der FCK wartet ab, verteidigt gut und schafft es sich nicht noch mehr Tore zu fangen, um dann in der zweiten Halbzeit sondergleichen aufzudrehen und mit einem frühen Tor zurückzukommen. Dass es dann einen Elfmeter in der 96. Minute gibt, ist glücklich, dem Spielverlauf nach aber nicht unverdient.

    Der Plan des Dirk Schusters


    Es scheint, als würden die Roten Teufel und Dirk Schuster die erste Halbzeit nutzen, um den Gegner zu analysieren, und um in der zweiten Halbzeit zurückzuschlagen. Zugegeben: Ingame-Coaching sieht anders aus, aber die Pläne und taktischen Änderungen von Dirk Schuster funktionieren immer wieder und bescheren den Lautrern eine perfekte englische Woche vor der XXL-Winterpause. Boris Tomiak eine Linie nach vorne zu ziehen, um den etwas glücklosen Hikmet Ciftci zu ersetzen und gleichzeitig Julian Niehues zu replizieren, war schlicht brillant. Tomiak, der ohnehin schon auf den Zetteln einiger Vereine steht, wird nach diesem Spiel wohl an noch mehr Whiteboards in deutschen Teammanager-Büros auftauchen.


    Doch auch die ersten Halbzeiten des Traditionsclubs aus der Pfalz werden nach und nach besser. Gegen Fürth und Karlsruhe hätte man gut und gerne 4:0 hinten liegen können. Und trotzdem gewann man die Spiele. Gegen Fortuna Düsseldorf zeigte der FCK hin und wieder, dass er wesentlich pressingresistenter ist als noch zu Beginn der Saison. Ja, Andreas Luthe hatte einmal Glück, dass sein völlig missglückter Pass in Minute '41 von Marcel Sobottka neben das Tor gesetzt wurde, aber das ein oder andere Mal fühlte man sich an den Walter-Ball vom Hamburger SV erinnert, wenn Marlon Ritter und Boris Tomiak sich mit kleinen Pässen aus dem gegnerischen Angriffspressing befreiten. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass Terrence Boyd, der entgegen allen Vermutungen leider nicht zur WM fährt, in der ersten Halbzeit keinen Stich gegen die Innenverteidigung der Fortuna gesehen hat.


    Apropos Innenverteidigung der Fortuna: Die spielte in der ersten Halbzeit weitgehend mit einem Dreieck bestehend aus Tim Oberdorf, Christoph Klarer und Torhüter Florian Kastenmeier. Eben letzter rückte mit einer Ruhe und Gelassenheit beinahe bis an die Mittellinie vor, wie man es sonst nur von Manuel Neuer kennt. Doch in Halbzeit zwei führte der 1. FC Kaiserslautern gerade diese Manier ad absurdum. Kastenmeier, der noch in Halbzeit eins fröhlich nach vorne schlenderte, fand sich in der zweiten Halbzeit teilweise vor seinen beiden Innenverteidigern wieder, ohne angelaufen zu werden. Ohne auch nur eine Passoption musste er seine Mannschaft immer wieder nach vorne dirigieren, was die partout nicht wollte. Gegner zustellen. Es steht 1:1. Wir wollen den Ball nicht. 'Dirk-Schuster-Fußball' durch und durch. Am Ende standen neun Schüssen des FCK, 19 der Fortuna gegenüber. Immerhin haben die Lautrer dieses Mal mit 37% Ballbesitz ganze sieben mehr als gegen Karlsruhe.

    Quo vadis FCK?


    Dass die Roten Teufel in dieser Saison nicht mehr in akute Abstiegsgefahr geraten werden, sollte allen klar sein. Demut schön und gut, aber wer immer auf die gleiche Art gewinnt, hat eben nicht nur Glück. Thomas Hengen wird in der Winterpause nicht den Aufstieg als Ziel setzen, doch wenn diese Mannschaft über die nächste Saison zusammengehalten werden kann, ist unter 'Dirk - Ergebnisfußball - Schuster' und 'Thomas - Masterclass - Hengen' wirklich alles möglich. Nun ist zu hoffen, dass die XXL-Winterpause gut genutzt wird und nicht das sorgfältig aufgebaute Momentum versaut.


    Apropos versauen: Wie geil ist es eigentlich, dass die Lautrer Fans alle zwei Wochen ein anderes Zweitliga-Stadion komplett vereinnahmen und sich sogar Spiele in Düsseldorf wie Heimspiele anhören? Sehr geil!


    Quelle: Treffpunkt Betze