Beiträge von Matthias

    Diskussionsthema zum Artikel: Eine Hommage: "Dem Fritz sein Wetter"


    Eine Hommage: "Dem Fritz sein Wetter"

    Obwohl die meisten ihn nie haben spielen sehen, feiern sie den "Mythos Fritz Walter" wie kaum etwas anderes. Eine Hommage an den Helden und sein legendäres Wetter.


    Er war der erste Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und der verlängerte Arm von Sepp Herberger. Er war Vorbild für eine ganze Generation und ist es für eine Region im Südwesten Deutschlands noch immer. Wir feiern heute: Fritz Walter.


    Ein spätherbstliches Jugend-Amateurspiel in Rheinland-Pfalz der späten 90er Jahre: Die Luft ist nass, der Wind kalt und es nieselt. Ungefähr ein dutzend Zehnjährige binden sich ihre Fußballschuhe in einer viel zu kleinen, viel zu heruntergekommenen Kabine. Ein Dorfverein aus dem Pfälzerwald gegen einen anderen Dorfverein aus dem Pfälzerwald. Die Jungen freuen sich auf das Spiel, reiben sich die Oberschenkel ein letztes Mal bevor sie zum Warmlaufen auf den Platz gehen. Und als sie unter dem Vordach des Sportheims hervortreten, sagt der Trainer: "Mir kenne jo nur gwinne, is jo Fritz-Walter-Wedder". Dass der Trainer der gegnerischen Mannschaft höchstwahrscheinlich genau den selben Satz gesagt hat, war mir damals nicht klar. Weil, das war ja „unser“ Wetter. Das war ja "unser Fritz Walter".

    Jeder Opa kannte Fritz Walter


    Seit frühester Kindheit war mir klar, dass regnerisches Wetter "Fritz-Walter-Wetter" war. Die Temperatur spielte dabei keine Rolle. Auch nicht, ob das Wasser gerade von oben, schräg von oben oder stürmisch von der Seite kam. Später lernte ich, dass das Stadion auf dem Betzenberg auch nach diesem Fritz Walter benannt sei. Und als ich mich als kleiner Junge zum ersten Mal für die Gespräche Erwachsener interessierte, fiel der Name im kleinen beschaulichen Vereinsheim doch ziemlich oft. Er war kein Spieler des FCK. Denn den Kader kannte ich auswendig, samt Nummern und Positionen aller Spieler. Er war wohl jemand aus dem Trainerstab. Ich wusste nur, dass er extrem wichtig ist beziehungsweise war, mal eine Wäscherei oder so etwas in Kaiserlautern betrieb und das mein Opa ihn persönlich kannte. Wie sich später herausstellen sollte, kannte jeder Opa Fritz Walter. Persönlich. Irgendwann habe ich mich dann doch gefragt, wer denn der Mann sei, wegen dem ich regnerisches Wetter bis heute mit „Gewinnen“ und einem wohligen Gefühl auf dem Fußballplatz verbinde.

    Der Mann hinter dem Mythos


    Fritz Walter führte den 1. FC Kaiserslautern als Spieler zu zwei Deutschen Meisterschaften (1951 und 1953) und die deutsche Nationalmannschaft zu einem Weltmeistertitel (1954). Er galt als der verlängerte Arm von Sepp Herberger und als einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler seiner Zeit. Wobei über seinen Status als Mittelfeldspieler heftige Debatten geführt werden könnten. 1959 beendete er seine Karriere. Einer Einladung Herbergers zur Weltmeisterschaft in Chile 1962 folgte der damals 42-Jährige nicht. Auch aus Herbergers Plan Walter als seinen Nachfolger zu installieren wurde nichts. Nach seiner aktiven Karriere blieb er dem Fußball fern, jedenfalls sofern es ihm möglich war. Im Fernsehen war er hin und wieder zu sehen, um Anekdoten zum Besten zu geben. Er schrieb Bücher und war immer wieder als Fan auf dem Betzenberg, um "seinen FCK" anzufeuern.


    Walter eröffnete einen Waschsalon und ein Kino und arbeitete in letzterem sogar selbst. Er riss einem die Karte ab und war nie verlegen, die ein oder andere Geschichte zu erzählen. Dafür wurde er bekannt. Jeden zu kennen und jedem späteren Opa in der Pfalz mal eben diese oder eben jene Geschichte erzählt zu haben. Er wohnte bis zu seinem Tod im Jahr 2002 im beschaulichen Enkenbach-Alsenborn. Er wechselte weder Verein, noch Haus oder Ehefrau. Über die Jahrzehnte wurde er zum festen Inventar der Stadt. Zwar bekleidete er nie ein Amt beim 1. FC Kaiserslautern, doch war er stets präsent. Zeitweise besuchte er die Spieler vor oder nach wichtigen Partien in der Kabine. Ansonsten tingelte er über die Sportplätze der Pfalz, schüttelte Hände und erzählte seine Geschichten. Allein sein Beinahe-Wechsel zu Atletico Madrid lässt sich in über fünf verschiedenen Videos auf Youtube finden. Von ihm erzählt mit den selben Sätzen, der selben Tonlage und einem Hauch Pfälzisch in Hochdeutsch.

    Ein Sinnbild der Bodenständigkeit


    Er wurde schon zu seiner aktiven Zeit, aber auch in den Jahrzehnten danach zum Sinnbild der Bodenständigkeit. Und so wurde langsam aber sicher aus dem Menschen Fritz Walter der "Mythos Fritz Walter". Den Kindern in der Pfalz erzählte man nicht etwa, wie viele Tore er geschossen oder wie er im WM-Halbfinale '54 die gesamte Abwehr von Österreich auseinandergenommen hatte. Man redete stattdessen von einem Hackentor gegen den SC Wismut Karl-Marx-Stadt, erzielt in einem Freundschaftsspiel vor 120.000 Zuschauern in Leipzig, welches vom damaligen DDR-Sportreporter Wolfgang Hempel als "Tor des Jahrhunderts" betitelt wurde. Von diesem Spiel existiert weder Foto- noch Videomaterial. Und dieses Tor steht für all das, was Fritz Walter für meine Generation ist: Ein großer Spieler, den wir nie haben spielen sehen. Ein Vorbild, über das wir nur Geschichten kennen. Der metaphorische Anführer des 1. FC Kaiserslautern.

    Auch Helden haben Schwächen


    Doch der zum Held stilisierte Walter hatte auch Schwächen. Zwar war er Kopf einer jeden Mannschaft in der er spielte, der buchstäbliche Denker und Lenker im Mittelfeld. Er war aber trotzdem kein Anführertyp. Er war niemand, der eine Mannschaft, wenn es schlecht lief, besser machte. Er erbrach sich vor fast jedem Spiel und nach bitteren Niederlagen drohte er wiederholt damit, seine Karriere zu beenden. Und wenn es gegen den FC Saarbrücken ging, setzte Walter alles daran, nicht gegen den überragenden Abwehrspieler Waldemar Philippi antreten zu müssen - inklusive dem Vortäuschen von Verletzungen. Auf Anweisung verschiedenster Trainer Walters musste dessen Frau Italia regelmäßig die Zeitungen aus dem Haushalt verschwinden lassen, da er nicht gut auf Kritik der Medien zu sprechen war.


    Aber dieser Absatz soll es auch schon gewesen sein. Ich möchte nicht an einem Thron sägen, an dem ich mich meine gesamte Jugend hochgezogen habe. An dem wir uns alle hochgezogen haben. Der Betzenberg thront über Kaiserslautern und über dem Betzenberg nur noch Fritz Walter. Übermenschlich groß, so dass jedes Kind sein Wetter kennt, noch bevor es überhaupt weiß, wer die WM '54 gewonnen hat oder dass es den SC Wismut Karl-Marx-Stadt überhaupt gab. Fritz Walter ist der Mann, der sich völlig unfreiwillig in das kollektive Gedächtnis einer Stadt gebrannt hat - und das wie wir jetzt merken, über Generationen hinaus.


    Letzte Woche wäre unser Fritz ein hundert und ein Jahr alt geworden. Das Symbol wegen dem sich jeder Pfälzer Junge auf Regen vor dem Spiel freut. Das Leitbild eines jeden E-Jugend-Spielers, der sich einredet, nie den Verein zu wechseln, sollte er mal Profi werden. Und der Mann, der den wahrscheinlich langweiligsten aber auch zutreffendsten Satz im Fußball überhaupt gesagt hat: „Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den andern zu geben".


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Anm. d. R.: Dieser Text entstand ursprünglich für die 11FREUNDE-Reihe „Die besten 10er aller Zeiten“.

    Diskussionsthema zum Artikel: Jede Serie hat ein Ende


    Jede Serie hat ein Ende

    Die Torlos- und Siegesserie sind gerissen. Doch kein Grund zur Panik. Unser Autor Matthias ist nach sechs Spielen ohne Niederlage dennoch erfrischend optimistisch.


    Wenn eine Siegesserie durch ein Unentschieden endet, dann lässt sich immer noch auf die Ungeschlagen-Serie verweisen. Und diese ist für FCK-Verhältnisse vor dem Hintergrund, dass sie in den vergangenen Spielzeiten selten über ein Spiel hinaus gegangen ist, einfach unglaublich gut.


    Ich habe zu Beginn dieser Saison gesagt, dass die Roten Teufel nach 34 Spieltagen besser dastehen werden als im Jahr davor. Ich sagte mir auch, dass der Aufstieg kein Muss sein darf. Schadensbegrenzung wäre alles was zählt. Und dann nach fünf Spielen ohne Niederlage, nach über 600 Minuten ohne Gegentor sehe ich wie der 1. FC Kaiserslautern in der Live-Tabelle vom dritten auf den siebten Platz rutscht. Und da war sie wieder: Die Champions-League-Mentalität. Dieser Schwung von „wir steigen wirklich auf“ zu „steigt doch bitte ab, erlöst mich doch endlich“ in nur vier Sekunden. Und während ich diesen Kommentar schreibe kommt langsam die Ernüchterung. Was diese Mannschaft in den letzten Wochen leistet ist großartig - und jeder eingefleischte Betze-Viel-Gucker wusste spätestens nach der gelb-roten Karte für Daniel Hanslik: Eigentlich fällt jetzt noch das 2:1 für Duisburg. Aber bei dieser Mannschaft ist das anders.

    Alles auf Anfang

    Lautern gegen Duisburg klingt wie so viele Begegnungen nach Bundesliga. Auf dem Platz war das Spiel hingegen von extrem vielen Fehlpässen geprägt. Die findet man in der Bundesliga heutzutage nur noch selten. Besonders in der zweiten Hälfte gingen die Befreiungsschläge der Duisburger öfter ins Aus als in den eigenen Sturm. Ihre stärkste Phase hatten die Zebras zwischen der 50. und 65. Minute. Da kam der MSV öfter zwischen Innenverteidigung und defensives Mittelfeld und war für Mattheo Raab eine „relativ“ große Bedrohung. Umso tragischer, dass seine Serie ohne Gegentor durch ein Eigentor von Wunderlich dahinschied. Wobei hier die Frage erlaubt sein muss, ob Eigentore und Gegentore überhaupt dasselbe sind. Mike Wunderlich bekommt für diese unglückliche Stolperaktion ja auch keinen Scorerpunkt. Dieser sagte nach dem Spiel übrigens, er sei weder ein „Wunderheiler“ noch ein „Zauberer“. Verständlich, wenn man seine Scorerpunkte bei Viktoria Köln mit denen bei Lautern vergleicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Er ist ja noch jung.

    Ohne Häme ins nächste Spiel

    Doch wer wäre ich, wenn ich nicht für mindestens jede negative Spielsituation eine positive finden würde. Das Tomiak-Tor war Sinnbild des Aufschwungs des FCK. Aus wenig das maximale rausgeholt. Und den Ball im Sechzehner mit so wenig Platz zu behaupten, muss man auch erst mal schaffen. René Klingenburg beweist Spiel für Spiel wie wichtig er für die Offensive dieser Mannschaft ist. Und seine frühe Auswechslung unterstrich nur den Eindruck, dass er sich für den FCK sprichwörtlich die Seele aus dem Leib rennt. Der Abschluss von Boris Tomiak in feinster Thomas-Müller-Manier. Nicht elegant, aber effektiv. Solche Zuversicht bei Standard-Situationen hatte ich zuletzt, als Lakic, Rodnei und Amedick den Strafraum des Gegners unsicher machten und ein gewisser Christian Tiffert die Ecken schlug. Und das ist ziemlich genau ein Jahrzehnt her. Heute treten die Roten Teufel mit Mike Wunderlich und René Klingenburg an - und verfügen mit Boris Tomiak über eine neue Torgefahr in der Innenverteidung. Wenn man in den letzten Jahren von Innenverteidigern mit Torpotential gesprochen hat, ging es in der Regel um Eigentore.

    Eine Vorausschau ohne Ironie

    Der 1. FC Kaiserslautern mischt in dieser Saison kräftig mit, daran ändern auch das Unentschieden und das Ende der Siegesserie nichts. Sollte die Mannschaft das bevorstehende Heimspiel gegen Würzburg erfolgreich bestreiten, dann bin ich davon überzeugt, dass der FCK bis zum Winter in Reichweite der Aufstiegsplätze bleiben kann. In der Winterpause werden die Karten neu gemischt, ein Trainingslager bestritten und möglicherweise auch Verstärkungen verpflichtet oder der Kader durch Abgänge entschlackt. So oder so, diese Mannschaft bereitet vielen Lautrer Anhängern wieder große Freude.


    Neben dem Ergebnis und der obligatorisch völlig unnötigen roten Karte betrübt mich natürlich vor allem die Kopfverletzung von Felix Götze. Einem Spieler, der mehr leidet als kaum ein anderer und jedes Mal noch stärker zurückkommt. Ich wünsche ihm das Beste und eine schnelle Genesung. Der FCK kann sich glücklich schätzen, einen solchen Spieler für eine weitere Saison verpflichtet zu haben. Mir kam in meinen über 20 Jahren des aktiven Fußballschauens selten ein Spieler unter die Augen, der trotz so weniger Profispiele so viel Erfahrung und Ruhe auf dem Platz ausstrahlt. Es wäre schön ihn noch in diesem Jahr wieder auf dem Platz zu sehen. Get well Felix!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Mühsam ernährt sich der Libero


    Kommentar: Mühsam ernährt sich der Libero

    Wieder eine Zitterpartei, doch diesmal mit glücklichem Ausgang. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt wächst. Großen Anteil trägt daran Lauterns neuer Libero. Ein Kommentar.


    Nicolas dribbelt. Felix regelt. Und Marvin trifft (nicht). Der FCK hat uns wieder einmal Licht und Schatten binnen 90 Minuten präsentiert. Powerplay, Tempo und Schnelligkeit, hochkarätige Torchancen. Führung, Ausgleich, Führung - und das alles innerhalb weniger Minuten. Was folgte war das große und altbekannte Zittern in Halbzeit zwei. Diesmal mit einem guten Ergebnis.

    Exponentielles Emotionswachstum

    Vorab: Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Nur der Weg dahin war schwieriger als er hätte sein müssen. Und meine Stimmung während der gestrigen Partie gegen das Tabellenschlusslicht aus Unterhaching schwankte permanent zwischen „steigt doch einfach bitte ab“ zu „alles klar, in drei Saisons doch Champions League“. Jedenfalls habe ich mir während des Spiels einige Fragen gestellt. Allen voran: Wann war eigentlich der letzte ungefährdete Sieg des 1. FC Kaiserslautern? Wann haben wir das letzte mal einer Mannschaft unmissverständlich klargemacht, dass wir einfach das bessere Team sind? Mein Zyniker-Gehirn musste direkt an das 5:0 gegen Schalke aus dem Jahr 2011 in der Bundesliga denken, aber vielleicht war das auch nur Häme.


    Der letzte Sieg, bei dem der FCK fünf Tore erzielte, war am 22. August 2020. Den lasse ich aber keineswegs als unmissverständliche Glanzleistung gelten, denn der Gegner schoss bei diesem Sieg selbst drei Tore, und zwar im Elfmeterschießen. Ganz fern ab davon, dass der Gegner Alemannia Waldalgesheim hieß. Wenn man von diesem „brachialen“ Sieg noch zwei Monate zurück rechnet, kommt man zu besagten Glanzleistungen. Die letzten guten Spiele unter Boris Schommers: Ein stabiles 3:0 gegen Viktoria Köln und ein 4:0 Sieg gegen FCK-Lieblingsgegner Uerdingen.

    Wie einst Miro Kadlec

    Aber nun zum Spiel gegen Haching. Der FCK startete stark, wenn auch mit einigen Unsinnspässen im Spielaufbau. Die waren allerdings auch das einzige, was die furchtbar aufspielenden Hachinger in der ersten Halbzeit an der Partie teilnehmen ließ. Denn deren Taktik war nach alter Michael-Frontzeck-Manier gestrickt. Erst mal nichts tun und auf die Fehler des Gegners warten. Beeindruckt hat mich in der ersten Halbzeit besonders die Abgeklärtheit eines Felix Götze. Er wirkt wie ein Ruhepol, ist aber gleichzeitig überall auf dem Platz zu finden. Er klärt Bälle hinten raus und leitet Sekunden später Angriffe kurz vorm Sechzehnmeterraum des Gegners ein. Felix der Libero eben. Weiterhin muss ich mit Blick auf die erste Halbzeit besonders die rechte Seite um Jean Zimmer und Phillip Hercher erwähnen. Hercher ist unter Marco Antwerpen ohnehin zu einem der Leistungsträger avanciert - zuletzt sogar zum Torjäger. Und ich bin mir nicht mal sicher, wer wen eigentlich besser macht. Hercher Zimmer oder Zimmer Hercher. Aber inzwischen sollte man, beziehungsweise ich, den FCK besser kennen. Auf jeden gute Halbzeit folgt eine schlechte. Und auch wenn man das vorzeitig blöd verschuldete Gegentor nur eine Minute später wieder negierte, müssen sich für die zweite Halbzeit einige Spieler rechtfertigen.


    (Kleiner Hinweis am Rande: Auf meinem Notiz-Zettel zum Spiel ist nach dem 1:0 vermerkt: „Hercher bockstark. Lautern jetzt 15. Ich freue mich schon auf das 1:1“. Danke FCK. Mal sehen, ob ich diesen Zynismus irgendwann wieder loswerde.)

    Flanken und Standards: Ein grausames Kapitel

    Zurück zum Spiel: In der zweiten Halbzeit wurden die Hachinger zunehmend dominanter. Götze ging die Puste aus und Sessa dribbelte zwar nach wie vor mit jedem Ballkontakt zwei Gegner aus, wurde jedoch meistens einfach mit einem Foul gestoppt. Und die Hachinger wissen: So schwach ist bei Standards kein anderes Team der dritten Liga. Generell sind Flanken von oder gegen die Roten Teufel das effektivste Mittel sie zu schlagen. Wer sich wie ich wöchentlich den Rasenfunk-Podcast von Max-Jacob Ost anhört, in dem jede Woche über die Ineffektivität von Flanken in der Bundesliga diskutiert wird, wundert sich bei jedem Spiel des FCK. Denn von dieser angeblichen Ineffektivität ist nichts zu spüren - bei jeder Flanke, die in den Strafraum segelt, wird mir Angst und Bange. Und das ist durchaus begründet, denn auch der gestrige 2:2 Ausgleich fiel nach eine Flanke. Und das obwohl die Hachinger in der Mitte zugestellt waren und zwei Spieler den flankenden Mashigo bedrängten. Es geht einfach ... zu einfach.


    Am Ende war es dann eine selbstverschuldete Aktion der Hachinger, die dem FCK letztlich einen dramatischen, aber auch verdienten Heimsieg einbrachte. Ein herausgeholter Elfmeter von Elias Huth, der im Spiel zuvor noch den Ausgleich in letzter Sekunde verschuldete. Alles vergeben und vergessen, Elias. Wobei der Elfer nicht sonderlich gut geschossen war. Den Torhüter „ausgeguckt“ nennt man so etwas dann immer. Und es hätte zum Tag von Marvin Pourié gepasst, wenn er diesen Ball verschossen hätte.

    Einfach mal 4:0 gewinnen

    Alles in allem also kein gutes Spiel. Alles in allem aber wieder ein spannendes Spiel, in einer Zeit, in der ich mich wie nie zuvor nach unspannenden Spielen sehne. Ich wünsche mir mal wieder eine Glanzleistung. Mal wieder einen unumstrittenen Sieg. Ob das gegen 1860 München gelingt? Ich glaube es nicht, da die Sechziger derzeit in Topform sind. Aber wenn Wunder geschehen, dann doch beim 1. FC Kaiserslautern, oder?


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Die taktischen Kniffe des Marco Antwerpen


    Kommentar: Die taktischen Kniffe des Marco Antwerpen

    Marco Antwerpen hat seine Mannschaft binnen weniger Tage komplett umgekrempelt: Personell und taktisch. Der Derbysieg kann dabei nur ein erster Schritt gewesen sein. Ein Kommentar.


    Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt zum ersten Mal im Jahr 2021 ein Spiel und unser Skeptik-Redakteur und Taktikfuchs Mitti sieht ein goldenes Zeitalter auf die Roten Teufel zukommen. Vielleicht übertreibt er aber auch ...

    Reicht der Glaube an die eigenen Stärken?

    Im Vorfeld des Südwestderbys gegen Waldhof Mannheim habe ich mich gefragt, was ich eigentlich von einem neuen Trainer, der erst so spät in der Saison zu dieser verunsicherten und instabilen Mannschaft dazu stieß, erwarte. Ja, der Nicht-Abstieg soll es sein, das dürfte klar sein. Aber vor allem wünsche ich mir konstante Leistungen. Denn in den bisherigen Saisonspielen schaffte es der FCK, Spiele - in denen er gute Leistungen zeigte - zu verlieren und die meisten Spiele, selbst wenn diese dominiert wurden, mit einem Unentschieden zu beenden. Beide Ziele (Nichtabstieg und Konstanz) sind nicht mit einem einzigen Spiel zu erreichen, weswegen ich mich innerlich schon auf eine Niederlage gegen die starken Mannheimer eingestellt hatte. Nun denn.


    Wer war diese Mannschaft gewesen, die da am Samstag im Carl-Benz-Stadion auftrat? Und vor allem, was hat Marco Antwerpen aus seiner taktischen Trickkiste hervor gekramt, wenn er es binnen drei Trainingseinheiten geschafft hat, einer völlig desolat zusammengestellten Mannschaft ein taktisches Konzept einzutrichtern, wie ich es seit den Aufstiegsambitionen zwischen 2012 und 2015 nicht mehr gesehen habe. Marius Kleinsorge äußerte nach dem Spiel, der Trainer hätte im Grunde nichts weiter getan, als ihnen den Glauben an sich selbst zurück zu geben. Die Mannschaft muss also einfach nur an sich glauben? Sascha Hildmann, Boris Schommers und Jeff Saibene schlagen sich an die Köpfe. Wieso haben sie nicht daran gedacht. Man muss nur glauben. Aber genug der Häme: Marius Kleinsorge hat das beste Spiel seiner noch jungen und ereignislosen Zeit beim 1. FC Kaiserslautern gemacht. Der Glaube an die eigenen Stärken hat da sicherlich eine Rolle gespielt, aber schauen wir uns doch mal die Taktik hinter diesem Sieg an.

    Was bisher geschah ...

    Bislang spielte der FCK in dieser Saison auf Konter und lief ab der Mittellinie zum Pressing an. Das - so mein Urteil - wirkte allerdings in den allerwenigsten Situationen einstudiert. Eine weitere taktische Komponente im Spiel von Saibene war der lange Ball nach vorne, gefolgt von Gegenpressing bei Ballverlust und einer Ablage ins offensive Mittelfeld von Pourie bei Ballgewinn. Unter Antwerpen ist nun alles anders. Zum Pressing angelaufen wird nun nach Spielkontext. Mal an der Mittellinie mit Ouahim und Pourie gleichzeitig, mal am gegnerischen Sechzehner mit der gesamten offensiven Viererkette, bestehend aus Ouahim, Pourié, Redondo und Kleinsorge. Aber damit ist bei Antwerpens Pressing noch nicht Schluss. In bestimmten Situationen kippt Carlo Sickinger nach hinten ab und bildet mit Rieder und Winkler eine Dreierkette, die es Zuck - der völlig überraschend als Außenverteidiger eingesetzt wurde und Zimmer erlauben, die Passwege des Gegners zuzustellen. Durch dieses Pressing blieb den Mannheimern oft nichts anderes übrig, als den langen Ball nach vorne zu schlagen.


    Die erste Halbzeit wurde Mannheim förmlich an die Wand gespielt. Ob sie dabei nur einen schlechten Tag hatten, völlig überrascht wurden oder wegen des neuen Trainers auf der gegnerischen Bank auch einfach unzureichend eingestellt waren, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist, dass selbst in starken Mannheimer Phasen die Lautrer-Verteidiger - die bisher der Schwachpunkt dieses Team waren - vor Sicherheit nur so strotzten. Gewonnene Bälle wurden klug herausgespielt und nicht blind nach vorne geschossen. An einigen Stellen ließ die Lautrer Abwehr das Mannheimer Pressing so dilettantisch aussehen - man hätte meinen können, sie würden die Kurpfälzer Stürmer bewusst müde spielen wollen.

    Nächster Halt: Champions League?

    Wenn die Mannschaft jede Woche solche Leistungen abrufen sollte, hält uns nichts darin auf, schon nächstes Jahr Champions League zu spielen. Aber meine Freude über diesen Sieg und die sieben Riesling-Schorlen lassen langsam nach, von daher versuche ich diesen Sieg inzwischen in einen realistischen Kontext einzuordnen. Der FCK ist immer noch punktgleich mit zwei weiteren Vereinen (Bayern München II, Viktoria Köln) im Tabellenkeller und liegt zwar drei Punkte vor den Abstiegsplätzen, muss jedoch immer wieder daran erinnert werden, dass allein drei Mannschaften (Unterhaching, Duisburg, Lübeck) auf den Abstiegsplätzen liegend ein Spiel weniger auf dem Konto haben. Diese erste gute Leistung unter Marco Antwerpen ist schön und gut, bringt den Roten Teufeln jedoch weder den Nicht-Abstieg (und die direkt darauffolgende Champions League) noch die nötige Konstanz. Im kommenden Heimspiel trifft der FCK auf die zweite Mannschaft des FC Bayern München - und erst wenn auch dieses Spiel gewonnen wird, bin ich mir sicher, dass uns der Abstieg in dieser Saison noch nicht ereilen wird.

    Und sonst noch?

    Die neue linke Außenbahn, die von Marius Kleinsorge und Hendrick Zuck beackert wurde, hat mich zutiefst beeindruckt. Kleinsorge spielte wie der offensivste Außenverteidiger, den ich je gesehen habe. Auch Zuck gefiel durch schnelle Tempoläufe und kluges Umschaltspiel. Als Außenverteidiger hat man die Aufgabe, gegnerische Flanken und Angriffe zu verhindern. Und wenn Marco Antwerpen diese Art der Verteidigung bereits an der Mittellinie fordert, dann gefällt mir das bislang sehr gut. Wie dieses aggressive Pressing gegen Mannschaften mit besonders begabten oder besonders schnellen Außenstürmern gelingen wird, wird sich zeigen. Die Hoffnung liegt darin, dass es Antwerpen gelingt, dieser Mannschaft mehr als nur eine einzige taktische Ausrichtung und mehr als nur eine funktionierende Aufstellung näherzubringen. Und mir wird schon ganz heiß, wenn ich nur daran denke. Der FCK ist wieder da. Hoffentlich. Und um abschließend nochmal an den Glauben zu den eigenen Stärken zurückzukehren: Taktik gewinnt keine Spiele.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Deadline-Day: Tranfergenerator, made by "Resterampe"


    Deadline-Day: Tranfergenerator, made by "Resterampe"

    Heute ist Deadline-Day, um 18 Uhr schließt das Transferfenster. Für den Fall, dass der FCK keinen weiteren Neuzugang bekannt gibt, könnt ihr mit diesem Transfergenerator einfach selbst aktiv werden.


    Der 1. FC Kaiserslautern ist neben der Suche nach einem Trainer auch auf der Suche nach weiteren Neuzugängen. Ob dies noch bis zum Abschluss des Transferfensters gelingt, ist offen. Für den Fall, dass es nicht klappt, und damit niemand leer ausgeht, gibt es hier die Möglichkeit, selbst auf der Resterampe aktiv zu werden. Dem Transfergenerator sei Dank. Dazu fügt man lediglich seine Initialien mit seinem Geburtsmonat zusammen, fertig ist der Einheitsbrei.


    Anfangsbuchstabe Vorname = Spieler / Spielertyp


    A: Christian Tiffert

    B: Einen Japaner aus der zweiten koranischen Liga

    C: Ein ukrainisches Jahrhunderttalent

    D: Einen Handballer fürs Tor

    E: Der Dritte Donnaruma

    F: Der Sohn eines 98er Meisters

    G: der talentierte Bruder von C

    H: der untalentierte Zwillingsbruder von C

    I: Einer wie Zimmer, nur für Links

    J: Der Geist von Fritz Walter

    K: Miro Kloses Söhne

    L: Kevin Trapp

    M: Der Zehner der brasilianischen U20

    N: Der Torschützenkönig der Kreisklasse Pirmasens

    O: Daniel Halfar

    P: Thomas Broich

    Q: Ein 39 Jahre alter Vorstopper mit Hüftschaden

    R: Srjdan Lakic

    S: Patrick Ziegler

    T: Bruno Labbadia als Trainer

    U: Kevin Großkreutz

    V: Tobias Escher als Taktikexperte

    W: Ein Verteidiger, der noch neun Spiele gesperrt ist

    X: Tobi Sippel als Torwarttrainer

    Y: Stipe Vucur

    Z: Michael Frontzeck als Trainer


    Anfangsbuchstabe Nachname = kommt von


    A: Real Madrid

    B: Der U17 Mannschaft von Straßbourg

    C: FK Pirmasens Alte Herren

    D: FC 08 Homburg

    E: aus dem Knast

    F: Skywalker Ranch

    G: Wormatia Worms B-Jugend

    H: FC Barcelona

    I: Dnepr Dnepropetrowsk

    J: Dem nächsten Club von Flavio Becca

    K: aus seiner Stammkneipe

    L: Rosenborg Trondheim

    M: Bayern München

    N: von der Straße

    O: FC Santos

    P: Spielverlagerung.de

    Q: TuS 06 Heltersberg

    R: der Reha

    S / T: Ajax Amsterdam II

    U / V: von Dazn, wo er zuletzt Experte war

    W / X: aus dem Saarland


    Monat in dem du Geburtstag hast = Ablöse


    Januar: eine Kiste Riesling

    Februar: 100.000 Euro

    März: im Tausch gegen den Greenkeeper

    April: die Betze-Anleihe

    Mai: einen Apfel und ein Ei

    Juni: ein Charity-Spiel, das dann immer wieder verschoben wird

    Juli: Ein freundliches Ajooo

    August: umsonst

    September: drei Gamestop-Aktien

    Oktober: 25 Millionen Rubel

    November: 5 Millionen Euro, die Hälfte geht aber an eine Agentur in Lichtenstein

    Dezember: 100 Millionen Euro, die bis 2079 in Monatsraten abgestottert werden


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Hätte hätte Champions League


    Kommentar: Hätte hätte Champions League

    Der FCK verliert in Dresden mit 3:4 und steckt mitten im Abstiegskampf. Manche Ansätze machen dennoch Hoffnung. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt. Ein Kommentar.


    Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden. Nach diesem Motto gestalte ich meine Fußballwochenenden seit 2012. Der Betze spielt schlecht, die Bayern gewinnen. Und wenn letztere nicht gewinnen, verlieren alle anderen auch. Und an diesem Wochenende kam mal wieder alles knüppeldick. Denn wer denkt, der 1. FC Kaiserslautern wäre sich der Erwartungshaltung seiner leidgeprüften Fans nicht bewusst, der irrt gewaltig.

    Kurzes Recap

    Eine frühe und überraschende Führung der Lautrer Mannschaft im Auswärtsspiel gegen Dynamo Dresden wird von zwei Gegentoren gegen Ende der ersten Halbzeit torpediert. So weit, so normal für unseren geliebten Betze. Dass es die Mannschaft von FCK-Trainer Jeff Saibene allerdings schafft, das Spiel zu drehen und die Führung binnen weniger Minuten wieder zu erlangen, damit hat nun niemand gerechnet. Denn selbst wenn die Roten Teufel Spiele drehen, dann erst gegen Ende, was im Falle dieses Spiels vielleicht sogar besser gewesen wäre. Nach dem 3:2 wechselte Jeff Saibene die Niederlage förmlich ein. Er nahm den starken Jean Zimmer raus und brachte einen sehr überforderten Sickinger. Der FCK igelte sich ein und bekam prompt zwei Gegentore. Wer hat das kommen sehen? Naja. Ich. Und wenn wir ehrlich sind, jeder andere da draußen auch.


    Nichtsdestotrotz habe ich in diesem Spiel eine Verbesserung gesehen. Die rechte Seite funktioniert offensiv gegen einen mitspielenden Gegner hervorragend. Und die Flügelzange Redondo und Zimmer – ich sag es wirklich ungern, weil ich mir selbst keine Hoffnung machen möchte – gefällt mir ausgesprochen gut. Nur stelle ich mir persönlich dann die Frage, weshalb Stürmer oder generell offensiv agierende Spieler das Thema dieses Transferfensters waren, und noch immer sind. Zeigte die bisherige Saison nicht eigentlich, dass es den Pfälzern vor allem an fähigen Abwehrspielern mangelt. Der FCK schießt auswärts beim Tabellenführer* drei Tore und verliert trotzdem. Aufgrund einer miserablen Defensivleistung, die es den Dresdnern ermöglichte, selbst mit drei Mann Unterzahl im 16-Meter-Raum Torchancen und Tore zu kreieren.

    Wem die Schuld geben?

    Der FCK stünde wahrscheinlich 10 Plätze weiter vorne, wenn es die Abwehrmannschaft schaffen würde ihre individuellen Fehler abzustellen. Aber "hätte hätte Champions League". Jetzt geht es in der Rückrunde und den verbliebenen 18 Spielen um den Kampf gegen den Abstieg. Und in dem erwartet niemand Punkte gegen den Tabellenersten. Also, Zähne zusammenbeißen, nicht auf Internet-Trolle wie mich hören und gegen den nächsten Gegner so spielen wie gegen Dresden. Nur eben ohne Abwehrfehler. Wieso bin ich eigentlich nicht Bundestrainer?*

    Nochmal ernst!

    Diese Saison ist noch lange nicht vorbei und in den Niederungen der Drittliga-Tabelle ist noch alles eng beisammen. Jean Zimmer ist erst seit anderthalb Wochen in der Mannschaft und wirkt jetzt schon wie ein Führungsspieler, der das Team seit fünf Jahren anführt. Wenn bei Redondo der Knoten endlich geplatzt ist, kann diese Mannschaft noch einige Siege aus dieser Saison mitnehmen. Aktuell weiß ich selbst nicht woher ich diesen Optimismus herhole. Es ist derselbe Optimismus der dafür sorgt, dass ich mir die Spiele seit zehn Jahren anschaue. Es ist Hoffnung gemischt mit Zwangspessimismus und Galgenhumor, garniert mit einer unendlichen Freude, wenn man doch mal gewinnt. Und wenn wir bis hierher gelitten haben, dann können wir auch noch weiter leiden. Zumindest ein bißchen.


    Gezeichnet MittiLevel2 – Fußballmasochist.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    * Der Autor ist sich bewusst, dass dieser Auswärtsfaktor in Zeiten von Covid-19 nicht den selben Stellungswert hat wie vorher

    * Der Autor ist sich den Gründen dafür mehr als bewusst

    Diskussionsthema zum Artikel: Fünf steile Thesen zu Rückrundenbeginn


    Fünf steile Thesen zu Rückrundenbeginn

    Marlon Ritters Challenge mit Christiano Ronaldo und Kevin Großkreutz, 52 Elfmeter und Avdo Spahics Wechsel zum FC Bayern. Unsere fünf steilen Thesen nehmen der Rückrunde jede Span­nung. Also fast.


    Bereits im ersten Teil unserer nicht ganz ernst gemeinten Saisonprognose lag Treffpunkt Betze Redakteur 'mitti' vielfach und besonders daneben. Im heutigen zweiten Teil II wird vieles besser. Eine Rückrunden-Prognose zum Jahresauftakt.


    Marlon Ritter wird zum Rückgrat der Roten Teufel


    Oft zeigte Marlon Ritter, dass er eigentlich zu gut für die Dritte Liga ist. Doch mindestens genauso oft wirkte er wie ein Amateurspieler vom Typ „der hat mal höher gespielt“. Speckige rot gefärbte Wangen ... und zwar ab Minute vier. Doch in der Rückrunde wird alles anders. Marlon Ritter folgt den Instagram-Challenges von Christiano Ronaldo und Cardio-Ikone Kevin Großkreutz. Heraus kommt ein Anblick, der stattlicher nicht sein könnte. Michelangelos David braucht ein Update, nachdem Marlon Ritters gottgleicher Körper über den 360p Stream von Magenta-Sport flimmert. Ein betörender Anblick, fern ab der sieben Toren, die Ritter in der Rückrunde von außerhalb des 16-Meter-Raums schießt.


    Adam Hlousek bricht den Assist-Rekord der Dritten Liga


    Adam Hlousek hat viele Pokale. Drei Mal war er polnischer Meister und zwei Mal Pokalsieger. Nun darf er einen neuen Pokal sein Eigen nennen. Der silberne Schuh1 wird extra für seine Leistungen gegossen. 27 Assists in der Rückrunde. Und das obwohl nur vier Flanken ihr Ziel fanden. Eine Leistung, die man in der Dritten Liga so schnell nicht wieder sehen wird. Unvergessen sein Auftritt beim Spiel gegen den SV Verl, bei dem er vier mal aufs Tor schießt und dabei aus Versehen vier mal perfekt Marvin Pourie in den Lauf passt. Niemand schießt so perfekt imperfekt. Bei niemandem sonst werden Schüsse zu perfekten Pässen und Pässe zu perfekten Ballverlusten. Die FCK-Fans werden noch lange Freude an ihm haben.


    Jeff Saibene wird entlassen


    Nach nur einem Sieg aus 6 Spielen (dem unübertroffenen 7:0 gegen den SV Verl) wird Saibene entlassen. Die Fans sind völlig aus dem Häuschen, da Miroslav Klose nur drei Tage vorher seine Trainerlizenz im A-Bereich abgeschlossen hat und zum selben Zeitpunkt von Karl-Heinz Rummenigge entlassen wird. Der Wechsel kommt allerdings nicht zustande, da Klose seine Kinder aus Versehen statt in Kusel in Kassel an einem Gymnasium anmeldet, weswegen die FCK-Fans nun erneut mit Alexander Bugera vorlieb nehmen müssen.


    Kaiserslautern schlägt den SV Hermersberg nur knapp


    Natürlich könnte man annehmen, dass dies keine steile These sei. Doch wer das Spiel gesehen hat weiß, dass es nur selten Spiele gibt, in denen 52 Elfmeter geschossen werden. Bei 26 Schützen pro Mannschaft mussten manche Spieler sogar drei Mal ran. Anders hätte Elias Huth es wohl kaum geschafft, fünf Elfmeter in einem Spiel zu vergeben. Auf die Frage, wieso Trainer Alexander Bugera den jungen Huth als erstes beim Elfmeterschießen aufstellte, sagte dieser: „Wer hätte gedacht, dass er nochmal verschießt, irgendwann muss er doch mal zufällig das Tor treffen". Für den Siegtreffer sorgte übrigens Adam Hlousek, der den Ball mit brachialer Wucht vom Elfmeterpunkt in den linken Winkel flankpasste.


    Die letzten zehn Spiele werden zu Null gewonnen


    Da schaute Avdo Spahic nicht schlecht, als ihn im Juni der FC Bayern für 4,3 Millionen Euro verpflichtet. Der Torhüter, der die letzten 900 Minuten der Drittligasaison 20-21 ohne Gegentor blieb soll, Alexander Nübel Druck machen, da dieser auf Grund der Chancenlosigkeit im Kampf gegen Manuel Neuer schon längst aufgegeben hat2. Vielleicht hätte man ihn halten können, doch der FCK verpasst den Aufstieg nur knapp um einen Punkt und muss jetzt auf die Insolvenz des HSV hoffen. Trainer Alexander Bugera blickt trotzdem auf ein anständiges Saison-Finale und wirft nach zehn 1:0 Siegen in Folge 100 Euro ins Phrasenschwein3. Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Und der Gaul, den wir FCK nennen, ist noch lange nicht tod.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    1 Hergestellt aus Spänen der Meisterschale, wenn mal wieder FC Bayern München eingeritzt wird.


    2 Interview mit Nübel vom 04. Mai 2021: „Meine Situation ist doof, aber ich könnte auch noch auf Schalke spielen, von daher geht’s eigentlich.


    3 Die Insolvenzmasse

    Diskussionsthema zum Artikel: Fünf steile Thesen zu Rückrundenbeginn


    Fünf steile Thesen zu Rückrundenbeginn

    Marlon Ritters Challenge mit Christiano Ronaldo und Kevin Großkreutz, 52 Elfmeter und Avdo Spahics Wechsel zum FC Bayern. Unsere fünf steilen Thesen nehmen der Rückrunde jede Span­nung. Also fast.


    Bereits im ersten Teil unserer nicht ganz ernst gemeinten Saisonprognose lag Treffpunkt Betze Redakteur 'mitti' vielfach und besonders daneben. Im heutigen zweiten Teil II wird vieles besser. Eine Rückrunden-Prognose zum Jahresauftakt.


    Marlon Ritter wird zum Rückgrat der Roten Teufel


    Oft zeigte Marlon Ritter, dass er eigentlich zu gut für die Dritte Liga ist. Doch mindestens genauso oft wirkte er wie ein Amateurspieler vom Typ „der hat mal höher gespielt“. Speckige rot gefärbte Wangen ... und zwar ab Minute vier. Doch in der Rückrunde wird alles anders. Marlon Ritter folgt den Instagram-Challenges von Christiano Ronaldo und Cardio-Ikone Kevin Großkreutz. Heraus kommt ein Anblick, der stattlicher nicht sein könnte. Michelangelos David braucht ein Update, nachdem Marlon Ritters gottgleicher Körper über den 360p Stream von Magenta-Sport flimmert. Ein betörender Anblick, fern ab der sieben Toren, die Ritter in der Rückrunde von außerhalb des 16-Meter-Raums schießt.


    Adam Hlousek bricht den Assist-Rekord der Dritten Liga


    Adam Hlousek hat viele Pokale. Drei Mal war er polnischer Meister und zwei Mal Pokalsieger. Nun darf er einen neuen Pokal sein Eigen nennen. Der silberne Schuh1 wird extra für seine Leistungen gegossen. 27 Assists in der Rückrunde. Und das obwohl nur vier Flanken ihr Ziel fanden. Eine Leistung, die man in der Dritten Liga so schnell nicht wieder sehen wird. Unvergessen sein Auftritt beim Spiel gegen den SV Verl, bei dem er vier mal aufs Tor schießt und dabei aus Versehen vier mal perfekt Marvin Pourie in den Lauf passt. Niemand schießt so perfekt imperfekt. Bei niemandem sonst werden Schüsse zu perfekten Pässen und Pässe zu perfekten Ballverlusten. Die FCK-Fans werden noch lange Freude an ihm haben.


    Jeff Saibene wird entlassen


    Nach nur einem Sieg aus 6 Spielen (dem unübertroffenen 7:0 gegen den SV Verl) wird Saibene entlassen. Die Fans sind völlig aus dem Häuschen, da Miroslav Klose nur drei Tage vorher seine Trainerlizenz im A-Bereich abgeschlossen hat und zum selben Zeitpunkt von Karl-Heinz Rummenigge entlassen wird. Der Wechsel kommt allerdings nicht zustande, da Klose seine Kinder aus Versehen statt in Kusel in Kassel an einem Gymnasium anmeldet, weswegen die FCK-Fans nun erneut mit Alexander Bugera vorlieb nehmen müssen.


    Kaiserslautern schlägt den SV Hermersberg nur knapp


    Natürlich könnte man annehmen, dass dies keine steile These sei. Doch wer das Spiel gesehen hat weiß, dass es nur selten Spiele gibt, in denen 52 Elfmeter geschossen werden. Bei 26 Schützen pro Mannschaft mussten manche Spieler sogar drei Mal ran. Anders hätte Elias Huth es wohl kaum geschafft, fünf Elfmeter in einem Spiel zu vergeben. Auf die Frage, wieso Trainer Alexander Bugera den jungen Huth als erstes beim Elfmeterschießen aufstellte, sagte dieser: „Wer hätte gedacht, dass er nochmal verschießt, irgendwann muss er doch mal zufällig das Tor treffen". Für den Siegtreffer sorgte übrigens Adam Hlousek, der den Ball mit brachialer Wucht vom Elfmeterpunkt in den linken Winkel flankpasste.


    Die letzten zehn Spiele werden zu Null gewonnen


    Da schaute Avdo Spahic nicht schlecht, als ihn im Juni der FC Bayern für 4,3 Millionen Euro verpflichtet. Der Torhüter, der die letzten 900 Minuten der Drittligasaison 20-21 ohne Gegentor blieb soll, Alexander Nübel Druck machen, da dieser auf Grund der Chancenlosigkeit im Kampf gegen Manuel Neuer schon längst aufgegeben hat2. Vielleicht hätte man ihn halten können, doch der FCK verpasst den Aufstieg nur knapp um einen Punkt und muss jetzt auf die Insolvenz des HSV hoffen. Trainer Alexander Bugera blickt trotzdem auf ein anständiges Saison-Finale und wirft nach zehn 1:0 Siegen in Folge 100 Euro ins Phrasenschwein3. Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Und der Gaul, den wir FCK nennen, ist noch lange nicht tod.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    1 Hergestellt aus Spänen der Meisterschale, wenn mal wieder FC Bayern München eingeritzt wird.


    2 Interview mit Nübel vom 04. Mai 2021: „Meine Situation ist doof, aber ich könnte auch noch auf Schalke spielen, von daher geht’s eigentlich.


    3 Die Insolvenzmasse

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Taktik gewinnt immer noch keine Spiele


    Kommentar: Taktik gewinnt immer noch keine Spiele

    Gegen gut gestaffelte Sechziger agierte der FCK gestern mit 'Kick and Rush' Fußball, und das weder gut noch effektiv. Ein taktischer Kommentar.


    Mein Lieblingstrainer Michael Frontzeck sagte einst, dass "Taktik keine Spiele gewinnt". Und weil wir uns auf Treffpunkt Betze hin und wieder mit Nichtigkeiten auseinandersetzen, blicken wir heute auf die Angriffpläne der Roten Teufel im Heimspiel gegen 1860 München.


    Doch zunächst zur Chronologie des Schicksals. Magenta Sport kündigt an, das Heimspiel gegen die Münchner Löwen kostenlos via Livestream zu übertragen, ich wiederum entscheide mich, den passenden Kommentar im Anschluss an die Partie zu schreiben. Und das, obwohl mein letzter Kommentar damit endete, dass meine Lust wirklich am Ende war. Nun gut, ich wusste ja, dass ich wieder zurückkomme - so wie ich in den letzten zehn Jahren immer wieder zurückkam. Doch damit nicht genug, denn Magenta Sport ist an jenem Dienstag Abend nicht erreichbar. Ein kleines Flämmchen lodert in mir auf. „Vielleicht muss ich den verdammten Kommentar doch nicht schreiben“, denke ich mir wenige Minuten vor Anpfiff. Aber dann das: Magenta schaltet um auf Youtube. Ich schalte mit einigen wenigen Minuten Verspätung also um. Und just in der Sekunde, in der der Livestream geladen ist, fällt das 1:0 für 1860 München - per Standard versteht sich.


    19:06 Uhr: „Ich. Habe. Keine. Lust. Mehr“!

    Der FCK spielt 'Kick and Rush'

    Kommen wir zurück zu Michael Frontzeck: Das gestrige Spiel war zu keinem Zeitpunkt zu gewinnen. Selbst wenn man das frühe – das viel zu frühe – Gegentor außer Acht lässt, muss man sich eingestehen, dass der 1. FC Kaiserslautern in der ersten Hälfte komplett stümperhaft agiert hat. Es gab zwei, genauer gesagt zwei Angriffspläne. Zum einen lange Bälle auf Marvin Pourié, der den Ball möglichst perfekt aus der Luft fischt und ihn aufs Tor drischt. Zum anderen nicht ganz so lange Bälle auf Elias Huth, der den Ball möglichst perfekt aus der Luft fischt und zu Pourié weiterleitet, der – wie man sich schon denken kann – den Ball dann aufs Tor drischt. Über diese Taktik herzuziehen ist ein leichtes, denn das 'Kick and Rush' ist nicht nur veraltet, sondern hat selbst in seiner Hochzeit nicht sonderlich gut funktioniert. Zumindest nicht, wenn die gegnerischen Verteidiger ein anständiges Niveau haben oder deren Konterabsicherung funktioniert. Das schlimme am gestrigen Spiel war die Tatsache, dass 1860 München so ziemlich den selben Plan hatte, diesen jedoch "perfekt" umsetzte. Wenn der Gegner (in diesem Fall der FCK) eine wacklige Innenverteidigung hat, gibt es nicht besseres als den Ball lang nach vorne zu spielen, und nach Ballverlust ein Gegenpressing anzusetzen.


    Und das funktioniert. Nach dem in Kauf genommenen Ballverlust laufen zwei Spieler den Ballführenden an, zwei weitere Spieler laufen die naheliegendsten Anspielstationen zu. Für einen erfahrenen oder begabten Innenverteidiger ist das kein Problem. Denn vier Spieler öffnen den Raum in der Mitte oder auf den Außen, je nachdem von wo sie starten. Doch der FCK verfügt derzeit nicht über begabte Innenverteidiger, weswegen der Ball blind nach vorne geschlagen wird (was gar nicht so schlecht wäre, in der Theorie könnte der FCK nämlich das gleiche machen) oder im Fuß des Gegners landet.

    Mangelhaftes Pressingverhalten

    Zum Vergleich das Pressing von Kaiserslautern. Ab der Mittellinie laufen entweder Huth oder Pourie „völlig überraschend“ an. Völlig überraschend aber nicht für die Innenverteidiger der Münchner Löwen, sondern für den eigenen Sturmpartner, der daraufhin versucht eine Lücke in der Mitte zu schließen. Dass Pressing nur über das Anlaufen von Anspielstationen und dem ballführenden Spieler gleichzeitig funktioniert, hat auf dem Berg noch niemand verinnerlicht.


    Eine Trainerdebatte an dieser Stelle ist nicht notwendig, denn Saibene weiß das alles. Er weiß, welche Probleme die Mannschaft hat und ich glaube, dass er auch versucht diese zu lösen. Doch mit dem ihm zur Verfügung stehenden Spielermaterial scheint das schwierig. Alexander Winkler, der gestern sein Debüt feierte, hat gestern gezeigt, wieso er bislang noch nicht zum Zug kam. Elias Huth ist so unsichtbar - er wäre ein fantastischer Geheimagent geworden. Und Marvin Pourié ist immer stets bemüht, aber das reicht nicht, selbst in der dritten Liga nicht.

    „Aber liefer' doch mal Lösungen“

    Ich werde beim DFB eine Bitte einreichen, dass der FCK in Zukunft mit einem Tor Vorsprung in jede Partie geht, denn ansonsten fällt mir nichts ein, was dem FCK helfen könnte. Andere Schiedsrichter womöglich? Oder mal die ein oder andere Runde „Wie fange ich mir keine Tore nach Standards"?


    Als nächsten Gegner erwarten die Pfälzer mit Uerdingen einen weiteren Chaos-Club. Bei diesem Jahresabschluss wird sich zeigen, ob der FCK aus dieser englischen Woche außer schmerzhaften Nackenschlägen irgendetwas mitnehmen kann. Ich schau mir jetzt erst mal das Herzblutfinale von 2008 an, kuschel mich in meine '98er Meisterschaftsdecke und zünde eine Kerze für Gerry Ehrmann an. Bleibt gesund und gelassen. 2020 ist schon stressig genug.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Wir sind schlechter als wir denken!


    Kommentar: Wir sind schlechter als wir denken!

    Unser Redakteur Mitti ist einfach nur noch müde vom FCK. Selbst die moralische Überlegenheit als Lautrer ist ihm abhanden gekommen. Ein Kommentar.


    Ich bin einfach nur noch müde. Müde, um über diesen Verein nachzudenken und darüber zu schreiben. Müde, um mich am Galgenhumor auf Twitter und der grenzenlosen Dummheit auf Facebook zu laben. Ich bin es wirklich leid, dass irgendetwas in meinem Gehirn mich immer dazu zwingt, die Spiele der Roten Teufel anzuschauen, wo sich doch seit fast zehn Jahren nichts ändert. Ich bin müde, jede Woche aufs Neue zu behaupten, dass es das jetzt war und ich nie wieder ein Spiel des 1. FC Kaiserslautern sehen werde.

    Die gute alte moralische Überlegenheit

    Wenn ich fünf Jahre zurückdenke, blieb mir damals wenigstens stets die moralische Überlegenheit, die durch ständiges Schulterklopfen bestätigt wurde.


    Der FCK war in den 90ern richtig geil!


    Düsseldorf hättet ihr in der Relegation weggehauen


    Ihr gehört in die erste Liga


    Ja waren wir, ja vielleicht hätten wir das und nein, das tun wir sicher nicht.


    Inzwischen ist selbst diese moralische Überlegenheit dahin. Der FCK kauft während eines Insolvenz-Verfahrens kräftig ein. Völlig legitim angesichts der Millionen, die der Verkauf von Pick, Grill und Kühlwetter mit sich brachte. Doch ein fader Beigeschmack bleibt, denn keiner der Transfers scheint zu funktionieren. Ein wirksamer Kader wurde nicht zusammengestellt. Und kein Trainer der Welt kann mit dieser Mannschaft positive Ergebnisse erzielen. Wobei ich mich da natürlich jederzeit gerne eines Besseren belehren lassen.

    "Schlechter als wir denken"

    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Magdeburg (1:1)


    Der FCK ist inzwischen ein Meme geworden - und ich kann mich nicht aufraffen irgendetwas Gutes über das Spiel gegen Magdeburg zu schreiben. Die Mannschaft hat Potential - meinetwegen -, aber sie kann es nicht abrufen. Man kann ihr nicht mal mangelndes Herzblut vorwerfen. Sie ist einfach nur schlecht. Schlecht zusammengestellt. So fürchte ich mich vor einer Verletzung von Sickinger oder Kraus. Dazu kommen eklatante Fehler im Stellungsspiel und der Chancenverwertung, die weder Schommers noch Saibene lösen konnten, und eine Schwäche bei Standarts die ihresgleichen sucht. Acht Gegentreffer durch Standarts gab es bislang. Das sind mindestens sieben zu viel. Aber hey, hier kommt das Anspruchsdenken wieder durch. Wir sind ja doch irgendwo ein "Erstligist".


    Dazu kommt das Pech. Der aus einer langen Verletzung kommende Sessa muss nach sieben Minuten ausgewechselt werden. Und Chancen werden liegengelassen, die selbst ein Timmy Thiele genutzt hätte. Naja, vielleicht doch nicht. Ihr merkt, der Stachel sitzt tief.

    Ein verlorenes Jahrzehnt

    Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Herbst, wenn einige Spieler, dann bei anderen Vereinen angestellt, über den FCK herziehen und ich es ihnen dann nicht mal verübeln kann. Für die meisten Spieler wird es ein verlorenes Jahr in ihrer beruflichen Karriere sein. Für uns die Fans hängt, wenn wir ehrlich sind, nichts davon ab. Nichtsdestotrotz waren die 2010er Jahre für uns ein verlorenes Jahrzehnt. Das einzige Glück, was wir haben ist, dass solche Sonntagsschüsse, wie der von Andreas Müller, nicht jeden Spieltag auf das Tor von Avdo Spahic fliegen werden. Denn Marc Schnatterer spielt ja schließlich eine Liga höher.


    Danke für's Lesen. Bleibt gesund und lasst euch von Fußball nicht runterziehen. 2020 ist schon schwer genug.


    Quelle: Treffpunkt Betze