Beiträge von Dirk

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Nirgends ist es so schön wie beim FCK


    Roundhouse-Kick: Nirgends ist es so schön wie beim FCK

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #bleibtgesund und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Fußball gilt ja bekanntlich als das "Spiegelbild der Gesellschaft". Dementsprechend wenig verwunderlich ist es, dass auch der Fußballsport von den Debatten rund um die Corona-Pandemie, den dazugehörigen Maßnahmen, Einschränkungen und gar der Bedeutsamkeit der Impfung nicht unberührt bleibt. Die Causa "Kimmich" unterstreicht das und zeigt auf, "wie sensibel die Fußballwelt auf ungeimpfte Akteure in den deutschen Stadien reagiert", schreibt das 11Freunde Magazin. Letzte Woche erwischte es dann auch den FCK. "Uns betrifft das ja genauso wie ganz Deutschland. Wir haben genauso Impfdurchbrüche, wir haben genauso genesene Spieler und genauso Spieler, die noch nicht geimpft sind", stellte Marco Antwerpen vor einigen Tagen trocken und sachlich fest. Und obwohl mehrere Stammkräfte aufgrund von Corona-Infektionen fehlten, trotzten die personell angeschlagenen Roten Teufel jedweden Wiedrigkeiten und beglückten rund 17.000 Zuschauer mit einem verdienten 1:0 Heimsieg. Aber auch abseits des grünen Geläufs im Fritz-Walter-Stadion bot die Fußballwelt in der vergangenen Woche durchaus die ein oder andere Kuriosität.


    1. Der Anfang am Ende: Für wenig positive Schlagzeilen sorgte rund um das vergangene Wochenende der ehemalige Lautrer Markus Anfang und neuerdings auch ehemaliger Cheftrainer des SV Werder Bremen. Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 47-jährigen wegen des Verdachts der Nutzung eines gefälschten Impfnachweises. Dieser Vorwurf ist nicht nur drastisch, sondern auch ernst. Schließlich drohen in solchen Fällen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Obwohl sich Anfang zunächst vehement gegen die Vorwürfe wehrte, trat er am Samstag dennoch als Trainer des Erstligaabsteigers zurück. "Ich habe aufgrund der inzwischen extrem belastenden Lage für den Verein, die Mannschaft, meine Familie und auch mich selbst entschieden, dass ich meine Aufgabe als Cheftrainer von Werder Bremen mit sofortiger Wirkung beende", lautete das Statement des ehemaligen Mittelfeldspielers, aus dem sich nicht die geringste Selbstkritik oder gar Einsicht herauslesen lässt. Nichts desto trotz gilt auch für Markus Anfang zunächst einmal die Unschuldsvermutung. Dennoch ergeben sich gegenwärtig nur zwei Möglichkeiten auf der Suche nach der Wahrheit: Entweder erweist sich "die klare Indizienlage" als Irrtum - oder Anfang ist mit einer exorbitanten 'Naivität und Dreistigkeit' gesegnet, die desaströse Auswirkungen auf den gesamten Profispielbetrieb zur Folge haben kann. Die nähere Zukunft wird es uns zeigen.


    Markus Anfang nicht mehr Trainer bei Werder Bremen


    2. Setzt der Christian nicht auf Heintz, ist's die Chance für unsereins? In den letzten Jahren beim 1. FC Köln und beim SC Freiburg zur festen Bundesligagröße gereift, läuft diese Saison für Dominique Heintz bislang eher überschaubar. Gerade einmal 29 Minuten stand er in dieser Bundesligasaison auf dem Spielfeld. Ansonsten pendelt er zwischen Ersatzbank und Tribüne. "Heintzi ist gerade der größte Härtefall im Kader", ließ der Freiburger Sportdirektor Klemens Hartenbach die "Kicker"-Leser in der vergangenen Woche wissen. "Das tut jedem von uns Verantwortlichen am meisten weh, weil er so ein guter Typ ist. Aber so ist der Sport, es geht um sportliche Entscheidungen". Und die sportliche Entscheidung fällt derzeit mit Nico Schlotterbeck auf einen der besten Feldspieler im gesamten Ligavergleich. Vielleicht sollte der Lautrer "Thommy" mal mit dem Freiburger "Heintzi" telefonieren. Im kommenden Sommer läuft dessen Vertrag im Breisgau nämlich aus. Und möglicherweise nicht ganz zufällig äußerte Heintz kürzlich im Gespräch mit Treffpunkt Betze wiederholt seinen Wunsch, eines Tages mal wieder für den FCK auflaufen zu wollen.


    Freiburger Höhenflug: Heintz ist der "größte Härtefall"

    3. Eine Stadt, ein Verein eine Liebe: Vor extrem große Herausforderungen sieht sich der 1. FC Kaiserslautern e.V. gestellt. Die Corona-Pandemie stellt den Stammverein der ausgegliederten Profiabteilung vor die selben Probleme wie viele andere Vereine auch. Laut Tobias Frey, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzendem des FCK e.V., wäre es eine Katastrophe für den Verein, wenn der Breitensport erneut von coronabedingten Einschränkungen getroffen werden würde. "Wir wollen es alle hoffen, dass es nicht so weit kommt. Die Zahlen, die wir aktuell erleben, sind natürlich erschreckend. Jetzt gilt es zu hoffen, dass wir das einigermaßen in den Griff bekommen, um das Vereinsleben aufrecht zu erhalten", so Frey im SWR-Podcast "Nur der FCK". Doch trotz aller Herausforderungen sei auch großer Verlass auf die Mitglieder des Vereins, der im Gegensatz zu anderen Clubs nicht in seiner Existenz durch Mitgliederschwund bedroht sei. Größere Sorgen bereitet die finanzielle Situation. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens der Aktiengesellschaft übernahm der e.V. einige Altlasten. Zu begleichen gilt es dann auch noch die Auszahlung der Betze-Anleihe II. Pläne und Lösungswege, den Verein auf ein gesundes Fundament zu stellen gibt es wohl - diese sollen aber natürlich zuerst den Mitgliedern im Rahmen der Jahreshauptversammlung vorgestellt werden.


    Finanzen sind die "Hauptbaustelle" des FCK e.V.


    4. 188 Kerzen auf der Torte - die Geburtstage der Woche: Uwe Scherr feierte am Dienstag seinen 55. Geburtstag. Der gebürtige Bayer erzielte sechs Tore in 80 Bundesligaspielen für den FCK und leitet seit 2020 das Nachwuchsleistungszentrum am Fröhnerhof. In seine aktive Lautrer Zeit fielen der DFB-Pokal-Triumpf 1990 und die darauf folgende Deutsche Meisterschaft 1991. Mehr nationale Titel wollte Scherr offenbar nicht, sonst hätte er seinen Weg 1992 nicht Richtung Schalke eingeschlagen. Dennoch: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


    Seinen 60. Geburtstag hätte Wolfram Wuttke am Mittwoch feiern dürfen. Der vor sechs Jahren viel zu früh verstorbene Edeltechniker schnürte zwischen 1985 und '89 seine Fußballschuhe für den FCK und war bekannt als "Enfant Terrible". Seine Trainer trieb er reihenweise in den Wahnsinn. Für Ernst Happel war er "ein Parasit, der verkauft werden muss" und Jupp Heynckes verdankt ihm seinen Spitznamen "Osram". Beim FCK wurde "Wutti" zum "Fußballgott" und Nationalspieler - bis er völlig überraschend mit Gerd Roggensack aneinander geriet.


    Ebenfalls viel zu früh verstorben ist Reiner Geye im Jahr 2002. Der gebürtige Duisburger bestritt zwischen 1977 und 1986 290 Spiele für die Roten Teufel und erzielte dabei 47 Tore. Der wahrscheinliche Erfinder des Vokuhila übernahm 1988 die Vizepräsidentschaft beim FCK und wurde 1993 der erste Manager des Vereins. Er würde heute 73 Jahre alt werden.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: San Frantschüssko


    Häämspiel: San Frantschüssko

    Im Blickpunkt unserer heutigen Häämspiel-Ausgabe #17: Rücktritte und ihre Verabschiedungen. Aber auch uffem Platz geht es bis Jahresende heiß her.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Eine weitere Länderspielpause ist endlich vorüber. Und deswegen steht wieder 'Betze' auf dem Wochenendprogramm. Wobei ich die Saisonunterbrechung dieses Mal recht lustig fand. Die Denker und Planer des großen DFB wollten Jogi Löw - immerhin Coach der 2014er Weltmeisterelf - offiziell verabschieden. Seit Ende Juni hatte der größte Verband der Welt also Zeit, eine Abschiedsgala auf die Beine zu stellen, die es wert gewesen wäre als solche bezeichnet zu werden. Das Ergebnis war eine zweiminütige Ansprache vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die Fußballmacht Liechtenstein in der Weltmetropole Wolfsburg. Genau mein Humor. Man kann zu Jogi Löw stehen wie man will, aber der Mann ist der erfolgreichste Bundestrainer in der Geschichte des DFB und hätte sicher einen anderen Abgang verdient gehabt.

    Nichts kann uns aufhalten! Gar nichts! Mist. Die Kindersicherung

    Aber anstatt sich über verpasste Chancen des DFB zu amüsieren, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Das Team von Marco Antwerpen hat sich nach der furiosen Aufholjagd der letzten Wochen in die obere Tabellenhälfte katapultiert. Betrachtet man jedoch die Tatsache, dass der Relegationsplatz zwar lediglich zwei Punkte, der erste Abstiegsplatz aber auch nur sechs Punkte entfernt ist, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die aktuelle Tabelle maximal eine Momentaufnahme ist. Die dritte Liga ist gewohnt ausgeglichen. Und dennoch haben sich die Roten Teufel selbst in eine komfortable Ausgangssituation gebracht.


    Vor der Winterpause stehen noch vier Hinrundenspiele und die erste Rückrundenbegegnung auf dem Programm. Die Lautrer haben es in den Spielen gegen Wehen Wiesbaden, Dortmund, Köln, Türkgücü und Braunschweig folglich selbst in der Hand, aus welcher Ausgangsposition heraus das Jahr 2022 angegangen werden kann. Weder nach oben noch nach unten scheint etwas unmöglich zu sein. Der größte Irrtum seit der Einladung von Hannibal Lecter zu „Grill den Henssler“ wäre die Annahme, man spiele zwangsläufig bis zum Ende der Saison oben mit. Die Jungs um Jean Zimmer werden Woche für Woche das Maximum aus sich herausholen müssen, um sich nicht ganz schnell wieder im Abstiegskampf wiederzufinden. Aber genießen wir den Moment und hoffen wir, dass der positive Lauf anhält.


    Die Voraussetzungen unter denen das Duell der Tabellennachbarn morgen auf dem Betzenberg stattfindet sind natürlich ganz besondere. Der Corona-Ausbruch beim FCK hat deutliche Lücken im Kader hinterlassen. Neben den sportlichen Hoffnungen, die man unweigerlich mit diesem Spiel verbindet, sollte aber auch nicht auf der Strecke bleiben, dass an alle positiv getesteten Spieler und Personen im Umfeld der Mannschaft die besten Genesungswünsche gehen. Im Anbetracht solcher Ereignisse werden Aufstellungen, Taktiken und Ergebnisse zur Nebensache.

    Wenn Dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila

    Es war ja schon fast langweilig, dass so gar keine Rücktritte mehr im FCK-Umfeld zu verzeichnen waren. Doch nun, acht Monate nachdem Martin Weimer seine Ämter im Beirat und im Aufsichtsrat niedergelegte, ist es endlich wieder soweit. Nach knapp zwei Jahren im Amt als Geschäftsführer der FCK-Management GmbH trennen sich zum Ende des Monats die Wege von Soeren Oliver Voigt und den pfälzischen Traditionsverein. Sofern man den ersten offiziellen Verlautbarungen Glauben schenken kann, geschah diese Demission in beiderseitigem Einvernehmen und war nicht zuletzt der gesundheitlichen Situation von Voigt geschuldet. Doch an dieser Version der einvernehmlichen Glückseligkeit bestehen berechtigte Zweifel.


    Dass die erste Bekanntgabe der bevorstehenden Trennung nicht durch den FCK, sondern durch eine Recherche des SWR beim zuständigen Amtsgericht erfolgte, spricht schon ein Stück weit für sich. Völlig nüchtern und emotionsbefreit wurde veröffentlicht, dass Voigt nicht länger in seinem Amt weilt und Thomas Hengen künftig die alleinige Rolle in der Führung der ausgegliederten Kapitalgesellschaft des FCK einnimmt. Schenkt man dann noch den Berichterstattungen Glauben, nach denen Voigt keineswegs gesundheitlich so angeschlagen war, dass diese Probleme ihn zu einer Trennung bewogen hätten, dann verdichten sich allmählich die Anzeichen, dass es hinter den Kulissen einmal mehr mächtig brodelt. Wie der 'Kicker' berichtet waren tatsächlich Differenzen bezüglich der künftigen strategischen Ausrichtung der ausschlaggebende Grund für das Ende des gebürtigen Dortmunders.


    Ich persönlich finde das sehr schade. Hatte ich bei seinen Vorgängern noch den Eindruck, sie hätten ein kaufmännisches Verständnis wie drei Eimer Zement, vermittelte Voigt vom ersten Tag das Gefühl, dass er der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sei. Soeren Oliver Voigt ist so gar kein Lautsprecher. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art leistete er einen ganz großen Beitrag zur Rettung des FCK. Für die Lautrer bleibt zu hoffen, dass schnellstmöglich ein geeigneter Nachfolger gefunden werden kann. Und Voigt bleibt zu wünschen, dass er sich zügig auskuriert und an anderer Stelle einen beruflichen Neuanfang starten kann.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: "Und es hat boom gemacht"


    Roundhouse-Kick: "Und es hat boom gemacht"

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #humanrights und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Da verschluckt sich der Krawall-Heinz aus München doch glatt an seinem Goldsteak: Ein ehemaliger Lautrer setzt sich für Menschenrechte ein und stellt gemeinsam mit seinem Club das „gute Geld aus Katar“ in Frage. Darüber hinaus rufen die Nordlichter sogar zu einem Boykott der WM 2022 im Wüstenstaat auf. Offenbar gibt es ihn noch, den Profifußballer mit Gewissen. Alles über den Hashtag der Woche #humanrights und was rund um den FCK in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Ruben, der Normanne: Einst hat er den FCK in Leverkusen sensationell ins Halbfinale des DFB-Pokals geschossen - heute setzt er sich gemeinsam mit seinen Mitspielern und den Vereinsvertretern von Tromsø IL für einen Boykott der Fußball-WM in Katar ein. Auf den ersten Blick erscheint das Ansinnen der Nordeuropäer logisch: Die Jahresdurchschnittstemperatur rund um das Alfheim-Stadion beträgt gerade einmal acht Grad, während bei der Weihnachts-WM in Katar mit rund 30 Grad zu rechnen ist. Aber man täuscht sich. Völlig untypisch für Protagonisten aus dem Bereich des Spitzenfußballs werden Ruben Jenssen und seine Verbündeten nicht von Eigeninteressen getrieben. Sie wollen darauf hinweisen, dass im Zusammenhang mit der strittigen WM-Vergabe auch Menschenrechte mit den Füßen getreten werden und darauf einwirken, dass die anhaltende Misshandlung unzähliger Gastarbeiter sanktioniert wird. Aber beispielsweise ein Herr Infantino oder eine Frau Samoura, immerhin eine ehemalige Diplomatin der Vereinten Nationen, ignorieren diese Bemühungen geflissentlich. Dass der ein oder andere Dollar hierbei eine große Rolle spielt, bleibt nur zu vermuten. Chapeau Ruben und viel Erfolg bei eurem Kampf!


    Ruben Jenssen: Glücklich beim nördlichsten Erstligisten der Welt


    2. Der beste Boris seit es Becker gab: Kampfname: Tormiak. Sternzeichen Jungfrau. Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Skills: Rigorose Zweikampfführung, Kopfballungeheuer, und neuerdings auch Tormaschine. Der 23-jährige Innenverteidiger räumt in der Defensive wirklich alles ab und wirkt dabei so cool und gelassen, als wäre er ein Routinier in seinem letzten Profijahr. Als gebürtiger Ruhrpottler weiß Tomiak nur all zu gut, was „harte Maloche“ bedeutet. „Da gibbet nix umsonst“. Seine Fußballschuhe schnürte er bereits auf Schalke, in Wattenscheid, Essen und zuletzt auch Düsseldorf, wo er sogar einen Zweitliga-Profivertrag dankend ablehnte, nur um zum FCK zu kommen. „Man hat einfach Bock gehabt, hier hinzukommen", sagt Tomiak mit heiserer Stimme, die er sich nach dem Derbysieg in Saarbrücken eingefangen hat. Und womit? Mit Recht!


    Tomiak: "Hätte es mir nicht besser ausmalen können"


    3. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß: Einer der größten Philosophen, die je das FCK-Trikot tragen durften, feierte vergangenen Dienstag seinen 61. Geburtstag. Vom siegbringenden WM-Final-Elfmeter 1990 will er nicht mehr reden. Dazu hat er nach eigener Aussage schon etwa eine Million Mal Stellung bezogen. Deshalb lassen wir diesen Schuss für die Ewigkeit heute außen vor und gratulieren Andy Brehme ohne Schnörkeleien und mit einem kerzengeraden 150km/h-Dropkick nachträglich zum Geburtstag. Ob der 274-fache Spieler und ehemalige Coach der Roten Teufel - zu dessen Karriere übrigens ein Weltmeistertitel, drei WM-Teilnahmen, 86 Länderspiele mit insgesamt acht Toren, zwei deutsche und eine italienische Meisterschaft, ein DFB-Pokalsieg und ein Finalerfolg im Uefa-Cup gehören - ein lautstarkes Geburtstagsständchen von Uli Hoeneß bekam, ist nicht überliefert. Aber egal wie: Happy Birthday, Bum-bum-Andy.


    Parodie: Andy Brehme und Uli Hoeness


    4. Ich bin Dick, ja und? Zwar ist er ein paar Jährchen jünger als Andy Brehme, feierte Dienstag aber ebenfalls seinen Geburtstag. Florian Dick, für den der FCK der englischste Verein Deutschlands ist, wurde 37 Jahre alt. Bis auf ein kurzes Gastspiel in Bielefeld ist der gebürtige Badenser seit 2008 ein fester Bestandteil des FCK. Es ist naturgemäß kein leichter Schritt vom KSC nach Kaiserslautern, aber der Rechtsverteidiger ging ihn mit aller Konsequenz. "So eine schöne Grätsche an der Außenlinie kann auch etwas Magisches haben.", stellte "Dick-Dick-Dick" einst fest und avancierte durch sein unvergleichliches Kämpferherz, gepaart mit einem feinen Füßchen, recht schnell zum Publikumsliebling auf dem Betzenberg. Auch dir, lieber Flo, alles erdenklich Gute zum Ehrentag!


    5. Soeren Oliver hat die Gruppe verlassen: Lange war es ruhig im Umfeld des 1. FC Kaiserslautern. Scheinbar zu lange. Soeren Oliver Voigt wird zum Ende des Monats sein Amt als Geschäftsführer der FCK Management GmbH niederlegen und den Verein verlassen. Die Trennung erfolgt in beiderseitigem Einvernehmen, so zumindest die offizielle Version. Mit vielen warmen Worten hat der Beiratsvorsitzende Markus Merk den scheidenden Geschäftsführer überschüttet und ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute gewünscht. In der Hoffnung, dass Voigt nicht erneuten Machtkämpfen im Hintergrund zum Opfer fiel, wünschen wir ihm natürlich das Gleiche. Mit großem Engagement und Einsatz habe der 52-Jährige "ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass wir im vergangenen Jahr den schweren Weg der Lizenzierung und der Insolvenz in Eigenverwaltung schnell, souverän und erfolgreich absolvieren und unseren FCK im Profifußball überhaupt erhalten konnten", so Merk. Grundsätzlich ist dem zunächst nichts hinzuzufügen außer: Vielen Dank für das Engagement!


    Soeren Oliver Voigt ist nicht mehr Geschäftsführer


    6. Gerry kann's nicht lassen: Der Tarzan hat ernst gemacht. Bereits im Vorfeld seiner Verabschiedung vom FCK sickerte durch, dass der ehemalige Schlussmann und Torwarttrainer beabsichtigt eine private Torhüterakademie zu eröffnen. Und nun ist es soweit. Die Gerry-Ehrmann-Torwartschule wird sich am 17. November 2021 erstmals präsentieren und im SOC-Sportpark am Warmfreibad beheimatet sein. Gerry will jungen Talenten vor allem "wichtige Werte" mitgeben. In der Hoffnung, dass er viele weitere potentielle Profitorhüter aus dem Hut zaubern kann, wünschen wir dem jungen Existenzgründer gutes Gelingen. Und wenn es bei den Jungs doch nicht klappen sollte, können sie immer noch auf eine Wrestler-Karriere umschulen. Tim Wiese hat es vorgemacht.


    Gerry Ehrmann trainiert wieder Torleute


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Rot-weiß-rote Ekstase


    Roundhouse-Kick: Rot-weiß-rote Ekstase

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #derbysieg und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Ach wat is' dat schön! Erst drehte der Mannschaftsbus auf dem Weg nach Saarbrücken noch eine Extra-Runde und ließ sich am Lautrer Bahnhof von mehreren hundert FCK-Fans frenetisch verabschieden. Auf dem Platz gab es dann zunächst 90 Minuten Hardcore, echte Gefühle, gefolgt von Marco Antwerpen, der beide Fäuste zur Siegerpose in die Luft rammte und einer Mannschaft, die den Derbysieg gemeinsam mit den Fans ausgelassen feierte. All das sind Bilder, die für den 1. FC Kaiserslautern zwar nicht untypisch sind, in den letzten Jahren jedoch zur Rarität wurden. Alles über unseren Hashtag der Woche #derbysieg und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.


    1. Verbale Blutgrätsche aus der Politik: Die Blutgrätsche der Woche beging der saarländische Innenminister Klaus Bouillon. Der CDU-Mann erwartete zum Derby beim FCS "zwei Sonderzüge voller Chaoten" aus Kaiserslautern. Dass man aufgrund seiner Leidenschaft für die Roten Teufel generell vorverurteilt wird ist eine Sache - aber das dies durch einen Mann geschieht, dessen 70. Geburtstag zu staatsanwaltlichen Ermittlungen führte und dessen Steuererklärung durchaus auch mal die Steuerfahnder auf den Plan ruft, setzt dem Ganzen die Krone auf. Gut, der Mann ist Minister für Inneres, Bauen und Sport – bei den Themen „präventive Deeskalation“ und „sportliche Fairness“ hat er versagt. Vielleicht klappt es ja mit dem Bauen.


    Bouillon rechnet mit „Sonderzügen von Chaoten“


    2. Lord Helmchen beim FCK: Felix Götze is back! Oder wie die Bild-Zeitung gerne tituliert: Der "Götze-Bruder". Herrgottnochmal, der Mann heißt Felix. Aber wie sagt Ruhrpott-Kabarettist Hagen Rether gerne so schön: "Wat reg ich mich auf?!". Der Lautrer Defensivstratege kehrte nach seiner Gehirnerschütterung, die er beim Gastspiel in Duisburg erlitten hatte, in den Kader zurück. Nachdem sich Götze bereits in Berlin bei einem Zusammenprall am Kopf verletzte, entschied er, vorerst mit Schutzhelm agieren zu wollen. Nach den Schrecksekunden für uns alle und vor allem für ihn selbst eine nachvollziehbare und begrüßenswerte Entscheidung. Auf viele weitere verletzungsfreie Spiele im FCK-Trikot!


    Felix Götze: Mit Helm wieder voll im Einsatz


    3. Marlon, der Derby-Crasher: Eigentlich spricht alles dafür, den Vertrag mit Marlon Ritter vorzeitig zu verlängern. Der Neu-Sechser wies vergangene Woche im Kicker-Interview darauf hin, dass er mit dem FCK noch kein Derby verloren hat. Und er sollte recht behalten. Seit Ritter auf dem Betzenberg spielt, feierte der FCK gegen Waldhof Mannheim und Saarbrücken insgesamt drei Siege - und genauso häufig mussten die Punkte geteilt werden. Eine Derby-Niederlage mussten die Pfälzer seit dem Abstieg in die dritte Liga also noch nicht einstecken. "Der Südwesten ist und bleibt nun mal rot-weiß-rot". Der Kader der Roten Teufel wäre folglich recht aufgebläht, wenn diese Tatsache der Maßstab von Vertragsverlängerungen wäre. Behält Ritter seine derzeitige Form bei, finden sich aber definitiv auch andere Argumente.


    Ritter im Interview: Seitdem ich hier spiele, haben wir kein Derby verloren


    4. Elwetritschejagd spanischer Art: Vergangenen Samstag waren es auf den Tag genau dreißig Jahre, als der FC Barcelona auf dem Betzenberg das Fürchten lernte. Kein Mensch hatte nach der 0:2 Hinspielpleite auch nur noch einen Pfifferling auf die Jungs von Kalli Feldkamp gesetzt. Es war klar, dass die Lautrer nur weiterkommen könnten, wenn sich der Mannschaftsbus der Spanier im Pfälzer Wald verirren und nicht wieder herausfinden würde. Aber manchmal kommt es halt anders. Der Busfahrer von Guardiola, Koeman, Stoichkov und Co. schaffte es ohne Navi und fehlerfrei zum Betzenberg. Und Coach Johan Cruyff erlebte beinahe sein blaues Wunder. Doppelpacker Hotic hatte das Hinspielergebnis nach 49 Minuten ausgeglichen. Der Betze bebte, 30.000 Zuschauer brüllten die Lautrer weiter nach vorn. Als Bjarne Goldbaek in der 76. Minute sogar das 3:0 erzielen konnte, war die Sensation greifbar nahe. Aber zum Leidwesen aller behielt auch Sepp Herberger an diesem Abend Recht. "Ein Spiel dauert 90 Minuten", und das wusste auch José Mari Bakero. Der spanische Mittelfeldspieler erzielte förmlich mit dem Schlusspfiff das 3:1 und sicherte durch die Auswärtstorregelung dem großen FC Barcelona doch noch das Weiterkommen und - wie sich im Laufe der Saison herausstellen wollte - auch den späteren Europapokal-Triumpf. Erlebnisse, wie man sie als Lautrer eigentlich nicht braucht - wobei so ein Pflichtspiel gegen die Katalanen in heutigen Zeiten auch so seinen Charme hätte.


    Warum Kommentatoren bei Barça-Spielen bis heute "Kaiserslautern" schreien

    Kaiserslauterns Barça-Trauma: "Nicht vergessen, nur verdrängt"


    5. Boah, das war hart man(n): Bereits zum 35. Mal jährte sich in diesem Monat ein anderes denkwürdiges Spiel der Roten Teufel. Am 01. November 1986 schossen die Lautrer den FC Schalke 04 mit 5:1 vom Betzenberg. Soweit so uninteressant. Was dabei jedoch besonders war, waren die Lautrer Torschützen - oder besser gesagt der Lautrer Torschütze. Nur wenige Monate nach seinem Wechsel von den Königsblauen zum FCK schaffte es Frank Hartmann in den Kreis derer, denen fünf Bundesligatore in einem Spiel gelangen. Der gebürtige Koblenzer ließ seinen beiden Treffern zur 2:1 Halbzeitführung im zweiten Durchgang sogar einen lupenreinen Hattrick folgen und verschaffte sich so einen besonderen Platz in der Lautrer Vereinsgeschichte. Keinem anderen Spieler gelangen in der Clubhistorie so viele Treffer in einer Bundesligabegegnung. Nach weiteren 26 Treffern in insgesamt 99 Spielen für den FCK zog es ihn nach drei Jahren zur SG Wattenscheid 09, wo er seine Karriere ausklingen ließ.


    Fünf Tore und ein lupenreiner Hattrick


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: The Legend of Tarzan


    Häämspiel: The Legend of Tarzan

    Heute im Programm: Geschichten über Quälix und Tarzan. Dazwischen noch ein paar hochgekrempelte Köpfe, scharfgestochene Floskeln und jede Menge harte Arbeit.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Erinnert ihr euch? „Die zweite Trainerwahl - ja, die ging in die Hose“ oder „wenn ich viermal verloren und einmal Unentschieden gespielt hätte, hätte ich zu meinem Chef gesagt: Ich gehe lieber“. Diese Aussagen stammen von keinem Geringeren als von Felix „ich habe die Weisheit mit Löffeln gefressen“ Magath. Auch die Zielperson seiner damaligen Aussagen ist bestens bekannt. Magath meinte damit den Lautrer Coach Marco Antwerpen.

    WTF – What the Felix?

    Die Herangehensweise von Felix Magath brachte ihm gerade in seiner Anfangszeit als Trainer schon einige Sympathiepunkte ein. Er versuchte erst gar nicht als verkappter Fußballprofessor - der von falschen Außenverteidigern, abfallenden Zehnern oder flachen Sechsern schwafelte - aufzufallen, sondern war bekannt für: Harte Arbeit. In kürzester Zeit erarbeitete er sich seinen Spitznamen „Quälix“ und verstand es wie kein anderer das Optimum aus seinen Spielern herauszuquetschen. Im Laufe seiner Karriere hat der einstige Verfechter von Respekt und Toleranz aber mehr und mehr unter Beweis gestellt, dass er eigentlich nur machtgeil und für ein bisschen Erfolg auch bereit ist, sämtliche Anstandsregeln über Bord zu werfen. Und als "Head of Global Soccer Flyeralarm", aus meiner Sicht unter'm Strich nichts anderes als ein fußballaffiner Druckereihilfsarbeiter, sah sich das personifizierte Millionen-Euro-Grab der Schalker und des VfL Wolfsburg dazu berufen, Marco Antwerpen öffentlich zu diskreditieren und ihn auch nach seiner Freistellung weiter mit Dreck zu bewerfen.


    Nun, die Erfolgsgeschichte von Magath und Flyeralarm ist glücklicherweise schnell erzählt. Da die finanziellen Mittel des Sponsors scheinbar doch begrenzt waren, konnte er nicht in gewohnter Art und Weise wahllos Spieler verpflichten und dann mal schauen, was daraus machbar ist. Magath verschliss in gut einem Jahr seiner Tätigkeit bei den Würzburgern insgesamt vier Trainer, die Würzburger stiegen sang- und klanglos ab und das Engagement von Magath war in etwa so rentabel wie eine Klimaanlage in der Arktis. Auch wenn er im Anbetracht dieser Erfolgsstory offiziell selbst zurückgetreten ist, holte ihn letztlich das ein, was er Antwerpen einst mit auf den Weg gab: Er arbeitet natürlich in Ruhe weiter – halt woanders.

    Jetzt müssen wir die Köpfe hochkrempeln - und die Ärmel natürlich auch

    Die Würzburger hat es mittlerweile in die unteren Regionen der dritten Liga verschlagen. Was nach der jüngsten FCK-Serie wie eine Pflichtaufgabe aussieht, birgt allerdings große Gefahren in sich. Genau wie den MSV Duisburg, bei dem sich die Roten Teufel am Montag gerade in der zweiten Halbzeit schwer getan haben, sehe ich die Würzburger nicht auf dem Tabellenplatz, auf dem sie stehen könnten. Für den Zweitligaabsteiger stehen zwar erst zwei Siege auf der Habenseite, diese konnten allerdings gegen das gutbesetzte Türkgücü München und vor allem gegen den souveränen Tabellenführer aus Magdeburg eingefahren werden. Beide Teams zählen nicht unbedingt zur Laufkundschaft in Liga drei. Betrachtet man dazu noch die drei Unentschieden gegen Mannheim, Osnabrück und Saarbrücken, kann man unschwer erkennen, dass es die Würzburger sehr wohl verstehen, besser eingestufte Mannschaften zur Verzweiflung zu bringen. Dazu verfügen die Kickers mit dem bestens bekannten Marvin Pourié über einen Stürmer, der weiß wo das Tor steht. Bei Magenta-Sport gab der Offensivmann auch zu, dass er sich schon Gedanken darüber gemacht hat, ob und wie er einen möglichen Torerfolg auf dem Betzenberg feiern würde.


    „Never change a running system“ ist dieses Mal für den Lautrer Coach leider keine Option. Daniel Hanslik wird aufgrund seiner gelb-roten Karte beim Gastspiel in Duisburg fehlen. Dazu wird definitiv auch Felix Götze pausieren müssen. Der „Götze-Bruder“, wie ihn die BILD immer so einfallsreich nennt, erlitt in der Endphase der Begegnung bei den Zebras erneut eine Kopfverletzung und sorgte für bange Minuten in der Schauinsland-Arena. Glücklicherweise trug die Augsburger Leihgabe „nur“ eine Gehirnerschütterung davon und wird mit einigen Tagen Pause wiederhergestellt sein.

    Du Tarzan, ich Fan

    Vor dem Spiel gegen die Unterfranken findet am Sonntag eine ganz besondere Zusammenarbeit doch noch ihr glückliches Ende. Nach 36 Jahren beim FCK wird Gerry Ehrmann mit der goldenen Vereinsnadel geehrt und gleichzeitig als Mitarbeiter verabschiedet. Gerry beerbte 1984 den legendären Ronnie Hellström im Lautrer Tor und absolvierte insgesamt 347 Einsätze für den FCK. Seine unnachahmliche Art des Torwartspiels, die irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn angesiedelt war, ließ ihn zum absoluten Publikumsliebling auf dem Betzenberg werden. Unvergessen ist seine rustikale Spielweise, die so manchem gegnerischen Stürmer den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Die ein oder anderen Besuche im Fitnessstudio ließen Ehrmann zu einem Kraftpaket werden und brachten ihm zudem den Spitznamen 'Tarzan' ein. Seinem Leitsatz - „du darfst Fehler machen – aber du darfst keine Angst haben“ - folgte er in jedem seiner Spiele bedingungslos. Die Alt-Mannheimer Karl-Heinz Bührer oder Fritz Walter wären sicher sehr geeignete Gesprächspartner, um diese These zu überprüfen.


    Ab 1996 fungierte Ehrmann außerdem als Torwarttrainer der Roten Teufel. Kaum ein anderer Coach brachte so viele erstklassige Torhüter aus seiner Schule in den Profifußball. Roman Weidenfeller, Tim Wiese, Florian Fromlowitz, Tobias Sippel, Luis Robles, Kevin Trapp, Marco Knaller, Marius Müller, Julian Pollersbeck, Jan-Ole Sievers, Lennart Grill, Avdo Spahic und Matheo Raab sind seine bekanntesten Schüler. Dem Vernehmen nach verlangte Ehrmann seinen Schützlingen im Training immer sehr viel ab. Jedoch nichts, was er nicht auch selbst geleistet hätte. Der Erfolg gibt ihm eindeutig recht.


    Seine sehr direkte Art der Ansprache brachte ihm jedoch leider auch sein abruptes Ende beim FCK. Der damalige Lautrer Chefcoach Boris Schommers sah sich durch die lebende Legende beleidigt und bedroht. Er setzte am 23. Februar 2020 über die Vereinsspitze die Entlassung von Ehrmann durch und löste so eine Welle der Empörung aus. Was damals genau rund um das Fritz-Walter-Stadion passiert ist oder gesagt wurde, durfte im Verborgenen bleiben. Aber einen Gerry Ehrmann jagt man nach 36 Jahren nicht einfach so vom Berg. Dafür sind seine Verdienste um den FCK viel zu groß. Eine Einsicht, die glücklicherweise auch in der Vereinsspitze Einzug gehalten hat. Noch vor Beginn eines arbeitsrechtlichen Gerichtsverfahrens konnten sich Gerry Ehrmann und sein FCK einigen. Einem ehrenvollen Einzug in die Geschichtsbücher steht so nun nichts im Wege.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Lebbe geht weider


    Häämspiel: Lebbe geht weider

    Im Blickpunkt der heutigen Häämspiel-Kolumne: Das Aus in Mechtersheim, die Chance auf den Anschluss an das obere Tabellendrittel und unnötiger Druck von außen.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Mannheim, Verl, Osnabrück, Havelse – 4 Spiele, 10 Punkte, 10:0 Tore! „Der Nächste bitte!“ war die logische Schlussfolgerung aus diesen Begegnungen. Der Nächste war Mechtersheim - und das Erwachen war bitter. In einem klassischen Pokalfight behielt der Oberligist letztlich die Oberhand und warf den FCK aus dem Pokalwettbewerb. Genauso unverständlich wie die lächelnden Damen in den Tampon-Werbungen war die Leistung in diesem Pokalspiel. Die einen hüpfen gut gelaunt durch das Bild und sind meilenweit davon entfernt, mies gelaunt ihre Männer zur Schnecke zu machen, die anderen vermitteln einmal mehr den Eindruck, hauptberuflich nichts mit einer Ballsportart zu tun zu haben.

    Das Gras wird gebeten über die Sache zu wachsen! Das Gras bitte!

    Aber man sollte dieses Pokal-Aus eher etwas relativiert betrachten. Natürlich ist es ärgerlich als klarer Favorit zu scheitern. Und auch Gefahr zu laufen, in der kommenden Saison erstmals seit 58 Jahren nicht am DFB-Pokal teilnehmen zu dürfen, lässt nur bedingten Jubel zu. Gerade wenn man finanziell nicht auf Rosen gebettet und auf jede Zusatzeinnahme angewiesen ist. Aber Pokalüberraschungen sind nun mal auf allen Ebenen des Vereinsfußballs das berühmte Salz in der Suppe. Die Bayern hatten 1994 ihr Vestenbergsgreuth, für die Dortmunder war drei Jahre später in Trier vorzeitig Feierabend und selbst Real Madrid erlebte vor nur neun Monaten mit dem Aus gegen Alcoyano sein Horrorszenario. Dass der FCK auch im Verbandspokalwettbewerb irgendwann einmal den Kürzeren ziehen wird, war zu erwarten und sollte nicht überbewertet werden.


    Weniger entspannt reagierte naturgemäß Marco Antwerpen, dem die Frustration nach Spielende deutlich anzumerken war. Der Dalai Lama der dritten Liga, der selbst nach den Spielen gegen Halle, Zwickau oder Magdeburg zumindest eine äußerliche Ruhe demonstrierte, kritisierte einige seiner Spieler ungewöhnlich scharf. Ohne Namen zu nennen, machte der Lautrer Coach sehr deutlich, dass er bei einigen Akteuren eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sieht. Gerade die Spieler, die aktuell in zweiter Reihe stehen und gegen Mechtersheim die Chance hatten sich zu zeigen, ließen diese ungenutzt verstreichen. Auf wen genau sich der FCK-Trainer bezog, wird vermutlich schon die Aufstellung gegen Freiburg zeigen. Die Spieler, bei denen er die Fähigkeiten eines „Kaderspielers des 1. FC Kaiserslautern“ in Frage stellte, dürften den zurückkehrenden Götze, Hercher und Klingenburg weichen müssen. Ob darüber hinaus noch weitere Änderungen im 18er-Kader des FCK vorgenommen werden, bleibt abzuwarten.

    Machen ist wie wollen, nur viel krasser

    Seit langer Zeit besteht mit einem weiteren Dreier mal wieder die Möglichkeit den Anschluss an das obere Mittelfeld der Tabelle herzustellen. Diese Ausgangssituation hat sich das Team von Marco Antwerpen mit einem bärenstarken Zwischenspurt im September selbst erarbeitet. Sicher hat der ein oder andere Spieler etwas Eingewöhnungszeit benötigt und musste erst einmal in Kaiserslautern ankommen, um sein Potential abrufen zu können. Allerdings trägt auch der Lautrer Coach einen Riesenanteil am Aufschwung. Nach der Niederlage in Magdeburg ließ er mit seiner Kernanalyse „wir werden viel ändern müssen“ aufhorchen. Und er änderte viel. Vor allem aber an seinem eigenen System. Wich er zu Rundenbeginn mit einer Viererkette noch von seinem Erfolgssystem aus dem Saisonfinale der letzten Spielzeit ab, kehrte er nach der Pleite in Magdeburg wieder zur alten Formation mit Dreierkette zurück. Schon im Derby gegen Mannheim, zu dessen Rahmenbedingungen mittlerweile alles gesagt und geschrieben wurde, stand so die Null. Und mit der Begegnung in Lotte gegen Verl stellten sich auch die offensiven Erfolgserlebnisse ein. Ich halte Marco Antwerpen nach wie vor für einen absoluten Glücksfall für den FCK. Nicht nur seine Mentalität zeichnet ihn aus. Auch die Fähigkeit sich selbst zu hinterfragen und eigene Entscheidungen gegebenenfalls zu revidieren, sprechen für ihn. Lässt man den Mann in Ruhe arbeiten, was Thomas Hengen allem Anschein nach auch tut, wird sich der sportliche Erfolg einstellen.

    Kann man so sagen, muss man aber nicht

    Als wenig hilfreich betrachte ich hierbei jedoch die aktuellen Berichterstattungen rund um den FCK. Giuseppe Nardi, einer der lokalen Geldgeber, sah sich im Rahmen eines SWR-Podcastes dazu bemüßigt zuzugeben, dass die Investorengruppe mit einem schnellen Aufstieg des FCK rechne und plane. Möglichst solle dieser Aufstieg schon in dieser Saison gelingen und nur bei dem Gedanken daran, bekäme er schon eine Gänsehaut. Solche Aussagen sind für mich absolut unverständlich und so sinnvoll wie Plastikobst. Gerade wenn ich sehr viel Geld in den FCK und dessen Zukunft investiert hätte, würde ich mich doch etwas mehr zurückhalten und versuchen, keinen Druck von außen aufzubauen. Das 2020 abgeschlossene Insolvenzverfahren war unausweichlich und wohl auch die einzige Möglichkeit, den FCK zu retten. Aber dieses Insolvenzverfahren hat die Lautrer sehr viele Sympathien und die Gläubiger sehr viel Geld gekostet. Ich fände es äußerst angebracht, den Ligaalltag mit etwas Demut anzugehen und einfach mal abzuwarten, was die Saison so bringt. In den Schlagzeilen war der FCK in den letzten Jahren oft genug.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Mit den Zuschauern im Rücken zum zweiten Heimsieg


    Mit den Zuschauern im Rücken zum zweiten Heimsieg

    Um erfolgreich zu sein, muss der 1. FC Kaiserslautern Leistung bringen. Im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück will der FCK unbedingt den zweiten Sieg in Folge einfahren.


    Nach dem lang ersehnten Auswärtssieg gegen den SC Verl wollen die Roten Teufel an ihre spielerische und kämpferische Leistung anknüpfen. Nach wie vor muss Trainer Marco Antwerpen auf acht Spieler verzichten, ist jedoch guter Dinge, endlich einmal die gleiche Startelf wie zuletzt ins Rennen schicken zu können.

    Zwei Spieler gesperrt, sechs verletzt, einer gibt nicht auf

    Marvin Senger und Kenny-Prince Redondo müssen noch einmal rotgesperrt auf der Tribüne Platz nehmen. Lucas Röser, Anas Bakhat, Jean Zimmer, Anil Gözütok, Hikmet Ciftci und Maximilian Hippe hingegen fallen für die Partie gegen Osnabrück verletzungsbedingt aus. Auf den Langzeitverletzten Lukas Spalvis angesprochen, konnte der FCK-Coach nicht allzu viel Hoffnung auf eine baldige Rückkehr machen. „Man kann sich vorstellen, wenn ein Spieler so lange ausfällt, wie schwierig es ist, dann überhaupt wieder zurückzukommen“. Der Stürmer arbeite zwar an seinem Comeback, aber nach erneuten Rückschlägen befände er sich wieder in Rehamaßnahmen und an ein gemeinsames Training mit seinen Teamkollegen sei derzeit nicht zu denken.


    Der wieder mit der Mannschaft trainierende Felix Götze jedoch stellt nach seiner Genesung durchaus eine weitere Alternative dar, allerdings dürften die Kräfte des Defensivallrounders einen nur etwa 30-minütigen Einsatz zulassen. Die Befürchtung, dass sich René Klingenburg in die lange Liste verletzter Spieler einreiht hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Der Neuzugang aus Köln steht nach einer zweitägigen Trainingspause wieder zur Verfügung. „Never change a winning team!“ ist also durchaus ein mögliches Motto, unter dem das morgige Heimspiel stehen könnte.

    Klingenburg als Allzweckwaffe

    Aber auch bei eventuell unveränderter Startaufstellung kann mit einer anderen Spielanlage gerechnet werden. Die taktische Grundausrichtung hängt immer unmittelbar mit dem Gegner zusammen. Gerade bei der Personalie Klingenburg unterstreicht der FCK-Coach die Flexibilität. „Aktuell ist er in guter Form und ein wichtiger Spieler für uns. Wir positionieren ihn jetzt im Moment weiter vorn, um etwas mehr Körperlichkeit und Robustheit hineinzubekommen. Es ist aber auch immer eine Option ihn etwas defensiver aufzustellen“, lässt sich Antwerpen hinsichtlich seiner Taktik wie gewohnt nicht aus der Reserve locken.

    Aus kompakter Defensivarbeit zum Erfolg

    Der Lautrer Coach, der sich auf ein gut gefülltes Stadion freut, befürchtet im positiven Sinne, seine Spieler weniger gut erreichen zu können. 14.000 bisher verkaufte Tickets lassen darauf schließen, dass der Betzenberg einmal mehr eine tolle Atmosphäre bieten wird. Sein Coaching dürfte weniger intensiv möglich sein als beispielsweise noch in Lotte, wo letztlich nur 1.500 Zuschauer die Partie verfolgten. Der Plan von Osnabrücks Torwart Kühn, den Betze mit einem frühen Tor ruhig stellen zu wollen, beeindruckt Antwerpen nicht. Er finde es zwar "schön", wenn ein Spieler der gegnerischen Mannschaft Teile des Matchplans offenlegt, aber auch ohne diese Information sei man im Wissen um die Spielidee und die Spielstärke der Gäste bestens vorbereitet. Es gelte an das vergangene Spiel anzuknüpfen und aus einer kompakten Defensive heraus seine Chancen zu nutzen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück im Videostream


    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Alles ist gut, solange du wild bist


    Häämspiel: Alles ist gut, solange du wild bist

    Im Blickpunkt dieser Häämspiel-Ausgabe: Der DFB und seine ewige Wurschtelei. Eine Prise FCK gibt es selbstverständlich oben drauf.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    In allen Variationen wurde uns in den letzten Wochen die sieglose Auswärtsbilanz des FCK vorgerechnet. Wenn wir den Erbsenzählern glauben dürfen, lagen 5.376 Stunden, 224 Tage, 32 Wochen oder kurz und knapp gute sieben Monate zwischen den Dreiern in Mannheim und Lotte. Zu Recht waren die Protagonisten nach Spielende entsprechend erleichtert. Der Meinung von Philipp Hercher, dass es von Anfang bis Ende ein super Auswärtsspiel gewesen sei, kann ich mich zwar nur bedingt anschließen, aber verdient war der Sieg allemal. Fiel es der Lautrer Offensive in der ersten Halbzeit noch gewohnt schwer Akzente zu setzen, wurden die Verler in der zweiten Halbzeit an die Wand gespielt. Natürlich wäre auch ein höherer Sieg möglich gewesen, aber das wäre Gejammer auf hohem Niveau. Auch Marco Antwerpen war hochzufrieden und attestierte seiner Mannschaft eine überzeugende Leistung. Jetzt gilt es allerdings nachzulegen und nicht erneut in Selbstherrlichkeit zu verfallen. Es war ein Auswärtssieg gegen Verl – nicht mehr und nicht weniger. Ob es der erhoffte Wendepunkt in einer bis dahin höchst überschaubaren Saison war, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

    Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt

    Ein eher unrühmliches Bild hat in den letzten Wochen einmal mehr der DFB abgegeben. Man muss kein Freund von Dennis Erdmann oder gar dem 1. FC Saarbrücken sein, um festzustellen, dass der „Dubiose Fußball Bund“ eine recht exklusive Ansicht zu rechtsstaatlichen Grundsätzen hat. Wie studierte Juristen einen Spieler ohne belastbare Beweise zu einer achtwöchigen Sperre verdonnern können, bleibt mir ein Rätsel. Vier Magdeburger Akteure wollten gehört haben, wie der Saarbrücker Abwehrchef diese rassistisch beleidigt haben soll. Weder der Schiedsrichter noch ein anderer Spieler oder Funktionär konnte diese Angaben jedoch bestätigen. Einer der vier Wortführer, der beim FCK bestens bekannte Baris Atik, wurde im Laufe des Sportgerichtsverfahrens sogar als unglaubwürdig eingestuft. Dennoch sahen die Sittenwächter des DFB den Beweis erbracht, dass Erdmann sich dahingehend geäußert haben müsse und zogen ihn für fast zwei Monate aus dem Verkehr.


    Ein Kicker, der sich den Künstlernamen „Earthman“ sichert und sich diesen sogar auf sein Trikot drucken lässt, weil er den „Gegenspielern zeigen will, wer ihnen gegenübertritt“, erarbeitet sich natürlich im Laufe der Jahre einen gewissen Ruf. Die einen mögen ihn tatsächlich für gefährlich halten, die anderen eher für bedauernswert. Ich persönlich halte ihn für einen „Mr. 100.000 Volt“, der leider keinen Not-Aus-Schalter hat und so des Öfteren über das Ziel hinausschießt. Aber auch ihm steht ein faires Verfahren unter dem Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ zu – und diese Zweifel sind meiner Meinung nach im vorliegenden Fall definitiv angebracht. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Rassismus hat weder auf Fußballplätzen noch sonst irgendwo etwas verloren und darf in keiner Form toleriert werden! Mittlerweile leben wir aber in einer Zeit, in der bei manchen Themen schlagartig überreagiert und völlig unverhältnismäßig gehandelt wird.


    In Zeiten, in denen ein Begriff wie „schwarzfahren“, der im Übrigen einen völlig rassismusfreien Ursprung hat, eine Diskriminierungsdebatte auslöst, muss man ja schon Angst haben, dass direkt ein ARD-Brennpunkt ausgestrahlt wird, wenn man beim ortsansässigen Türken seinen Dönerteller nicht ganz geschafft hat. Das Erdmann-Urteil des DFB ist für mich nur ein weiterer verzweifelter Versuch ein ramponiertes Image aufzupolieren. Die Verantwortlichen des 1. FC Saarbrücken haben die Aussagen für sich bewertet und entschieden, sich vor ihren Spieler zu stellen und ihn zu unterstützen. In Kürze wird in einem Berufungsverfahren neu entschieden.

    Doppelpass alleine? Vergiss es!

    Eine Chance, die der FCK verpasst hat. Zwar liegt ein völlig anderer Sachverhalt zu Grunde, aber zumindest im Fall Redondo wurde in Frankfurt ebenfalls ein Urteil mit himmelschreiender Ungerechtigkeit gefällt. Anstatt ganz offen zuzugeben, dass Schiedsrichter Florian Heft bei seinem unrühmlichen Auftritt in Kaiserslautern einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und unter anderem in seiner Zweikampfbeurteilung gegen Redondo danebenlag, wurde der Lautrer Offensivmann für zwei Spiele gesperrt. Es grenzt an nicht tolerierbarer Arroganz, wenn ein Fußballverband derart selbstgefällig und offenbar in völliger Willkür „Recht spricht“. Wirklich überrascht davon durfte man natürlich nicht sein. Bevor der DFB einen Fehler zugibt, organisieren die Taliban einen Christopher-Street-Day in Kabul.


    Dass der Verein diesem Urteil aber auch noch umgehend zugestimmt hat und die Sperre somit rechtskräftig wurde, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Welches Zeichen senden die Club-Verantwortlichen denn so an ihre Spieler? An die Spieler, denen vor nicht allzu langer Zeit unter anderem eine zu lasche Zweikampfführung vorgeworfen wurde und die teilweise mit Auflaufprämien ihr Geld verdienen. Die FCK-Bosse sollten vielleicht einmal in sich gehen und überlegen, was ihnen wichtiger ist: Möchte man „auf-lieb-Kind“ mit dem DFB machen oder möchte man seine Spieler unterstützen und Zusammenhalt demonstrieren? Ich glaube, die zweite Option dürfte die erfolgversprechendere sein.

    I look not back, i look in front

    Definitiv ohne Redondo empfängt der FCK morgen also den VfL Osnabrück auf dem Betzenberg. In den bisherigen beiden Drittligapartien war für den FCK nichts drin. Zwei Niederlagen bei 1:5 Toren stehen zu Buche. Und auch vor dem nun anstehenden Duell liegt die Favoritenrolle klar bei den Niedersachsen. Der Zweitligaabsteiger reist mit der derzeit besten Defensive der Liga an und ist seit sechs Spielen unbesiegt. Dazu spielt bei den Lila-Weißen mit Mark Haider ein Oldie im Sturmzentrum, der weiß, wo das Tor steht. Der 35-jährige Halbamerikaner hat in dieser Saison bereits 5 Tore erzielt und damit nur einen Treffer weniger auf dem Konto als alle FCK-Akteure zusammen. Aber diese Zahlen sind reine Statistik. Gerade in den beiden letzten Spielen gefielen die Roten Teufel durch ihren unbändigen Willen und ihre hohe Einsatzbereitschaft. Also genau durch die Tugenden, die wir so lange vermisst haben. Sollte es auch morgen wieder gelingen, die gleiche Einstellung auf den Platz zu bringen, ist Osnabrück durchaus schlagbar und man braucht sich nicht zu fürchten. Wenn es der DFB dann noch schafft, einen Schiedsrichter zu schicken, der etwas standhafter ist als Wackelpudding, könnten die nächsten wichtigen Punkte eingefahren werden. In diesem Sinne: Auf geht's Lautern kämpfen und siegen!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken


    Häämspiel: Jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken

    Norwegen, ein Wohnmobil und eine Satelliten-Antenne. Dazu unser Kolumnist, der selbst im Urlaub nicht auf den FCK verzichten kann. Fertig ist die neue Häämspiel-Ausgabe.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Samstag, 04. September 2021: Ein Wohnmobil und seine Insassen sind gegen 16:30 Uhr auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz im südwestlichen Norwegen. Was einen Stellplatz geeignet werden lässt, ist einzig und allein die Qualität des Satellitenempfangs. Schließlich spielt um sechs der FCK, die ARD überträgt live und als eingefleischter Fan hat man nun mal seine Verpflichtungen. Drei Campingplätze später ist es soweit. Das Wohnmobil steht im Blei und die Sat-Anlage ist ausgerichtet. Es kann losgehen. Du denkst, diese Geschichte ist wahr? Richtig, die beiden unverbesserlichen Optimisten führten eine bis dahin völlig intakte Ehe. Nur der FCK hätte die Urlaubsstimmung an diesem Abend noch retten können – und ließ mich im Stich.

    „Stets bemüht“ ist die kleine Schwester von Bullshit

    Seit mittlerweile einem halben Jahr schreibe ich diese Kolumne. Irgendwie drehe ich mich aber immer wieder im Kreis. Ich laufe allmählich Gefahr, mich selbst zu langweilen. Ich hatte durchaus darüber nachgedacht, einfach mal ein Rezept von Mutter's Kartoffelauflauf zum Besten zu geben. Erstens schmeckt der sensationell gut und zweitens wäre etwas Abwechslung entstanden. Aber nein, es geht um den FCK. Also springe ich mal wieder in mein Hamsterrad, das nach jedem Auswärtsspiel auf's Neue betrieben werden will.


    Nach dem Spiel in Magdeburg waren es dann zur Abwechslung mal René Klingenburg und Thomas Hengen, die außer Marco Antwerpen die Charakterfrage stellten. Wenn ich bei meinem gelangweilten Gähnen nichts verpasst habe, waren es wohl die ersten Spielminuten, die die Protagonisten so auf die Palme gebracht haben. Aber meine Herren, reden allein bringt keine Punkte. Woche für Woche liest und hört man die selben Statements - nur eine Veränderung ist nicht in Sicht. Ich bin voll und ganz bei Klingenburg und seiner Meinung, dass es nicht sein kann, dass es immer zuerst klingeln muss, bevor alle wach sind. Ein engagiertes Spiel danach und der verzweifelte Versuch zu retten, was noch zu retten ist, bringt niemanden weiter.

    Straßen? Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen!

    Thomas Hengen forderte nach dem Spiel, dass sich jeder mal selbst hinterfragen sollte. Da ich ein großer Freund von Selbstreflexion bin, würde ich vorschlagen, beginnen Sie direkt bei sich selbst, Herr Hengen. Warum wurde eine Mannschaft, die über fast keinerlei Spielwitz verfügt oder Offensivpower besitzt, am Deadline-Day mit einem Innenverteidiger verstärkt? Mit Alexander Winkler und Kevin Kraus startete man in die Saison und verpflichtete mit Boris Tomiak und Marvin Senger zwei weitere Spieler für das Abwehrzentrum. Dazu kommen weitere Defensivspieler wie Götze und Niehues, die als ausgebildete Sechser diese Rolle durchaus auch passabel ausfüllen können.


    Natürlich bin ich froh, dass sich Maximilian Hippe den Lautrern angeschlossen hat und wünsche ihm, dass er sich bei den Roten Teufeln durchsetzen kann. Was dem FCK jedoch fehlt, sind schlagkräftige Offensivspieler. Ich habe vollstes Verständnis, dass man einem Spieler wie Lucas Röser eine zweite Chance geben wollte. Dass er eine Verstärkung sein kann, dürfte niemand ernsthaft anzweifeln. Vielleicht hätte auch bei ihm unter Marco Antwerpen der "neue-Trainer-Effekt" seine Wirkung gezeigt und er hätte voll eingeschlagen. Aber nach der schweren Verletzung von Röser und allerspätestens nach dem Heimspiel gegen Zwickau hätte man meiner Meinung nach reagieren müssen. Die, in bis dahin sechs gespielten Partien erfolgversprechenden Offensivaktionen, ließen sich an einer Hand abzählen. Lediglich vier Tore hat die Mannschaft erzielt und davon ein einziges durch einen Stürmer. Zieht man von dieser Quote noch die zwei Geschenke aus Zwickau und München, bei denen Hiller das 3:0 mehr oder weniger selbst erzielt hat ab, kann man nur sehr schwer die Tatsachen verkennen.


    Ich habe irgendwann den Eindruck gewonnen, dass der Sportdirektor eine ähnliche Sturheit wie einst Jogi Löw als Bundestrainer entwickelt hat. Er hat irgendwann beschlossen, dass kein weiterer Stürmer benötigt wird, dann bleibt es auch dabei. Einen eigenen Entschluss zu überdenken scheint ausgeschlossen. Spätestens in der Winterpause wird man aber auf der Resterampe zuschlagen müssen. Und ob dem Lautrer Sportdirektor das Glück noch einmal so zur Seite steht wie bei den Leihgeschäften von Senger, Götze und Zimmer ist fraglich. Schade, dass das Offensichtliche ignoriert wurde. Dazu zählt auch, dass man meiner Meinung nach zuviel Hoffnung auf Mike Wunderlich setzt und ihn somit enormem Druck aussetzt. Der Brad Pitt von Marcos Eleven ist zwar schon 35 Jahre alt und hat eine enorme Scorerquote vorzuweisen, aber faktisch betrachtet ist er ein Jungprofi. Wunderlich hat lediglich 28 Zweitligaeinsätze für den FSV Frankfurt und 67 Drittligaspiele für Viktoria Köln im bezahlten Fußball absolviert. Ansonsten war er bislang lediglich im Amateurbereich aktiv. Auch wenn er mit den Kölnern zuletzt zwei gute Saisons gespielt hat, zeigt sich aktuell, dass er im Profifußball über recht wenig Routine verfügt. Es wäre ihm zu wünschen, dass er im hohen Fußballeralter noch etwas Erfahrung sammeln kann und beim FCK zu der Verstärkung wird, die er gerne wäre und die wir gerne sehen würden.

    Wenn man Aubameyang bei Wish bestellt und Lebeau bekommt

    Morgen ist wieder Derby-Time am Betze. Die Barackler aus Mannheim besuchen das gelobte Land und werden in ihrer unnachahmlichen Art erneut versuchen die Lautrer Krise noch mehr zu verschärfen. Wenn man dem Gesetz der Serie trauen kann, wird der blau-schwarze Versuch aber in einem bösen Erwachen enden. Die Lautrer werden alles raushauen, um Adrien Lebeau, der es geschafft hat in seiner Batman-Maske noch lächerlicher auszusehen als einst Aubameyang, dem Top-Unsympath Marc Schnatterer und allen anderen Waldhöfern die Laune so richtig zu vermiesen.


    Ich habe natürlich nichts dazu gelernt und werde wieder nach einem geeigneten Stellplatz suchen. Dieses Mal im nördlichen Norwegen und mit hoffentlich besserer Abendstimmung.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Immer wieder auf und nieder


    Häämspiel: Immer wieder auf und nieder

    Zu Hause hui, auswärts pfui - die zwei Gesichter des FCK, die nur schwer erklärbar sind. Gegen Zwickau folgt der nächste Versuch, eine kleine Serie zu starten.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Ein durchwachsener Auftritt nach einem guten Spiel gehört mittlerweile zum FCK wie die saure Gurke zum Leberwurstbrot. In einer erschreckenden Regelmäßigkeit führt die Mannschaft uns Fans immer wieder vor Augen, dass an eine sportliche Konstanz nicht zu denken ist. Einem begeisternden Spiel, das Träumereien von großer sportlicher Zukunft - in unserem Fall also gesichertes Mittelfeld in der dritten Liga - aufkommen lässt, folgt ein bitteres Erwachen und gnadenlose Ernüchterung.

    Wir hatten alle die Hosen voll - aber dann lief es ganz flüssig

    Nach dem indiskutablen Spiel in Berlin durfte vor dem Heimspiel gegen die 60er mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Aber genau zum vermeintlich richtigen Zeitpunkt hat die Mannschaft das gezeigt, was wir uns alle wünschen. Kampfgeist, Laufbereitschaft, Wille - alles war vorhanden. Das Engagement, das gegen die Löwen gezeigt wurde, war riesig. Es wurde in einer solchen Selbstverständlichkeit vorgetragen, als wäre es das normalste auf der Welt, dass eine Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern so zu Werke geht. Es wurde gerannt, gekratzt, gebissen, gegrätscht. Die nach dem blutleeren Auftritt in Berlin zurecht vielgescholtene Mannschaft hat in diesem Spiel Charakter gezeigt. Das Gute (aber auch gleichzeitig das Schlechte) ist, wir wissen nun endgültig, wozu dieses Team im Stande ist. Warum jedoch wird diese Leistung nicht Spiel für Spiel abgerufen? Es bleibt für mich unverständlich, dass regelmäßig der Haussegen zuerst so richtig schief hängen muss, bevor man bereit ist, an seine Grenzen zu gehen. So sehr mich der Auftritt gegen die Münchner gefreut hat, so sehr hat er mich auch verärgert. Die Mannschaft hat ganz klar verdeutlicht, dass die Punkte gegen Meppen und Berlin leichtfertig verschenkt wurden. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass bei gleicher Bereitschaft in diesen beiden Spielen sechs Punkte mehr geholt worden wären. Und wären diese Gedankenspiele nicht schon genug des Bösen, folgte unmittelbar darauf die Dienstreise nach Halle.

    Im Osten nichts Neues

    Nüchtern betrachtet bleibt die Auswärtsbilanz des FCK auch nach diesem Spiel desaströs. Bei drei Spielen in der Fremde schafften es die Lautrer bisher weder ein Tor zu erzielen noch einen Punkt zu ergattern. Dennoch war bei dem Spiel in Halle ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Erstmals in dieser Saison hat sich die Mannschaft ernsthaft gegen eine Niederlage gewehrt. Und mit etwas Glück hätte sie gegen Ende der Partie sogar einen Punkt mitnehmen können. Das war es dann aber auch schon. Unter'm Strich muss man festhalten, dass trotz aller offensichtlich vorhandener Bemühungen lediglich zwanzig Minuten guter Fußball geboten wurde. Zehn Minuten zu Beginn und zehn Minuten vor Spielende. Ansonsten war der Unterhaltungswert der Begegnung recht überschaubar. Für die Ansprüche des FCK ist mir das einfach zu wenig. Was von solchen Abenden oftmals bleibt, sind einzig die Schmauchspuren an unseren Hintern, die wir uns, von Langeweile getrieben, beim Anzünden unserer Fürze zugezogen haben.


    Dass Marco Antwerpen hingegen mit dem Spiel „einverstanden“ war, überrascht mich doch ein wenig. In der Nachbetrachtung sah er seine Mannschaft im zweiten Durchgang dauerhaft im Powerplay und haderte lediglich mit der Chancenverwertung. Diese Meinung dürfte er jedoch relativ exklusiv haben. Das sogenannte Powerplay kam zu Stande, weil sich die Hallenser zurückzogen und lediglich auf die einfallslosen Offensivbemühungen des FCK reagieren mussten. Und die großen Chancen waren alles andere als ein Dauerfeuer auf das gegnerische Tor. Meiner Meinung nach fehlt dem Lautrer Angriffsspiel ein geeigneter Zielspieler. Eine Schrankwand wie Terence Boyd beispielsweise, der mit seiner körperlichen Präsenz bei gleichzeitiger Beweglichkeit immer gefährlich ist. Oder ein Spielertyp wie Marvin Pourié, der extrem viel unterwegs ist und immer den Weg in die freien Räume sucht. Auch wenn die Verantwortlichen die Notwendigkeit einer Verstärkung auf dieser Position vehement bestreiten, würde ich an deren Stelle den Transfermarkt in dieser Richtung genau beobachten. Eine weitere Defensivkraft zu verpflichten, um der momentanen Verletzungsmisere entgegenzuwirken, halte ich für überflüssig. Keiner der Ausfälle ist dauerhaft und in spätestens fünf, sechs Wochen gäbe es ein Überangebot an Verteidigern. Und manchmal sind auch schon scheinbar abgeschriebene Spieler eine sehr sinnvolle Alternative. Hikmet Ciftci und Alex Winkler lassen grüßen.

    I hope, we have a little bit lucky

    Nun kommt mit dem FSV Zwickau ein sehr unangenehmer Gegner auf den Betzenberg. Das Team von Joe Enochs ist erfahrungsgemäß schwer zu bespielen. Und nur nebenbei erwähnt konnte der FCK in der 3. Liga noch kein Heimspiel gegen die Sachsen gewinnen. In allen drei Partien in Kaiserslautern teilten sich die Mannschaften die Punkte. Und wenn ich schon in der Statistikkiste grabe, kann ich noch ergänzen, dass der FSV in dieser Saison noch keinen Dreier feiern durfte, der FCK zuletzt vor über 24 Jahren gegen Zwickau verloren hat und die Betze-Buwe seit Ende Januar im Fritz-Walter-Stadion ungeschlagen sind. Aber so weit, so uninteressant. Um den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle zu halten, muss morgen ein Sieg her. Wer seine Auswärtsspiele regelmäßig versemmelt, hat dann eben zu Hause für die nötigen Punkte zu sorgen. Und das geht einmal mehr nur mit der nötigen Einstellung. Ich würde vorschlagen, dass jeder, der nicht mit mindestens dem gleichen Engagement wie gegen die Münchner Löwen spielt, am Sonntagmorgen zum Klatschen in den ZDF-Fernsehgarten muss. Das dürfte keiner auf die leichte Schulter nehmen und sich die Seele aus dem Leib rennen, um Andrea Kiewel und ihrer Gute-Laune-Hölle zu entkommen. FORZA FCK!


    Quelle: Treffpunkt Betze