ZitatFußball ohne Fans – undenkbar. Aber es gibt auch Schattenseiten der schillernden Medaillen. Wer beispielsweise mit der Bahn reist, und erlebt, wie sich Horden, als Fans getarnt, mitunter benehmen, oft alkoholgeschwängert für Radau und Chaos sorgen, der weiß um die Kehrseiten. Ähnlich verhält es sich nicht selten auf den Anmarschwegen der oft nicht eben gesitteten Fans, die keine wirklichen sind: Die Flaschenberge sind kleiner geworden, weil die Ich-AGs seit Einführung des Flaschenpfands nützliche Aufräumarbeit leisten – sofern die Flaschen noch ganz sind.
Schlimm, hirnrissig und oft einfach nur dumm auch das Vokabular auf vielen Fan-Schals, die im Umfeld der Stadien von fliegenden Händlern angeboten werden. Die Aufschriften: nicht selten vulgär, häufig frauenfeindlich und bisweilen auch rassistisch. Das tut weh!
In den Stadien werden gegnerische Teams und deren Anhänger oft wie Feinde begrüßt. Dabei würde ohne Gegner gar nicht gespielt werden können. Fan-Kultur sollte anders sein: der zwölfte Mann hinter der eigenen Mannschaft, aber mit Respekt vor dem Gast und Gegner. Beifall zur Begrüßung, die Hymne oder das Vereinslied des Gastes – so wie das der 1. FC Kaiserslautern beispielsweise am Hamburger Millerntor erlebt hat, tun gut. Man sollte seinen Gast begrüßen, wie man selbst gerne begrüßt wird, hieß früher das Credo beim SC Freiburg. Längst ist auch dort die Welt keine heile mehr. Aber der tolle Empfang, den Stadionsprecher und Union-Fans über 2000 FCK-Anhängern kürzlich bereiteten, der hatte was.
Quelle : Die Rheinpfalz
Das steckt einiges an Wahrheit drin.