ZitatAlles anzeigenVersammlung während des Spiels bei FCK II am Sonntag geplant
Von Sebastian Stollhof
597 Fans des SV Waldhof Mannheim haben sich für das Regionalliga-Derby am Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern II mit Karten eingedeckt. Mehr werden laut FCK-Sprecher Christian Gruber auch nicht im Stadion sein. Dafür aber wohl davor. Der Fan-Dachverband Pro Waldhof hat eine Demonstration angemeldet.
Diese darf laut Patrice Huth, Leiter des Ordnungsamts der Stadt Kaiserslautern, hinter der Osttribüne auch stattfinden. Allerdings mit Auflagen: Waffen und Alkohol sind verboten, die Teilnehmer dürfen sich nicht vermummen, zudem muss sich Pro Waldhof darum kümmern, dass Toiletten vor Ort sind. Dauer der Demonstration: von 13 Uhr bis 15.30 Uhr - also quasi parallel zum Spiel.
„Ab 13 Uhr werden wir friedlich direkt vor dem Gästeblock des Fritz-Walter-Stadions demonstrieren und auf unsere Fanrechte aufmerksam machen", kündigt Pro Waldhof auf seiner Internetseite an. Titel der Demonstration: „Fußballfans sind keine Verbrecher - gegen die Datenspeicherung bei Fußballspielen und die Kriminalisierung von Fußballfans." Waldhof-Anhänger kommen am Sonntag nur ins Stadion, wenn sie sich vorher eine personalisierte Karte bestellt haben. „Die Polizei wird diese Daten grundsätzlich am Montag nach dem Spiel löschen. Es sei denn, jemand davon hat eine Straftat begangen", sagt Christof Gastauer, Einsatzleiter der Kaiserslauterer Polizeidirektion.
Die Daten der 597 Karteninhaber wurden vom Waldhof an den FCK weitergeleitet, der gab sie wiederum an die Polizei. „Es ist nicht ein Fitzel dieser Daten in den Bereich der Fanszene gelangt", erklärt FCK-Sprecher Gruber. Auf der Waldhof-Geschäftsstelle wurde sogar zusätzlich der Personalausweis verlangt. „Unter den ersten zwölf Bestellungen waren schon Namen dabei, die gibt"s gar nicht", begründet Geschäftsführer Andreas Laib diese Vorgehensweise.
Er betont, dass die Demonstration keine Idee des Vereins, sondern des Fan-Dachverbandes sei. „Ich hoffe, dass diese ruhig und gesittet ablaufen wird", sagt Gastauer.
Mit 1000 bis 1500 Anhängern aus Mannheim rechnet die Polizei am Sonntag. Dass darunter welche sind, die sich an der Tageskasse für FCK-Fans mit Karten eindecken wollen - für Gästefans ist keine Kasse geöffnet - ist laut Gastauer nicht auszuschließen. Allerdings gibt es auch dort nur Karten gegen Vorlage des Personalausweises. Die Einlasskontrollen wird eine Sicherheitsfirma vornehmen. Lediglich rund 300 FCK-Fans werden erwartet.
Das auch, weil etwa 7000 Anhänger der Roten Teufel beim zeitgleichen Spiel der ersten Mannschaft in Karlsruhe sind. Die Bundespolizei wird laut Einsatzleiterin Inga Martens auf der Strecke zwischen Mannheim und Kaiserslautern starke Präsenz zeigen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die rivalisierenden Fangruppen unterwegs begegnen, auch wenn die Sonderzüge nicht parallel an Bahnhöfen halten. „Wir haben es ausdrücklich befürwortet, dass die Spiele zeitgleich ausgetragen werden", sagt Gastauer.KONZOKH
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.47
Datum: Donnerstag, den 25. Februar 2010
Seite: Nr.12