Pyrotechnik, Gewalt, Randale: DFB und DFL streiten über Sanktionen

  • Von welcher Zeit redest du? 80er, 90er? Pyro kam Mitte der 80er auf, als Hans Peter Briegel nach Verona wechselte und Fans von dort aus Pyro mitbrachten.


    Ich für meine Zeit kann leider erst ab Anfang/Mitte der 90er mitreden. Und da war Pyro fester Bestandteil.

  • Es ist nicht immer eine Straftat. Bei in Deutschland zugelassenen Seenotfackeln mit entsprechendem Prüfsiegel ist es lediglich eine Ordnungswidrigkeit, wenn man sie zündet und es zu keiner Verletzung kommt. Da gabs in Freiburg mal ein entsprechendes Urteil.

    Eine solche "Antwort" habe ich schon erwartet. In meinem Beitrag habe ich auch daher nicht hinter der Aufzählung das Wort Strafat gesetzt, sondern eben hinter den definitiv zutreffenden Fall. Das es sich im weiteren Sinne um eine Ordnungswidrigkeit handeln kann, ist jedem klar, der sich mit der Thematik ein wenig auseinandersetzt. Ansonsten scheint es dir nur um die Unterscheidung zu gehen, nicht aber um ein klares Bekenntnis, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in jedem Fall ein Verstoß gegen das Gesetz ist und somit auch vorsätzliche Vereinsschädigung. Warum schweigst du dich hierzu aus?

    Bei Nichtnennung der Täter macht sich der normale Fan nicht wegen Strafvereitelung durch Unterlassen strafbar, weil ihm keine Garantenpflicht zu melden trifft auch wenn es sich um in Deutschland nicht zugelassene Bengalos handelt.

    Dem Gesetz nach macht er sich nicht schuldig. Ich habe ja auch geschrieben das ich (persönlich) soweit gehe und sage, dass man sich durch das Unterlassen einer Strafanzeige mitschuldig macht, weil es in meinen Augen dann eine bewußte Handlung zum Schutz der Personen ist, die gegen das Gesetz verstoßen und andere Menschen gefährden; zu der Meinung stehe ich auch weiterhin.

  • Ich sehe das Problem dahin, dass in der Öffentlichkeit nicht wirklich zur Kenntnis genommen wird, dass es nach einem Rechtsgutachten des DFB durchaus die Möglichkeit bestehen Pyrotechnik unter Auflagen zu erlauben. Dass es durchaus leider vereinsschädigend ist, ist mir auch bewusst. Und nach der Sperre für Frankfurt hab ich meine Meinung inzwischen soweit revidiert, dass man nun in den kommenden Spielen auf Pyrotechnik verzichten soll. Ich find nach wie vor, dass Pyro dazu gehört und ein Mittel des optischen Supports ist, aber bevor uns die Saison im Kampf um den Abstieg noch ein Verbot droht, lieber abwarten bis nächste Saison.


    Ich hoffe, dass im Sommer wieder zurück an den Tisch gefunden wird und Überlegungen angestellt werden, inwieweit man im Stadion Pyrotechnik legal abbrennen kann. Bei den sog. Seenotfackeln, die in Deutschland zugelassen sind, seh ich ehrlich gesagt kein Problem diese in einem bestimmten Bereich zuzulassen.

  • Bislang konnte ich in dieses von dir benannte Gutachten keine Einsicht nehmen, ich gehe davon aus - da es nicht veröffentlicht ist - du auch nicht. Sollte es inzwischen möglich sein das Gutachten einzusehen, wäre ich um einen Hinweis dankbar. Darüber hinaus stützt du dich wohl auf die in schriftlicher Form abgegebene Stellungnahme der Initiative "Pyrotechnik legalisieren", die selbst behauptet entsprechende Einsicht gehabt zu haben und weiter dazu ausführt, dass es unter bestimmten Bedingungen möglich sei, Pyrotechnik im Stadion legal zu verwenden. Die Initiative führt diese Bedingungen weiter aus: "ein Antrag des jeweiligen Vereins, die Zustimmung des Stadionbetreibers sowie der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden, ausgewiesene Zonen für Pyrotechnik, namentlich bekannte Personen für den Umgang mit Pyrotechnik und geeignete bzw. geprüfte Art der Pyrotechnik." Insoweit also nichts "neues", denn das gibt das Gesetz insoweit schon jetzt her. Der DFB widerspricht dieser Einschätzung und fühlt sich ebenfalls durch das Gutachten bestätigt. Möglicherweise deswegen, weil zwar rechtlich gesehen die Durchführung im theoretischen Falle denkbar ist, aber ggf. gegen die Durchführungsbestimmungen und Sicherheitsauflagen des DFB verstoßen.


    Es dürfte aber auch klar sein, dass der Verein als Veranstalter der jeweiligen Spiele kein Interesse haben dürfte, einen solchen Antrag zu stellen, weil damit einhergehend auch immense Schadensersatzforderungsansprüche gegen den Verein geltend gemacht werden könnten, sollte es auf Grund einer nicht korrekten Handhabung von Pyrotechnik zu entsprechenden gesundheitlichen und anderen Schäden kommen (das ist im Grunde auch jetzt schon so, allerdings dürfte es einen Unterschied machen, wenn Pyrotechnik am Veranstalter und Gesetz vorbei gezündet wird oder eben durch diesen erlaubt ist). Grundsätzlich bin ich ja dafür und würde mir auch eine Einigung bzw. Lösung für dieses "Problem" wünschen, nur sehe ich derzeit wenig Aussicht auf nahen Erfolg in dieser Sache, erst recht nicht, wenn man weiterhin provozierend Pyrotechnik verwendet und somit seinen Gesprächspartner nur reizt und nachhaltig negativ beeinflusst.

  • Zitat

    Nach einer Statistik der Bundespolizei seien die Fans von Eintracht Frankfurt, Dynamo Dresden, Hansa Rostock, dem FC St. Pauli und dem 1. FC Köln 'besonders auffällig'.


    Eine positive Zusammenarbeit würde hingegen mit den Klubs von Hertha BSC, Union Berlin, dem 1. FC Kaiserslautern, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig bestehen. 'Hier wird der Fanreiseverkehr mit der Hilfe von Vereinen organisiert', sagte Becht. (sid)


    WAZ

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • Ja und der Bericht war voll der Dreck.. Nix davon ist echt zu gebrauchen, fern der realität..

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“

  • Das Problem ist, dass die Pyros mittlerweile als Waffe eingesetzt werden und das darf nicht sein !
    Weg mit den Dingern und wer so ein Ding anzündet. Sollte empfindlich bestraft werden !

    Wenn wir alle schlagen, können wir es schaffen. (Horst Hrubesch)

  • Ich hoffe die Vorkommnisse bei Relegationsspiel Fortuna vs. Hertha tragen dazu bei, dass härter gegen das Abbrennen von Bengalos in Stadien vorgegangen wird. Da die Einlasskontrollen ja scheinbar komplett nutzlos sind, können nur harte Strafen, also empfindliche Geldstrafen und landesweite Stadionverbote, gegen die "Zündler" helfen.

  • Ich hoffe die Vorkommnisse bei Relegationsspiel Fortuna vs. Hertha tragen dazu bei, dass härter gegen das Abbrennen von Bengalos in Stadien vorgegangen wird

    würde mich echt interessieren,woher dieser krasse sinneswandel kommt


    die dinger waren vor 20 jahren genauso heiß ,die dämpfe genauso schädlich
    und in den falschen händen genau so gefährlich.aber es war ein bestandteil
    von uns.


    den höhepunkt haben wir gegen barca erlebt und da fands jeder gigantisch.


    seit es verboten ist,sollen die strafen nur hoch genug sein?