So, nachdem es schon so 6 Jahre abwärts geht, sind wir gestern wieder an einem Tiefpunkt angelangt. Wie schon an anderer Stelle gesagt, das war für mich das schlimmste Spiel aller Zeiten, schlimmer als Wolfsburg, schlimmer als Leverkusen. Ich bin früher aus der Westkurve gegangen, weil im meinem Block sich Rangeleien zwischen FCK Fans angedeutet hatten, zwischen den Pfeiffern und Anfeuerern. Da hatte ich Sorge um unsere Sicherheit. Im eigenen Fanblock, dass muss man sich mal reinziehen.
Ich hatte gestern auch einen Bekannten dabei, der zum ersten Mal mit im Stadion war. Und ich muss sagen, ich habe mich geschämt. Schon ganz früh hat er mich gefragt, warum so eine negative Energie im Stadion ist.
Ein Opara wurde nach seinem ersten Fehlpass beschimpft, ein Lexa wurde schon ausgepffiffen bevor er den Ball angenommen hat. Pfiffe zur Halbzeit.
WIR SIND BESCH...NE FANS!
An alle die pfeiffen: Geht euch nicht in die Birne rein, das pfeiffen nichts bringt? Natürlich tun die Augen weh, wenn man sowas mit ansehen muss. Aber genau wie ich vom Spieler fordere, dass er alles gibt, fordere ich vom Fan, dass er auch alles gibt. Und jetzt kommt mir nicht mit: Wir sind ja in Vorleistung getreten und haben immer alles gegeben. Quatsch! Wir sind Schönwetterfans. Wir jubeln nur den Spielern zu, die gut drauf sind (Macho und Bellinghausen). Wobei man bei Macho sieht, wieviel Kredit noch übrig ist wenn man mal einen vermeintlichen Patzer macht. Wo sind denn Rufe, um mal einen Opara oder Simpson aufzubauen? Reinert wurde gross gefeiert als er gut drauf waren, wo waren Rufe um ihn gestern aufzubauen? Und noch eindeutiger können wir uns gar nicht als Schönwetterfans outen, wenn wir, wie gestern, anfangen die Mannschaft zu unterstützen als die Ergebnisse von den anderen Plätzen kommen.
In den guten alten Zeiten der 70er, 80er und 90er Jahre, haben wir all unsere spielerischen und finanziellen Defizite wettgemacht, in dem wir immer zusammen standen. Es lässt sich ein Zusammenhang finden zwischen den Spiele die gedreht wurden und Pfiffen auf den Rängen. Wie hat Herby so schön in einem anderen Thread geschrieben: Da wird die eigene Erwartungshaltung ausgepfiffen. Richtig. Nur leider wartet Fussballdeutschland nicht auf uns, bis wir uns über unsere Erwartungshaltung im Klaren geworden sind und wieder anfangen geschlossen aufzutreten.
Wie der Niedergang voranschreitet, ist ja Schritt für Schritt zu sehen: Die Spieler und die Führung fragen sich warum sie sich hier auspfeiffen lassen sollen, wenn sie woanders für das selbe Geld bessere Fans kriegen. Wir stehen im Wettbewerb. Nehmen wir die jungen Spieler. Mal ehrlich, wer würde den ernsthaft empfehlen hier zu bleiben? Gut, vielleicht weil es bequem ist und sie zuhause bleiben können, aber ist dass die Motivation mit der wir Spieler hier haben wollen? Warum spielen so viele Spieler die b ei uns ausgepfiffen werden bei anderen Vereinen gross auf? Ich willl sie nicht nochmal aufzählen.
Welcher Trainer sollte sich das antun? Was sind die Anforderungen an einen Trainer? Soll erfahren sein, mit jungen Spielern können und beide Ligen kennen. Trifft das auf einen zu? Ja. Volker Finke. Aber leider ist da noch eine Anforderung: Er muss sich mit dem Umfeld auseinandersetzen können. Schade, wird wohl nichts. Es geht jetzt nicht um den Namen Finke, sondern die Tatsache dass ein Trainer vor lauter mit dem Umfeld zurechtkommen gar keine Zeit mehr hat ordentlich zu trainieren. D.h., die Fans, Führung und Spieler nähern sich demselben Niveau an. Und es sind die Fans, die die Richtung vorgeben.
Wir haben in den letzten 6 Jahren alles ausgetauscht. Aufsichtsrat, Vorstand, Spieler, Trainer, noch mehr Spieler, noch einen Trainer. Um es mit den Worten Bill Clintons zu sagen: It's the Fans, stupid.
Alle Fans. Mich eingeschlossen. Es gibt zwar viele weitsichtige, vernünftige Fans, aber die müssen sich vorwerfen lassen, den Krakeelern nicht die Stirn geboten zu haben. Ich habe es versucht, im Stadion und im Forum, nun gebe ich auf.
So, und jetzt könnt ihr auf mich einschlagen, ihr könnt es aber auch lassen. Das hier wird mein letzter Beitrag hier sein. Ihr habt gewonnen. Ihr seid mich los. Meine Dauerkarte hole ich mir auch nicht mehr. Ich liebe Kaiserslautern, und als ich im Stadion "KAI-SERS-LAU-TERN" geschrien habe, war das ein Tribut an die Stadt, die mir alle Chancen eröffnet hat und aus mir das gemacht hat was ich heute bin und der ich viel zu verdanken habe. Aber gestern im Stadion, habe ich mich geschämt. Und zwar, wegen den so genannten "Fans". Damit kann ich mich nicht mehr identifizieren, dass ist nicht mehr mein FCK.