ZitatAlles anzeigenFCK gibt in vier Heimspielen sechs Punkte ab - Torschütze Idrissou vermasselt Riesenchance
Gut ist: Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ist weiter ungeschlagen. Nicht so gut ist: Der FCK hat nur eins von vier Heimspielen gewonnen. Das 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC Berlin war das schon dritte Heim-Remis.
„Es sind erst sechs Spieltage vorbei, und wir stehen dort, wo wir zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sein wollten. Angesichts dessen, was wir uns vorgenommen hatten, stehen wir nach derzeitigem Stand sogar etwas über dem Strich”, sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz nach dem Spiel gegen Hertha.
Nach dem von Mo Idrissou verwandelten Foul-Elfmeter (66.) hatte Trainer Franco Foda bereits Enis Alushi als zusätzliches Sicherheitsventil vorbereitet. Doch noch ehe der erstmals auf der Lauterer Bank sitzende Ex-Paderborner reinkam, hatte Ronny mit seinem vierten Saisontreffer egalisiert (69.). Der wuchtige Techniker krönte seine gute Vorstellung mit seinem harten und platzierten 23-Meter-Schuss zum 1:1-Endstand. „Wenn jetzt gesagt wird, es war ein Torwartfehler, verstehe ich das nicht”, haderte FCK-Keeper Tobias Sippel, dem die „Torfabrik” über die Hand in die Ecke rutschte: „Der Ball ist geflattert und sehr komisch geflogen. Wir wussten schon vorher, dass Ronny gut schießen kann, das ist in der ganzen Liga bekannt. Deshalb darf er in dieser Zone nicht so zum Schuss kommen!” So wertete auch Trainer Foda das Gegentor: „Wir haben gewusst, dass Ronny ein guter Distanzschütze ist.”
Torwart Sippel hatte mit seinen tollen Paraden in der ersten Halbzeit mit zwei Glanztaten (18., 23.) einen Rückstand seiner Mannschaft verhindert. Hernach ließen die Lauterer nicht mehr viel zu. Was auch am sauberen Spiel von Marc Torrejón lag, der unspektakulär, diszipliniert und konsequent Dienst tat. Sein junger Nebenmann Dominique Heintz hatte den schnellen Ramos mit einem Fehlpass zu einem Konter eingeladen (3.), fortan aber als starker Zweikämpfer, resolut und kompromisslos, Saubermann gespielt. Bemerkenswert die Leistungssteigerung von Leon Jessen, der seine linke Abwehrseite recht gut abdichtete und sich immer wieder über die Außenbahn einzubringen versuchte.
„Wenn man das ganze Spiel betrachtet, müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein. Trotzdem: Wenn man 1:0 führt, darf man sich nicht noch auf diese Art und Weise den Ausgleich einfangen”, gestand Hendrick Zuck, der längst nicht zu so gefährlichen Vorstößen kam wie in den Spielen zuvor.
FCK-Stürmer Mohamadou Idrissou lieferte sich viele heiße Zweikämpfe mit Hertha-Innenverteidiger Maik Franz, seinem alten Bekannten. Ihre Duelle standen symbolisch für die enge und von vielen Zweikämpfen geprägte Partie. „Solche Spieler wie uns braucht jede Mannschaft”, meinte Idrissou, „auf dem Platz schenken wir uns nichts. Aber außerhalb des Platzes sind wir nette Kerle.” Idrissou nutzte wohl den Elfer, hatte aber zehn Minuten zuvor im Abschluss versagt. Nach Felix Bastians' Blackout lief er allein auf Hertha-Keeper Kraft zu - und scheiterte.
Zu wenig aus den Räumen, die ihm der unsichere Fabian Holland eröffnete, machte Rechtsverteidiger Florian Dick. Dreimal hätte er für die Führung sorgen können: nach tollem Borysiuk-Seitenwechsel (24.) und frei durchlaufend mit einem dann aber zu hektischen Schuss aus gut 15 Metern (29.) sowie ein drittes Mal per Kopf. „Einen davon muss ich machen”, räumte Dick ein. Mit Blick auf die durchwachsene Heimbilanz meinte er: „Gegen eine Spitzenmannschaft wie Hertha war das in Ordnung. Wenn wir gegen Union gewonnen hätten, wäre auch alles gut. In den nächsten Spielen hier zu Hause müssen wir uns aber steigern.”
Der nächste Gast am Sonntag (13.30 Uhr) grüßt derzeit als Spitzenreiter: Eintracht Braunschweig. Am Donnerstag geht' zum VfL Bochum.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau