Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ)

  • Nun ja, ich glaube man muss vielmehr die Frage stellen, ob ein NLZ überhaupt "Kieselsteine" haben will. Sicherlich, die 4 % die es schaffen brauchen um sich herum ein funktionierendes und gutes Team, welches stetig aufgebaut werden; außer du hast einen Marco Reus in deiner Mannschaft, dafür brauchst du wahrscheinlich aber nicht mal mehr einen Talentscout. Ich vermute, die Ausbildung innerhalb eines NLZ endet strategisch und konzeptionell zu einem Zeitpunkt X - dann werden Spieler in untere Ligen abgegeben und neue Talente aus der Region dazu geholt. Und allein für diesen Durchlauf musst du aussieben.


    Zitat

    Nebst den "Juwelen", die ihren Verlauf im Verkauf haben müsste es doch auch weniger talentierte Spieler geben, die zumindest 2. Liga kicken können.


    Schau mal wie schwierig es sich zum Teil gestaltet und welch langen Atem man braucht, um die Juwelen in eine Profimannschaft zu integrieren. Und selbst ein Profivertrag ist keine Garantie dafür, dass die Jungs es in Liga 1-3 schaffen. Was passiert dann erst mit den "Kieselsteinen", also mit 18-22 Jährigen, die zwar solide kicken, aber weder über Erfahrung noch größeres Talent verfügen. Dann hole ich mir doch als Verein für meine Zweitliga-Mannschaft lieber einen Spieler aus dem In- oder Ausland, der sein Können zumindest woanders schon mal unter Beweis gestellt hat.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Spannende Diskussion!
    Und mit Sicherheit nicht trivial.
    Wenn sich der FCK weiter als Ausbildungsverein sieht, muss er diese Diskussion auch intern führen!


    Ggf kann darin auch ein Baustein sein, dass man Partnerschaften mit anderen Klubs, zB aus der Oberliga eingeht und für Spieler die bei uns erstmal wenig Aussicht auf Einsatzzeiteb haben entsprechend zeitweise an andere Klubsgibt. Auch schon in der A und B Jugend.


    Aus meiner Sicht ist da die interessanteste Diskussion seit Wochen, die da durch canelon angestoßen wurde

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Keine Frage, da haben die Trainer der Reihe nach "versagt" aber das spielte sich alles bei den Profis ab.


    noch schlimmer


    aber wenn man das geld verbrät,dass eigentlich für das nlz angedacht war,dann macht man
    sich auch keinen großen kopp um gescheite jugendarbeit.fünfstück scheint dort in seinem
    metier gewesen,weil er mit dem nachwuchs umgehen konnte.im gegensatz zu den profis,war
    er dort auch innovativ.
    es gab einige gegenstimmen,als man paula installiert hat und das hat sich bis heute bewahrheitet.
    unterhalte dich mal mit kennern der jugendabteilungen,die werden dich aufklären.


    es gibt ein gentlemen agreement zwischen mainz,frankfurt und dem fck ,dass man sich nicht um
    den nachwuchs des anderen bemüht.hat funktioniert ,bis wir an einem torhüter der eintracht
    gebaggert haben.


    bei uns liegt so vieles im argen,dass die leute gar nicht wissen wo sie anfangen sollen,mit aufräumen.

  • Stimmt dirtdevil,
    man muss ich auch in schlechten Zeiten an Gentleman Vereinbarungen halten. Sonst holen wir uns noch da unnötig Konkurrenz rein, wo wir gegen Mainz und SGE eh schon unter dem Punkt der Perspektive abststinken


    Es ist eine Frage der Haltung so etwas nicht zu tun.


    Und auch wichtig:
    wir brauchen die richtigen Trainer und Betreuer, die sich nicht nur um die Juwelen kümmern, sondern auch um die Steine, deren Glanz eigentlich noch kommt. Die Aussehen wie Kiesel aber Halbedelsteine sind.


    Es ist die Frage, wie siebt man richtig.... und da gibt es sicherlich viele Facetten

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Ich denke, dass eine Nachwuchskonzeption ein Gebilde sein muss, das viele wichtige Einzelfaktoren umfassen muss.
    Schaut euch mal die jeweiligen Konzeptionen von Hoffenheim, Schalke, Dortmund usw. an.
    Hier greifen ganz viele und unterschiedliche Zahnräder, die sich gegenseitig antreiben.
    Das familiäre Umfeld, Freunde, Schule usw., also Faktoren, die mit dem sportlichen Bereich nicht direkt verknüpft sind, sind dennoch außerordentlich wichtig. Die Jungs müssen Geborgenheit empfinden, sie müssen den schulischen Anforderungen entsprechen und müssen charakterlich in die Vereinsphilosophie passen.
    Die Erziehungsberechtigten, sowie Lehrer/Erzieher von Schule, Internat müssen in die Planungen der sportlichen Überlegungen eingebunden werden. Die Trainer müssen eine hohe pädagogische, psychologische und soziale Kompentenz aufweisen. Außerdem müssen Mentaltrainer, Pädagogen und Psychologen mit den Jungs arbeiten können.
    In Dortmund ist die schulische Ausbildung der sportlichen formal gleichgestellt! Im Zweifelsfall sind schulische Aspekt den sportlichen übergeordnet.
    Man muss sich ganz einfach die Pyramide vor Augen halten, die als Sinnbild herangeführt wird, um zu verbildlichen, dass es nur ganz wenige schaffen, sich von der breiten Masse zu lösen und an die Spitze zu gelangen.
    Im Grunde genommen muss der Verein rundum einen Vorbildcharakter aufweisen, damit neben dem traditionellen Opa-Vater-Sohn-FCK-Schema "mer sinn uff Ewischkeit Lautrer", auch gegenwärtige und zukünftige Ansprüchen Rechnung getragen werden kann. Dass also Erziehungsberechtigte guten Gewissens ihre Jungs bei einem Verein anmelden.
    Dass der Verein selbstverständlich erkennbar eine positive Ausstrahlung im sportlichen, wirtschaftlichen, sozialen und auch in der Außendarstellung/Kommunikation aufweisen muss, dürfte allen hier klar sein.
    Deshalb nun direkt zum FCK, der seit Jahr(zehnt)en in jeglicher Hinsicht mit negativem Trend vor sich hindümpelt, dessen Nachwuchsarbeit keine Früchte mehr trägt, der im NLZ teilweise "Alt-Nationalspieler" angestellt und bezahlt hat, deren Tätigkeit nur spekulativ interpretiert werden konnte. Ein Zwischenhoch brachte unter Konrad Fünfstück "drei Sterne", die allerdings schon längst verblasst sind.
    Wir müssen uns solche Fragen wie "warum hat uns Eduard Löwen verlassen?", "weshalb hatte Andre Schürrle den FCK erst gar nicht auf dem Schirm?" stellen! Warum haben junge Spieler, die von außen kamen, wie Fortounis und Demirbay "keinen Bock" auf den FCK gehabt und blühen nun bei anderen Vereinen auf?


    Die Antwort ist recht einfach. Wir sind Blender, wenn wir sagen, dass der FCK ein Ausbildungsverein ist!
    Ich habe vor vielen Jahren auf einer Benefizveranstaltung Herrn Jäggi auf die Nachwuchsarbeit beim FCK angesprochen - er antwortete sinngemäß, er hätte beim FCK Wichtigeres zu tun! Ich denke, dass diese Meinung auch in der Zeit nach Jäggi immer noch Gültigkeit hat. Vielleicht nicht mehr so krass.
    Aber dennoch so ausgeprägt, dass der potentielle Nachwuchs lieber nach Saarbrücken, Elversberg, Mainz usw. geht.
    Vielleicht auch deshalb, weil die Väter inzwischen nicht mehr auf den Betze pilgern und das oben genannte Opa-Vater-Sohn-FCK-Schema keinen Sinn mehr ergibt!

    Einmal editiert, zuletzt von BoldSalad278 ()

  • Ein Start-Up kann aber auch nicht die gleichen Rahmenbedingungen wie ein Konzern haben. Glücklicherweise sind die Zeiten von Jäggi vorbei. Wir schreiben das Jahr 2018 und hoffen, dass der FCK nochmal den Arsch gerettet bekommt. Was ich damit sagen will ist, um dorthin zu kommen, wo - wie du treffend beschreibst - Vereine wie Hoffenheim, Schalke oder Dortmund stehen muss jahrelange konsequente und vor allem konstante pädagogische und sportlich-kompetente Arbeit geleistet werden. Die Dortmunder fangen trotz der Unsummen an Geld und dem Erfolg den sie haben jetzt erst an einen 5-Jahres-Plan zu entwickeln und sozialpädagogische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Das braucht man verdammt viel Zeit, kluge Köpfe und wie immer aber auch jede Menge Geld. Besonders in der Nachwuchsarbeit glaube ich, haben Fans die größten Möglichkeiten mitzuwirken. Und wenn man den Worten Notzons Glauben schenken darf haben wir seit langer Zeit mal wieder jemanden an Bord, der die hochgradige Bedeutung des NLZ sieht, aber derzeit nicht viel bewirken kann.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Ein Start-Up kann aber auch nicht die gleichen Rahmenbedingungen wie ein Konzern haben. Glücklicherweise sind die Zeiten von Jäggi vorbei. Wir schreiben das Jahr 2018 und hoffen, dass der FCK nochmal den Arsch gerettet bekommt. Was ich damit sagen will ist, um dorthin zu kommen, wo - wie du treffend beschreibst - Vereine wie Hoffenheim, Schalke oder Dortmund stehen muss jahrelange konsequente und vor allem konstante pädagogische und sportlich-kompetente Arbeit geleistet werden. Die Dortmunder fangen trotz der Unsummen an Geld und dem Erfolg den sie haben jetzt erst an einen 5-Jahres-Plan zu entwickeln und sozialpädagogische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Das braucht man verdammt viel Zeit, kluge Köpfe und wie immer aber auch jede Menge Geld. Besonders in der Nachwuchsarbeit glaube ich, haben Fans die größten Möglichkeiten mitzuwirken. Und wenn man den Worten Notzons Glauben schenken darf haben wir seit langer Zeit mal wieder jemanden an Bord, der die hochgradige Bedeutung des NLZ sieht, aber derzeit nicht viel bewirken kann.


    Das mit der Mitwirkung halte ich für wichtig. Allerdings bin ich bereits vor vielen Jahren, als noch Herr Neu für das NLZ verantwortlich war, mit meinen Unterstützungsangeboten an die Wand gefahren. Da haben auch Jahre später zwei offizielle Besprechungstermine mit Stefan Kuntz nichts gebracht.

    Einmal editiert, zuletzt von BoldSalad278 ()

  • . Und wenn man den Worten Notzons Glauben schenken darf haben wir seit langer Zeit mal wieder jemanden an Bord, der die hochgradige Bedeutung des NLZ sieht, aber derzeit nicht viel bewirken kann.


    Dieser jemand ist Paula? Sorry hab da nicht so die Ahnung. Nur falls es Paula ist, wird er von einigen ja nicht so positiv gesehen wie es Notzon tut. Klar, er muss es ja auch sagen

  • Nein, ich meine Notzon selbst.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Dann bestätigt sich meine Vermutung, dass die „herrschende“ Meinung eher zum Nachteil der Nachwuchsarbeit ausgerichet ist.
    Oder wie kann man die „allein-auf-weiter-Flur-Meinung“ von Notzon interpretieren?