Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ)

  • Man könnte jetzt nochmal Kuntz und seinen Jüngern aufs Maul hauen aber besser wird davon nix. Nur...
    Nen Lerneffekt bei den Allesglaubenden wirds auch net geben

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Ich weiß nicht so recht, wo ich mit meinem Beitrag wirklich hin soll, aber da es im Wesentlichen um unsere ganze Nachwuchsarbeit geht, mal hier:


    Es ist nur ein Beispiel und ich habe nicht recherchiert, wie viele Ex-FCK-Jugendspieler jetzt woanders zum Zug kommen. Eduard Löwen wurde von uns ausgebildet, ist noch bevor er eine "Karriere" bei uns starten konnte zur Saarbrücker U19 gewechselt und hat sich über Nürnberg II jetzt zu den dortigen Profis hoch gespielt. 17 Spiele hat er in dieser Saison bestritten, davon 13 von Beginn an, zuletzt mehrfach eingewechselt. Angeblich ist jetzt sogar Spartak Moskau an ihm dran.


    Ich sehe in diesem Spieler ganz sicher nicht die Lösung unserer Probleme, aber irgendwie sehe ich in ihm durchaus ein signifikantes Beispiel, was bei uns schief läuft. Jedenfalls ist es ein Spieler, der durchaus das Zeug hat, in der 2. Liga solide Leistungen abzurufen, was insoweit durch den Kicker-Notenschnitt von 3,5 bestätigt wird. Klar, das ist keine Traumnote, aber es reicht und würde uns aktuell betrachtet durchaus gut zu Gesicht stehen.


    Wie kann es sein, dass Spieler den FCK noch vor dem Sprung zu den Profis bzw. den Halb-Profis (U23) verlassen und ihr Heil in der Flucht zu - auf dem Papier - eigentlich schlechteren Vereinen/Mannschaften suchen. Wieso gelingt es nicht, solche Spieler über unsere U23 aufzubauen und für den Einsatz bei den Profis tauglich zu machen. Klar, aktuelle Beispiele mit Shipnoski und Seufert, dem zurückgekehrten Manfred oder mit Abstrichen auch Müsel gibt es natürlich auch. Nur sind Shipnoski und Seufert, wenn sie sich entsprechend entwickeln die nächsten Kochs, Pollersbecks, etc. auf der Liste der notwendigen Spielerverkäufe. Es benötigt aber auch Spieler, die vielleicht nicht ganz in der vordersten Reihe auf sich aufmerksam machen und trotzdem keine schlechte Rolle spielen - und eben beim FCK bleiben und spielen. Also nicht ganz ernst gemeint: Spieler die wie Landgraf oder Lambertz jährlich ihren Beitrag leisten und nicht ständig vor dem Absprung stehen. Auch diese beiden Namen stehen nur als Beispiel, es geht mir vordergründig darum, dass wir auch konstante "Mitläufer" brauchen, dies sich sozusagen erst durch die Anzahl an Jahren, die sie für den FCK spielen, langsam ggf. zu einem Führungsspieler entwickeln.


    Oder ist das einfach nur der unmögliche Wunsch im modernen Fussball und der romantische Gedanke an den "alten" Fussball?

  • Wirklich eine knifflige Fragestellung, die sich vermutlich nur mit Hypothesen beantworten lässt. Eine adäquate Antwort kann wahrscheinlich nur ein intensiver Kenner geben - oder Konrad Fünfstück, der zu diesem Zeitpunkt noch das NLZ geleitet hat.


    Möglicherweise hat man Eduard Löwen den Sprung nicht zugetraut. Jedes NLZ wird ihre Jugendspieler ja nach einem bestimmten Muster ausbilden und bewerten. Hat der Spieler selbst einen Wechsel forciert? Die meisten werden wissen, dass auch Fussballer bzw. Profis ein für sich stimmiges Umfeld brauchen - vielleicht hatte er das beim FCK nicht, aber stattdessen in Saarbrücken oder später in Nürnberg. Ein Andre Schürrle beispielsweise, der interessanterweise in den vergangenen Transferperioden immer zu den teuersten Neuverpflichtungen gehörte hat eigentlich nirgends mehr solch konstante Leistungen gebracht wie zu Mainzer Zeiten. Es gibt also auch solch weiche Faktoren, die eine Rolle spielen können. Und letztlich gibt es im deutschen Fussball auch eine sehr ernüchternde Zahl, denn nur maximal 4 % aller Jugendspieler (es gibt auch Jahrgänge, die bei lediglich 1-2 % liegen) schaffen den Sprung in Liga 1-3. Die anderen kicken in Amateurligen rum oder gehen einem anderen Beruf nach. Diese Prozentzahl impliziert ja ein sehr grobkörniges Sieb, bei dem man ein Talent vllt. auch mal übersieht.


    Zitat

    Es benötigt aber auch Spieler, die vielleicht nicht ganz in der vordersten Reihe auf sich aufmerksam machen und trotzdem keine schlechte Rolle spielen - und eben beim FCK bleiben und spielen.


    Im aktuellen U23 Kader gibt es lediglich 3 Spieler, die bereits 5 Jahre oder länger dabei sind. Wobei ich mir da die Frage stelle, ob das aus Sicht eines jungen Spieler überhaupt realistisch erscheint. Die Jungs wissen um ihre Chance, aus der U23 aufsteigen zu können. Wenn dir mitgeteilt wird, deine Chancen stehen schlecht, dann suchst du dir natürlich einen anderen Verein, bei dem der Sprung realistischer scheint. Und hierbei schließt sich womöglich der Kreis zu Eduard Löwen.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Es müsste schon fehlende Perspektive gewesen sein, keine Frage. Wenn man seinen Weg nicht mit der U23 des FCK in Verbindung gebracht hat, macht es schon Sinn, zu wechseln. Ich glaube aber nicht, dass die Perspektive danach um Welten besser war, denn er ist dann zur Zweitvertretung der Nürnberger gewechselt die zum damaligen Zeitpunkt auch "nur" Regionalliga gespielt haben, ebenso wie unsere U23, auch wenn man die bayerische Regionalliga etwas stärker einschätzen kann.


    Also entweder hat man beim FCK ihn in der Zukunft nicht so weit gesehen, wie er sich über Saarbrücken und Nürnberg entwickelt hat, oder er selbst hat seine Chancen beim FCK als geringer als beim Club eingeschätzt. Letzteres halte ich für abwegig, da der Club stärker einzuschätzen ist.


  • Also entweder hat man beim FCK ihn in der Zukunft nicht so weit gesehen, wie er sich über Saarbrücken und Nürnberg entwickelt hat, oder er selbst hat seine Chancen beim FCK als geringer als beim Club eingeschätzt. Letzteres halte ich für abwegig, da der Club stärker einzuschätzen ist.


    Oder er hatte dort bessere Trainer und Förderer die ihm das nötige beigebracht bzw. motiviert haben.

  • Wie gesagt @canelon. Das ist eine sehr spannende Fragestellung und Debatte und es wäre wünschenswert, diese noch zusätzlich mit tatsächlich bekannten Fakten zu untermauern, vor allem weil sie sehr wahrscheinlich auch an den bekannten Problemen des NLZ knabbert.


    Es gibt noch einen weiteren unbekannten Faktor, nämlich die persönliche Befindlichkeit. Schließlich war Eduard Löwen zum Zeitpunkt des Wechsels erst schlanke 18 Jahre alt, noch nicht mal das Abi in der Tasche. Auch persönliche Gründe können einen jungen Spieler in diesem Alter zu einem Wechsel bewegen.


    Und was ich grad noch gefunden habe: Die U19 des FC Saarbrücken hat in der Saison 2015/16 in der Bundesliga Staffel Süd/Südwest gespielt. Die Lautrer U19 hingegen hat nur in der Regionalliga gespielt. Das würde auf alle Fälle seine persönlichen Ambitionen erklären, zumal Löwen ablösefrei gewechselt ist.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

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    Im Bezug aufs Talent magst du da Recht haben, aber das sind keine Spieler, die bei uns in der Jugend ausgebildet und woanders groß oder zumindest besser rausgekommen sind, Swierczok ohnehin nicht. Keine Frage, da haben die Trainer der Reihe nach "versagt" aber das spielte sich alles bei den Profis ab.


    Mit geht es aber um den Unterbau ... Spieler die hier in der Jugend ausgebildet werden und dann eben doch nicht beim FCK spielen, aber beweisen, dass sie brauchbar sind. Nebst den "Juwelen", die ihren Verlauf im Verkauf haben müsste es doch auch weniger talentierte Spieler geben, die zumindest 2. Liga kicken können. Kann mir doch keiner erzählen, dass wir nur (Roh)Diamanten haben und sonst nur Kieselsteine.