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Bald ist Weihnachten – die Zeit des Innehaltens, des Nachdenkens und der Reflexion. Zeit für eine Bestandsaufnahme. Wie in einer Beziehung, so ist es doch auch ein bisschen mit seinem Verein: Man entwickelt ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimmt. Auch wenn es vielleicht gerade keiner anspricht - oder ansprechen möchte. Die FCK-Flamme flackert gerade sehr mau. Erlöschen wird sie nie, aber sie ist weit davon entfernt, eine lodernde Flamme zu sein.
Eigentlich schade, denn normalerweise hat sie die Kraft eines Lagerfeuers, an dem sich viele Menschen aufwärmen – in guten Zeiten, aber normalerweise auch in schlechten Zeiten. Momentan wärmt sie nicht - und das liegt nicht nur an der kalten Jahreszeit.
Die ärmste Stadt Deutschlands. So stand es vor ein paar Wochen irgendwo mal geschrieben. Kaiserslautern hat Oberhausen als Stadt mit der höchsten pro Kopf-Verschuldung abgelöst. Für viele Menschen ist Kaiserslautern dennoch die reichste Stadt Deutschlands – sicher nicht finanziell, aber ideell und emotional. Nennt mir eine Stadt, die den Leuten über so einen langen Zeitraum, mit so einer starken Intensität, noch mehr Sinn, noch mehr Identifikation und noch mehr Emotionalität stiftet.
Gelsenkirchen, Dortmund…ok. Aber dann wird’s auch eng. Jeder weiß um die Einzigartigkeit des Vereins. Auch Anhänger anderer Vereine zollen dem Mythos FCK Respekt. Fritz-Walter, Betzenberg, 54er Elf, Tugenden, Mythos. Mit dem FCK verbindet man viele Attribute. Man kann es schnell zuordnen. Die Lage des Stadions: Einzigartig. Die Fans: Waren zumindest mal einzigartig - und an speziellen Tagen spürt man, dass der Mythos längst nicht Tod ist. Beim 3:3 gegen Stuttgart, beim 2:0 gegen Bayern, beim Sieg gegen Leverkusen im Pokal.
Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Flamme gerade nur noch seicht flackert? Kann der FCK, wie er sich in der Gegenwart präsentiert, noch Menschen in seinen Bann reißen, oder zehrt der Verein nur noch von seiner glorreichen Vergangenheit? Es ist Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Wo stehen wir gerade aus sportlicher Sicht?
Hinrunde 2012. Nach 19 Spieltagen steht mit 32 Punkten der dritte Platz zu Buche. Insgesamt kann man darüber nicht unbedingt meckern. Geprägt von 3 sieglosen Spielen ist man vielleicht hingerissen, es schlechter zu beurteilen, als es ist. Die Zweite Liga ist in diesem Jahr sicher nicht die stärkste aller Zeiten. Die Mannschaft hat grundsätzlich das Potential den Relegationsplatz auch am Ende der Saison zu belegen. Klingt eigentlich ganz ok.
Aber irgendwas stimmt doch nicht. (...)
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