ZitatAlles anzeigenFCK-Torwart Tobias Sippel spürt vor der Relegation eine besondere Atmosphäre – Torrejón und Baumjohann leicht lädiert
VON Oliver Sperk
Nicht verrücktmachen lassen, nicht überziehen: Franco Foda, der Trainer des Fußball-Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern, hält knapp eine Woche vor dem Relegations-Hinspiel auswärts am 23. Mai (20.30 Uhr) den Ball flach. Mittelfeldspieler Alexander Baumjohann und Verteidiger Marc Torrejón sind leicht lädiert und haben gestern nicht trainiert.
Baumjohann hat Probleme mit der Wadenmuskulatur; ob er am Sonntag (13.30 Uhr) im letzten Punktspiel der Saison gegen den FC St. Pauli aufläuft, ist offen. Torrejón wird am Sonntag wohl pausieren. Der 27-Jährige plagt sich seit einigen Wochen mit Schmerzen im Schambein, einem Teil des Beckens. Diese Art von Verletzung ist typisch für Sportarten, bei denen Schnellkraft gefragt ist.
Sie kommt bei Fußballern besonders häufig vor. „Marc konnte nicht trainieren, was auch schon in der vergangenen Woche vor dem Spiel in Regensburg zum Teil der Fall war“, sagt Trainer Foda. Torrejón geht aber davon aus, in der Relegation einsatzfähig zu sein.
Der ersten Partie am Donnerstag beim noch zu ermittelnden Bundesliga-16. folgt dann am Montag, 27. Mai (20.30 Uhr), das Rückspiel im Fritz-Walter-Stadion, für das der Kartenvorverkauf wegen der immensen Nachfrage vorerst gestoppt wurde. Eine kleine Chance auf Resttickets besteht eventuell in der kommenden Woche. „Aber wir dürfen nicht jetzt schon mit allen Gedanken bei den Relegationsspielen sein “, mahnt Trainer Foda, der am Sonntag im Heimspiel gegen St. Pauli auch auf den zuletzt verletzten und nun stark erkälteten Angreifer Albert Bunjaku verzichten muss.
„Wir müssen uns voll auf die Trainingswoche konzentrierten und auf das Spiel gegen St. Pauli“, fordert Foda, „wir wollen dieses Spiel gewinnen, in diesem Jahr zu Hause ungeschlagen bleiben.“ Eine komplette Personalrochade am Sonntag zu Schonungszwecken schließt der FCK-Coach aus. „Auch dieses Spiel gehört zu einer vernünftigen Vorbereitung auf die Relegation“, betont Foda, „ich schau’ mir an, wer eine Pause braucht. Aber die, die fit sind, werden auch spielen.“ Weil Torrejón pausiert und Dominique Heintz gegen St. Pauli seine Gelbsperre verbüßt, könnte Mathias Abel, dessen Vertrag ausläuft, neben Jan Simunek verteidigen.
Kein Thema ist es für Coach Foda, Torjäger Mohamadou Idrissou oder Mittelfeldspieler Ariel Borysiuk wegen der jeweils drohenden zehnten Gelben Karte gegen den vor dem Abstieg geretteten FC St. Pauli pausieren zu lassen. „Das macht keinen Sinn“, sagt der Trainer, „dann kriegen sie die Karte vielleicht im Hinspiel und sind im Rückspiel gesperrt.“ Die Gelben Karten aus den ersten 34 Spielen zählen für die Relegation weiter. „Das ist ein Unding. Normalerweise müssten alle vor der Relegation angehäuften Karten gestrichen werden. Beide Mannschaften sollten in so wichtigen Partien mit ihren Besten spielen können“, meint Foda.
FCK-Torwart Tobias Sippel fiebert den Relegationsspielen schon entgegen. Er weiß aber auch, wie wichtig es ist, die Konzentration zunächst am Sonntag gegen St. Pauli hoch zu halten. „Die Spannung steigt von Tag zu Tag“, betont der 25-Jährige, der diese Zeit mit den Tagen vor dem wichtigen Spiel am 18. Mai 2008 vergleicht, als der FCK gegen Köln gewinnen musste, um nicht in die Dritte Liga abzusteigen – und 3:0 siegte.
„Der Unterschied ist, dass der Druck diesmal bei unserem Gegner aus der Bundesliga viel größer sein wird. Egal wer das sein wird.“ Düsseldorf oder Augsburg sind wahrscheinlich. Hoffenheim hat nur noch Außenseiterchancen. Die Entscheidung fällt morgen Nachmittag beim Bundesliga-Finale.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau