ZitatAlles anzeigenFCK-Profis stimmen mit den Beinen ab – Stefan Kuntz will Foda-Kritik nicht kommentieren
Die Quittung für die blutleere Darbietung von Aalen stellte die zahlende Kundschaft dem FCK vorher aus: Die 4000, 5000, die nicht kamen, aber verpassten einen eindrucksvollen Wiedergutmachungsversuch. Das 2:2 (1:2) des 1. FC Kaiserslautern im Montagsspiel der Zweiten Liga „fühlt sich wie ein Sieg an“, befand Trainer Oliver Schäfer angesichts des Wettmachens eines zweimaligen Rückstandes in Unterzahl.
Mit der Einstellung, die die FCK-Profis nach der Roten Karte für Florian Dick (ein Spiel gesperrt) nach sieben Minuten an den Tag legten, hätte es das Desaster von Aalen nicht gegeben. „Ganz im Inneren habe ich daran geglaubt, dass es vielleicht so ein Spiel gibt, wie es war“, reflektierte Oliver Schäfer den Moment des Feldverweises.
Ivica Banovic hatte noch gar nicht verwandelt, da stellte Schäfer die dezimierte Mannschaft um, schwor Karim Matmour, der rechts auf der Außenbahn spielt, auf die Dick-Rolle als Rechtsverteidiger ein. Matmour löste dies glänzend. Schäfer coachte mit Leidenschaft und tat auch einen guten Griff, als er den ausgelaugten Torjäger Simon Zoller, der das 2:2 nach tollem Zuspiel des gut spielenden, großartig kämpfenden Alexander Ring schoss, ersetzte.
Florian Riedel, ein „gelernter“ Rechtsverteidiger kam, spielte aber vor Matmour und wusste den FCK zu beflügeln. Pech: Riedel kugelte sich die Schulter aus, wurde eingerenkt, hielt heldenhaft durch. Eine Kernspintomographie bringt Klärung über die Verletzung.„Ein richtig geiles Spiel mit viel Tempo“, fand Cottbus-Trainer Rudi Bommer. „Da war alles drin, Torchancen... Ich denke, wenn du zweimal führst, dass du auch die Punkte festhalten musst.“
Oliver Schäfer sah den Betze-Mythos belebt. „Wie früher“, schwärmte der Coach, dessen Spieler einmütig für den 44-Jährigen als Cheftrainer plädieren. Es war aber nur fast wie früher: Denn früher hätte der FCK das Spiel gewonnen Für das Siegtor konnte, ja musste allein Marcel Gaus sorgen. Er ließ vier tolle Chancen aus.
Die gute Laune ließ sich Stefan Kuntz davon nicht beeinträchtigen. Auch nicht von einem Interview des beurlaubten Franco Foda, der Kuntz in Sport 1 angriff und ihm ein falsches Spiel rund um die Entlassung anlastete. „Kuntz muss sich auch mal hinterfragen“, sagte der durch seine Freistellung verbitterte Foda. „Ich habe damit gerechnet, dass er nachtritt. Ich könnte zu jedem einzelnen Punkt etwas sagen, ihn widerlegen. Aber das ist nicht unser Stil“, sagte Kuntz.
„Olli hat einen Riesenjob gemacht“, lobte der FCK-Chef. Wichtig für ihn war, der Truppe keinen Fremden vorzusetzen, sondern jemanden, der ihnen vertraut ist „und der konträr zu dem ist, was Franco Foda gemacht hat“. Schon bei der Entlassung von Marco Kurz im März 2012 habe man intern über Oliver Schäfer als große Lösung nachgedacht. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
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Zur Sache: Herzblut-Hilfe Arno Wolf
Morgen (18 Uhr) gastiert Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern im Eisenberger Waldstadion. Testspielgegner ist der polnische Erstligist Pogon Stettin. Der Freundeskreis des in Hettenleidelheim beheimateten ehemaligen Fußball-Profis Arno Wolf (54), der an chronischer Lymphatischer Leukämie erkrankt ist, wird vor, während und nach dem Spiel dazu aufrufen, vor Ort Speichelproben für die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) abzugeben.
100 Proben können vor Ort abgenommen werden. „Arno braucht dringend einen Spender“, sagt eine der beherzten Mitstreiterinnen der „Herzblut-Hilfe Arno Wolf. Schau nicht weg, wenn Du helfen kannst“.
Zu den Aktivposten der Aktion gehört auch Oliver Müller. Der Trainer der zweiten Mannschaft des VfR Grünstadt hat die zweite und dritte Garnitur, die Jugend, auf die dramatische Krankheit des sympathischen Sportmannes, zuletzt Scout des 1. FC Nürnberg, zuvor für den FCK tätig, aufmerksam gemacht.
„Statt Training gehen spontan zehn Mann von uns zur Speichelprobe“, sagt Müller und appelliert an andere Fußballer und Vereine der Region, den Trainingstag vielleicht auch so umzugestalten.
Eine Speichelprobe kostet die DKMS 50 Euro. Um die Aktion, die umgehend eine Wiederholung erfahren soll, zu unterstützen, gibt es ein ...
... Spendenkonto
Arno Wolf - Geboren 16 05 59
Konto 255 556 - Bankleitzahl 641 500 20
Kreissparkasse Tübingen.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung