ZitatAlles anzeigenMorgen DFB-Pokal-Viertelfinale bei Bayer 04
KAISERSLAUTERN (osp). Als einziger Zweitligist ist der 1. FC Kaiserslautern noch im DFB-Pokal-Viertelfinale vertreten, wo sich ansonsten sieben Bundesligisten tummeln. Die Lauterer betrachten die Auswärtspartie morgen (19 Uhr) beim Bundesliga-Zweiten Bayer Leverkusen als „Bonusspiel“. Das gilt in finanzieller wie in sportlicher Hinsicht.
Die Teilnahme am elitären Zirkel der letzten Acht im Pokal beschert dem FCK Einnahmen von gut einer Million Euro. Zu den rund 960.000 Euro aus dem zentralen Vermarktungstopf des DFB kommen für den FCK 40 Prozent der Einnahmen aus dem Ticketverkauf. Die Leverkusener rechnen mit etwa 25.000 Zuschauern. Davon kommen rund 3000 aus der Pfalz, was Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic besonders freut.
„Ich gehe davon aus, dass man unsere Fans gut hören wird“, sagt Runjaic, dessen Mannschaft die Unterstützung bei dieser undankbaren Herkulesaufgabe gegen ein europäisches Topteam nur allzu gut brauchen kann. Alles andere als ein souveräner Bayer-Sieg gegen den Zweitliga-Dritten wäre eine Überraschung.
„Wir wollen mit viel Freude und Elan Bayer Leverkusen Kopfschmerzen bereiten“, betont der FCK-Trainer in der Hoffnung, dass sein Kollege Sami Hyypiä und dessen Team die Schachteln mit der berühmtesten Bayer-Arznei dann auch mal für gut zwei Stunden verlegt haben. Sowohl Hyypiä als auch Runjaic haben angekündigt, ihre Anfangsformation morgen Abend gegenüber dem Liga-Wochenende zu verändern. Obwohl Leverkusen am Freitag 1:0 bei Borussia Mönchengladbach gewann und der FCK am Samstag Greuther Fürth mit 2:1 besiegte, soll rotiert werden.
So könnte der FCK-Coach im Mittelfeld für den gegen Greuther Fürth farblosen Konstantinos Fortounis den erfahreneren Enis Alushi bringen, um das Zentrum einigermaßen dicht zu machen – so gut wie eben gegen einen sehr spielstarken Champions-League-Achtelfinalisten möglich. Eine Grundvoraussetzung für Runjaic, um sich morgen Abend in der nicht ganz ausverkauften BayArena gut zu präsentieren: „Wir müssen sehr viel laufen.“
Der Fußball-Lehrer hat seiner Mannschaft in einer rund zweistündigen Videoanalyse gestern noch einmal vor Augen geführt, was sie speziell beim Spielaufbau besser machen muss als gegen Fürth. Die Schuld am 1:2-Anschlusstreffer der Fürther nahm FCK-Torwart Tobias Sippel auf sich. „Nach diesem 18-Meter-Schuss wollte ich den Ball wegblocken“, sagt Sippel, „das Unglückliche war, dass ich Chris (Löwe) den Ball genau zwischen die Beine geblockt habe.“ So reagierte Fürths Joker Ognjen Mudrinski am schnellsten und stocherte den Ball zum 1:2 ins Netz. Dennoch reichte es für die Lauterer zu den drei wichtigen Punkten im Verfolgerduell.
Weil morgen Abend der Druck nur auf Leverkusen lastet, hofft Runjaic, dass sein Team vor allem Spaß hat. „Nach dem Big-Point-Spiel gegen Fürth wird das nun ein Big-Fun-Spiel“, meint der FCK-Coach. Und sein Torwart hat einen ganz speziellen Ansatzpunkt beim Wiedersehen mit seinem ehemaligen Mitspieler Sidney Sam.
„Sidney hat zuletzt immer ein Tor gegen uns gemacht, das soll diesmal nicht so werden“, sagt Sippel. Der 25-Jährige hofft auf ein gutes Omen: „Wir haben 2009/2010 schon mal im DFB-Pokal gegen Leverkusen gespielt und zu Hause gewonnen. Und danach sind wir aufgestiegen ...“
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau