ZitatAlles anzeigenDem 1. FC Köln aber nützt der Punkt weitaus mehr als dem FCK – Die Nullnummer nervt
VON HORST KONZOK & MARIA HUBER
Wenn die beste Heimmannschaft auf die beste Auswärtsmannschaft der Liga trifft, ist ein 0:0 keine unwahrscheinliche Variante. So kam’s im Montagsspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem zehn Punkte besseren Zweitliga-Primus 1. FC Köln.
„Ein sehr intensives, ein sehr gutes Zweitligaspiel“, reflektierte FC-Trainer Peter Stöger nach umkämpften 95 Minuten. Seine Einschätzung – „wir sind mit dem Punkt zufrieden“ – konnte und wollte der Lauterer Trainer Kosta Runjaic nicht teilen. „Wir haben zwei Punkte zu wenig“, sagte der FCK-Coach. Er trauerte Simon Zollers Riesenchance nach (11.) und bemängelte auch Kostas Fortounis’ überhasteten Abschluss, nachdem Timo Horn den Ball nach Chris Löwes Distanzhammer nur kurz abzuwehren vermochte (78.).
Fortounis, der den verletzten Karim Matmour drei Minuten zuvor abgelöst hatte, führte sich mit zwei Fehlpässen binnen einer Minute ein. Die Versprechen, die der Hochbegabte immer mal wieder gibt, löst er aber nach wie vor zu selten ein. So fehlte dem Mittelfeld ein Kopf. Ein Königreich für einen Zehner, der bei der Kaderzusammenstellung mit viel zu vielen artgleichen Spielern vergessen wurde.
Ruben Jenssen, technisch versiert, spielt seine Qualitäten zwischen den Strafräumen aus, ist mehr Abfangjäger und Ankurbler als Flankengeber oder der Mann für den entscheidenden Pass. Schießen kann er, tat er aber gegen Köln wieder nicht. Alexander Ring bewies Biss, Zweikampfstärke, er suchte den Weg auch in den Strafraum, zum Abschluss kam aber auch er nicht.
Ob der Punkt hilft? „Er kann vielleicht noch wichtig sein“, orakelt Trainer Runjaic. „Im ersten Moment nicht“, sagt Florian Dick. „Aber wir müssen mit dem Punkt leben. Ergebnistechnisch ist das bitter, aber es geht weiter. Ich glaube, wir können das Spiel als Motivation nehmen. Wir waren überlegen, hatten mehr vom Spiel. Das können wir mitnehmen. Und die Null stand auch.“ Eines findet er denn doch etwas verwunderlich: „Wir tun uns anscheinend gegen stärkere Gegner leichter.“
Das hat auch Chris Löwe festgestellt, der das an sich happige Restprogramm deshalb eher positiv bewertet. Dass er nicht traf, wurmte den Offensivverteidiger, bester Mann auf dem Platz, aber merklich. „Ich habe niemanden zum Anspielen gehabt und habe gedacht, der Rasen ist nass. Vielleicht rutscht der Ball durch.“ Heraus kam eine von zehn Möglichkeiten, aus der nichts wurde.
Nichts geworden ist auch aus drei Freistößen aus interessanter Torentfernung. Wie zuvor Dick setzte Löwe, und das gleich zweimal, den Ball in die Mauer. Im Training unter der akribischen Anleitung Ilia Gruevs klappt das oft weitaus besser.
„Ich werde die Saison nicht aufgeben“, versicherte Kosta Runjaic am Ende eines Arbeitstages, dem die Krönung fehlte. 0:0 „verloren“ …
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau