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Der 1. FC Kaiserslautern holt nur einen Punkt beim 1:1 bei Union Berlin – Lakic trifft – Zoller an die Latte, Karl an den Pfosten
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
BERLIN - Das war’s dann wohl! Nach dem 1:1 (1:1) bei Union Berlin muss sich der 1. FC Kaiserslautern die Aufstiegshoffnungen wohl abschminken. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten SC Paderborn beträgt fünf Punkte, der auf Greuther Fürth auf dem Relegationsplatz drei.
Sehr stimmungsvoll in der Alten Försterei die Präsentation der Teams, besonders aber die des Noch-Trainers: Uwe Neuhaus. Die Fans feierten den 54 Jahre alten Trainer, dem die Klubführung am Samstag eröffnete, dass trotz des erst im letzten November bis 2016 verlängerten Arbeitspapiers am Saisonende die Trennung erfolgt.
Der FCK begann im 4-1-4-1, der rechts gestartete Simon Zoller aber rückte ebenso wie Mo Idrissou in Wechselschicht zu Srdjan Lakic in die Spitze. Erkennbar, dass der Gast aus der Pfalz bemüht war, erst einmal das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, Ball und Gegner zu kontrollieren.
Das Spielchen nahm nach neun Minuten eine Wende. Nach einem weiten Ball Benjamin Köhlers verschätzte sich FCK-Kapitän Marc Torrejón im Duell mit Sören Brandy. Der Berliner Torjäger überraschte Tobias Sippel beim Abendspaziergang acht Meter vor dem Tor mit einem geschickten Lupfer – 1:0. Wie so oft in dieser Saison lagen die Roten Teufel früh zurück. Pech für Brandy, dass er nach 23 Minuten verletzt vom Feld musste.
Markus Karl, in seiner früheren sportlichen Heimat mit Pfiffen empfangen, war oft vergeblich auf der Suche nach einer Anspielstation. Es dauerte 39 lange Minuten, ehe der FCK zu seiner ersten Chance kam: Simon Zoller verfehlte aus 15 Metern das Ziel. Sekunden später tauchte Alexander Ring vor dem Berliner Tor auf, Torhüter Daniel Haas aber parierte hervorragend. Mit der dritten Chance binnen 60 Sekunden sorgte Srdjan Lakic mit einem Kopfballaufsetzer nach Zoller-Flanke für das 1:1.
Nach der Pause nahm die Partie Fahrt auf. Stark wie Torrejón gegen Steven Skrzybski klärte, als Zimmer die linke Flanke öffnete (48.). Glück für den jungen Lauterer, dass sein Ballverlust gegen Quiring keine Folgen hatte, denn Sippel klärte den von Torsten Mattuschka abgeschlossenen Konter souverän (59.). Nun war auch Zoller in vorderster Linie angekommen und ein steter Gefahrenquell.
Bei allem Eifer, den beispielsweise Ring investierte, fehlte in der Spieleröffnung zu oft die zündende Idee. Zu viel beruht auf Versuchen, dass Lakic oder Idrissou den Ball per Kopf für Zoller in die Gasse legen. Das gelang in der 70. Minute, aber Zoller traf nach Idrissou-Kopfball nur die Latte.
Gefährlich war der für Brandy gekommene Skrzybski. Stark am Mann: Willi Orban, der aber auch Probleme in der Spieleröffnung offenbarte. Schlecht die Flanken von der rechten Lauterer Seite: Da lag Dick schief und zunächst auch der für Ring gekommene Matmour. Als der dann mal gut flankte, vermasselte Olivier Occéan, der Unglücksrabe (87.). Bitter: In der Nachspielzeit tankte sich Karl durch, sein Schuss aber landete am Pfosten.
„Wir sind sehr, sehr traurig, es war mehr drin“, sagte FCK-Torschütze Srdjan Lakic, „aber ich glaube immer noch an unsere Chance.“
So spielten sie
Union Berlin: Haas - Pfertzel, Puncec, Schönheim, Kohlmann (46. Jopek) - Kreilach, Parensen - Quiring, Mattuschka (79. Zejnullahu), Köhler - Brandy (23. Skrzybski)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Orban, Torrejón, Zimmer - Karl - Zoller, Ring (77. Matmour), Jenssen, Idrissou - Lakic (84. Occeán)
Tore: 1:0 Brandy (9.), 1:1 Lakic (40.) - Gelbe Karten: Jopek (2) - Idrissou (5/2) - Beste Spieler: Skrzybski, Haas, Kreilach - Zoller, Jenssen
Zuschauer: 19.185 - Schiedsrichter: Brych (München).
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Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau