Wie endet das Spiel in Nürnberg 41
-
Auswärtssieg (28) 68%
-
Unentschieden (11) 27%
-
Niederlage (2) 5%
Die Lage vor dem Spiel
Sieben Spiele, 14 Punkte, 3. Platz. Das sind die nackten Zahlen die man aus der Tabelle der 2. Bundesliga lesen kann. Der FCK ist gut in das erste Fünftel der Saison 2014/15 gestartet. Zusammen mit Darmstadt und Leipzig ist man punktgleich an der Tabellenspitze. Der 3. Platz ist der schlechten Tordifferenz geschuldet und da beginnen schon die Details, die man erst beim zweiten Blick auf die ersten sieben Spiele herauslesen kann. Der FCK hat sowohl seine gewonnen als auch sein eines verlorene Spiel in Fürth immer mit einem Tor Differenz beendet. Nicht immer war es die sich zum Dauerthema entwickelte Chancenverwertung die daran schuld ist. Nach einem 0:2 noch 3:2 in Unterzahl zu gewinnen wie am 1. Spieltag gegen die Münchner Löwen nimmt man gerne mit. Dieses Erfolgserlebnis kann einer der Gründe, wenn nicht sogar der Grund für den guten Saisonstart sein. Dann sind aber eben auch Spiele dabei wie in Aalen oder Fürth in denen man mit dem erlösenden zweiten Tor schon frühzeitig die Spiele entscheiden und so mind. drei Punkte mehr auf dem Konto haben könnte. Was in der Fremde bis jetzt schief gegangen ist wurde auf dem Betzenberg bis jetzt noch nicht bestraft. Weder Frankfurt noch Union Berlin konnten die liegen gelassenen Chancen der FCK-Offensive ausnutzen um einen Punkt zu entführen. Glück des Tüchtigen oder nur eine Momentaufnahme?
Erste Anworten darauf könnte schon das Spiel in Nürnberg liefern. Das Team von Valérien Ismaël steht schon nach wenigen Spielen in der Saison mächtig unter Druck. Als Absteiger mit dem Wiederaufstieg als Saisonziel gestartet findet man sich sieben Spiele später mit gerade mal sechs Punkten auf dem 16. Tabellenplatz und damit auf dem Abstiegs-Relegationsplatz wieder. Wie jeder Absteiger musste auch Nürnberg die wichtigsten Spieler verkaufen bzw. ziehen lassen. Mit Josip Drmic (Bayer 04 Leverkusen) und Hiroshi Kiyotake (Hannover 96) 20 Tore und 11 Vorlagen aus der letzten Saison (insgesamt 37 Tore) abgegeben. Natürlich konnte man sich durch die Erlöse aus den Transfers auch verstärken. Mit Jakub Sylvestr von Erzgebirge Aue wechselte der Torschützenkönig der letzten Saison in der 2. Bundesliga zu den Franken. Diese Saison lässt er mit gerade einmal einem Saisontor die Torgefährlichkeit jedoch noch vermissen.
Der Club hat die letzten drei Spiele mit einem Torverhältnis von 0:8 Toren verloren. Dazu kommt noch die 1:5-Niederlage beim verhassten Nachbarn in Fürth am 2. Spieltag. Viele hatten schon mit der Entlassung des Trainers unter der Woche gerechnet. Doch nach aktuellem Stand wird Ismael auch gegen den FCK auf der Bank sitzen.
Statistik (bundesliga.de und Treffpunkt Betze)
- In der 2. Bundesliga trafen Nürnberg und Kaiserslautern bisher nur in der Saison 2008/09 aufeinander, hier gewann jedes Team sein Heimspiel (der FCK mit 2:1, der FCN mit 3:0)
- Die beiden Teams trennten sich zuletzt vor 16 Jahren im September 1998 remis (1:1 in Nürnberg), seitdem gab es in 15 Spielen immer einen Sieger
- Der Club gewann die letzten drei Pflichtspiele gegen Kaiserslautern (alle in der Bundesliga) ohne ein einziges Gegentor
- Der letzte Pfälzer, der gegen den FCN traf, war Srdjan Lakic im November 2010 in Nürnberg (3:1-Sieg mit dem FCK)
- Jakub Sylvestr sah in seinem ersten Spiel gegen Kaiserslautern die Rote Karte (November 2012 auf dem Betzenberg), im letzten Duell gegen den FCK erzielte er aber für Aue das 1:0-Siegtor (Februar 2014)
- 2 Spiele in der 2. Bundesliga: 1 Sieg, 0 Unentschieden, 1 Niederlage bei 2:4 Toren
- Saison 2008/09: 2:1 in Kaiserslautern, 0:3 in Nürnberg
Links zum Spiel
Homepage des 1.FC Nürnberg
Fan-Forum des 1.FC Nürnberg
News zum 1.FC Nürnberg (Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung)
Kader des 1.FC Nürnberg (transfermarkt.de)
ZitatAlles anzeigenDie Annere: 1. FC Nürnberg
Im Mai hat es den 1. FC Nürnberg wieder erwischt. Zum achten Mal musste der “Club” aus der Bundesliga absteigen. Ein Rekord auf den die Franken wohl gerne verzichten würden. An Bestmarken und Titeln kann der Traditionsverein schließlich auch so einiges aufweisen. Liebend gerne würde man sich in Nürnberg im kommenden Jahr auch als Rekord-Aufsteiger feiern lassen. Ein Ziel, von dem die runderneuerte Mannschaft nach den ersten sieben Saisonspielen allerdings noch ein Stück weit entfernt ist.
Die Geschichte des FCN ist lang und ruhmreich. Mit neun Deutschen Meisterschaften haben die Nürnberger nach dem freilich schon weit enteilten FC Bayern München (24) immer noch mehr nationale Titel auf dem Konto als jeder andere deutsche Verein. Hinzu kommen vier Erfolge im DFB-Pokal. Insbesondere in den 20er Jahren war Nürnberg im deutschen Fußball das Maß aller Dinge. Angeführt von den beiden Ungarn Peter Szabo und Spielertrainer Alfred “Spezi” Schaffer holte die damalige Mannschaft gleich fünf Deutsche Meisterschaften ins Frankenland.
Als 1963 die Bundesliga ins Leben gerufen wurde, gehörte der FCN fast selbstverständlich zu den Gründungsmitgliedern, auch wenn sich die ganz großen Erfolge nun nicht mehr in dieser Regelmäßigkeit einstellen wollten. Fünf Jahre später feierte der “Club” unter Trainerlegende Max Merkel zwar seine neunte und bis heute letzte Meisterschaft, aber schon in der Folgesaison stiegen die Nürnberger als amtierender Titelträger aus der Bundesliga ab. Auch das ist in der Geschichte des deutschen Fußballs einmalig. Die Anhänger des FCN sind in dieser Hinsicht also einiges gewohnt, und nicht umsonst heißt es in der Vereinshymne “Die Legende lebt” trotzig: “Ein Fels in wilder Brandung, der alles überstand. Er hielt in vielen Jahren so manchen Stürmen stand.”
Besonders schwer war einer dieser Stürme im Frühjahr 1996, als die Nürnberger sogar in die Drittklassigkeit absteigen mussten. Unter den Trainern Willi Entenmann und anschließend Felix Magath gelang zwar die direkte Rückkehr in die Zweite Liga sowie der Durchmarsch ins Oberhaus, dort konnte sich der Verein allerdings wieder nicht halten. Der große 1. FC Nürnberg war zu einer sogenannten Fahrstuhlmannschaft geworden. In der Spielzeit 2006/07 spielte der FCN unter Trainer Hans Meyer immerhin seine dritte Saison in Folge in der Bundesliga und krönte einen starken sechsten Tabellenplatz zudem mit dem Triumph im Finale um den DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart.
Fast 40 Jahre nach der letzten Deutschen Meisterschaft durfte in der Frankenmetropole wieder über einen nationalen Titel gejubelt werden, bevor es schon in der Folgesaison auch als amtierender DFB-Pokalsieger wieder nach unten ging. Nach der zwischenzeitlichen Rückkehr ins Oberhaus erwischte es die Franken in diesem Frühjahr schließlich zum insgesamt achten Mal. Als Reaktion auf den Negativlauf, die Nürnberger schafften in der kompletten Hinserie keinen einzigen Sieg, verließ im Sommer fast eine komplette Stammelf den Valznerweiher. Gleichzeitig schlugen mit Torjäger Jakub Sylvestr von Erzgebirge Aue, dem Gladbacher Peniel Mlapa oder Rückkehrer Jan Polak vom VfL Wolfsburg aber eine ganze Reihe bekannter Spieler ihre Zelte in Nürnberg auf.
Für viele Experten war der 1. FC Nürnberg unter dem ebenfalls neu verpflichteten Trainer Valerien Ismael somit der Aufstiegsfavorit Nummer eins. Eine Vorgabe, der die Mannschaft in den ersten Partien allerdings noch nicht gerecht werden konnte. Im fränkischen Derby bei Greuther Fürth kam der FCN mit 1:5 unter die Räder und belegt nach zuletzt drei deutlichen Niederlagen gegen Düsseldorf, Karlsruhe und Heidenheim vor dem Duell mit dem FCK nur den 16. Tabellenplatz. Abschreiben sollte man den “Club” im Kampf um die Aufstiegsplätze aber besser noch nicht. Wie man nach Rückschlägen wieder aufsteht, haben die Nürnberger in ihrer ruhmreichen Geschichte schließlich schon oft genug bewiesen.
Quelle: 1.FC Kaiserslautern