ZitatAlles anzeigenDer FCK sorgt sich um die beiden verletzten Mittelfeld-Asse – Morgen geht’s im DFB-Pokal gegen Greuther Fürth
Der 1. FC Kaiserslautern ist weder der Aufstiegsfavorit noch ist der Aufstieg das erklärte Saisonziel. Aber die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga wäre 2015 möglich, wenn diese begabte Mannschaft lernt, aus Überlegenheit Tore zu machen. Weil es aber im Abschluss hapert, gab es gegen Fortuna Düsseldorf auch nur ein 1:1 (0:0).
„Düsseldorf hat mit viel Klasse und Routine verteidigt. Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie sich am Schluss für ihre Investitionen noch belohnt hat“, betonte FCK-Trainer Kosta Runjaic nach dem Remis, das Marcel Gaus in der zweiten Minute der Nachspielzeit rettete.
Oliver Reck hat aus den Fortunen eine sehr gute Kontermannschaft gemacht, deren Taktik die Lauterer mit großem Engagement durchkreuzten. „Wir sind sechs Kilometer mehr gelaufen“, bilanzierte der Lauterer Coach. „Wir haben gegen die spielstärkste Mannschaft der Liga über 90 Minuten versucht, dagegenzuhalten. Ich bin nicht unzufrieden mit dem Punkt“, sagte Fortuna-Trainer Reck.
„Die Verletzungen von Kerem und Alex wiegen zwar schwerer als die zwei verlorenen Punkte, aber auch das werden wir als Team lösen, und wir werden sie unterstützen, dass sie schnell wieder gesund werden“, sagte FCK-Coach Runjaic mit Blick auf Kerem Demirbay und Alexander Ring. „Es gibt noch keine Diagnose, wir müssen das MRT abwarten. Das war wegen der starken Schwellungen noch nicht möglich“, sagte gestern FCK-Sportdirektor Markus Schupp.
„Wir waren absolut dominant, haben auch guten Fußball gespielt, wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann, dass wir wieder zu wenig Tore geschossen haben“, sagte Dominique Heintz, der erneut prima verteidigte. Dass der außergewöhnlich begabte Joel Pohjanpalo, von Bayer Leverkusen in Düsseldorf geparkt, acht Minuten nach seiner Einwechslung gekonnt für das 0:1 sorgte, trübte die ansonsten gute Leistung Willi Orbans, wie auch das Abwehrverhalten beim weiten Abschlag Lars Unnerstalls. Turgul Erat und Michael Liendl hatten den Ball per Kopf verlängert. „Das können wir besser verteidigen“, sagte Schupp, der sich dennoch begeistert vom Auftritt der Mannschaft zeigte. „Ich sehe das total positiv. Wir sind auf dem richtigen Weg, den gehen wir mit kleinen Schritten“, sagte Schupp.
Marcel Gaus wäre der Verlierer des Tages gewesen, hätte er nicht doch noch den Ausgleich erzielt. „Wenn ich noch einmal in diese Situation komme, werde ich anders entscheiden“, sagte Gaus mit Blick zurück auf die 32. Sekunde, als er mit dem Versuch, den Torhüter zu überlupfen, gescheitert war. „Ich hätte verstanden, wenn der Trainer mich ausgewechselt hätte. Aber er weiß, dass ich immer bis zum Schluss 100 Prozent gebe“, sagte Gaus: „Der Punkt ist absolut verdient. Wir haben ein blödes Gegentor bekommen, aber als Mannschaft auch Charakter gezeigt.“
Michael Schulze bewies als Rechtsverteidiger Qualität. Ihm gelang es, die Seite gegen den Ex-Lauterer Axel Bellinghausen abzudichten. Er servierte zwei Präzisionsflanken; einmal traf Philipp Hofmann per Kopf, der aber im Abseits stand (57.), dann vermasselte Karim Matmour (89.). „Michael hat es gut gemacht – und er wird noch besser“, lobte Runjaic. Bevor Schulze zum Zug kam, hatte Jean Zimmer diese Position gut bis herausragend interpretiert. Ein Härtefall, dass der 20-Jährige, ohne etwas falsch gemacht zu haben, aus der Mannschaft kam.
Morgen (20.30 Uhr) im Pokalspiel gegen Greuther Fürth ist er vielleicht wieder am Zug. „Ich werde rotieren“, sagte Runjaic. Und hofft, dass sich seine Jungs dann auch für ihren Aufwand belohnen. Die Kür beherrschen sie, das Pflichtelement Toreschießen muss verbessert werden. Auch bei Ballzauberer Kevin Stöger.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung