ZitatAlles anzeigen
Orban, Heintz und Zimmer haben Spaß
Jung, talentiert und lernwillig: So ist sie, die junge Garde des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Und träumt davon, bald erstklassig zu spielen.
Geduldig spielen, hatte Trainer Kosta Runjaic der Mannschaft am Sonntag gegen den SV Sandhausen aufgetragen. Alois Schwartz hatte nur 17 Mann im ausgedünnten Kader des Gastes und folgerichtig tüchtig Beton angerührt. Gegen das Bollwerk, mit Fünferkette gestartet, nach der Pause im 4-1-4-1 strukturiert, taten sich die Roten Teufel schwer, das richtige Werkzeug zu finden. Die Geduld – auch der 27.818 Zuschauer – wurde auf die Probe gestellt, die Geduldsprobe am Ende bestanden.„
Wir sind geduldig geblieben, haben dominant gespielt, nichts zugelassen und wurden am Ende belohnt“, sagt Willi Orban, der eine weitere bemerkenswert gute Leistung bot: konsequent in der Verteidigung, klar im Passspiel, mit fast hundertprozentiger Passgenauigkeit. Orban demonstriert mit imposanter Nachhaltigkeit, was er sich vor der Saison vorgenommen hat, als er die Nummer 4 abgriff, sich von der Rückennummer 34 des Profi-Novizen verabschiedete: „Ich will Verantwortung übernehmen.“ Den Vorsatz setzt er um. Er ist mit seinen 22 Jahren ungewöhnlich abgeklärt, sehr reif, sehr erwachsen. Was er sagt, hat Hand und Fuß. Willi, der als Junge selbst im Westen stand, ist heute ein Idol der Kurve, sein Vorname schon Schlachtruf: „Williiiii ...“
„Es war ein hartes Jahr “, sagt der Abwehrspieler nach dem letzten Spiel des Jahres. Die Feiertage will er in Ruhe daheim in Kaiserslautern genießen, auf alle Fälle auch nach einigen Tagen Pause wieder ein paar Waldläufe absolvieren. Denkt er nach, freut er sich schon jetzt auf die nächsten Spiele. „Ich habe einfach Spaß am Fußball“, versichert Orban.
Spaß hat auch Dominique Heintz, sein Pendant in der Innenverteidigung. Der 21-Jährige spielt eine gute Saison, ist viel sicherer im Aufbauspiel, ohne die gewohnte Konsequenz im Zweikampf vermissen zu lassen.
Strahlend kam Jean Zimmer am Sonntag vom Platz. In der 70. Minute eingewechselt, war der 21-Jährige sofort auf Betriebstemperatur. Er leitete den Konter ein, den Philipp Hofmann zum goldenen Tor vollendete. „Das sind die Siege, die wir sonst immer verpasst haben Der Sieg war nie in Gefahr“, sagt Zimmer.
Er blickt zurück auf ein fast perfektes, traumhaftes 2014. „Vor einem Jahr, am 23. Dezember in Ingolstadt, hatte ich meinen ersten Zweitligaeinsatz, da hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich heute solche Einsatzzeiten habe. Dann die beiden erste Tore, der Einsatz in der U21-Nationalmannschaft ...“, schwärmt Zimmer, der seinen Vertrag beim FCK bis 2018 verlängert hat.
Auf diese Autogramme von Heintz und Orban hofft FCK-Sportdirektor Markus Schupp. Jetzt aber haben die drei Jungs erst einmal Urlaub. Zeit, um abzuschalten, Zeit um aufzutanken. Orban, der ganz wesentlich dazu beitrug, dass die Lauterer Abwehr nicht mehr so leicht ins Schwimmen kommt, nutzt seine freien Tage zur Regeneration. Und will ab zu ein bisschen Schwimmen gehen.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung